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Adorfer Grenzbote Dies Blatt enthält die amtlichen BekaNNtmechNKsen der Amtshauptmannschaft OelsnG, des Amtsgerichts, Ler Amtsan» WLüfchast und Les EtaNrates zu Adsrf. FrrnsprechLr Rr. 14. BerLntWsrKcher SchrfttlÄter. Drucker und Verleger Otto Meye? in Adorf Tel,-Adr..' Grenztote. M. N8 Mittwoch, dr« 23. Mai LM3 IKhrs. 8^ Braunkohlenbriketts 1 6800,— 6600,- 9 95S,— 1069S,— 2. 8. 8t S 424/23. Ul'. 1, Eisenbahnempfangsstation entfernten Händler. Der Kirche«»orstand. Adorf i. B., den 19. Mai 1923. Nr. 1027 Lo. Der Bezirksverband der Amtshanptmannschaft Oelsnitz l. B. 1055»,- 10 65S— 10 65»,— 10 756,— Ab Bahn- wagen f. d. Ztr. Für die von nachstehenden Eisenbahnstationen aus belieferten Orte: Ueberschreitungen der Höchstpreise werden bestraft. Oelsnitz i. V., den 19. Mai 1923. 6040,— 6066,- 6! 06,- 6140,— 6900,- 6950,- 6840,— 6860,- 10 000 — 10 100,- Ab Händler lager f. d. Ztr. 9 906,— 10 006,- Oelsnitz, Uniermarrgrün (Taltitzi, LottengrSn, Pirk, Gutenfürst Schöneck, Zwotental (Gunzen) Adorf, Hundrgrün, 4. Markneukirchen, Sieben- brunn, Erlbach, Bad Elster, Feilitzsch, Hof 5. Bad Brambach Infolge weiterer Erhöhung des Ausgleichszuschlags 'werden die Gebühren f>r die kirchlichen Handlungen um denselben Prozentsatz erhöht. Adorf, den 17. März 1923. Zuzustellen: Fräulein Lena 3da Weiz, Kotau (Tschechoflow.) Lerchenfeld 333. Das Amtsgericht. Henke. Strafbefehl. Sie werden beschuldigt, am 15. 1. 1923 bei Brambach die deutsche Reichsgrenzz ohne zureichende Grenzübertrittspapiere, also unbefugt, überschritten zu haben. Vergehen nach Z 1 Ziff. 1 der BO. v. 21. 5. 19, verb. m. D. V. O. vom 10. A 19 u. d. SSchs. VO. v. 30. 12. 22. Ms Beweismittel ist bezeichnet: Geständnis. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wird deshalb gegen Sie eine Geldstrafe van 9100 Mk. und für den Fall, daß die Geldstrafe nicht beigeirieben werden kann, jür je 150 Mk. eine Gefängnisstrafe von 1 Tage festgesetzt. Zugleich werden Ihnenkis Kosten des Verfahrens auferlegt. Dieser Strafbefehl wird vollstreckbar, wenn Sie nicht binnen einer Woche nach der Zustellung bei dem unterzeichneten Gerichts schriftlich oder-zu Protokoll des Gerichtrschreibers Einspruch erheben. f Die Geldstrafe und die Kosten im Gesamtbetrag« von 10 010 Mk. sind fan^die hiesige Gerichtskaj se zu zahlen. Steinkohle« Ab Bahn- Ab Händler- wagen lager f. d. Ztr. f. d. Ztr. Für die weiter als 2 lern von der lager werden von der Bezirkskohlenstelle auf Antrag von Fall zu Fall besondere Klein verkaufshöchstpreise ab Händlerlager festgesetzt. AoUenhöchüpreise i« Bezirke Ker A«tsha«»t»an»fchaft Oelsnitz i. V. «infchltehlich der Stiidte. Infolge Erhöhung der Werkpreise werden für die ab 18, Mai 1923 vom Werke bezogenen Brennstoffe folgende Höchstpreise festgesetzt: Prozeß Schlageter wurde der- — Die. französischen von Richtigstellung. dem Weltmarktpreis in April 1922, nach dem gutgeschrieben worden ist. Mn« frauizösische — Die Revision im lovrfen. ' — Die oberschjlesische kdpgesetzt. Tie Zahlen Poincares haben auch in Frankreich Widerspruch gefunden. So wendet sich das Journal des D«bats gegen die Behauptung, daß Frankreich Henie aus dem Ruhrgebiet 11000 Tonnen täglich er halte, und daß die Bedürfnisse der französischen Me tallindustrie bis Ende August gesichert seien, des gleichen, daß die ausländischen Kokszufuhren damit fast gleich Null geworden seien. So lägen die Dinge nicht. In Wirklichkeit erhalte Frankreich zurzeit aus dem Ruhrgebiet durchschnittlich 5 000 bis 6000 Tonnen Koks pro Tag gegen 12 000 Tonnen vor der Besetzung, Nur an einigen Tagen hätten die Transporte mehv als 10 000 Tonnen erreicht. Der Durchschnitt abep sei, wie oben angegeben. Daraus gehe hervor, daß die französische Metallindustrie, um die Produktion aufrecht zu erhalten, diese auf 50 