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Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 26.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512382794-188410266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512382794-18841026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512382794-18841026
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-10
- Tag 1884-10-26
-
Monat
1884-10
-
Jahr
1884
- Titel
- Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 26.10.1884
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Uhe««1tze» Anzeige» n«d Stavttote. Nr. sss Sonntag, 26. Oktober 1881. Stil« 6 «r. de» Wahlbezirks. 43 Kühnhaide 44 Lenkersdorf 45 Leukersdorf mit Rittergut 46 Löbenhain 47 «) Lugau I 48 ll 49 Markersdorf 50 Meinersdorf 51 Mittelbach 52 Mitteldorf 53 Mittelsrohna mit Rittergut, FichtigSthal u. kreuzeiche 54 ') Neukirchen l mit Rittergut und Neusorge bS ') Neukirchen II 56 Neustadt mit Kauzleilehngut Höckericht 57 Neuwiese 58 Riederdorf 59 Riederfrohna mit JahnShor» 60 NiederhermerSdorf 61 Niedcrrabensteln mit Rittergut 62 Niederwürschnitz 63 RiederzwSnitz mtt Rittergut 64 Oberdorf 65 Oberfrohna 66 OberhermerSdorf 67 Oberrabenstein mit Rittergut 68 Oberwürschnitz 69 OelSnitz i mit Rittergut 70 ') OelSnitz II 71 ') OelSnitz Ul 72 Pleisa 73 Reichenbrand 74 Reichenhain 75 Röhrsdorf 76 Rottluff 77 Schönau mtt Rittergut 78 SeiferSdorf mit Pfaffenhain 79 Siegmar 80 Stelzendors 81 ') Tbalhetm 1 82 ') Th-lheim U 83 Ursprung 84 ») Wittgensdors 85 °) „ 86 Wüstenbrand II mit Rittergut und Murschnitz iahlvorsteher. Gemeiudevorstand Kunz .. Göhlich „ Neuber „ Seifert „ Diener Gemeindeältester Nitzsche Bemeindevorstand Martin , Wendler - L"° „ Bochmann , Michaelis in Mittelfrohna , Werner Gemeindeältester Lasch Gemeindevorstand Barthel „ JunghannS „ Schneider „ Sterzel „ Ull« , Stelzmann „ Herold „ Gerlach „ Wagner „ Rothe „ Willen» „ Schiefer „ Arnold „ NobiS Kaufmann Hermann Fritzsch Bergdirektor Friedemann Bemeindevorstand Mai „ Grüner " Lohs« , Wendler «hier» „ Walther „ Berthold in SeiferSdorf „ Teubel „ Seyffert „ Müler Gemeindeältester Karl Friedrich Lieberwirth Gemeindevorstand Schmidt Gemeindeältester G. A. Steinbach Bemeindevorstand Schwalbe „ Franke ? Der 47. Wablbezirk — Lugau 1 — besteht aus den Häusem Kat.-Nr. 1 bis mit 63 , Der 48. Wahlbezirk — Lugau ll — besteht aus den Häusern Kat.-Nr. 64 bis mit 93. ! Der 54 Wahlbezirk — Neukirchen I — besteht auS den Häusern Kat -Nr. 1 bis mit 54 und Nr- 169 bis mit ') 221 (einschließlich de» Rittergutes und Neusorge). l Der 55. Wahlbezirk — Neukirchen ll — besteht aus den Häusern Kat.-Nr. 55 bis mit 1688. Der 69. Wahlbezirk — OelSnitz I —>besteht aus den Häusern des oberen Ortstheiles bis zur alten Lichtensteiner Straße, einschließlich de» Rittergutes, Kat.