Volltext Seite (XML)
Außer dem MinisterpräsidLUten Fellisch werden dem Kabiustt.ds^m-fichtkich «och a«Lchören die bis- heM-e« Mi-sist« Sieb ms«« Graupe Wobeii- l»»d Fleißner (VoMb-kwEg^. Das Justiz ministerium wird neu besetzt, der frühere Minister Ke Id erhält die Finalen und der Reichstagsabgeord nete Krätzig das Wirtschaftsministerium. Es kom- Men also ausschließlich Sozialisten in Frage. Schwierigkeiten bei der Lösung. Das Zustandekommen dieser Lösung war mit -großen Schwierigkeiten verknüpft, da in der Sozial demokratie die Meinungen stark auseinandergingen. Ler ehemalige Ministerpräsident Zeigner versuchte noch in letzter Stunde, gemeinsam mit dem Dresdener Po- rizeipräsidenten Menke, ein linkssozialistisches Kabinett unter Duldung der K. P. D. zustandezubringen, was jedoch an dem Widerstand der Kommunisten scheiterte. 'Auch das neue Kabinett Fellisch wird mit der scharfen Opposition der Kommunisten und der Deutschnationa len zu rechnen haben. Tas neue Kabinett ist als Ueber- -gangskabinett gedacht. Die sozialdemokratische Partei hat.sich zu dieser Lösung bereit gefunden, da im Augen blick keine anderen Möglichkeiten gegeben waren. - Ungewisse Haltung der Sozialdemokraten. ' Der Vorstand der sozialdemokratischen ReichstagS- ffraktion trat im Reichstag zusammen, um zu der Lage, wie sie durch die Vorgänge in Sachsen geschaffen ist, Stellung zu nehmen. Nach einer längeren Aussprache fsah man davon ab, einen Beschluß zu fassen und einen Bestimmten Vorschlag der heute zusammentretenden Graktionssitzung der Partei zu machA. Die Ansichten Aber die Konsequenzen, die sich aus dem schroffen Vor gehen gegen die sächsische Regierung und den sächsischen Landtag ergeben könnten, waren geteilt. Im allgemei- men ging aber doch die Stimmung dahin, nicht ohne weiteres aus der großen Koalition aus- Ouscheiden, da sonst ein Abrutschen der inneren Politik nach rechts unvsrmeidlich sein würde. Keinen Zweifel ließ man daran, daß das Vorgehen der Kom munisten unverantwortlich ist, zumal Material dafür vorliegt, daß über die Reden, Aufrufs und Plakate hinaus Aktionen in Vorbereitung gewesen sind, die eine Zusammenarbeit mit verfassungstreuen Parteien vollkommen unmöglich machen. — Der Reichskomn issar Dr. Heinze hat am Dienstag morgen die Beamten uns Angestellten der Stawskanstei und des Ministeriums für auswärtige Angkleqenbritkn zuiammen- berufen, um sich ihnen vorzupellen Bet tieser Gelegenheit sprach er nngclähr folgendes: „Es ist meine Aufgabe, nachdem dir bikhnige sächsische Regierung abgetreten ist, in Verbindung mit dem Landtage möglichst bald wieder verfassungsmäßige Zustände zu schatten. Wir können weder in Täcksen noch im Reiche ohne solche bestehen. Ich hoffe, düß es mir gelingt, meine Aufgabe möglichst bald zu «-.füllen. Aber bis dahin müssen in Sachftn die Geschäfte ordnungsgemäß wcnekgrsührt und alles aufgeboten werden, um Ernäh-ungsmit'el für di« sächsische Bevölkerung benmzujLaffen und eine ordnungsmäßige Verwaltung zu gewährleißen In diesem Liane bitte ich Sie um Ihre Mitarbeit." — Dem Demokratischen Leipziger Taqeblatt wird aus Dres den vom 30. Oktober berichtet: Der für heute morgen angesagt« dreitägige