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Amtsblatt für den Gtadtrat zu Adorf Fernsprecher Nr. 14 Tel.-Adr.: Grenzboko Hierzu Sonntags die illustrierte Gratisbeilage „Der Seitspiegel Verantwortlicher Schriftleiter, Drucker und Verleger: Otto Meyer in Adorf Anzeigen von hier und aus dem Amtsgerichts- » bezirk Adorf werden mit WPsg-, von auswärts r mit 15 Pfg. dis 5 mal gespaltene Grundzeile oder deren Daum berechnet und bis Mittags ! 11 Llhc für den nächstfolgenden Tag erbeten! Deklamen die Selle 30 Psg: Tageblatt für Adorf und das obere Vogtland Der Grenzbots erscheint täglich mit Aus nahme des den Sonn- undFeiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, vorausbszahl- bar, 1 M. 35 Pfg. Destellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiserlichen Post- anstalten und Postboten angenommen Adorfer Grenzbote ' (früher: Der Grenzbote) M 79. Donnerstag, den 8. April 1915. 80. Iahrg. Wer nach § 2 der Verordnung über den Verkehr Mit Futtermitteln vom 31. März 1915 folgende Futter mittel: Körn er futter Mais, Johannisbrot (auch geschroten), Ackerbohnen, Sojabohnen, Wicken; 8. Abfälle der Müllerei Erdnußschalcn und -Ueie, Haferspelzen, Hirscschalen, Reiskleie und -spelzen, Hafertleie, Reisfuttermehl, Hafer- suttermehl, Erbsenschoten und -klcie, Graupcnsutter, Ger- steMeie, Weizen- und Roggenkleie, die vor dem In krafttreten dieser Verordnung aus dem Auslande ein geführt ist, Maisabfälle (Homco, Homini, Maizena usw.); 0. Absälle der Zucker- und Stärke- fabritation sowie der G ä r u n g s g e w e r b e Kartoffelpülpe, getrocknet, Getreidctrcbcr, getrocknet, Roggenschlempe, getrocknet, Zuckerrüben, getrocknet (als Viehfutter), Biertreber, getrocknet, Malzkcime, getrock net, Miaisschlempe, getrocknet, Hefe, getrocknet (alsBieh- futter); v. Oelkuchen Ravisonkuchen, Hederichkuchen, Rübsenkuchen, Lein- dotterkuchen, Rapskuchen, Nigertuchen, Sonnenblumen kuchen, Mohnkuchen, Patmternkuchen, Sesamtuchcn, Se- sainkuchen, in Deutschland geichlagen, Sojabohnentuchen, Leinkuchen, Kokoskuchen, Maistuchen, Maiskeimkuchcn, Baumwollsaatkuchen, Erdnuftuchen, Mehle aus Oel- kuchen; 8. Oelmehle (durch Extraktion gewonnen) Palmkernmchl und -schrot, Raps- und Rübsenmehl, Leinmehl und -schrot, Kokvsmehl und -schrot, Sojamehl und -schrot; 8. Tierische Produkte und Absälle Tierkörpermehl, Kadavermehl, Heringmehl, Walsisch- mehl, Fischsutterinehl, Torschmehl, fettreich, Fifchfutte» mehl, Dorschmehl, fettarm, Fleischkuchen, Fleischkuchen gemahlen, Blutmehl, Fettgrieben, Fleischsuttermehl; 6. Hilfs stosse Torfstreu, Torfmull, Futterkälk, kohlensauren und phosphorsauren, fertig präpariert mit Beginn des 8. April 1915 in Gewahrsam hat, ist verpflichtet, sofern er nicht Verbraucher ist oder die Mengen unter einem Doppelzentner in jeder Art sind, die vorhandenen Mengen getrennt nach Arten und ihren Eigentümern unter Nennung der Eigentümer der Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte in Ber lin, am Karlsbad 16, anzuzeigen, und zwar von 1 dz. an. Anzeigeformulare sind unentgeltlich von den Han delskammern zu beziehen. M it Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geld strafe bis zu 15 000 Mark wird bestraft, wer der ihm obliegenden Verpflichtung zur Anzeige nicht nach'kommt. Dresden, den 3. April 1915. Ministerium des Innern. Diejenigen Schulgemeinden, die um eine Staatsbeihilfe für die Fortbildungsschule auf dos lau fende Jahr nachzusuchen beabsichtigen, werden ausgefordert, ihre Gesuche mit den vorgeschriebenen Unter lagen spätestens bis zum 25. April dieses Jahres hier einzureichen. Ls wird darauf aufmerksam gemacht, daß Schulgemeinden, in deren Fortbildungsschulen nicht mehr als zwei Unürrichtsslunden wöchentlich erteilt werden, die sich also lediglich auf die gesetzlich nachgelassene Mindestleist ung beschränken, keine Aussicht auf Berücksichtigung haben. Oel - nitz, 6. April 1915.Die