-Rr. 1 bis mit 1708 Der 7V. Wahlbezirk — OelSnitz ll — besteht auS den Häusem des unteren Ortstheiles, einschließlich des Bahn hofes, Kat-Nr. l?1 bis mit 2256. Der 7l. Wahlbezirk — OelSnitz lll — besteht aus den Häusem des Ortstheiles Neuölsnitz mit den Fürstlich Gemeindeältester Christian Fürchtegoitt Schlegel Gutsbesitzer August Friedrich Günther Rittergutsbesitzer Adler ^ ' Gartenbesitzer Karl Friedrich Ullrich Gutsbesitzer August Friedrich Leipziger Holzhändler Karl Friedrich Acker Gemeindeältester Metzner „ Neubert „ Müller Gutsbesitzer Immanuel Wintermann Gemeindevorstand Winkler in FichtigSthal Mühlenbesitzer Friedrich Wilhelm Oesterreich Geschäftsführer Johanne» Paul Thierfelder Fabrikant Richard Lemke Gemeindeältester Seidel „ Heilmann „ Goldhahn Lehnrichter Linke Gemeindeältester Merkel , Seidel „ Leßmüller , Seidel „ Otto Schröder Gutsbesitzer Louis Eduard Dittrich Gemeindeältester Franke G»tsvorsteher Karl Hermann Schars Bergverwalter Büttner Rentier Bäuerle Gutsbesitzer Hermann Böttger Gemeindeältester Christian Friedrich Moritz Dittrich „ Hermann Seidel „ Lindner „ Johann Gottlieb Lohr „ Linus Barthel Gemeiudevorstand Schulze in Pfaffenhain Gemeindeältester Alfred Meinert „ Friedrich Wilhelm Wächtler „ Heinrich Moritz Fischer Gutsbesitzer Christian Friedrich Hunger Gemeindeältester August Sonntag Fabrikant Karl Friedrich Müller Gemeindeältester Friedrich August Hoppe „ Johann Friedrich Rother Schönburg'schen Steinkohlcntverken, des Bahnhofs Höhlteich, der Pfarrziegelci und den am Höhlteich entstandenen Neubauten Kat.-Nr. 226 bis mit 250. Der 8l. Wahlbezirk — Thalheim I — besteht aus den Häusern von Kat.-Nr. 1 bis mit 253 und von Kat.-Nr- 988 bis mit 159. Der t>2. Wahlbezirk — Thalheim II — besteht aus den Häusern von Kat.-Nr. 26 bis mit 98. Der 84. Wahlbezirk — Wittgensdorf I — besteht auS den Häusern Kat.-Nr. 2 bis 8, 148 bis mit 231, 233 bis mit 235 und dem Rittergute Kat.-Nr. 1 und 18. Der 85. Wahlbezirk — Wittgensdorf II — besteht aus den Häusern Kat.-Nr- 9 bis mit 146, 232 und de» Orts theiles Mürschnitz Kat.Nr. 1 bis mit 17. Meischncr's Gasthaus Ullmann's Schankwirthschaft Pöschel's Schankwirthschaft „zum goldnen Anker" Schesfler'S Gasthof Gasthos „zur deutschen Eiche" Gasthof „zum Jägerhaus" Gasthof „zum deutschen Kaiser" Mädler's Schankwirthschaft Eckert's Gasthos Noberini's Schankwirthschaft Kupfer'» , in Mittelfrohna Weber'S Gasthos Viehweger's Schankwirthschaft Sonntag'» Gasthos Richter'» Schankwirthschaft Windifch's Gasthos „zur grünen Aue" Winkler'S Gasthos in Niederfrohna Strauch'- Gasthof Hähle'S Gasthos Förster'» Gasthof „zum Kronprinz" Gasthos „zum Lehngericht" Wagner's Gastbau» Uhlmann'S Gasthos Hirsch'S Gosthof Dittrich's Gasthos Viehweger's Gasthos Berger'» Gasthof „zum Kranich" Lindner'» Gasthos „zum braunen Roß" Einert's Schankwirthschaft in Neuölsnitz Böttger's Schankwirthschaft Äendler's Gasthos Pilz's «asthof ^ Thrikmer's Gasthof „zum Lehngericht Kirchhofs Gasthos Zinn'S Gasthos ^ , Walther's Gasthaus in Seifersdorf Lasch'» Gasthos Wägner'S Gasthof ClauS's Gastbof „zum Erbgericht Bochmann's Gasthaus „zum Zwönitzthal Schmidt'« Schankwirthschaft Baranius' Gasthos „zur goldenen Sonne" Eichler's Gasthaus Petzold's Chemnitzer Vnz-iger.MlanVerei. 6. „O Straßburg, o Straßburg, Du wunderschö..e Stadt." so schrieb dieser Tage ein junger Sachse, welcher bei dem in Straß burg garnisonirenden königl. Sächsischen 105. Jnfanterie-Regimente dieut, an seine in Chemnitz lebenden Eltern. Ihr wißt ja, so schrieb er, wie gerne ich ein schöne» Lied anstimme, so sang ich denn auch wieder da» Eingangs erwähnte Volkslied. Ich sang es jedoch nicht i» der zum Herzen gehenden Weise, wie solche ein frohgestimmtes Gemüth auSklingen läßt, vielmehr lag ein