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Dicht sür diesiN Zweck bejtimmt waren Es strhe airr feit, daß DöllLer 800 Lilaonen Mark, die vom Reich zum Ausbau der Staatsbetriebe gegeben waren, für die Erw«rbs!olenuvterstütz- «ngslätze verwandt habe Weiterhin habe Herr Böttcher die Karpfen aus den Moritzburger Teichen, die garnicht dem Staat sehören, sondern dem s-weilizen Pachter, verschenkt Er habe eine Verfügung «rlaslen, wonach diese Karpfen an Erwerbslose verteilt werden sollten Die Erwerbslosen hätten natürlich mit den Karpfen nichts anfargen können und sie hätten mit ihnen «inen schwunghaften Handel bei Gastwirten und Hoteliers be trieben Dem Pächter babr man nachher aus Staatsmitteln den Schaden, den er erlitten halte, ersetzt- (Abgeordneter Bött cher ruft dazwischen: Sie ärgern sich ja bloß, daß auch einmal andere Karpfen essen können-) Solche Dinge zeigten, twas Sachsen zu erwarten gehabt hätte. Abg Hoffmann (Dn) er- Härt, daß die DeulsLnationale Partei einer einseitigen Partei- regierung, wie das Kabireti Feliilch lie darstelle, hin Anleihe- geseh bemilligrn werde und könne. Auch er stehe auf dem Standpunkt, daß ein Untersuchungsaueichuk sür die kommun istische Aera unbedingt eingesetzt werden müsse Finanzminijter Heldt führt aus, nur die ungewöhnlichen Verhältnisse zwängen tie Regierung dazu, zum ersten, aber auch zum letzten Male Eoldkredite onzufordern Eine Vorlage, die die Umwandlung der Stoatsbetiiebe in Aktiengesellschaften vorsehe, werde dem nächst dem Landtage zugeben. Was nun die Verwendung der 800 Billionen ongehe so s-i w'chl zu bestreiten, daß der da malige Finanzminister Böttcher entgegen dem dem Reiche gege benen Versprechen und obwohl er auf das Gesetzwidrige seines Tuns von den Beamten seines Ministeriums aufmerksam ge macht worden fei, den vom Reiche allein den Staatsbetrieben überwiesenen Kredit zweckwidrig verwandt habe (HS t, hört ) Diese 800 Billionen müßten nun nachträglich vom Landtag be willigt werden. (Abg. Dehne ruft: Und wenn sie nicht be willigt werden, zahlt sie Herr Böttcher. — Großes Gelächter) Di« Verantwortung müsse Herr Böttcher selbst übernehmen- Abg Böttcher (Komm ) stellt fest,. die kommunistische Fraktion l-hne Las Anleihegesetz ab, denn es biete keine Garantie dafür, daß die Versüssung eingehalten wird. (LeläLter) Was er im übrigen mit den 800 Billionen gemacht habe, könne er gut verantworten Die Geschichte mit den Karpfen bi ein widerliches Komödienspie! der Rechten. Was die Einteilung von neuen , Beamten onlange, so sei es höchste Zeit gewesen, daß der Reaktion einmal die Fenster gelüftet worden seien. Er errnnrrte an das Gebrüll der Reckten (Ler Präsident rügt den Ausdruck »Gebrüll') . . er oerwei e auf das Geschrei der Reckten, als Staotekommissar Heinze innerhalb von zehn Minuten die dienst- öltesten Beamten, und zwar die reakitonärsten unter ihnen, zu Ministern gemocht habe. Das lei rine deutliche Mahnung für die Kommunisten, es in Zukunft, wenn sie noch einmal in ds« Lage kommen sollten, in fünf Minuten schon entiprechend zu machen Fironzminister Heidt entgegnet dem Vorredner, er Lab« nicht stillschweigend zuzusrhen brauchen, wie die von Herrn Böticher eingesetzten Beamten entfernt worden seien, denn jene Herren hätten sosort das Hasenpanier «griffen (Heiserkeit). Herr Böttcher solle sich nicht einbilden, mit den 8Ü0 Billionen der Not der Erwerbslosen abgehoben zu baden- Es seien nämlich auf den Kopf nur fünf bis sieben Pfund Brot ge kommen- Die Aktion Bö tcher s.i weiter nichts als eine Ver- zrstelung von Reichs- und Staatsgeldern Die Kommunisten voltfuipen wahrend -. -r Reor des Minders einen großen Lärm Es hagelt Ordnungsrufe- Dem Abgeordneten Eiicodt ruft der Minister zu- Man würde Ihnen Un-echt tun, wenn man an- nähme, daß Sie logisch denken können! Plötzlich versucht der kommunistische Abgeordnete Siewert über die Tank zu springen, anscheinend um sich an dem