Königliche Bezirksschulinspektion. Gertliches unö Sächsisches. Adorf, 7. April 1915. — Königs Gcburtstagsspende. Unter dem aller höchsten Protektorate Seiner Majestät Königs Friedrich August beabsichtigt der Landesausschuß der Vereine vom! Noten Kreuz im Königreiche Sachsen in den Tagen des 14. und 15. Mai im ganzen Lande eine Baus-Listensammlung zu veranstalten, deren Ertrag für die Verwundeten und Heilungsbedürftigen des deutschen Heeres bestimmt ist. Tas Ergebnis der Sammlung, die sich ebenso ans alle großen und kleinen Städte des Königreiches, wie auf alle Landgemeinden erstrecken wird, soll am 25.Mai —dem Geburtstage unseres Landcsherrn — der Oessentlichkcit übergeben werden. Möge mit dieser „Königs-Geburts- tagsspende" das sächsische Volk in seinem wei testen Kreise beweisen, wie es versteht, in dieser ern sten Zeit seines Königs Geburtstag durch ein vater ländisches Liebeswerk zu begehen und mit welcher un wandelbaren Dankbarkeit es seiner tapferen Krieger und besonders derer gedenkt, die ihr Herzblut für uns dahin gegeben. und denen wir cs in erster Linie zu verdanken haben, wenn der furchtbare Krieg geführt wird fern von unseres Reiches Grenzen. Mögen in diesem Sinne die Liebe zu unserem Könige, treue vaterländische Hingabe und innige Dankbarkeit sich einen zu einem schönem Erfolge! Da z u h el f e e i n I e d e r m i t! Das König liche Ministerium des Innern sowie das Königliche Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts haben ihre tatkräftige Unterstützung des großen Liebes-- werkcs zugesagt. — Ueber die Pflege kranker Krieger in der Leip ziger Heilstätte bei Adorf erhalten wir von zuständiger Stelle folgendes Nähere mitgeteilt: Wie bereits seit vielen Jahren in der Lungenheilanstalt Albcrtsbcrg lungenkranke Soldaten verpflegt werden, so sollen auf Ansuchen des Roten Kreuzes mit Genehmigung des «Rates der Stadt Leipzig lungenkranke Krieger auch in der Leipziger Heilstätte Aufnahme finden. Es sind hierzu 40 Betten zur Verfügung gestellt, die von seiten der betreffenden Sanitätsämter je nach eintrtz- tendem Bedarf belegt werden können. Tie Kosten für ärztliche Behandlung und Verpflegung übernimmt in solchen Fällen das Rote Kreuz. — Ein Lazarett, in dem magenkranke Krieger Aufnahme finden sollen, wie im „Vogtländischen Anzeiger" gestern zu lesen war, wird in der Leipziger Heilstätte nicht eingerichtet. Auch kann über den Zeitpunkt des Eintreffens und über die Zahl der aufzunehmenden Mannschaften noch keiner lei bestimmte Auskunft gegeben werden. Bis jetzt sind lediglich die 40 Betten zur Verfügung gestellt worden. — Ostergrüße sandte Herr Erwin Zeuner aus Frei berg, der z. Zt. in Döberitz seine Ausbildung als Flie ger erhält. Er ist dort mit dem Piloten Fritz Krieg znsammengetroffen, der vor einer Reihe von Jahren als Kaufmann in der Möbelfabrik der Firma Bleyer n. Törfeldt in der Staudenmühle angestellt war. Wir erwidern beiden ihre Grüße und wünschen ihnen in ihrem neuen, opfervollen Berufe viel Glück und gute Erfolge. — Aus Frankreich sandte uns Herr Zeichner Richard Meier, der als Sanitäter in Rethel tätig ist, folgende interessante Schilderung über die dortige Bismarck feier aM 31. März d. I. Er schreibt uns: In einfacher, aber erhebender Weise gestaltete sich die Feier der 100jährigen Wiederkehr des Geburts tages unseres verewigten Altreichskanzlers Bismarck, welche am 31. März Nachmittags 5 Nhr hier im Feindesland, im Seuchenlazarett zu Rethel, abgehal ten wurde. Den Glanzpunkt dieser Feier bildete die Weihe eines Bismarckdenkmals. Seit zirka drei Wochen arbeiteten viele der nunmehr nach schwerer Krankheit genesenden Soldaten aller deutschen Stämme an dem selben. Ein Zeichen deutschen Fleißes, deutscher Opfer freudigkeit und deutscher Einigkeit. Aus den Trüm mern der zum großen Teil zerschossenen Stadt Rethel ist es entstanden; mächtige Sandsteinblöcke wurden ohne Ermüden