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. "-L-- 7^—— -- —^e»- Sonntag, 30. December 1883. und Klaötbote. Unparteiisches Tageblatt für Chemnitz und die Vororte: Altchenmitz, Altendorf, Bernsdors, Borna, Furth, Koblenz, Glösa, Helbersdorf, Hilbersdorf, Kappel, Neustadt, Schönau. Abonnements: vierteljährl. 1 Mk. 25 Pf. (Zutragen 40 Pf.), sowie monatlich 45 Pf. (Zutragen 15 Pf.) nehmen entgegen die Verlagsexpedition und die Ausgabestellen des Chemnitzer Anzeigers in Chemnitz und obigen Vororten, sowie sämmtliche Postanstalten. (Postzeitungs - Preisv-rzeichniß für 1884 Nr. 1059 "lnferttonspreis: die schmale (Ispaltige) Corpuszeile oder deren Raum 15 Pf. —(Local-Anzeigen 10 Pf.) — Unter Eingesandt pro Zeile 30 Bf. — Auf große Annoncen und Wiederholungen Rabatt. — Annoncen-Annahme für die nächste Nummer bis Mittag. — Ausgabe jeden Wochentag Nachmittag. Verlags-Expedition: Alexander Wiede, ^ uckidruckerei, Chemnitz, Theaterstraße 48 (ehemaliges Bezirksgericht, gegenüber dem Casino).! Bekanntmachung, Gewerbe-Legitimationskarten betr.> Nach 8 44a der mit 1. Januar 1881 in Kraft tretenden abgeänderten Gewerbeordnung für das deutsche Reich vom 1. Juni 1883, bedarf Derjenige, welcher außerhalb des Gemeindebezirkes seiner gewerblichen Niederlassung per sönlich oder durch in seinem Dienste stehende Reisende für die Zwecke seines Gewerbebetriebes Maaren auskaust oder Bestellungen auf Maaren sucht, einer Legitimationskarte. Der Inhaber einer solchen Legitimationskarte, welche nur auf Antrag des Inhabers des stehenden Gewerbebetriebes für die Dauer des Kalender jahres und den Umfang des Reiches ausgestellt wird, ist verpflichtet, dieselbe während der Ausübung des Gewerbebetriebes bei sich zu führen, aus Er fordern der zuständigen Behörden oder Beamten vorzuzeigen und sofern er hierzu nicht nn Stande ist, auf deren Geheiß den Betrieb bis zur Herbei schaffung derselben einzustellen. Diese Legitimationskorte ist zu versagen, wenn der Nachsuchende 1. mit einer abschreckenden oder ansteckenden Krankheit behaftet oder in einer abschreckenden Weise entstellt ist; 2. unter Polizeiaufsicht steht; 3. wegen strafbarer Handlungen aus Gewinnsucht, gegen das Eigenthum, gegen die Sittlichkeit, wegen vorsätzlicher Angriffe auf das Leben und die Ge sundheit der Menschen, wegen vorsätzlicher Brandstiftung, wegen Zuwider handlungen gegen Verbote oder Sicherungsmaßregeln, betreffend Einführung oder Verbreitung ansteckender Krankheiten «der Viehseuchen, zu einer Frei heitsstrafe von mindestens drei Monaten vcrurtheilt ist und seit Verbüßung der Strafe drei Jahre noch nicht verflossen sind, und 4 wegen gewohnheitsmäßiger Arbeitsscheu, Bettelei, Landstreicherei und Trunksucht übel berüchtigt ist. Unter Hinweis auf diese gesetzlichen Bestimmungen wird daraus aufmerk- äm gemacht, daß die vorerwähnten Legilimationskarten im Meldeamt, Zimmer '3 — neues Rathhaus, linkes Erdgeschoß - ausgestellt werden und daß zum wecke der Ausstellung zu 1. ein ärztliches Zeugniß und zu 2., 3. und 4. ir Diejenigen, welche hier nicht bekannt sind, ein Leumundszeugniß beizu bringen ist. Chemnitz, am 2V. December 1883. DaS Polizeiamt. Siebdrat- Adler. Bekanntmachung. Die Tischler-, Schlosser- und Glaserarbeiten für das Schulgebäude an der äußeren Rochlitzerstraße sollen durch Submission vergeben werden. Blankette und Ausführungsbedingungcn können gegen Vergütung der Schreibegebühren bei der Unterzeichneten Verwaltung entnommen werden, woselbst auch die Angebote, mit entsprechender Aufschrift versehen, bis zum 3. Januar 