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München, 17. April. Der hiesige Rentier Anton Eürkel hat das Germanische Museum in Nürnberg Mm einzigen Erben seines 1 Million Mark über steigenden Vermögens eingesetzt. Letzte Nachrichten. — Heber die Art, wie der holländische Dampfer Ratwyk torpediert wurde, wird mitgeteilt, es sei ein Engländer gewesen, der die Torpedierung voll zog. Kopenhagen, 19. April. Nach einem Reuter- bericht aus Paris hat der Vorsitzende des französischen Reederei-Verbandes dem Marineminister vorgeschlagen, für jedes von einem deutschen Tauchboot versenkte Schiff, das einem der Verbündeten ge hört, ein deutsches großes Schiff aus den 278 in Frankreich eingeschloffenen Schiffen dem betreffende« Lande z« überweisen. Kopen Hagen, 19. April. (Englands Geldnot.) „Berlinske Tidende" erfährt aus Newyork: Dortige Finonz- leute meinen, die neue Goldsendung an die Bank von England in Höhe von einer Million Pfund Sterling stamme aus Ruhland. Die Goldbestände der eng lischen Bank seien jetzt auf das Minimum gesun ken, sodaß Frankreich und Rußland beisprin gen müssen. — Eine Amsterdamer Versicherungs-Gesellschaft ver öffentlicht eine Liste der vom 15. März bis 15. April von deutschen Unterseebooten torpedierten Schiffe. Es Werden darin 38 englische, 5 französische, 3 hollän dische Schisse genannt, von denen 2 auf Minen ge laufen sind, sowie je ein russisches, portugiesisches, schwe disches und norwegisches Schiss aufgeführt. Aufgebrachte Schiffe sind nicht eingerechnet. Auf Vollständigkeit kann diese Liste wohl keinen Anspruch erheben. — Auf den Bahnhöfen von Hazebrouk, Aumale und Abbeville spielten sich bei der Verladung der Einberufe nen der Jahresklasse 1917 herzzerreißende Szenen ab. Die Angehörigen gebärdeten sich wie wahnsinnig, als sie von ihren Kindern Abschied nehmen mußten. Manche von den Jungen, die sich alle wohlgemut zeigten, sag- ten: „Tröste Dich, Mutter, wir kommen ja doch nicht wehr an die Front. Konstantinopel, 10. April. (Neue englische Schiffsverluste.) Das englische Panzerschiff „Swistsure", das den Kampf in der Saros-Bucht fortsetzte, nachdem, wie gemeldet, „Majestic" sich beschädigt zurückgezogen hatte, wurde gestern ebenfalls von vier Schüssen ge troffen und durch eine darauf folgende Explosion schwer beschädigt. >— Das durch die türkischen Landbatterien versenkte englische Unterseeboot „E 15" verließe wie jetzt bekannt wird, am 25. März Plymouth, blieb sechs Tage im Hasen bon Mudros und dann 24 Stunden im Hafen von Tenedos. Vorgestern um Mitternacht drang es in d ie Meerenge der Dardanellen ein, wurde aber von den türkischen Scheinwerfern entdeckt. Es tauchte darauf unter, wurde jedoch nun von der Strö mung ans Ufer getrieben und strandete dort. Gestern morgen um 7Vs Uhr wurde es bemerkt und sofort be schossen. Gleich der erste Schuß traf und tötete den Kommandanten. Ein zweiter Schuß zerstörte die elek trische Maschine, wodurch drei Mann der Besatzung ge tötet und sieben verwundet wurden. Durch weitere Schüsse wurde Has Boot zum Sinken gebracht. Das Ein greifen englischer Flieger blieb fruchtlos. Das Untersee boot ist noch e n der Stelle der Versenkung zum Teil sichtbar. Tie englischen Gefangenen des Tauchbootes erfreuen sich einer durchaus menschenfreundlichen Be handlung durch die Türken. Eine durch einen türkischen Aeroplan unternommene "Erkundung ergab, daß acht feindliche Panzerschiffe vom Typ Majestic und Irre sistible, s'erner der „Kingfield" und ,Prime vf Wales", zwei andere Kriegsschiffe, 10 Torpedobvotszer- störer, 19 Minenzei störer und 9 Kohlendampfer vor den Inseln am Eingang der Dardanellen kreuzen. Ein Kohlendampfer wurde durch eine Bombe unseres Aerv- plans zerstört. — Nach einer Mailänder Meldung aus Athen hatten die Alliierten 35 000 Mann auf Lemnos gelandet.— Lokalanzeiger: Die Times meldet aus Mytilcne, daß am 14. und 15. April das schöne Wetter die Operatio nen begünstigte. Kopenhagen, 19. April. Große Unterschleift sind bei dem Moskauer Zollwesen festg^stellt worden. Viele Beamte wurden bereits verhaftet. Amtliche Heeresberichte. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 18. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Nach Vornahme von Sprengungen drangen die Engländer gestern Abend süd östlich von Ipern in unsere Höhenstellung dicht nörd lich des Kanals ein, wurden aber im Gegenangriff so fort wieder zurückgeworfen; nur um drei von den Eng ländern besetzte Sprengtrichter wird noch gekämpft. In der Champagne sprengten die Franzosen neben der vorgestern von uns eroberten Stellung einen Graben, ohne Vorteile zu erringen. Zwischen Maas und Mosel sanden nur Artilleriekämpfe statt. In den Vogesen be mächtigten wir uns südwestlich von Stoßweiler am Sattel einer vorgeschobenen französischen Stellung. Südwestlich von Metzeral wurden unsere Vorposten vor überlegenem Feinde aus ihre Unterstützungen zurück genommen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Im Osten ist die Lage unverändert. Oberste Heeresleitung. (W. T.