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Amtsblatt für den Gtadtrat zu Adorf Fernsprecher Nr. 14 Tel.-Adr.: Grenzbob Hierzu Sonntags die illustrierte Gratisbeilage „Der Seitspiegel Verantwortlicher Schriftleiter, Drucker und Verleger: Gtto Meyer in Adorf Anzeigen von hier und aus dem Nmtsgerichts- dezirk Adorf werden mit 1dPsg.,von auswärts mit 15 Pfg. dis 5 mal gejpaltene Grundzeile oder deren Naum berechnet und bis Mittags 11 Ahr für den nächstfolgenden Tag erbeten Reklamen dis Seile 30 Pfg: Tageblatt für Adorf und das obere Vogtland Der Grenzbots erscheint täglich mit Aus nahme des den 6onn- undFeisrtagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, vorausbezahl bar, 1 M. 35 Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiserlichen Post- anstalten und Postboten angenommen Adorfer Grenzbote (früher: Der Grsnzbote) ^-r ss. Sonnabend, de« 13. Mär; 1S1S. 8V. Iahrg. Donnerstag, den 18. März 1915, nachmittags 1 Uhr, findet im Sitzungssaale der Kö niglichen Amtshauptmannschaft eine öffentliche Bezirksausschutzsitzung statt. Die Tagesordnung hängt am Anschlagbrette im amtshauptmannschastlichen Dienstgebäude aus. Oelsnitz, 11. März 1915. Der Amtshauptmann. Jugendpflege. Gesuche um Gewährung von Staalsunterjtützungen für Zwecke der Jugendpflege auf das Jahr 1915 sind spätestens bis Ende März 1915 hier einzureichen. Derartige Gesuche können nur berücksichtigt werden, wenn sie rechtzeitig vorgelegt werden, eingehend be gründet sind und den bestimmten Zweck erkennen lassen, zu dem die Beihilfen erbeten werden. Oelsnitz i. B, 11. März 1915. Die Königliche Bezirksschuliuspektion. WMHiMWSL Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 4. März 1915 findet am 15. dss. Mts. im hiesigen Stadtbezirk eine Aufnahme der Kartofseloorräte statt. Wer Vorräte von Kartoffeln m t Beginn des 15. März 1915 in Gewahrsam hat, ist verpflichtet, die vor handenen Vorräte der zuständigen Behö-oe anzuzeigen. Die Anzeige über Vorräte, die sich am Echebungstage auf dem Transport befinden, ist unverzüglich nach dem Empfange von dem Empfänger zu erstatten. Zur Erfüllung der Anzeipeoflicht werden allen Hausbesitzern oder deren Vertretern für die Hausbewohner am 13. d. M. Zählkarten zugestellt werden Die Hausbesitzer oder deren Ver treter sind verpflichtet, die Zählkarten sofort an die Hausbewohner abzugeben und fie am 15. d. Mts. vormittags wieder einzusammeln. Die Anzeigevordrucke, die nach der auf der Rückseite abgedruckten Erklärung, die beson ders zu beachten ist, von den Hausvorftänden wahrheitsgetreu auszusüllen sind, sind oom 15. März nachmittag an zur Abholung bereit zu halten. Wer die geforderten Anzeigen nicht in der gefetzten Frist erstattet oder unvollständiae Angaben macht, wird mit Geldstrafe bis zu 30V0 Mark oder im Unvermögensfaile mit Gefängnis bis zu 6 Monate» bestraft. Adorf, den 12. März 1915. Der Stttdlrat. t WW SW« Ikl AMMw» Freitag, den 1Ä März, abends 8 Uhr. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Richtigsprechung der Sportelkasse 1914. 