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40 Sein? Frau wetterte nicht schlecht. „Natürlich, nun sitze ich da, habe keinen Braten zum Festtage gekauft wegen deines dummen Huhns (als wenn das Huhn was dafür könnte). Morgen am ersten Festtage sind die Lüden zu, da kannst du ja sehen, was du ißt. Ich kann nichts besorgen." Zehden war ernstlich böse. „Liebe Lotte, wenn du mich um meine ersehnte Suppe und meinen Braten bringst, bin ich mindestens drei Monate und siebenunddreitzig Tage böse." Tas halt. Wenigstens dachte Iran Zehden nach. . a - c n.-chdenkl. kommt immer irgend eine Idee zum :)0! scheine. dachte Fehden. Er wartete also geduldig. Nach einer Weile sagte feine Frau: ..Lieber Hans, »veil du dich denn so sehr nach deiner Huhnersuppe sehnst, will ich sehen, was sich machen Iäs;t. Ich werde zur Frau Kaibel gehen, vielleicht borgt die mir einen Topf." Fast war es ihm leid. Frau Kaibel, die 5tlatschbase, und seine Frau, das würde ja nett werden. Wirklich kam sie mitten in der Nacht um halb zwölf wieder. Da sie in dessen einen Kochtopf hatte, so beruhigte er sich. „Frau Kaibel musite ihn erst hervorsuchen, daher hat es so lange gedauert" (Ja, geklatscht habt ihr. dachte er.) „(Ls ist aber ein schöner Topf, echt französisches Stein- gut, innen glasiert, äugen nicht. TaS ist jetzt daS Neueste. (Lr soll von wunderbarer Wirkung sein. Ta wird dir deine Hühnersuppe noch schöner schmecken." ZehdenS Traume in dieser Nacht waren entzückend. Ter Mittelpunkt war ein wunderbares Huhn lind eine Hühnersuppe, wie es noch nie eine schönere gegeben hatte. Am anderen Morgen war er schon früh auf den Bei nen. Mit hochgekrempelten blühen Armen stand er neben seiner Frau am Kochtopse und war emsig bemüht, die Hühnersuppe recht schön zu machen. Seiner Frau schien das gar nicht zu behagen , sie meinte, er habe den „Hühner suppenklaps". Fehden lieh sich indessen nicht stören, son dern rührte und kochte, dah eS eine Art halte. Man sott den Tag nicht vor dem Abend loben. Seine Fra», wollte etwas Holz nachlegen. (Lr nahm voll Stolz den Tops und .... pardauz! lag der Topf, dessen Henkel heil; waren, am Boden. Zerbrochen. Sein Huhn im Schmutz. . . . Fehden setzte seinen Hut auf und verlieh schweigend, aber eilend, seine Wohnung. Erst in seiner Stammkneipe Hühnersuppe war natürlich gerade alle geworden — kam er wieder zur Besinnung. Und er nahm ein Blatt auS der Tasche und notierte: Für einen gepfändeten Halm . . . 20,00 Mark, Für zwei Hühner 3,50 Für ein Netz 1,00 Huhn numero vier 1.50 Trinkgeld für Kondukteur .... 0,50 (Lin totes Hiilm 2.00 (Lin Tovf 3,95 Ein Deckel 0.30 Zwei Kulmbacher 0.00 Meine heutige Zeche inkl 1.00 Machte zusammen 35,l5 Mark. Ein schönes Sümmchen. Dazu kam noch der franzö sische Topf. Frau Kaibel würde schon die Gelegenheit wahrnehmen und ein halbes Wochengeld dabei raus- schlagen. Und waS daS Schlimmste war. er hatte nicht einmal Hühnersnppe gegessen! Zaghaft ging Zehden nach Hau'e. Seine Frau wür digte ihn keines Blickes. Sie war bemüht, die einzelnen Teile deS H: ' eS geniesidar zu machen, indem sie dieselben säuberte. Er hat nichts davon gekriegt und nichts davon verlangt. Seit dieser Zeit darf ihm niemand mehr mit ^ruck Saxonia-Buchdrucks ei, Bertag des kaih PretzveremS, Dreiden, Hühnersupp« kommen. Und Praktische Reisegeschenke bringt er auch nicht mehr mit. Auf Zehdens Schreiben an die Eisenbahnverwaltung wegen Erstattung der Kosten zweier Hühner ging folgende Antwort ein: »Herrn Schriftsteller Hans Zehden Berlin. Auf Ihre Eingabe vom 29. Juli diene Ihnen zur Kenntnis, das; die K. Bahnverwaltnng keine Veran lassung genommen hat, für die pp. Hühner Schadenersatz zu leisten. ES ist nach § 57, Absatz 3 der Eisenbahnbe- triebsordnung verboten. lebende Tiere in die für Rei fende bestimmten Abteile mitzunebmen. König!. Eisenbahndireklion Magdeburg. Müller." Für dieses Schreiben hat er noch zwanzig Pfennig Porto zahlen müssen. Seufzend meinte Zehden: ..Man kriegt eben nirgends mehr auf der Welt sein Recht." Lätsel-LeLr. Bilderrätsel. SchrrzrLtsel. Man spricht die Erste nie Und nie auch schreibt inan ile Ein halbes Tecl »cr Zweite ist. Doch wähle sie um kluger List. Das Ganze wird gezogen Und viele hal'r betrogen Lozvßriph. Ich Hede dich empor, wecd' ernst dich stimme»! Ich rufe dich zu Lun und Fröhlichkeit. Mir andrem Herzen schmüik' ich, trag' euipsr auch, Bm zum Gedankendieime gern bereit. Bür andrem Herzen hat so mancher Wein mich! Ich diene dir. doch weh! werd' ich befreit! Auslösung de? Bilderrätsels tu Nr. 9 Rhinozeros Auslösung des Buchstabenrätsels in Nr B Allzuoiel nt ungesund. Auslösung des T elegc aphenrälselS in Nr 9: Degen, Bcu!t Falle Lago, Hut Ende gut, Alles gnr Auflösung des EcgänzuugScälsclS in Nr. 9: Trudel, Uuke. Nero. Mai. Hand Masche Latwerge, Bahre, Scheit, Kunde Trunkener Muu.» macht Wahrheit kund Auslosung des Homogramms in Nr 9: Franz Ranke, Anker Richtige L ö s u n gen sandten e i ni Paul Handrick, F-auz »lud Johanna Lau, Johannes Tammer, Dresden: Friedrich Fäimiich. DceSden'Sumsen, Rudolf Lal-er. Schwarzenberg Pillnihcc Straße 43 Lcrumw Rtdaklem Philipp Rauer, L . -den