Ausdruck von Schwermuth i« der Wiedergabe des ergreifenden Textes. An Euch dachte ich, die Ihr ferne von mir weilt, und das stimmte mich traurig. ES ist wohl schön in der weiten Welt, namentlich für einen jungen Mann, der auch das Leben in fremden Städten kennen lernen und Erfahrungen sammeln soll, am schönsten jedoch ist es in der Heimath und wie der Berliner sein Berlin, der Wiener sein Wien in den Himmel hebt, so liebt der Chemnitzer sein Chemnitz, das ja auch mancherlei Vorzüge aufzuweisen hat. Es ist ja eben ein schöner, edler Zug im Herzen aller Deutschen, daß sie ihre Heimath über Alles lieben, mögen sie noch so weit von derselben entfernt weilen. So wird denn auch der junge Chemnitzer, wenn er einsam und allein auf Posten steht oder nach angestrengter Thätigkeit im Dienste in der Nicht das Ringen um eitle Dinge, Geld und Güter, sondern das Streben nach einer kleinen aber gewissen Selbstständigkeit tritt in den Vordergrund; in diesem Sinne ist auch das rege Interesse, welches dem neuen Bauvereine: „Eigener Herd" in Arbeiterkreisen entgegen gebracht wird. Wohl verständlich und empfehlenswertst. Und so sieht man den Blick eine» eifrig Vorwärtsstrebenden in die Zukunft gerichtet, mit Vertrauen auf das Gelingen guter Vorsätze sind die Gemüther erfüllt und so wird zur Wahrheit das Wort des Dichters: Lerne in der Heimath Auen Stillzusrieden schon vertrauen In des Lebens Morgengrauen; Dann wirst Du vor andren Gauen Sachsen stets am liebsten schauen Und dort Deine Hütte bauen Vom Tanz. (Schluß.) Sinnig schön kommt dieses Tanzpoem der Liebeslyrik im richtigen Ländler zum Ausdruck in all' seinen Unterarten als Steierischer, als oberbaienscher Schuhplattler, als allemannischer Hopper; besonders in letzterem. Hier weicht die Maid, so lange der Tänzer sie mit rytmilchen Gestampfe und Takt schlagen aus Ferse und Waden umgaukelt, scheu trippelnd zurück, wobei das Kasernenstube sitzt, zurückdenken an seine liebe Vatechadt. Er wird sich beim > . von links nach rechts bewegt; in dem Augenblick in welchem der I Bursche die Tänzerin unt Hellem Juhschrei, wie glücklich sie erhaschend, m Nuoucke des Straßburger Münsters denken, ja fremch so emen herrlichen ^ Luft schwingt, dreht sich das Paar verschlungen in entgegengesetzter Dom haben wrr m Chemnitz nicht, aber die Jakobiurche ist nnr gerade Richtung. Gleicher Sinn liegt im Csardas, im spanischen Fandango und der so lieb. Auch wir schließen uns diesem Ausspruche an und verlangt der süditalienischen Tarantella, nur daß die romanische Form mehr kunstdurch- Kakobi-Kirchthurm notgedrungen eine durchgreifende Reparatur, gewiß Egt ist- v» No,io„oi.än,° in den auch eine Verschönerung, so wird der Kirchenrath im Vereine mit den Vätern der Stadt schon Mittel und Wege finden, um den alten Thurm nach einem schönen Projekte zu einer Zierde unserer Vater stadt zu gestalten. Dieser Meinung dürsten nicht nur Vereinzelte sein, sondern gar sehr Viele, denen die Verschönerung ihrer Vater stadt am Herzen liegt. Die Meinungen über diesen Punkt zu er forschen, ist ja nicht schwer. Die Chemnitzer Bürger, welche eine traute Geselligkeit über Alles lieben, veranstalten allabendlich kleine Versammlungen am gemüthlichen Stammtische und da wird manche öffentliche Frage mit oft weit größerem