-B.) (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 19. April.. Westlicher Kriegsschauplatz. Südöstlich von Ipern wur den die Franzosen «us den noch gehaltenen kleinen Teilen unserer Stellung vertrieben. Mit starkem An griff links der Bahn Ipern—Comines versuchten sie gestern abend, sich erneut in den Besitz der Höhenstell ung zu setzen. Ter Angriff brach unter schwersten Verlusten zusammen. Bei Jngelmunster ist der fran zösische Fliegerleutnant Garros zur Landung gezwungen und gefangengenommen worden. Zwischen Maas und Mosel verlies der Tag unter Artilleriekämpfen. "Ein schwächlicher französischer Angrifssversuch gegen die EoMbres-Stellung wurde durch unser Feuer im Keime »erstickt. In den Vogesen mißglückten zwei ffanzösische Angriffe gegen die von uns genommene "Sattelstell ung westlich des Reichsackerkopfes und ein Angriff gegen die Höhen nördlich von Steinabrück. Nach starken Ver lusten zogen sich die Franzosen zurück. Oestlicher Kriegsschauplatz. Tie Lage ist unver ändert. Tas Ausland wird von Frankreich und Eng land aus, scheinbar sogar von amtlichen Stellen, mit Kriegsnachrichten über angebliche Erfolge unserer Geg ner auf dem westlichen Kriegsschauplatz überschwemmt. Alle diese Behauptungen sind einfach erfunden. Ihre Widerlegung im einzelnen lohnt sich nicht. Es wird vielmehr lediglich auf ihre Nachprüfung an der Hand der dienstlichen deutschen Kriegsberichte verwiesen. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Wien, 17. April. Amtlich wird verlautbart 17. April 1915: In Russisch-Polen und West-Galizien hat sich nichts ereignet. An der Kar-athensront ist die Situation unverändert. Im Waldgebirge, wo die Rus- Von Len übrigen Kriegsschauplätzen ist nichts zu melden, sen stellenweise ihre heftigen Angriffe wiederholten, wurden 1290 Mann gefangen. Bei diesen Angriffen und bei mehreren während der Nacht versuchten Vorstößen erlitt der Feind wieder schwere Verluste. In Südostj- Galizien und in der Bukowina Gefchützkampf. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höser, Feldmarschalleutnant. Wien, 18. April. Amtlich wird verlautbart 18. April 1915 mittags: Tie allgemeine Lage ist un verändert. In d en Waldkarpathen wurden bei Nagy- polany, Zellö und Telepocz russische Angriffe blutig abgewiesen. 7 Offiziere, 14 25 Mann gefangen. "An allen übrigen Fronten nur Geschützkämps. Am südlichen Kriegsschauplatz keine Ereignisse. Serbisches Artilleriefeuer aus der Gegend von Belgrad wurde M>ie schon öfters, erfolgreich erwidert. Der Sreltvertrerer des Chefs des Generalstabes» v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Hand ¬ el Bekanntmachimg. Laut Beschluß der ärztlichen Vereine sind die Gebühren für Privat-Jmpfungen erhöht worden. Eine Privat-Impfung kostet 3 Mark. AM 8 Infolge der Liu 13. ^prii in einem Ookcckt erhaltenen schweren ö Verwundung starb am selben Taxe unser lieber 8obn, Brucker, D Kells unä Lnkel Otto Usx 6räi, Loläat im üeLerve-IokaMerie-KSAimsnt Ar. 134, 6. Xompa§oi6 iw Beld-BasareR cken Heldentod fürs Vaterland. 19. LM ISIS. M MlAMÜÜ lgMe sMSM KM nebst übriZen Bintsrbliebsuen. V ^w 8. ^pril verschied infolge WWW I Krankheit nach treuer BflichterfüllunA D für Kaiser unä Vaterland im Reserve- spital in O^ön^ös in Ungarn unser ehrenvolles Llitglieck, äer Soldat Kobert kaebmann, im k. n k. Lamivadr-IlllLLtsris-ksZt. Nr. . . 8ein gutes, strebsames unck humorvolles Beneh men während seiner lVIitKliedschakt sichert ihm bei allen LIitglieäern ein bleibenckes Andenken, unä rukt ikm äer Verein ein letztes kufts sank! in sein frühes Koldaten^rab nach. — Beiekt sei ikm äis Krde! — Ker Ist». kmWelts-Vmiii. und I^ü66!mA86ÜLnS zu verkaufe« evtl, auch zu ver pachten. Arbeit und Wohnung vorhanden. Elsterstraße 67. Hinteryaus. Hierdurch äis schmerzliche Nachricht, ckass Sonntag früh 7 lffkr unsere inni^Feliebte, IreusorAcnäe lVlutter, Lchxviessermutter unä Orvssmutter knülle Jenke?, ged. ^üler» in ihrem 66. Bebensakre nach langem Beiden sanft verschicken ist. ^.dort, Blauen, Baißenstein, cken 19. ^pril 1915. i" Lik tiMkruüM MtkrbMkiikii. Oie LeeräiAunA findet lVlittvocd, cken 21. ^pril, nachmittag ^/«3 Bdr statt. Telegramm! Komme für dieses Mal wieder zum Markt nach Adorf mit einem riesige« Lager in UM- M AMWeWMk« zu fabelhaft billigen Preisen. 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