1884 einzureichen sind. Chemnitz, den 19. December 1883. Die Stadtbauverwaltung Hechler, Stadtbaurath. T. - Concursverfahren. Ueber das Vermögen Christianen Julianen verehel. Strauß, Inhaberin eines unter der Firma C. I. Strauß betriebenen Schraubenfabrikationsge schäfts zu Chemnitz, wird heute am 27. December 1883 Nachmittags 6 Uhr das Concursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt vr Lindner zu Chemnitz wird zum Concursver- walter ernannt. . Concurssorderungen sind bis zum 25. Januar >884 bei dem Gerichte anzumelden- Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigcrausschuffes und eintretentzen Falles über die in 8 120 der Concursordnuny bezeichncten Gegenstände auf den 12. Januar 1884 Vormittags 10 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 8. Februar 1834 Vormittags 10 Uhr vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberauint. Allen Personen, welche eine zur Concnrsmasse gehörige Sache im Besitz haben oder zur Concursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an die Gcmeinschuldnerin zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlcgt, v»n dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Lon- cursverwalter bis zum 26. Januar 1881 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Chemnitz. Rohr- Beglaubigt: Act. Pötzsch, Gerschr. Grundstücks Versteigerung. Von dem Unterzeichneten König!. Amtsgericht soll den 6. Februar >884 das dem Kaufmann Georg Friedrich Ernst Keller in Chemnitz zugehörige, daselbst an der äußeren Rochlitzerstraße gelegene, zum Bleichereibetriebe ein gerichtete Grundstück Nr. 233 8 IV. Abthl. des Flurbuchs, Fol. 2340 des Grund- und Hypothekenbi Grundstück am 9. November 1883 ohne Berücksick 95,000 Mark gewürdert worden ist, nothwendiger was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstel schlag hierdurch bekannt gemacht wird. Chemnitz, den 1b. November 1883. Königliches Amtsgericht, Abtheilung Nohr. s für Chemnitz, welches ,ung der Oblasten auf eise versteigert werden, Re aushängenden An- schloffe Bekanntmachung. Die Stadtbibliothek bleibt Montag, den 31. December dieses Jahres ge- "en. hemnitz, den 2l. December 1883. Der Ausschuß der Stadtbibliothek. Poltrack. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 2596 die am 1b. November 1883 errichtete Firma Schreiber L Dickmann in Chemnitz eingetragen und zugleich verlautbart, daß die Kaufleute Herr Hermann Schreiber und Herr Oscar Dlckmann, Be sitzer eines Strumpf-, Handschuh- und Tricotagen-FabrikationsgeschäftS, In haber dieser Firma sind. Chemnitz, den 27. December 1883. Königliches Amtsgericht, Abtheilung 8. Nohr. Tr. Bekanntmachung. Nachdem die Gemeinde-, Armen-, Parochial- nungen, ingleiche» die Rechnung über den R ' fand und die Ludwig-Stiftung auf das Jahr . . dieselben von heute an 4 Wochen lang zur Einsicht der Gemeinde-Mitglieder dergestalt ausgelegt, daß die Einsichtnahme in der Woche während der üb lichen Expeditwnsstunden und während der letzten beiden Sonntage in der Zeit von Vormittags >1 bis 12 Uhr in der Kasten-Expedition der Gemeinde verwaltung zu bewirken ist. Gablenz bei Chemnitz, den 9. December 1833. Der Gemeinderath daselbst. Maschke. Tageschronik, so December. 1622. 1760. 1814. 1870. 1874. 1874. 110b. 1719. 1851. Gregor XV. verbietet das Bibellesen. Caroline Neuber gest. Genua fällt an Sardinien. Marschall Prim gest. Alfons von Asturien in Madrid als König ausgerufen. Ledru-Rollin gest. 31. December. Kaiser Heinrich IV. znr Abdankung gezwungen. Flamsteed, Astronom, gest. Die österreichische Verfassung von 1849 wird aufgeboben. 