Ernste einer Berathung unter zogen, als man denken möchte. So ist denn auch die Kirchthurm- frage in das Bereich der Erwägungen gezogen worden und ist man allseits darüber einig, daß Gelder auf irgend eine Art beschafft Der richtige monogamische Charakter der Nationaltänze in den Alpen giebt sich de» Weiteren noch durch die solenne Prügelei unter den Rivale» kund, welche es sofort auf dem Tanzboden adselzt, wenn ein Bursche cs wagen sollte, das ausschließliche Anrecht eines Tänzers auf sein Mädel zu ignoriren und ohne des Erstercn besondere Erlaubniß dieselbe in den Reigen zu führe». Die modernen Salontänze, meistens aus Nationaltänzen entstanden und wohl auch verballhornt, bringen eigentlich nur die Schluß- strophc des Tanz-Licbesduetts zur Anschauung. Der polygamische Tanz gehört dem Osten an, dem Orient, der Welt des Jilams, wo nur die Frauen tanzen, der Herr der Schöpfung aber eine solche körperliche Anstrengung als Gaukler- und Sklavenarbeit selbst zu leisten unter seiner Würde hält. Bei den Moslim und unter jenen anderen Völker schaften. in denen die Vielweiberei wenigstens in versteckter Form durch Ge setz und Sitte anerkannt ist, kennt man nnr die Tänze der professionellen Almehs und Bajaderen und der zu dieser Kunst erzogenen Sklavinnen in den großen Harems. Da ist es die Frau, die sich um die Gunst des Herrn und Gebieters bewirbt, die seine Phatasie zu erregen, seine stumpse Begehrlichkeit zu wecken trachtet. Allen orientalischen Tänzen, wie verschiedenartig dieselben Werben müßten, um eine Reparatur des ThurmeS und dessen Ver- sich a>,ch ansehen mögen, liegt dieser Sinn zu Grunde, ob dieselben nun schönerung möglich zu machen. Und einen schönen Hauptthurm will hinter den strengbewachten Mauern des Frauengelasses oder von fahrenden der Vollblut-Chemnitzer durchaus haben, dann verlohnt es sich auch, Künstlerinnen auf öffentlichen Plätzen und in öffentlichen Lokalen ausgesührt -Kirchthurmpolitik" ^ muß jeden für «-»dm. Kategorie ^ Unterart di- Kunstleistung der indischen daS Aufblühen ferner Vaterstadt mteressrrten Bürger mit Freude er- Tempeltänzerinnen -inzureihen, hierher gehört der religiöse Tanzkult der Men, wenn er sieht, daß er mit seinen Bestrebungen nicht allein fahrenden Priesterinnen der lyrischen Venus in den allphönizischen Hasen- steht, sondern allüberall Gleichgesinnte findet, welche seinen Ansichten st«dte„; hierher wären auch gewisse Tanz-Orgi-n der späteren Epoche des huldigen und genau so wie er Lokalpatriotismus pflegen. Jeder uLga»7 z^ ^ "im AtteMm, b-7 de?,"«7tt°Maft°n größere Neubau, welcher zur Verschönerung eines Stadtthells bet- der damaligen Kulturgrenze im Schwung war. als Bacchanten» eiben in trägt, wird mit allseitigster Antheilnahme Während seiner Entwickelung die schöne hellenische Welt hineinragt und, alles idealisircnden mystisch-reli- beaugenscheinigt. Jeder Beobachter lernt sich dabei als Bürger einer »'»ft» Nimbus ledig, noch in der Ausgelassenheit gewisser französischer Ball- Vach überbrückt wurde, standen ,edm TageS und zu jeder Stunde liche» Kultus, in dem in rohen Zeiten die Räthsel des Entstehens n»d Ver alte ehrsame Wik auch junge strebsame Bürger unserer Stadt in der gehens barbarischen Geinüthern symbolisirt werden sollten. Nähe der das Werk fördernden Arbeiter und betrachteten mit un-! Scheinbar abseits von diesem Schema und fern abliegend von aller AM.... di-.... G-M..g .