bis 60 Proz. dev Produktion vor dem Januar 1923 habe einschräuken müssen und zwei Drittel ihres Bedarfs von den aus ländischen Märkten beziehen müsse. Grenz« wurde jetzt „endgültig" — Bei einem Theaterbrandc in Camden (Carolina) kamen 73 Personen ums Leben. — Die. französischen Einbrecher erbrachen den Geld- schrank der Koblenzer Neichsbankstelle und raubten daraus mehrere Milliarden. Ichast ausvmven würde. Eine Verständigung zwischen England und Deutschland wegen der Stärke der bei derseitigen Flotten wäre bei rechter Einsicht sehr wohl möglich gewesen, und damit wäre wohl auch der Aus bruch des Weltkrieges verhindert worden. Von Frank reich würde die wünschenwerte Zurückhaltung trotz aller Rev--- > nur dann zu erwarten gewesen sein, wenn >' - .chte Aussicht auf einen wirklichen Kriegs- k gehabt hätte. Tas ist daraus zu ersehen, daß man an der Seine als Kriegsziel den Wiedergewinn von .Elsass-Lothringen so lange angab, als die Sieges chancen für die Entente wenig günstig standen. Nach her, als der nicht erwartete Zusammenbruch Deutsch lands stattfand, kam die französische Ländergier im vollen Umfange zum Ausdruck. Sie ist dann unauf haltsam weiter und weiter gewachsen, bis aus dem Das gibt es Neues? — Die Vorarbeiten für die deutsche Antwortnote wur den auch während der Pfingsttage fortgesetzt. gegenüberzustellen, daß der gesamte Wert der freiwilligen deutschen ReparationSkohlen- und Kokslieferung an Frank reich einschließlich Luxemburg nach der Zeit vom 10. Januar bis 30. Wiedergewinn von Elsaß-Lothringen der Plan der vollständigen Niederwerfung des Deutschen Reiches ge worden ist. Tie deutsche Reichsregierung hat sich durch die Gehässigkeiten, die sie erlitten hat, nicht abschrecken lassen. Wird sich vielleicht doch noch Pfingsten erfül len, was vorher auf sich beruhen bleiben mußte? Vor uns liegt eine lange Reihe von Arbeitsmonaten, in der viel von dem nachgeholt werden muß, was Neujahr bis Pfingsten versäumt worden ist. Aach Pfingsten. Es war kaum Winter geworden, als der Reichs kanzler Cuno in Paris seine ersten Vorschläge machen ließ, um wegen der Reparationszahlungen zu einer Verständigung zu kommen; Poincarö würdigte diese Anerbietungen bekanntlich keines Blickes, und die Kolge war die Ruhraktion, in welcher der französische Hochmut manche bittere Lehre empfing. Durch den Winter kamen wir zum Frühling, von Ostern sind Air jetzt bei Pfingsten angclangt, es hat an schwachen ' Hoffnungen nicht gefehlt, daß es schließlich doch zum ? Beginn eines Ausgleichs komme»! würde. Nun gehen : Kur auf den Sommer zu und sind kaum weiter gekom- - wen, als es zu Winters Anfang der Fall gewesen ! »st- Es kann wieder Winter werden, und das er- j strebte Ziel ist noch immer nicht erreicht worden! Die Debatten sind hin- und hcrgegangen, aber - ohne ein Ergebnis zu zeitigen. Nicht einmal in Frankreich ist ein volles Einvernehmen vorhanden, auch > Poincare hat seine Gegner, von denen gar mancher Wm Nachfolger werden möchte. Der Streit mit Deutschland ist sehr wesentlich mit der persönlichen Machtfrage in Paris verknüpft, der französische Mi- wsterprüsident bringt seine Sanktionen und Sensa- r tionen vor, um den Chauvinismus im Lande zu kö- j bern und seine Stellung zu einer dauernden zu gestal- > ten. Deutschland ist dazu da, daß die Politiker in Pa-*1 Ws auf feinen! Rücken ihre Zänkereien und ehrgeizigen - Bestrebungen zum Austrag bringen. Tie Gegensätze zwischen London nnd Paris sind /> groß, daß sie. nicht mehr beseitigt werden können, i ^enn es handelt sich um die Vorherrschaft in Euro- i Pa, um die Interessensphären in Asien. Wenn diese ! «fragen aktuell werden sollten, so wäre ein Krieg ; »wischen England und Frankreich da. Das wünscht aber in England nicht. Deshalb muß die deut- j lche Streitfrage immer von neuem heran. Tas recht - ^nergrfcho Austreten der