1866. Entwurf des neuen Wehrgesetzes in Oesterreich. 1870. Furchtbare Ueberschwemmung in Rom. 1876. Heftige Stürme wüthen an den schottischen Küsten. Telegramme des Chemnitzer Anzeigers. Vom 23. December. Berlin. Die „National-Zeitung" theilt von angeblich unter richteter Seite über die Unterredung des Papstes mit dem Kronprin zen mit, daß auf die Frage des Papstes, ob ihm der Kronprinz keinerlei Eröffnungen zu machen habe, de Kronprinz erwiderte, er sei lediglich zum Besuch des Königs nach Rom gekommen und habe da her keinerlei Mission, zumal die Reise erst vor acht Tagen beschlossen sei. Aus eine weitere Andeutung des Papstes, daß der Kaiser seine friedliebende Gesinnung wohl auch durch die Wiedereinsetzung der ^ Erzbischöfe von Köln und Posen bethätigen werde, habe der Kron prinz wiederholt erklärt, er sei über Einzelheiten nicht informirt und habe keine Mission. Die Versicherung des Papstes, daß er heiß den Frieden wünsche, habe der Kronprinz dankend entgegengenommen. Berlin. Die „Provinzialcorrespondenz" veröffentlicht einen Artikel „Zum Jahresschluß", worin es heißt: Das Einvernehmen der führenden Mächte des Welttheils ist nicht nur nicht erschüttert, son dern um neue Bürgschaften bereichert worden. Das Vertrauen des Auslandes zur Friedlichkeit der deutschen Politik und zur Friedens- teudenz der von ihr geschloffenen Verbindungen ist allenthalben gekräf- tigt. Die große Zahl der während des Sommers und Herbstes statt gehabten Begegnungen gekrönter Häupter trug wesentlich dazu bei, den Ausblick in die politische Zukunft des Welttheils zu erhellen. Der Artikel gedenktsodann der spanischen und italienischen Reise des Kronprinzen, welcher wesentlich dazu beigetragen habe, durch sein Erscheinen den Glauben an die Friedensmission des deutschen Volkes bis über die Pyrenäen und Alpen hinaus mächtig zu fördern. Um die Lösung bestimmter Aufgaben der Politik habe es sich in den von dem Kron prinzen besuchten Ländern nicht gehandelt, eben darum werde es mit hoher Befriedigung erfüllen, daß der Kronprinz überall eine Aufnahme gefunden habe, welche dafür bürge, daß die Sammlung der Kräfte des deutschen Volkes von den Freunden des Friedens und der Ord nung anerkannt und ihrer wahren Bedeutung nach gewürdigt wirb. London. Der Dampfer „Gainsborough", von Hamburg nach Grinsby, ist in Folge eines Zusammenstoßes auf der Höhe von Spur» Head (an der Mündung des Humber) gesunken; die Paffagiere und die Mannschaft wurden gerettet Wien. Die Reise deS Herrn v. Giers nach Wien gegen den 15. Januar ist derzeit zweifellos. Die russischen Kreise sprechen sich befriedigt über die Behebung der leichten Verstimmung aus und die beiderseitigen Beziehungen werden als so vortrefflich wie je bezeichnet. — Die Madrider Meldungen, welche Alfonso's Reise nach Rom wieder in Frage stellen, scheinen wohlbegründet zu sein. Die Hinder nisse sind die gleichen wie diejenigen, welche sich dem Besuch des Kaisers Franz Josef entg^genstcllc,:. Paris, 29. Dec, Vorm. Die Regierung erhielt noch keine Mittheilung über die Landung französischer Truppen auf Hainau und über die Einnahme von Bacninh. Bisher ist dem Befehlshaber des französischen Geschwaders in den chinesischen Gewässern auch keine Instruction ertheilt worden, die Truppen auf Hainan landen zu lassen Courbet theilte dem Marineminister bisher nicht mit, ob er gegen Honghoa oder Bacninh Vorrücken werde. Petersburg, 29. Dec. Mittags. Der Regierungsanzeiger m eldet: Das Befinden des Kaisers hat sich bedeutend gebessert. Die Schmerzen