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Rr. 202. — 4. JahrglM«. Dounerstag, 28. A»-ost 1884. ^ ^ .. V . V 1 ' .'? k")')!' / ^ 'i . ' . >" ! / - ' ch> >7r>> ii-r:'7',.', ^ - >§ > ?;i. tL< i ^ Unparteiisches Tageblatt für Chemnitz UN- Umgegend besonders für die «ororte: Mchemnitz, Mendorf, Bernsdorf, Borna, EberSdsrf, Furch. Sablenz, Glösa, Helbersdorf, Hilbersdorf, «appel, Neustadt, SchSvm. S Unterhallungs Blätter, WNLS Anzeiger.Bilderbuch. Die Abonnenten erhalten mit dem Anzeiger allwöchentlich «bouuemeutsbestelluuaeu, Vierteljahr!. 1K0 Pf. (Zutr. 40 Pf.), monatl. VO nehme» <m die BerlagSexpedition und Ausgabestellen in Themnitz und obige» Boro«««. ! ^ kann de» Anzeiger nnr bei den PostanstaÜe» — PostztgS-List« 7. Nachtrag Nr. 108S — (Zutr.lv Pf.). Jnsertio»-p^-r di« fchmale. (Istzaltlge) kdchiqMe ^oder denn Raum ^dieser Ort« werde«. Ww Me"30 Pfennig«.'^h^groß« Amronca^nw^Me^aholluig« WM ««nonan.Annahme für di« nächst, Nnmmer liwG. V»» »4»» 4SL4 VL»4 144444 >44444^44 ^ — ^ . ^ , 1,- - ^ Verlags-Expedition: Vlexa«der «i-de, Buchdruckere^^emni^T^eaterstraßE^^^^bzirkSgericht, gegenüiber^em^^ Bekanntmachung über in hiesiger Stadt verübt« Diebstähle. LS wurden gestohlen: am 3. Aua. auS einem Hofe an der alten Dresdner- Urahe: «ine Me mit ca. 50 Stückchen Butter: aus einem Hause an der Waise," ' ' - ' ' " - - - S. «ul E^Aug. von einem' Stand am "Neustädter Markt: eine grün «»gestrigen«, V- 8t. weiß gez. GIeßkanne; am 1. Aua- von einem Stand an der unteren vrückenstraße: «ine 7 Meter lange, gelblichgraue Plane: am 4. Aug. aus «ine« Hause an der ob. AktienstraHe: ein goldene» Kreuz mit 5 gelben Steinchen; au» einem Hause an der großen Brüdergasse: ein Paar Frauen stiefeletten und eine schwarzseidene Schürze; am 7. Aug. von einer Feldschmiede auf dem Holzmarkt: eine rothbraune, blau eingefaßte Jagdweste; aus einem Hause an der Uferstraße: ein dunkelblau karrirter Stofstock mit schwarzem Leib- und lichtgestreiftem Aermelfutter, ein rothbrauner alter Wiuterrock mit Horuknöpsen, eine dunkelblau karrtrte Stosfhofe mit HornknSpsen und eine blau« Leinwaudschürz«; am 8- «ug. aus einem Hause an der Dammstraße: «lue Epindeluhr mit gelber Sette; am S. Aug. von der Außenseite eine» Ladens unter den Lauben: ein P. gestickte Hosenträger mit schwarzem Grund und weißem Lederfutter: einem Manne auf dem Sonnenberg: eine neue silb. > Zylinderuhr mit Rr. 3318; au» einem Grundstück an der Theaterstrabe: ein Stück Kupferrohrc au» einem Hause an der Salzstraße: ein roth und weiß gestreiftes Kopfkissen; am 14. «ug. au- einem Hause an der inn«en Roch- Iiderstraße: eine alte silb. Zylinderuhr mit Schweizerwerk und Nr- 1737 t; aus einem Hause an der Reitbahnstrab«: «ln w«iß und braun geflochtener, geschweifter Holzkorb; seit 31. Juli au» einem Haus, an der Salzstraße : eine Brille mit silbernem Gestell und blauen Bläsern, und auS einem Hause auf dem Schloßberg: «in hölzerner Wafsekrimer mit eiserne» Reifen, enthaltend: Maurerwerkzeug und ein Shawltuch. ^ . . Zur Wiedererlangung der gestohlenen Gegenstände und Ermittelung der Diebe wird die» hiermit bekannt gemacht. Themnitz, am 34. August 1884. Das Polizeiamt. Siebdrat. 1 große Trockenmaschine, 1 großer Kastenwagen, 3 große Handwagen, LT««- bourirmaschinen, 8 Nähmaschinen u. «. m. zur öffentlichen Versteigerung. Aktuar Berger, Ber -Bollz. beim König!. Amtsgericht Themnitz. Im Auktionssaal- des JustizgebäudeS gelangt Freitag, den 3V. August, von S Uhr vormittag» ab ein« Partie Pfandstücke, namentlich 1 großer eiserner Kaffaschrank, 4 Stück «Interstoffe. Möbel, 1 Pfeilerspiegel. 