Generalstreik ist zwar nach unseren Erlnndigungen in vielen Betrieben ans enommrn worden, tritt aber nach außen keineswegs !n Erscheinung, da Pot, Bahn und Straßenbahn roeiter »«keinen. Es wird zweiielhrft sein, ob am dritten Tage, Donnerstag, überhaupt noch gestreikt wi d, da morgen in Sach- fen sowieso Feiertag ist. In Freiberg, wo durch Kämpfe mit der Reichswehr die Arbeiterschalt schon am Sonnr-bend in den Proteststreik geirrten war, ist heute schon die Arbeit allgemein wieder ausgenommen worden Die militärische Besetzung des Landtags wurde heute mittag 12 Ubr in eine polizeiliche Be wachung umgewsr-dslt Inzwischen ist der Landtag zusommen- grtreten und hat sisr bis heute 6 Uhr vertagt. W.e wir schon am Sonntag mitgeieilt haben, dürfte eine Einigung zwischen der L- S- P D und der Demokratischen Partei zustande kommen. Man bemüht sich aufrichtig, eins Basis zu linden, aus der die ncue Resierrmasbildung möglich lein wird. Von dem sozial- demokratilchen Parteivorstand in Berlin sind unterde srn weiter in Dresden ein.aetrofstn Wels und Dittmann, die sich an den Vrrhandlungen beteiligen- Mir wir weiter ersahrcn konnten, ist es zweifelhaft ob am 18. November die E e m e i n d e r a 1 s- wählen statt? ndrn werden. Höchstwahrschriniich wird der Wahttermft, um üinr politischen Unruhen heranfzubeschwören, verschoben werden. Nus dem oftiHen Grunde steht noch nicht fest, ob man in Sachen dieses J-Hr nnd unter diesen Umständen den 9. November als Fn-rtco begehen wird- OerLLiches snd Söchsisches. Adorf, deu 1. November 1923. — Die nächste Ausgabe des „Adorfer Grenzboten' er folgt am Sonnabend. — Der Streik hat sein Ende gefunden; heute früh ist die Aufnahme der Arbeit in den hiesigen Betrieben erfolgt. — Sächlicher Inder. (Mittkilung des Sächsischen Statistiichrn Landesamtrs) Nach den Pnisfififtellungen vom 29- Okt. 1923 sind vom Statistischen Landesamt folgende Jnderztssern der Lebenshaltungskosten — 1913/14 — 1 — errechnet worden: Gesamtinder lTmähruna, Heizung, Beleuchtung, Wohnung und Bekleidung) 1446:000000, Gelamtinder ohne Bekleidung 13837000000- Am 22. Oktober 1923 betrug der Gesamtindeze mit Bekleidungskosten 2542000000 und ohne VrkliiLungskosten 218300009» Vom 22—29- Oktober sind mithin die Preise der bei der Teuenrngrftaüsük berücksichtigten Güter um 472,8 bzw- 533,9 v- H- gestiegen Di- bisher vom Sächsischen Arbküs- mtnisteftum veröffentlichte Punktzahl — Steizerungszahl gegen über Januar 1922 --- 1 — beträgt sür den 29- Oktober 1923 731000000. — Leipziger Produktenbörse vom 30- Oktober. Am Pro- Luktenmarkt smd wesentliche Asnd«ungrn nicht ringetrrten- Angebot wie Nachfrage waren s:hr schwach- Der Verkehr wird durch die SchwiniMt der Beschattung von Goldanleihttiüüen beschränkt. Im Inland« vollzieht sicy die Umstellung zur Gold währung noch sehr langsam, und die Zurückhaltung wird durch lie unsichere polt ische Lage noch verstärkt- Die amüichen No tierungen lauteten sür prompte Ware frachtfrei Leivz-g in Goldmark <4 20 Goldmark — 1 Dollar): Weizen 150—155 l150-155), Rogge i 150-155 <150- 155), Sommergerste 140-145 (140—145), Wintergerste 135-140 <135—140), Hafer 118—120 (118-120). Mals -, Raps 215-220 <250-260). — Das „Kamenzer Tageblatt" teilt seinen Lesern mit, daß ihnen das Blatt für einen Monat frei ins Haus geliefert wird gegen die Abgabe von Vr Zentner guter Speisekartoffeln oder 1 Pfund guter Butter oder 15 Pfund Roggen in der Geschäftsstelle. (Auch wir nehmen als Abonnementszahlung o-er Postbezieher-Nachzahlung gern Naturalien entgegen. (Red. d. Grenzb.) — In der Nackt zum 27.10. sind bri Herrn Gärtner Päßler, Marlnrutirchnettttaß?, aus dem Hinteren Garten etwa V« Ztr- zum üocknen oufgrha^en g'welene Zwiebeln gestohlen worden.. Hier kommen einheimische Diebe ii Frage, die vermutlich an fänglich nach anderer Beute gegangen sind, da lie aber be sonders Wertvolles nicht gesunden, mit den Zwiebeln sürlieb genommen haben- — Beslimmungswidrige Verwendung der Neichsunler- stützungen In Sachsen. Wir die Tel-Union b.-rickiel, waren von leiten der Reichsregierung der sächsischen Regierung als Beitrag zur ErWerbsios-nuntkistützung, als Zuschuß sür Löhne und Gehälter u'w. in den staatlichen Veui-ben, in den Elek! izi> tötswerken, Biaunkohlenbenieben 800 Billionen Mark zur Ver süßung gestellt worden. Auf Anfrage des demolrarncksn Ab geordneten Dr- Reinhold tm Landtag«, ob düst 800 Billionen auch ihrer Bestimmung entsprechend verwendet worden fnen, gab der kommunistische Finanzminister Böttcher eine brjahrnde Erklärung Entgegen dieser Zusicherung des Ministers stellte sich jetzt aber hnaus, daß der Gesamtbetrag gcs tz- und be- s.immnngrwibuz einzig und allein für die Erwerbslosen Ber- Wendung gefunden habe, so daß die Staatsbetriebe jetzt in eine außerordentlich schwierige Lags veratm und nicht imstande find^ ihren Verpflichtungen der Arbeiter- und Beamtenschaft gegen über auL nur teilweise nachzukommrn Der Ministerialdirektor Dr. Hedrich vom Fiaanzministkrium, der bei der wahrheiis- wisrigen Erklärung des Ministers neben seinem Vorgesetzten im Landtage weilte, bat jetzt seinen Abschied genommen, weil er sich ausgesprockenelmaßen außerstande sieht, di« Verstöße des kommunistischen Finanzminihers zu decken oder stiilschweigeak zu dulden — In Mylau nahm man Verhandlungen mit Netzsch kau auf, die eine Vereinigung beider Städte anstreben. — Von den beiden in der engeren Wahl stehenden Kandidaten, Dr. Koltzenburg, zweiter Bürgermeister in Bunz- lau und Dr. Uhlig, Bürgermeister in Oelsnitz i. B, wurde einstimmig Dr. Oswald Koltzenburg als neuer Bürgermeister von Zittau gewählt. — In Leipzig gibts z. Zt. 100 000 Erwerbslose und Kurzarbeiter, darunter viele Handwerker. — Bcamtenabbau und Schule. Die Versammlung der Vorsitzenden aller Zweigvereine des D. L. V. warnt mitt alle»! Ernst und aller Eindringlichkeit vor den Versuchen und Bestrebungen, Spar- und Abbaumaßnahmen schematisch und unsachlich auch ans das Gebiet der Schule und Erziehung zu übertragen. Krieg und Nachkriegszeit haben unserer Schule tiefe Wunden geschlagen, die Ausbildung und Erziehung unserer Jugend hat stit einem Jahrzehnt schwer gelitten, unsere Kinder leiden starke körperliche, geistige und sittliche Not. Alle neuen Spar- und Abbauversuche — sei es durch Erhöhung der Klassenbesuchsziffer oder durch Zusammenlegung von Klassen oder durch Verminderung