3. Haushaltplan (2. Teil). Der Stadtverordnetenvorsteher. Gertliches und Sächsisches. Adorf, 12. März 1915. — 'Neue Höchstpreise für Getreide. Der Bundesrat beschloß eine Verordnung über die Acuderuug der Be kanntmachung über die Höchstpreise von Roggen, Gerste und Weizen vom 19. Dezember 1914. Nach dieser Verordnung werden die Dezemberpreise nm 50 Mart für die Tonne erhöht; die Reports fallen dafür Vom 1. März ab weg. Auch diese Verordnung tritt sofort in Kräfte — Für die Geschäftszeit bei den Justizbehörden, also auch bei den Amtsgerichten Oelsnitz, Adorf und Schöneck, sind vom 1. April an wieder die Stunden von 8 12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr nach mittags bestimmt worden mit Ausnahme der Sonn abende beF. letzten Werktage, für welche es bei der bisherigen ununterbrochenen Geschäftszeit von 8 Uhr vormittags bis 9 Uhr nachmittags verbleibt. — Ein Transport von 51 Mann geht morgen Sonn abend früh von hier nach Bromberg durch Vermittelung der Hilfsgemcinschaft ab. Es sind davon 17 Personen von Adorf, 16 von Jugelsburg, 13 von Remtcngrün, je 1 von Nebersreuth, Maricncy, Brambach, Arns grün und Unterwürschnitz. Tie Leute sollen in Mark- grawo bei einer Privatfirma zu einem Tagesverdienst von 5 Mark mit Erdarbeiten beschäftigt lverden. — Die M e t r opo l-Li ch t sp ie l e bieten diese Woche etwas ganz besonderes und zwar das historische Schauspiel „Tirol in Waffen". Dieses in allen Groß- ftftdten bereits mit größtem Erfolg gezeigte Kunst werk verbindet die geschichtlich bekannte Vaterlands liebe des Tiroler Volkes gegenüber französischer Unter jochung mit Heraushebung von Heldentaten der Bürger und Bauern des Landes und begeistert für das Edle und Schöne. Daneben kömren, da die sämtlichen Bilder an historischen Plätzen ausgenommen wurden, prächtige Naturszenerien bewundert werden. Ergreiseud, jo be richten die Zeitungen, wirkt der Schluß, der Andreas Hösers letzte Stunden zeigt. Tas bekannte Gedicht un seres vogtländischen Dichters Julius Mosen: „Zu Man tua in Banden" hat hier eine packende Verarbeitung ge funden. Ta aber außerdem noch eine neueste Aufnahme aus unsicren Tagen, die zur Zeit interessiert, gezeigt wird, und zwar die große Sensation: „Ter Zeppelin- Angrifs auf England", so kann nur jedem Theaterfreund der Nat erteilt werden, diesen Spielplan im Metrovol nicht zu versäumen. — Aus der Verlustliste Nr. 119 der Königlich Säch sischen Armee. Heberlein, Rudolf, Gren. d. R-, Mark neukirchen, bish. l. v., bef. sich verw. in franz. Gefgsch. Ile de Re. Infanterist Heine, Gustav Max, Oels nitz i. V., verw., befand sich beim Res.-Jnf.-Regt. 74, 5. Komp. Res.-Artillerist Neidhardt, Max, Kan., Schöneck, gefallen. — Res.-Fußartrllerist Heberlein,Rob. Albert, Obgsr., Markneukirchen, l. v., r. Schulter. — Nef.-Fcldart. Meier, Albin Edmund, Kan., Schöneck, l. v. — Pioniere Ludtvig, Rich. Ernst, Brambach, l. v., b, d. Tr. — Seidel, Max Richard, Gesr. d. R., Oels nitz, l. v., b. d. Tr. — Res.-Feldart. Knüpfer, Otto, Kan., Oelsnitz, gefallen. — 'Infanterist Stengel, Frdr., Wehrm., Siebenbrunn, s. v. — Aus der Verlustliste Nr. 120 der Kgl. Sachs. Armee. Res.-Jnf. Haselbauer, Joh. Schöneck, s. v. — Meinel, Karl, Gesr. d. R., Klingenthal, s. v.' l. Schul ter, r. -Hüfte. — Untoss. Sünderhauf, Otto, Oberbram bach, gefallen. — Ins. Thomä, Kurt Rudolf, Gesr. d. L., Ador f, l. v. — Oelsnitz i. B. Der städtische Haushaltplan für 1915 weist einen Bedarf von 473 883, 96 Mk. nach, nämlich 259 539,57 Mt. bei der Stadtkafse, 180594,35 Mk. bei der Schulkasse, 33 750 Mk. bei der Kirchen- lasse. -- Zur Nachahmung empfohlen! Ter Vorstand der Begräluiskassengesellschaft für Treuen und Umgegend hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, aus