3 Ladentafeln, 3 Pulte, I «opirpresse. Bekanntmachung. Das KSmmergäßchen wird wegen SchleußeubaueS vom na, den 1. September dsS-JS.» ab für »en Fährverkehr bis aus Wei Lhemuitz, den 36. August 1684. Das Polizeiamt. Siebdrat. - «tr. Bekanntmachung. Die Herren- und Spitzgasse zwischen dem Zuckergäßchm und de« Pli», werden wegen SchleußenbaueS vom nächsten Freitag» den 39. ds». Mt»., für den Fährverkehr bi» auf Weitere» gesperrt. Ei-bdrat. . , «tr- Ä 4»^ .2 Einladung znm Abonnement. Bestellungen auf den Chemnitzer Anzeiger , s Unterhaltirngsblättern, sowie dem 8seitigen rirte», humoristischen SountagSblatt »it wö «eich illu Anzeiger-Biiderbnck werden für Monat September zum AbonnementS-Preise von nur SV Pfennig (Zutrage« IS Pf.) in Themnitz und den Vororten von den Ausgabestellen, sowie der BerlagSexpedition entgegengenomm«», au»wärt» nur vo« de« Postauftqtte», ^ !.! v ^ ^ > ,.^I ; VH V/. In den UnterhaltungSblättern beginnt am 1. September der höchst fesselnde Kriminal-Roman: Et« Bampyr, sowie gleichzeitig der Roman: Die Luurpewprirrzesfiu. Tageschrouik. 28. August. 1K4S. Hugo BrotiuS gest. 1454. Oxenstierna gest. 1749. Goethe geb. 17öS. Beginn des 7jährigen Kriege». 1845. Becker (Rheinlied) gest 1870. Preußische Husaren stürmen Boncque. Telegramme -e» Chemnitzer Vnzeiger«. Vom 26. August. Berlin. Der französische Botschafter Courcel ist nach Barzin ab- gereist, offeubarzueiuerBesprechung des französisch-chinesischen Konflikte». Berlin. Der „Reichsanzeiger" theilt den Tod Lord Ampthill'S »it und fügt hinzu: „Die kaiserliche Regierung beklagt dm uner- warteten Tod dieses ausgezeichneten Staatsmannes, welcher während einer nahezu dreizehnjährigen Wirksamkeit die Beziehungen Groß- britannienS zu Deutschland vermittelte und durch seine reiche Bildung in weiteren Kreisen sich zahlreiche Freunde erwarb." Konstanz. Der Kronprinz ist heute früh von Mainau via Friedrichshafen zur Jnspizirung der Truppen nach Würtemberg «bgereist. Wien. Dar „Fremdenblatt" bringt betrübende Mittheilungen über den Geisteszustand Makarts. Derselbe lebt in Wien ganz isolirt, sein intellektueller Zustand gleicht ganz und gar demjenigen de» be kannten Komikers MatraS, ehe bei diesem der vollständig« Blödsinn eintrat. Wien. Wie die „N. Fr. Pr." erfährt, wird die Pforte in Anbetracht de» Mißerfolges der Konferenz und der Verkennung des Hoheit-recht» d«S Sultan» ein Zirkular an di« Mächte richten, um gegen die Agenmacht der Engländer am Nil zu protestiren. Turin. Der Ministerpräsident DepretiS ist nach Coni abge- reist, um den König, welcher sich heute zum Besuch der Cholerakranken »ach BuSca brgiebt, dorthin zu begleiten. London. Die „TimeS" melden auS Fu-tscheu von heute Morgen: Tin französisches Panzerschiff, welche» hart mitgenommen wurde, soll bi» heute Nacht reparirt werden. Die Franzosen werhen morgen Nachmittag das Bombardement beginne«. Aus Honkong vom Montag: China ist gänzlich unvorbereitet zum Kriege. Jetzt sucht »au die Schuld auf die schlechten Maßregeln der Provinzialregierung z» wälzen, indem man dieselbe für die Vernichtung der nationale« LrrtheidiguugSmittel verantwortlich macht. Die Franzosen find hoch- erfreut, daß die Hartnäckigkeit der Chinesen zur Fortschung der Feind- seligkeiten geführt hat. Nur mit der Einnahme von Peking wird der Krieg definitiv zu Ende sein. In