-.b.«L. Mi. A'g'LV lichem Interesse daS Fortschreiten der Ueberbrückungs - Arbeiten;: zur Jagd und die Rückkehr nach einem reichen Zuge in den Känguruhbnsck man gab der Freude darüber Ausdruck, daß dadurch abermals breite und aus die Büffelprairie gefeiert wird. Ebenso stehen scheinbar außerhalb und gesunde Straßen und Plätze geschaffen wurden und daß imser. der Klassifikation di- Reigentänze; doch geboren letztere unstreitig zu den liebe« Cbemnik fortwährend in der Entw ckelnnn knr,Breite K» ist monogam, che», da sich der Neigen schließlich immer wieder in Paartanz- ueoes Eyemmtz soriwayreno m der irntwickelung ,ortschreite. ES ist a„slüst, wie dies ja bei dem letzten Ueberreit der Reigentänze im modernen aber auch jene« Jnteressirtsem an der vorwartsschreüenden Entwlck-: Salon, bei der Polonaise und der Fram.aise dieser Umgestaltung und Aus lung sehr leicht erklärlich. Vor fünfzig Jahren zählte unsere Stadt ^ bildung des alten nordfranzösischen Bauerntanzes, der Bourröe. deutlich ge- nur 18,000 Einwohner, heute hat sie deren über hundert Tausend nug zu Tage tritt, der Bourröe^, die Georges Sand in ihren Memoiren so ..d .°ch Mfj.« JA,« ,... «d, SKL''i.L'Ä7'« das doppelte gestiegen se,n. Mit der steten Zunahme der Bevölkerung der Nachbarschaft beim Klange einer Fidel im Schatten gewaltiger Nuß hob sich Handel und Industrie und in der Gegenwart steht Chemnitz bäume im Rcigenschritt sich königlich amüstrte Die vorerwähnten mit den bedeutensten Industriestädten des deutschen Vaterlandes in Krieger- und Käger-Tänze entbehren keineswegs eines erotischen Hinter- str-n»n »«»» grundes, kauern doch allwcg die Frauen IM Kreise außerhalb der Tänzer, gleichem Range. Doch die geschäftlichen Unternehmer streben uner- ,^d begleiten deren Evolutionen mit Taktschlag und ermunterndem Zürns. MÜdlich Wetter, sie suchen sich immer noch andere neue Absatzgebiete Die künstlerische Kraftleistung der Männer verfehlt also ihre Wirkung auf zu erschließen und infolgedessen zweckmäßige Einrichtungen. Es ge- die Schönen ihres Stammes keineswegs und eine solche ist wohl auch mit bört kmlnn namentlich die von der Kandels- und Gewerbekammer der barbarischen Kunstleisiung beabsichtigt. o e von °er Hanoet» uno iDeweroel^imer. ^in M-nsch-nstamm, wie roh er auch sein, auf welch tiefer Stufe der beschlossene Errichtung eines Exportmusterlagers in unserer Stadt, Gerung er auch stehen mag, entbehrt des Tanzes; ja man könnte be- wie z. B. ein solches seit Jahren rn Stuttgart besteht. Unleugbar Haupte», daß derselbe auf der niedrigsten Kulturstaffel eine »och größere ist eine solche zweckmäßige Schöpfung, trotz der voraussichtlich nicht Rolle spielt als auf einer höheren. Wo noch das Wort fehlt, um der freu- m.»-»...-.»