herbeigeschafft, zurechtgeschnitten und aufein- andergetürmt, bis das Denkmal, in seiner Form einer heimatlichen Bismarcksäule gleichend, vollendet war. Tas durch die geschickte Hand eines Soldaten in einer Sandsteinplatte ausgehauene Reliefbild Bismarcks mit der Unterschrift „Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nichts aus dieser Welt. Rethel, den 1. April 1915" bildet den äußeren Schmuck des Denkmals. Als! oberer Abschluß befindet sich ein Feuerbecken auf dem selben. Tie Weihe selbst wurde eingeleitet durch Vor trag des Hohensriedbcrger Marsches, gespielt von der Kapelle der Preußischen Grenadiere Nr. . . - , dem sich das altbekannte markige Lied: „Hast du dem Lied der alten Eichen, mein deutsches Volk nicht ost gelauscht?", gesungen von einem aus den Insassen des Lazaretts! gebildeten Sängerchor, anschloß. Herr Oberstabsarzt Dr. Rosenheim weihte das Denkmal, in seiner Ansprache erwähnend, daß dieses Mal deutscher Einheit bald nach Beendigung des Krieges dem .Haß der Franzosen zum Opfer fallen wird und die mühsam zusammen gefügten Steine, von der Wut der Franzmänner aus einandergerissen und wieder zu einem Trümmerhaufen' zusammcnsinken werden. Mit einem dreimaligen Hoch auf die liebe deutsche Heimat, in das die nach vielen Hunderten zählende Versammlung begeistert cinstimmte, schloß der Redner, und ans vollen Kehlen erschallte, be gleitet von den Klängen der Musik „Deutschland Deutschland über alles". Die Feuer im Becken wurden entzündet und hoch auf loderten die Flammen. Wäh rend der Nicderlegung einiger mit Schleifen in den Reichsfarbcn geschmückten Lorbeerkränze intonierte die Musik den Parademarsch der Halberstadter Kürassiere, deren Ehrs Bismarck war. Tie Teilnehmer an der Feier wurden noch einige Zeit zusammengehalten durch eine von der vorgenannten Kapelle gespielte Platzmusik. Während der ganzen Tauer des überaus feierlichen Aktes kreisten deutsche Flieger über dem Fcstplatz und seiner Umgebung, um etwa sich nähernde feindliche. Flieger abzuhalten. Allen denjenigen, ob Sachse, ob Bayer, Preuße oder Württemberger, denen es ver gönnt war, an dieser Feier teilnehmen zu können, wird eine Erinnerung fortleben und sie werden mit Freuden gedenken an die Weihe des Bismarckdenkmals in Rethel. Möge der liebe Gott allen eine gesunde fröh liche Heimkehr bescheren. R. M. — Tie Verlustliste Nr. 131 der .Königs. Sächst Armee hat folgenden Inhalt: Infanterie-Regimenter Nr. 102, 104, 105, 108, 133' 134, 139. Rcferve-Jnsanterie-Ncgimcntcr Nr. 101, 243, 245. Er- satz-Jnfanteric-Ncgimenter Nr. 32, 40. Brigade-Er- sah-Bataillon Nr. 89. Ersatz-Bataillone: Regimenter Nr. 105, 134, 139; Ersatz-Regiment Nr. 6, Landwehr- Regiment Nr. 104. Jäger-Bataillon Nr. 12; Re- scrvc-Jäger-Bataillon Nr. 26. Preußisck-e Verlustlisten Nr. 183, 184, 185, 186, 187. Bayerische Verlust listen Nr. 166, 167, 168. Württembcrgische Verlust listen Nr. 146, 147. Kaiserliche Marine, Verlustlisten Nr. 23, 24. Aus dem oberen Vogtland sind folgende Personen enthalten: Schmidt, Albin Paul, Reservist, Eichigt, l. v. — Oelsner, Walter, Ers.-Res., Herms grün, vermißt. — Gappel, Hugo, Sold., Voigtsberg'' gefallen. —Neudel, Reinhard Wilh., Wehrm., Sohl, bisher s. v., ist am 10. 3. 15 in einem Laz. Lille gest. — Hünnigcr, Franz .Hermann, Soldat, Adorf, l. v. — Wolff, Ullrich Hans, Soldat, Adorf, l. v. — Ficker 1, Max Paul, Soldat, Schöneck, l. v. — Döl ling, Emil, Wehrm., Klingenthal, verw. — — Herr Grenzausscher Reinhardt in Gettengrün, der wegen einer in einer Schlacht auf dem französischen Kriegsschauplatz erlittenen Verwundung gegenwärtig int Lazarett liegt, ist zum Feldwebellentnant beim 2. Gre nadier-Regiment Nr. 101 ernannt worden. - Ehrentafel. Wackere Tat eines Markneukirchner Feldzug-Teilnehmers. Nach anstrengenden Tag- und Nachnnärschen glaubte die erste l. M.-K. des F -A -R. .77 am Sonntag, den 31. August 1914 endlich einmal