englischen Arbeiter gegen ihre j l'tzrge Regierung hat sich noch nicht betätigen können, wird einmal dazu beitragen, die Haltung Eng- - unvs gegen Frankreich zu korrigieren. dcirf heute wohl sagen, daß England sich j T eilnahme am großen Kriege zwei- und dreimal ! h^'" würde, wenn es hätte ahnen können, ..iche Ruten es sich mit der französischen Freund- Erstannen im Ruhrgebiet. Im Ruhrgebiet haben die Behauptungen Poin- cares großes Erstaunen hervorgerufen. Man gibt sich über den Stand der Dinge im Ruhrgebiet keiner Täu schung hin, die Kampfmittel der Franzosen werden hin sichtlich ihrer Wirkungen durchaus gewürdigt. In dessen ist soviel sicher, daß es den Franzosen bisher nicht gelungen ist, die Besetzung des Ruhrgebietes tat sächlich produktiv zu gestalten. Absolut unsinnig ist die Behauptung, daß die Kohlen- und Koksmeugen, die von den Halden abbefördert werden, zurzeit die Tonnenzahl erreicht hätten, die Deutschland vor dev Besetzung geliefert hat. Tonnen betragen, während die französische Regie in der gleichen Zeit des Jahres 1923 nur 261 604 Tonnen mit Bajonetten aus dem Ruhrgebiet geschafft hat. Mithin hat Frankreich einschtientich des Anteils von Luxemburg nur 10 Prozent der Höh« der freiwilligen Reparationskohlen-- lieferungen erbeutet. Es wird dann ausgeführt, daß die jetzt erhöht, Kohlenausfuhr — höchstens 10 000 Tonnen täglich — nur möglich ist, solange der beschränkte Vorrat reicht Tann heißt es weiter: Wenn Poincars jetzt den Wert der Kohlenbeute i« Ruhrgebiet auf 36 Millionen Goldmark schützt, so ist dem polncarss ZahllmgslunfiMe. Eine deutsche Berichtigung. Poincarv hat sich in den vereinigten Kamme raus- schlissen für Finanzen und auswärtige Angelegeuhei- j ten zu der Kreditvorlage für die Besetzung des Ruhr- gebietes geäußert und bei dieser Gelegenheit auch eins unzutreffende Darstellung der Kohlenlage gegeben. ' ßoincarb glaubt, an der Rechtfertigung des Einbruchs in das Ruhrgebiet Vorbeigehen und den Eindruck er- vecken zu können, als ob die französische Regie der Kohlenbeute und Abfuhr von der Ruhr schon die Höhe der deutschen freiwilligen Reparationskohlen- und Koks- i lieferungen aus der Zeit vor der Ruhrbesetzung er- - reicht habe. Demgegenüber stellt eine halbamtliche deutsche Erklärung fest: Der tägliche Durchschnitt der freiwilligen deutschen Re- s oarationslieferungen vor der Ruhrbesetzung betrug für > Frankreich einschließlich Luxemburg: Im Jahre 1922 gleich ' kalendertäglich für Kohle 17 566 Tonnen, im Jahre 1922 ' gleich arbeitstäglich für Koks 16 760 Tonnen, zusammen s Z4 326 Tonnen. Davon mußte Frankreich vor der Ruhr- : besetzung an Luxemburg 26 Prozent abgeben, das aber - anscheinend auch damals nur 17 Prozent erhalten hat. i Jetzt nach der Ruhrbesetzung gibt Frankreich an Luxemburg nach einer neuen Vereinbarung nur 7 Prozent der Koks- ! beute ab. Wenn also tatsächlich die französische Tagesbeute § die Höhe der freiwilligen deutschen Reparationsleistungen i erreicht hat, wie rechtfertigt sich dann diese geringe Äb- , ieserung an Luxemburg? Die deutschen Reparationskohlenlieferungen an Frank- ! reich einschließlich Luxemburg haben in der Zeit vom 10. i Januar bis 30. April 1922 aus dein Ruhrgebiet und dein ; Aachener, Kölner linksrheinischen Gebiet insgesamt 3 582 693 - Kursstände der zweiten Maiwoche 1923, 160 Millionen iw Goldmark betragen haben würde, während für die tat^ sächliche Beute des gleichen Zeitabschnittes des Jahres 1922 Von 261 504 Tonnen der Wert nur rund 14 Millionen Goldmark beträgt. Beim Vergleich mit der oben angebenen Zahl Poincares ist jedenfalls besonders hervorzuheben, dast Poincarö diesmal endlich den englischen Kohlen-, d. h. den Weltmarktkohlenpreis in Ansatz gebracht hat, während sonn mm Zwecke der Erlangung billigerer Reparatiowkohle nuv der Gegenwert nach dem deutschen Gruden-Inlandspreis«