-: «W,L '-L W.».' SL unsre Industrie. Wle in den Kreisen der Fabnkanten, so machen wird, tritt der Tanz, die mimische Lyrik, an die Stelle der gesungenen und sich auch in denen der Arbeiter lobende Bestrebungen bemerkbar, gesprochenen. Frohsinnige Lust wie schmerzliche Erschütterung finden ihren Ausdruck im Tanze. Jener Neger in der Sahara-Oase, von dem Fromentin, der französische Malerschrisisteller, erzählt, er habe das Entzücken über die Geburt seines ersten Sohnes durch einen sechs Stunden andauernden wilden Solotanz im Hausgärtchen vor seiner Hütte kundgethan, ist eine ebenso drastische Illustration dieser Behauptung, wie es die schwermüthigen Tänze bei der Begräbnißfeier wilder Stammhäupllinge sind. (W. Fr. B.) Prof. 0r. Kirchhofs im „Kaufmännischen Verein." V—. „Die nationalfördersamsten Ziele deutscher Aus wanderung und deutscher Kolonisatian" — so lautete das Thema, über d«S der »benerwähnte Professor der Universität Halle, wohl einer der berufensten und kenntnißreichsten Gelehrten aus diesem Gebiete, eine» er schöpfenden, höchst instruktiven und dabei außerordentlich fesselnden Bor trag hielt. Daß der Vorstand unseres kaufmännischen Vereins diesem Bortrag den Charakter der Oeffentlichkeit gegeben, indem er die Mitglieder des Kolonial vereins und des Vereins für Handelsgeographie, sowie überhaupt all« Interessenten dazu eingeladen hatte, gereicht ihm zu dankcnswcrthem Ver dienste. Er darf sich's zur Genugthuung anrechnen, dadurch eine bedeutende Anregung in den weitesten Kreisen unserer Bevölkerung gegeben zu haben, denn der große Lindensaal war gefüllt und mit fortwährend sich steigernder Spannung folgten die Hörer dem Vortrag, den schließlich langanhaltender stürmischer Beifall krönte. Versuchen wir's, in Folgendem den Jdcengang des Redners in Kürze zu skizziren: Die Zahl der menschlichen Erdbewohner ist gegenwärtig in fort währender Steigerung begriffen. Die europäischen Staaten zeigen nament lich ausnahmslos ein« in ziemlich rascher Zunahme begriffene Volkszahl, und zwar die germanischen Staaten in höherem Maße als die romanischen. Ein Hinausdrängen eines Volkes über seine Grenzen in Ländern, wo der Raum gefüllt ist oder die Ernährungsquellen nicht mehr ausreichen, liegt also in der Natur der Sache.',Schor> im Mittelalter waren Skandinavien (Normanneu bewegung rc.) und Deutschland (Völkerwanderung. Kämpfe gegen die Slaven, siebenbllrgische Kolonisation rc.) vornehmliche Allswanderungsgebiete Beide Länder sind cs auch noch gegeiiwäriig; die Uisache liegt in der Fruchtbarkeit der Bevölkerung, in dem daraus resultirendcn Mangel an Nährboden, aber auch in der Hoffnung der Auswandernden, in der Fremde ein bessere- Schicksal zu finden. Diese Hoffnung wurde besonders erweckt und gestärkt nach den transatlantischen Landemdeckungen Während aber von den daran betheiliglen Völkern die Romanen mehr dem verderblichen und unfruchtbaren Raubsystem huldigten, drang bei den Engländern der Grundsatz siegreich durch, durch fleißige Kulturarbeit fremde Länderräume sich zu eigen zu machen, und also errang England mit der Zeit die Herrschaft über unge heure Länderräume und über das Weltmeer. Aber wo blieb Deutschland in jenen Tagen glorreicher Länderentdeck- ungen? Wohl pulsirte in unserem Volk damals das frischeste Leben, wohl hatte es reichen Unternehmungsgeist und kühnen, praktischen Weltblick, aber seine politischen Zustände waren die denkbar ungünstigsten. Karl V., ein Kaiser spanischen Geblütes, verstand das Drängen und den Geist unseres Volkes gar nicht; die Zerstückelung der Nation that ei» Uebriges, und so trug England die Seeherrschaft davon, deren Gewinnung damals uns näher lag und so mußten wir in