Lanton ist aller nächtlicher Verkehr auf dem Flusse verboten. Der Jmporthandel stockt gänzlich- Di, Waarenvorräthe häufe» sich von Tag zu Tag. London. Wie der „TimeS" auS Philadelphia telegraphirt wird, ist New-Aork, ganz New-England und New-Jersey von heftigen Trösten heimgesucht. Der Golf von St. Lawrence und die Meerenge von Belleisle (bei Neufundland) sind voll von Eisbergen, wa» man in dieser Jahreszeit nie gesehen hat. Paris, 27, August. Nachm. Ein HavaStelegramm au» Shanghai beziffert die Verluste der Chinesen bei dem Bombardement von F». tsche« auf zwei bi« dreitausend Manu. Die Franzosen verloren ei« Lorpedoboot. London, 27. August, Nachm. Tine Timerdepesche au» Fn-tscheu vo« gestern besagt, daß da» Bombardement auf die Min sort» seit Tagesanbruch fortgesetzt werde; die Kimpaifort» wurden nicht bombardirt. Gngla«» un- Deutschland. Wenn man einen Blick in die Nachrichten wirft, welche von diesseits und jenseii» des Kanal» vorliegen, so kann man sich der Ansicht nicht verschließen, daß in der That ein« hochgradige Verstim mung zwischen England und Deutschland besteht, und es ist kaum zuviel gesagt, wenn man dieselbe ans die HaUung des englischen Ka bine»» in allen Fragen, welche die großen kontinentalen Mächte, Deutschland an der Spitze, angehen, zurücksührt. Zwischen beiden Nationen besteht zur Zeit noch kein ernstere» Zerwürfniß, man kann aber nicht umhin zu befürchten, daß es schließlich doch dazu kommen wird, wenn die englische Negierung und die eng lische Presse Vicht bald andere Wege ansfiuden, um ihre berechtigten die unerquickliche Lage Herbeigeführt Haben, find namentlich in den folgenden Spezialpunkten zu finden: die Ohnmacht oder der schlechte Wille Englands, in Egypten Ordnung zu schaffen und den geschädigten Interessen Anderer gegenüber mit Gerechtigkeit zu verfahren; der Mangel an Bereitwilligkeit, selbst ein« Maßregel unpolitischer Natur, wie die Verbesserung der SaoitätSkontrolle in Egypten anzuordnen und auszuführen; die rücksichtslose Art und Weise, wie England auf der Konferenz verfahren ist und — was hauptsächlich Deutschland angeht, die Politik der Mißgunst gegenüber den überseeischen Interessen Deutschlands. WaS in letzterer Beziehung geleistet worden ist, nicht sowohl von Lord Derby, der nur Kolonialmiuister ist, sondern unter der Verantwortlichkeit von Mr. Gladston« und des Earl Granville, scheint in der That unglaublich. Man mag Viele- durch die „Macht der Gewohnheit" entschuldigen. Die Engländer sind seit nahezu zwei hundert Jahren die Herren der Meere und im Lause dieser langen Zeit haben sie sich gewöhnt, die Ansprüche und die Rechte Anderer gering zu achten Seitdem Lord Nelson an dem blutigen Tage von Trafalger die Nebenbuhlerschaft Frankreichs und Spanien» gründlich zerstört hat, hat e» keine Macht gegeben, welche auch nur den Mnth hatte, dem britischen Löwen anderswo als auf dem Festlande entgegen» zntreten. Damals ist fast das ganze Kolonialgebiet Frankreichs und ein großer Theil dessen, wa» Spanien an Kolonien besaß, durch die Macht des Schwertes an England gelangt. Diese Traditionen find in den Engländern zu Fleisch und Blut geworden und wundem darf man sich deher nicht, wenn sie nicht ohne Weitere- davon abfiehen, wollen, sich als die Herren der überseeischen Welt zu geberden. Ist Deutschland doch nicht die erste Macht, welche diesen britischen Uebermuth kennen lemt. Die Bereinigten Staaten, sodann Rußland, Frankreich, Spanien» Holland, Portugal — alle Staaten und Na tionen haben ihn zu kosten bekommen und bei den früheren Verhält nissen in Europa ist eS keiner Nation eingefallen, sich mit dem Schwert in der Hand dagegen zu erheben. Da» Schwert ist aber da» ein zige Mittel, durch welche» dieser Uebermuth gebrochen werden kann. Damit ist nicht gesagt, daß da» Schwert auS der Scheide fliegen muß, um England zu bekämpfen; — aber es ist nothwendia, daß den Eng ländern der Wahn benommen wird, mau hege Furcht das Schwert zu ziehen, da» heißt: sie auf dem Meere zu bekämpfen oder gar, sie auf ihrer Insel aufzusuchen. Seitdem der holländische Admiral de Ruyter mit seinen Schiffen in die Themse einlief, hat kein aus wärtiger Feind Englands Küsten in der Nähe gesehcn. Und die Er innerung an di« Armada, wie an die Schlacht von Trafalgar find tief eiogegraben in dem Herzen jede» Briten. Sie find von ihrer Unnahbarkeit und von ihrer Unüberwindliche felsenfest überzeugt. Dieser feste Glaube an sich selbst, verdient — an sich betrachtet — eher Anerkennung als Berurtheilung, denn er ist da» Resultat einer ruhmreichen Geschichte, auf welche jede» Volk stolz sein würde. Mein die Angelegenheit zeigt ein andere» Gesicht, wenn die Eng- länder in dem „>anzen Stolze ihre» England»" sich anmaßen, über die Rechte anderer Böller mit Mißachtung hinwegzugehen S» viel Lorbeerblätter England auch in seinen Ruhmeskränzen zählt — e» hat einen großen, vielleicht größten Theil derselben mit Hilfe deutscher und anderer fremder Waffen erkämpft. Diese Zeiten sind vorüber. England ist heute ganz allein auf sich angewiesen. Kein« deutschen Söldner werden für dasselbe fechten, keine französischen Bntaillone werden für englische Interessen in'S Feuer gehen. Nicht» als der schmale Streifen Wasser zwischen Dover und Lakai», vermag England zu schützen. E» verläßt sich zwar auf die nicht auzuzweifelnde Tapferkeit seiner Söhne und auf seine Schiffe, — aber gerade das Schicksal der Armada sollt« ihm zur Warnung dienen. Eine gute englische Politik muß Hand in Hand mit Deutsch, land gehen. Zins 6vrm»m» null» saia»! (Ohne Deutschland kein Heil!) Politisch« «RN-scha». Deutsches nt die bedauer ° c>' Reich. AuS dem Marmorpalais in PotSda» kommt die bedauerliche Kunde, daß die Frau Prinzessin Wilhelm vo» Preußen am Scharlach erkrankt ist. DaS Allgemeinbefinden der hohe» Patientin giebt indessen bis jetzt zu ernsteren Besorgnissen keinen An laß und sind erhebliche Komplikationen nicht vorhanden. Sehr wahv« scheinlich wird nunmehr die für den 31. August angesetzt gewesene Taufe de» jüngstgeborenen Sohne» de» Prinzen und der Prinzessin Wilhelm eine Verschiebung erfahren, doch steht hierüber die Bestim mung ' e» Kaiser» noch au». , Sowohl die' deutsche Kronprinzessin, welche noch in OSborne wellt, als auch deren erlauchter Gemahl- wel cher nach seiner vor Kurzem ersolgteu Rückkehr au» England gegen, wärÜg mit Trnppeubestchtiguuge» in Süddeutschland beschäftigt ist» haben telegraphische Meldung von der Lrkraubmg der Frau Prin zessin Wilhelm empfangen; der Kronprinz gedenkt am 28. August wieder in Potsdam einzutreffen. — In dem diplomatischen Korps vo» Berlin ist durch da» am 2ö. August erfolgte plötzliche Ableben des englischen Botschafter» Loch Ampthill eine empfindliche Lücke eingetreten. Derselbe ist einer Unter leibsentzündung nach verhältnißmäßig nur kurzem Krankenlager yl«e« und hatten sich noch am Tage vor seinem Ableben die kaiserliche« Majestäten angelegentlichst