der Lehrerstellen — mechanisiere die Erziehungs- und Unterrichtsarbeit, vergrößern das Elend unserer Jugend und hemmen Len Aufbau durch das kommende Geschlecht. Die Vorsitzenden fordern deshalb alle Volks- und bildungsfreundlichen Kreise ans, alle die unsere Schul- und Erziehungsarbeit zerstörenden Abbaupläne abzuwehren und alle Kraft cinzusetzen, daß unserer Jugeud eine gerade in Zeiten der Not doppelt notwendig gute Schul bildung nnd staaisverhaltende Erziehung gegeben werde» kann. 1.Nov. 1 Dollar 130 000000000— Mk. 5 Proz. rep. „ 1 tsch. Kr. - — — „ „ „ „ 1 ö. Kr. . „ „ „ „ 1 Pfd.Strl. 600000 0OOO0O— „ 5 „ „ „ 1 holl. Guld. 52 Ol'0000 000— „ 5 „ „ „ 1 Schwz. Fl.23 800 000000— „ 5 „ „ „ I ital. Lira 6 020 000 OM— , 5 „ „ „ Dollar Brief 130 325 OM 000— „ Goldmark 30 952 380 952— «Mitgeteilt von der Mg. Deulschsn Crrdii-An'trlt Adorf.) WMDmm der Frau Kämnitz, Bismarckstr. 3, MSN MlsWtWM We elc. A nierr irrskuirsu äurolr viel- D verspreebcväe v. pruitter- cs s s Um freundlichen Zuspruch bittet Auto« Eibisch. s « er k? v er es v zur Wahrung gemeinsamer Interessen. I. A.: Dr. Emil Claviez. Meldestellen: Frauenverein (Frau Apotheker Haun), Schwester Senta (Rathaus), Herr Arthur Weniger, Markt,Vereinigung der Kleinrentner v. Adorf Herr Otto Richter (Hauptstraße). --------- Lustspiel: - Lots! LUM wsi88sn Freitag, Sonnabend uns Sonntag, den 2., 3. und 4. November, Ler große Kastner-Film ans der Produktion 23 -d-r, Sir Sscdt Ser knlscdriäung. Drama in 6 gewaltigen Akten, sowie zwei Chapl!u«Lastspiele Alles quitschelt. ücae ^uMdvto. Xautsn Lis keine nutrlossu, teuren Lcliviuäslmitrsl, svuäenr macken Lie einen Verguck mit meinem anerkannten, ausu in doltnunAsloi en Pül len rvirksawen IVsnu Ilmen rlie Nasrnsl monatlieke »toekt aäer Zans auMeidt, okne 8orM. Ick Kelte nnä selnitse Ikrs 6esunäksit üattnna unkt neuen I-s- deusmut krin- eiv^iz nncl allein nur meine xe^rnkteu Präparate, überraselienäs ZVirkunx lt. 1000sn Oa»k8elireiken seliou der t«ak,lluuv.Vertrauen su mir untl venäen 8is sied an eins ertadrene kraUiäann virä auck Nmeu xokoltcn nnä 8te vveräen mir evri^ dankbar sein Hantiert unseliüdiiel». Olms LernlsstörnnA. Oi^kr. V«r»avcl per d'askn. Ick» Lüder, IRailldur» «IS. keterstrasse 68, trnüers Lerirksdedamme. MemWsst für Adorf ins Leben gerufen. Die Notgemeinschaft hat den Zweck, Notleidende aller Stünde unserer Stadt zu unterstützen. Die Notgemeinschaft setzt sich mit dem Erwerbs-' losenfürsorgeamt in Verbindung, handelt im übrigen aber völlig selbständig. Diejenigen Unterstützungs-^ suchenden, die nicht beim Erwerbslosenfürsorgeamt vorgemerkt sind, können ihre Anliegen bei einer der unten verzeichneten Meldestellen anbringen. Die Notgemeinschaft fordert alle Bürger unserer Stadt auf, an dem Werke mitzuwirken. Geldspen-^ den oder Naturalien aller Art werden bei der Firma^ Claviez entgegengenommen. Der Verband von Arbeitgebern Adorfs zur 8^ Wahrung gemeinsamer Interessen hat am 29. Okto- D der eine V ^Souuabeud, den 3. November, rachm. 3 Uhr findet die VerstsigerLug der Stöcke in der Erde unser« beiden Schlüge beim Hohen Stein gegen sofortige Bezahlung statt. tzM?- Freitag, Sonnabend und Sonntag "TA Drama