den Jahrhunderten, da die Welt vertheilt wurde, schmachvoll und thatlos zur Seile stehen. Nach dem zerrüttenden 30jährigen Krieg aber wurde eine Art innerer Kolonisation bei uns nothwendig und kaum hatten wir uns einigermaßen erholt, so begann jener große Aus wanderungsstrom nach Weste», der noch bis zur Stunde ungehemmt sort- dauert. Dieser Strom ist aber natürlich und durch kein Dekret zu bannen; auch ist das Hauptziel ein ebenso natürliches, denn dort winkt für redliche Arbeit sicherer Lohn unter günstigen Ilimatischen und anderen Bedingungen. Trovdcm aber ist die Einseitigkeit dieses Stromes vom national-ökono mischen Staudpliilkte aus eine höchst gefährliche, denn das Mutterland hat keinen Gewinn davon, weil die Auswanderer daselbst ihre Kraft in fremden Dienst stelle», ihre Sprache verlieren und schließlich völlig veramerikanern- Allein in den letzten vier Jahren wanderten euva 700,000 Menschen aus Deutschland nach Amerika in englische Kolonialgebiete. Einen solchen Aderlaß aber ließe sich keine große Nation mehr gefallen! Die Union zieht auf unsere Kosten de» alleinigen Nutzen davon; sie wird in kommenden Jahrhunderten unser Haiiptgcgner aus wirthschaftlichem Gebiet. Doch wenn uns auch durch diesen Auswanderungsstrom eine Verminderung von Kopfzahl, Kapital und Arbeitskraft erwächst, würde es doch gefährlich sei», ih» zu hemmen und diesen Bevölkerungsüberschuß in unsere vier Pfähle fest zu bannen. Es kommt also daraus an, den Strom zu dirigiren in solche Erden räume, in denen er unserem deutschen Vaterland zu dauerndem Nutzen ge reicht. Da wären denn zuvörderst zu nennen die südamerikanischen außer« tropischen Länder, in denen, wie z. B. in Chile und in Südbrasilien (Rio grandc), bereits ein herrlicher Anfang gemacht ist. In letzterem ist schon ei» Jungdentschland mit etwa >80.00« Bewohnern aufgeblüht und prächtig gediehen- Auch in Paraguay ist dies der Fall, hier sehnt man sich nach deutschen Arbeitskräfte», die die reichen Schätze des Lande» er schließen, Straßen und Eisenbahnen bauen rc. Leider ist der paraguitische Staat so tief verschuldet, daß die deutschen Kapitalisten kein rechtes Vertrauen fassen können; dennoch würde aber ein systematisches Hinüberverpflanjen unscrcs Proletariates von den gedeihlichsten Folgen begleitet sein können, dieweil es thaisächlich eine Kunst ist, dort zu verhungern. Abgesehen aber von den Vortheilen, die unserem Volk in Südamerika winken, ist ihm vor kurzem durch die kraftvolle und ziclbewußte Politik unseres Reichskanzlers mit Hilfe kühner deutscher Kausleute in Westasrita eine neue Verheißungsvolle Zukunft eröffnet worden. Ist auch das neuerworbene Länderei« genthllin dort vorläufig noch wenig ergiebig, da das Lüderitzland wüste ist und Kamerun in der tropischen Zone liegt, so liegt doch die Werthschätzung dieses Eigen thums in den Hinterländern und in den Schätzen, die in diesen Hinterländern durch energischen Willen und thatkräftige Opserwilligkeit gehoben werden können. In Lüderitzland ist bereits eine ausgezeichnete Untersuchungsexpedition thätig. Aller Wahrscheinlichkeit nach winkt dort eine enorme metallurgische Ausbeute und da mit reiche Beschäftigung sür den deutschen Bergmann, und wenn — wa» ebew«
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