nach seinem Befinden erkundigen lasse». Lord Ampthill (früher Lord Odo Rüssel) wurde am 20. Februar 1829 geboren und war 1854 der englischen Gesandtschaft in Kon stantinopel attachirt, wo er bis nach dem Krimkrieg verblieb. Später wurde er bei der englischen Gesandtschaft in Washington und am Hofe von Neapel beschäftigt; 1870 erhielt Lord Ampthill seine Er nennung zum Unterstaatssekretär des Auswärtigen und wurde als sol cher mit einer Mission in das deutsche Hauptquartier nach Versailles betraut, wo er bi» zum März 1871 verblieb. Im Oktober derselbe« Jahres wurde er zum englischen Botschafter in Berlin ernannt und vertrat als solcher seine Regierung auf dem Berliner Kongreß im Jahre 1878. Lord Ampthill war beim Kaiser wie bei den kron- prinzlichen Herrschaften persona xratissiwa und spielte überhaupt in den Berliner Hofkreisen eine hervorragende Rolle; sein Ableben wird daher in denselben allgemeine Theilnahme Hervorrufen. '' — Die angekündigten Veränderungen in den höheren Kommando stellen der preußischen Armee haben noch vor Beginn der Herbstma növer ihren Anfang genommen An Stelle des bisherigen komman- direnden Generals des Gardekorps, de» Grafen von Brandenburg, welcher wegen seiner erschütterten Gesundheit den Abschied genommen hat, ist General der Infanterie von Pape, welcher bisher das Kom mando des 3. Armeekorps führte, zum kommandirenden General de» Gardekorps ernannt worden. Das Kommando des 3. Armeekorps ist dem Generalleutnant Grafen v. Wartensleben, dem bisherige« Kommandeur der 17. Division, übertragen worden; gleichzeitig ist dem Generalleutnant v. Albedyll, General-Adjutant des Kaiser» und Chef des Militär-Kabinets, der Rang eines kommandirenden General- unter Belastung in seinen seitherigen Funktionen, ertheilt worden. — Wie die „Köln. Ztg " als ganz bestimmt erfährt, wird die medizinische Fakultät der Universität Berlin gegen die Ernennung de» Prof. I)r. Sch Wenning er, welche ohne ihr Befragen erfolgt ist, einen Einspruch erlassen; dagegen verdienen weitergehende Mitthei lungen, welche mit dieser Angelegenheit verknüpft werden, namentlich die Nachricht, eS beabsichtigten mehrere hervorragende Professoren der Medizin au» diesem Anlaß ih, Amt niederzulegen, keinen Glauben. — Bezüglich der jüngsten Vorgänge an der westafrikanische» Küste liegen noch keine neuerlichen Mitthellungen vor, mit Ausnahme einer Meldung, welche das Gerücht dementirt, daß zwei süddeutsch, Großindustrielle schon im vorigen Jahre südlich vom Kongo Kolonial besitz erworben hätten. Es haben allerdings Verhandlungen zwischen den betreffenden Herren und einem Häuptling stattgefunden, dieselbe« betrafen aber nicht Gebiete am Kongo, sondern ganz andere Theil« Afrikas und zerschlugen sich, da dem Häuptling von ausländischer Seite ein höhere- Gebot gemacht worden war, welches er natürlich annahm. ^ Frankreich. Das Interesse an den neu begonnene» Feind seligkelten zwischen Frankreich und China drängt begreiflicher Weise die andern noch schwebenden Fragen der hohen Politik einstweilen in den Hintergrund. Der noch in letzter Stunde gemachte Bersuch, die kriegerische Lösung de- Konflikts zu verhindern, muß nun al« definitiv gescheitert betrachtet werden, denn am Sonntag Abend ist, wie «st. getheilt, der chinesische Gesandte in Paris, Li-Fong-Pao» mit de« größten Theile de» Pariser Gesandtschaft-personal» in Berlin ringe- troffen. Nur der chinesische Legationssekretär, Oberst Tscheng-Ki-Ton-, - .'H MM