sind fast völlig geschwunden und es ist nur noch eine unbedeutende Geschwulst vorhanden. Während der ganzen Krankheitsdaurr erfuhren die Vorträge der Minister keine Unterbrechung Zum Jahreswechsel. Es ist ein uralter Brauch, geistige Sammlung zu suchen und ein orientirendes Facit zu ziehen, wenn der Zeitpunkt herangenaht ist, zu welchem das alte Jahr in das „ewig still stehende Meer der Vergangenheit" hinabsinkt. Soweit dabei die persönlichen Momente in socialer und wirthschaftlicher Beziehung eine Rolle spielen, mag Jeder in sein eigenes Ich Einkehr halten und vor dem Forum seines Gewissens das alte Jahr Revue passiren lassen; der Rückblick dagegen auf die öffentlichen Angelegenheiten gehört entschieden vor die Oeffentlichkeit, in die Tagespreise. Nicht an alle Fortschritte und Bestrebungen des politischen Lebens läßt sich ein jährlicher Maaßstab legen, aber es finden sich doch eine gute Anzahl solcher, wo dies der Fall ist, zumal wenn wir das wür digen, was wir dem Gesammtvaterlande zu danken haben. Auch im verflossenen Jahre hat sich das deutsche Reich als ein Bollwerk des Friedens erwiesen, kräftiger und stärker als früher noch hat der be währte Leiter der deutschen Politik das Friedensband um Deutschland und die befreundeten Staaten gewunden, die Königreiche Rumänien und Serbien suchten und fanden Aufnahme im mitteleuropäischen Friedensbunde und auch zwischen Spanien und Deutschland vollzog sich eine engere friedliche und freundschaftliche Annäherung. Kommt man aus diesen Gründen zu dem Schluffe, daß Deutsch lands Macht und Ansehen in dem zum Ende neigenden Jahre einen bedeutenden Zuwachs im Rathe der Völker erfahren haben und daß auch der. innere Fortschritt, die wirthschaftlichen und socialen Ver hältnisse auf keinem Gebiete einen Rückschritt, wohl aber auf vielen Gebieten Fortschritte zeigten, so würde es geradezu undankbar und unklug erscheinen, sich durch noch bestehende und zum Theil unver meidliche Schattenseiten oder gar durch die Kämpfe um Zölle und Steuern die Befriedigung über die politische Lage des Vaterlandes verderben zu lassen. Dies kann nur denen passiren, welche kleinliche Nörgeleien über den Fortschritt des Ganzen setzen und sich von ein seitiger Parteisucht in ihren Uctheilen bestimmen lassen. War sonach das verflossene Jahr für unser Vaterland, das ja auch von allen außerordentlichen Nothständen verschont blieb, ein ge segnetes, so können wir umsomehr auch Gutes von dem neuen Jahre hoffen, weil uns nach menschlicher Voraussicht die Friedensbürg,chaftcn im reichen Maße bescheert sind und wir hinsichtlich unserer Regierung, Parlamente und schaffenden Nation die Ueberzeugung haben, daß Arbeit, Pflichtgefühl und Gerechtigkeit auch ferner die Leitsterne ihres Thuns sein werden. Mit dieser Zuversicht mag das deutsche Volk getrost in das neue Jahr eintreten und seine Mission neben den anderen Culturnationen weiter erfüllen! Politische Rundschau. Deutsches Reich. Inden Angelegenheiten unserer inneren Politik herrscht gegenwärtig, in dem Moment der Jahres wende, eine verhältnißmäßige Stille. Der Preußische Landtag wird bekanntlich erst am 8. Januar wieder zusammentreten, während über die Einberufung des Reichstages noch gar nichts Specielles bekannt ist, den. Besuch des deutschen Kronprinzen im Batican läßt sich auch kaum eine neue Seite abgewinnen und sonst ist in den letzten Tagen ebenfalls nichts Bemerkenwerthes vorgefallen. Lediglich die Reise, welche Herr v. Puttkamer am Donnerstag nach Friedrichsruhe zum Reichskanzler Fürsten Bismarck unternommen