demokratischen Abgeordneten Weigelt zu vergreisen- Auch der Kommunist Renner geht mit erhobenen Armen auf die Demokraten los, wird aber vom Abgeordneten Dr. Kästner zurückgehalien. Piäsident Winkler kann sich nur schwer Gehör verschaffen- Ec sagt schließlich zu den Kommunisten, wenn sie derartige Sprünge vollsübren wollten, Io möchten sie sich doch in eine Turnhalle begeben Darauf läßt er die Tuen« im Saal eriönen und unterbricht die Sitzung aus eine Viertelstunde Nack Wiederaufnahme der Sitzuna fährt Finanzminister Held« In seiner Rede fort: Die neue Regierung habe tagelange Erhebungen anstellcn müssen, bis sie über dir Verwendung der 800 Billionen einigermaßen Klarheit erhalten habe In den Akten sei bis heute noch kerne Bestätigung aufzukinden gewesen, daß der damalige Finonz- minister Böttcher überhaupt düse Summe erhalten habe Die Sache mit den Karpfen sei so vor sich gegangen: Als die Teicke abgelalsen wurden, seicn Erwerbslose erschienen, hätten die Fische verlangt und gedroht, sie seien zweitausend Mann stark- Es war also zu befürchten gewest n, Loß sie im Falle einer Weigerung alles kurz und klein geschlagen hätten Abg- Dr. Reinhold (Dem) hofft, daß die Sozialdemokraten aus dem Regime Böttcher soviel gelernt hätten, daß lie dos Finanz ministerium in Zukunft nicht mehr einem solchen Herrn über tragen würden Hierauf wird eje Einsetzung eines Unter suchungsausschusses beschlossen Das Anleihegesetz sinder An nahme mit 46 Stimmen de: Sozialdemokraten und der Demo kraten, gegen 39 Stimmen drr Deuischnationalen, der Deutschen Volksparlsi und der Kommunisten Bericht über die gemeinschaftliche Sitzung -es Nats «nv der Stadtverordneten am 13. Nooember 1923- Dir Kollegien berieten zunächst über die Gründung einer neuen Fö strlstelte, die vom Rat beschlosen wa-- Es eniwickelte sich eine längere Aussprache darüber, in der bekannt wurde, daß der Ratslörster wieder dienstfähig werden dürste Infolgedessen hob der Rat seinen ersten Beschluß auf und trat dem drr Stadtver ordneten bei, die seNere Entschließung auszulrtzen, bi» das be- zirkearztliche Zeugnis über den Zustano des jetzigen Ratsförsters vorliegt- Dann entspann sich eiie Debatte über Lie Getränke- steue- Die Abstimmung bei den StadioerordnO n ergab 6 Stim men sür Aufhebung der Steuer. 7 dagegen; somit bleibt also, weil der Rat sich sür di« Steuer erklärt hat, Lis St-uer bestehen. Sollte sich die Steuer nickt rentieren, so will man Ende des Jahres auf ihre Aufhebung zukommen- Der nächste Verhand- lungspunlt befaßte sich nm einer neuen Vereinbarung über Lie Zahlungswril« drr Strompreise an das Bergener Werk- Es sollen wöchentliche Abschlagszahlungen geleitet werden. Die Kollegien erklärten sich damit und bis auf weitere« mit einer Berechnung von 18 Goldpfennigen sür die Kstowatistunde ein verstanden- Di: Verpslegssätze in Krankenhaus wurden pro Tag und Person auf eine Goldmark festgesetzt- Des wetteren nahmen dir Kollegien Strllung zu dem Kausvertrag, der zwischen Herrn Bankier Robert Franke und Herrn Banlinhaber Reinhold in Diauen abgeschlossen worden ist- Danach ilt das Frankelche Wohnhaus mit Garten, Elsterstraße, in Besitz des tzrn. Reinhold übrraegangen. Rat wie Stadtverordnete beschlossen, von dem der Stadt zultehenden Vorkaufsrecht Gebrauch zu macken. In der anschließenden Sitzung der Stadtverordneten bewilligte man die Bezahlung dcr Ucberstunden in der Spar- und Girokaile, f-mrr die angesuchten Forderungen der Bauhanbwerker am Wohnunzsn-ubau in drr Elsterstraße- Zum Schlüsse wurden noch eintgr Wünsche an den Stadtrat vorgebracht: i. möchte das Verbot des Befahrens der Bürgersteige mit Kinderwagen aufgehoben werden; 2 sollen di« Bäckermeister darauf verwiesen werden, daß nach Aufhebung der Brotkarte wieder Vierpfund- biote gebacken werden müssen; 3- der Anregung nackzukommen, daß im Rathaus eine Sammelstells für Kleingeldicheine für wohl tätige Verwendungszwecke eingerichtet