seinen ver fügbaren Vermögens-Beständen 4000 Mark zur Kriegs anleihe zu zeichnen. Zwickau. Umfangreiche Brotläger wurden bet einer polizeilichen Revision bei zwei Familien in Ober planitz vorgefunden. Es waren hier nicht weniger als 35 Brote aufgestapett worden, die von den Familien an verschiedenen Stelten aufgekauft worden waren. Die Läger wurden polizeilich beschlagnahmt. — Eine Bierpreiserhöhung von 2 Pfg. für das Liter hat nunmehr auch der Verband der Brauereien für Leipzig und Umgegend angekündigt. I o h a n n gc o r g e ust a d t. lKein Bicrpreisaus- schlag.) Der hiesige Gastwirtsverein hat beschlossen, zur zeit von einer Erhöhung der Bierpreise abzüsehen, da die vogtläudischeu Brauereien ebensalls nicht aufschlagen. Großschönau. Ei» Br o t p r e i s e r hö hung ist von der hiesigen Bäcteriunung angclündigt worden. Der Preis für das 2 Kiio-Br o t wurde von 60 ans 66 Pfg. nnd für das 1 Kilo-Brot von 30 auf 33 Pfg. erhöht. Riesa. (Zeichnung der Stadt zur Kriegsanleihe.) Tie städtischen Kollegien haben einstimmig beschlossen, von der Gefamteinlagesumme ihrer Sparkasse von rnnd 14 Millionen Mark zur Zeichnung aus die zweite Kriegsanleihe eine Million bereitzustellen, und zwar dergestalt, daß die Zeichnung für eigene Rechnung e:'elgt, insoweit der bereitgestellte Betrag nicht von Cparkasseininlegern sür die Anleihe znrückgcsordcrt wird. Der Weltkrieg. Berlin, 11. März. Bei der Durchführung der A cker b est e l l u n g und Ernte hat sich die Heeres verwaltung bereit erklärt, Kriegsgefangene, mög lichst noch im .Lause dieses Monats in ausgiebigem Maße zur Verfügung zu stellen. Die Grundsätze über die Verwenoung der Kriegsgefangenen geht in diesen Tagen den Landämteru zu, bei denen auch der Bedarf an Kriegsgefangenen auznmelden ist. Wenn möglich, wer den nur Kriegsgefangene zur Verfügung gestellt, die von .Hanse aus iu den verschiedenen landwirtschaftlichen Arbeiten wohl bewandert sind. Auch die Wünsche der kleineren Besitzer werden ausreichend Berück sichtigung dadurch finden, daß tagsüber Gefangene in ganz kleinen Truppen (zwei Mann) verwendet werden dürfen. Auch Gemeinden werden in Vertretung der kleinen Msitzer als Arbeitgeber zugelassen. — Unsere finanzielle Kraft. Staatssekretär des! Reichsfchatzamtes Tr. Helfferich sagte bei Einbringung des Reichsetats im Reichstag u. a. folgendes: Die Ent wickelung unseres V ol ks r e i ch tu m s und Volks einkommens war vor dem Krieg aus einem Punkte angclangt, der uns gestattete, uns England gegen über als gleichwertig, Frankreich gegenüber als überlegen zu betrachten. Wenn diese Entwickelung vom Auslande salsch cingeschätzt worden ist, io lag das hauptsächlich daran, daß unser Kapitalzuwackw zum weit aus größten Teile im Jnlande zum Ausbau unserer Industrie und unserer Landwirtschaft Vertvendung sand, Nwhreud England nnd Frankreich den weitaus größ ten Teil ihres jährlichen Kapitalzuwachses in auslän dischen Werten und Unternehmungen anlegtcn. Wo wirklicher Kraftzuwachs vorhanden war, hat sich schon in den Monaten vor dem Kriegsausbruch gezeigt, als die französische Bankwclt unter der Wucht gewaltiger Verluste und leichtfertig eingcgangener gewaltiger En gagements in a klen Fngeu zu erzittern begann. Tie wohlvorbereitete Organisation der finanziellen Mobil machung ha't die in vielen Jahren von Arbeit und Sparsamkeit augesämmelten Kräfte in wirksamster Weise