hat, wird Anlaß zu mannichfachen Erörterungen in der Presse geben. Daß die Reise des Ministers mit in erster Reihe den für den nächsten Reichstag bestimmten Vorlagen gilt, dürfte kaum zu bezweifeln sein und es erscheint daher die Spannung begreiflich, mit welcher man in parlamentarischen Kreisen den Ergebnissen dieser Reise entgegenfieht. Die Nachrichten über das Befinden des Fürsten Bismarck lauten andauernd günstig und es entstehen damit nahe liegende Gerüchte über seine Absicht einer baldigen Uebersiedelung nach Berlin. Anderseits verlautet, gerade die günstige Wirkung des Landaufenthaltes auf seinen Gesundheitszustand dürfte den Reichs kanzler veranlassen, den Aufenthalt in Friedrichsruhe zu verlängern. Jedenfalls liegt kein Grund vor, anzunehmen, daß der Fürst an den Verhandlungen des Abgeordnetenhauses über die Steuergesetze sich be theiligen wolle. Wahrscheinlicher ist es, daß er seine weitere Kräftigung auf dem Lande abwartet, um dann später an den Ver handlungen des Reichstages sich zu betheiligen. Der „Franz. Corresp." zufolge hat das Executiv - Comitö der deutschen socialistischen Arbeiterpartei an die in Paris domicilirten deutschen Socialisten einen Brief gerichtet, indem bedauert wird, daß dis deutsche socialistische Partei nicht zu der von der französischen Arbeiterpartei organisirten internationalen Arbeiterconferenz eingeladen wird und in welchem gegen gewisse Beschuldigungen von Mäßigung protestirt wird. Der Schluß dieses Briefes lautet: ,, . . . Die deutschen Socialdemekraten haben immer und jederzeit, wo Gefahr zu lausen war, das gethan und werden cs auch ferner thun, was die Prinzipien des Socialismus ihnen zu thun gebieten. Unsere französischen Brüder können überzeugt sein, daß weder die Polizei des Herrn vonBismarck noch die des Herrn Ferry, noch irgend eine andere uns einen einzigen Augen blick unsere Pflichten einer internationalen Partei werden vergessen machen. Dresden, 17. December 1883. gez. Bebel, Liebknecht, Bollmar. Die „Nordd. Allg. Ztg." bestätigt, wie gestern bereits tele graphisch mitgetheill, die Nachricht, daß daS vom Bischof von Culm gestellte Gesuch um Dispensation zahlreicher Geistlicher von den Er fordernissen des Gesetzes über die Vorbildung der Geistlichen ein gegangen ist. Ebenso seien die im Dispensationsgcsuche angezogenen Verzeichnisse und Nachweise für die große Mehrzahl der Diöcesen schon vorher eingetroffen. Das ösficiöse Blatt fährt dann fort: „Die Bearbeitung der Dispensangelegenheit ist seitens des Ministers der geistlichen Angelegenheiten sofort in Angriff genommen und wird zu nächst zur Erledigung derjenigen Fälle führen, welche nach den hierfür vom Staatsministerium mit Königlicher Genehmigung festgestellten Grundsätzen ohne weiteren Aufenthalt erledigt werden können. So bald die Prüfung für eine einzelne Diöeese beendet ist, wird die Ausfertigung der Dispense erfolgen; 119 für die Diöeese Breslau bestimmte Dispensationsurkunden sind heute (27. December) bereits dem Bischof von Culm übersandt worden." Nach einer Mittheilung des „Stiatsanzeigers für Württemberg" macht die Genesung des Königs Karl in San Remo befriedigende, wenn auch langsame Fortschritte. Die neuralgischen Schmerzen haben beinahe aufgehört, nur die katarrhalische Affeetion sei noch nicht auf gehoben, doch habe der König täglich ausfahr)» und ausgehen können. Frankreich. Mit dem Falle von Soutay ist die Frag: no.h immer nicht entschieden, ob Frankreich nunmehr, da es seine Waffen ehre in Tonkin gewahrt hat, zu einer Verständigung mit China geneigt