werde. All Uklk AM! Für Bezahlung des nächsten Bezugsgeldes in wert«- beständigem Delde gewähren wir, da wir solches Geld zum Einkauf von Druckpapier dringend benötigen, einen nenukuswerten Rabats dessen Höhe auf der Be» zugsqurttung vermerkt ist. Mag m „Mörser AMM". M dell MMttn ziehen wir in den nächsten Tagen für November je 400 Milliarden Nachzahlung durch Nachnahmekarte ein. Wer sich die ca. 15 Milliarden Portokosteu rrsparen will, wolle die 400 Milld. M- bis Montag nachmittag 4 Uhr bei uns direkt eivzahlen, andernfalls die Erhebung durch Nachnahme karte erfolgt. Mag du „Marler Greazdatea". Bei Ablehnung der Zahlung erfolgt Einstellung der Weiterbelieferung und Beitreibung der Kosten für die bisher bezogenen Blätter. 15.Nov.l Dollar 2 520 000000000—Mk. 1 Proz. rep- „ 1 tsch. Kr. 74 0N) 000 000— „ 1 „ „ „ 1 ö. Kr. 36000000— „ 1 „ „ „ 1 Pf.Strl. 11000 000 000000— „ 1 „ „ „ 1 Holl.Guld. 950 000000000-. „ 1 „ „ „ 1 Schwz.Fr. 444 000 000 000— „1 „ „ „ l ital. Lira 108 000 000 000— 1 , „ „ Dollar Brief 2 526 300 000 000— „ Goldmark 600 000 000 000— iMitgeteilt von der Allg- Deutschen Credit-Anstalt Adoisd lonW-MM. MmsrMr. Freitag, Sonnabend und Sonntag, den 16 , 17. u. 18. November, die Höchst- und Glanzleistung der deutschen Filmkunst ist mit diesem Weltschlagrr eriviesen, das gesamte Ausland erwarb diesen Sonderschlager der Münchner Lichtspielkunst Lvi80dsa Lieds v. Naedt oder für ülr Mstnst eine; armen bsllre;. Tiefergreifendes Drama ans dem russischen Volksleben in 5 Akten. Luftiger Teil Der viMotwne HaupläarsteUsi'. 2 Akte. Dienstag und Mittwoch Ms ttslssS Aßniikss, 4. IHil. 26ntral-^i6kt8pi6l6, Hots! Nausn Luxel. Donnerstag nnd Freitag der große amerikanische Abenteuer- u. Detektiv-Film Du Verdmim na NIMM. b *kte. Dazu das Luftspiel Akte. I-ISS^S LnsulnsvkE. (3 Akte.) Jeden Abend 2 Vorstellungen. Beginn 6 Uhr und 8 Uhr- Um gütigen Zuspruch bittet Rahm. Eintrittskarten für Erwerbslose sind nicht im Arbeitsnachweis bei Müller, sondern beim Arbeitslosenrat u. an der Kasse zu haben. D. O- Donnerstag, Freitag nnd Sonntag der große amerika nische Film »iS AM an ANm, dazu ein Lustspiel. Es wird hierzu freundlichst eingeladen. Sonntag und Montag von nachmittag an X! sm 8 8 fgsr-MÄm. Es laden freundlichst ein Pa«l Ruderisch «. Fra« Der Verband von Arbeitgebern Aüort8 ?ur VZakrung gemem8nmer Internen lmt mit kücksicki nuk vielerlei Lebvnerigkeiten mit überwiegender Nebrbeit be8(blo88en, von den in die8er V/ocke källigen L_sZHnsn nur- 2S PNSLLS4K IN Hk5S^LKsstsnr>Sgsnv Lerük SUSLU- Oer Verbnnü er^vnrtet von 6er Oün61er8^3ti ^üork8, Ü36 8ie dem 8ei8piele snüerer 8t36te folgt unü nuk ibre Orei8e gegen üie Oe^nblung mit h«ssS^kss1Ane8»NSM Lsi^s snKspi'sokSnr-S ksksiLs gibt I. vr. ^mil OIsvisT. MW W «MM r rauen I leb belle k«cd Keim Ausbleiben äsr nwnsllieben Bussen Lis sieb nickt irrelübreu äureb vielversprsekenäs unä xrublsrisebs Ln- Ksdots,nuriusin6Mllsbini!-Nell kraklig vvirkencksn LxeLiulmittel beiten üdEl^Nsebsnö, nucb in bereits boünunMkossn MNgn. Leine 8edMl!e!Me1. v»nbbars b'rmien sebreiben mir, vsleke Luäertvsiti^ ^vreeblos versnobt bsben, übsrrssobencke VVirbuvA scliou in 1 8tuväs. Lsine Lsrutsstörnnx. Osrnntiert unsekLäliob. klnr.LIilixs vunbscbreibsn kensugen le» krtolF. Oisbrsler Versunä per bk»cbn»bme. krsu NIgseik. llmdmiS. gg7 ietelS. kamen- u. Herren- 8l8lIÜbW!ll!llV8sM 6ab6!sbSk§6r. Morgen Sonnabend «ach Siebenbrunn. Abmarsch punkt 6 Uhr Hopsenblüle. Sonnabend, den 17. 11., nachm. von 1 Uhr an findet im Hause Markt 11 MWmg statt von Haus- u. WirtsÄ-- Gegeuftände« aus dem Nach laß der Auguste Heckel. Frischer traf ein L. SdMLvs. SAkökkgiiklMk, die bereits dem Landesverband an geschlossen sind oder deren Anschluß noch vollziehen wollen, werden ge beten, sich Freitag abd. ^8 Uhr in der neuen Schule cinfinden zu wollen. Albreckt Müller. Freitag, den 1«. 11., MWO. in der neue« Schule. kkMMkMiM NM. Sonnabend, den 17. d. M,