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Adorfer Gren^bote Der Srenzbore) r ???». Äetiarn«? die §r Amtsblatt für den Stadtrat zu Ndoez <kd DeroatworKcher Schriftleiter. Drucker «ad Verlegeri GLks Meye» »s ^dor? AsrnjpLLcher Nr-14 Kahrs- HS. Fr itag. den 9. Januar A20 6 PoltscheÄ-Konto^ Leipzig 37369 Kemeinbe-Girv-A»nto 118 StädL. Lebensmittelamt. 5310 u. 3170 statt. Güterabfertigung Der Kommunalverband. Oslsmtz r. V., den 5. Januar 1920. Kohlen am Eüierbahnhof. Der Zentner kostet jetzt 8 Mark Ildars, den 8. Januar 1920. Tic Hasuschnüffsl-Kommisi hat ihre Nntcrsnchunge-l L c 'nsst. Tie Eutentelommission zur Besichtigrnrg des deut- scheu Hafenmaterials, die am Nachmittag des 31. De zember an Bord des englischen Torpedobootes „T. 64" im Hamburger Hafen eingetrossen war und fick) aut nächsten Tage im KrafUvagen nach Kiel begab, von wo» aus mit dem Kreuzer „Coventry" und dem erwähawnl Torpedoboot die Fahrt nach den verschiedenen Noro« und Ostseehäfen fortgesetzt wurde, hat ihre Aufnahme» arbeiten beendet. Tie englischen und französischen Ver treter haben sich am Montag abend nach London bzw«' Paris zurückbegeben. . Tageblatt für Adork und das obere Vogtland Soweit dem „Berliner Lokalanzeiger" bekannt ist, liegt es nicht in der Absicht des Generals, bet den nächsten Wahlen eine aktive Rolle zu spielen und sich »ls Kandidat aufstellen zu lassen. Aoch weiterer Aufstbtrd. Ser Eintritt des KriedensKustandeS noch welker ! verM^de«. * Trotz der bestimmt gefaßten Hghgsmelduna. d .8 Wiefenhen-Berfteigerung. Freitag, den S. Januar, vormittag I2N Uhr findet aus Bahnhof Hundsgrün die Versteigerung von 2 Ladungen Wiesenhe«, Freitag, den 9. dss. Mts., Abgabe von Braunkohlen an Haushaltungen, die überhaupt keine Kohlen mehr haben. Bezugsscheine im städtische« Lebensmittelamt vormittags 8 — 1Ä Uhr. MWU!« Ski SMMVM Der Kommunrlo-rdand meist hiermit auf folgendes hin. Neben einer Verschärfung der bisherigen Strafbestimmungen des ß 15 der Ver ordnung über Fleischowwrgung oom 27. März 1916 (Neich-gffrtzbialt Säte 199) ist als Z 15 » hauptsächlich folgendes mrordnsi. Mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldftrase bis zu zehn, tausend Mark wird bestraf.', wer den auf Grund von Z 6 Absatz 1 erlasse nen Anordnungen oder den van den LandesK-niralbehörden erlassenen Aussührungsbestimnungen zuwider eine Schlachtung omnimmt oder vor nehmen läßt. Neben der Strafe köinen di- Gegenstände, auf die sich die strafbare Hrndlung bezieht, eingezogen werden, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nicht, soweit sie nich! gemäß H 6 Absatz 1 Satz 3 für ver fallen erklärt worden sind. Danach werden also alle roflchris.widrigen Schlachtungen jeder Art aujzer mit Geldstrafe auch mit Gefängnis bestraft. Nach Artikel 2 der Verordnung ist diese Strafandrohung als § 18 a ausdrücklich auch auf nicht genehmigte Haursch'ach- tung-n ausgedehnt morden. der Austausch der Ratifikationsurkunden auf 'Sonn abend, 10. Januar, festgesetzt sei, muß man nach eia«- Pariser Meldung des Lyoner „Progres" mit kurzen Verzögerung des Aktes rechnen, weil L vyo George und Nitti, die sich dabei an der Seite Clement ceaus befinden sollen, er,st am Montag in Pari eintreffen dürften. Beratungen über die Räumung der AbstinnurmgAe gebiete. Des weiteren wird über die Pariser Verhairdo lungen aus Paris berichtet: Am Dienstag nachmittag wurden die Besprechungen bezüglich der Uebergabe L<- Regierungsvollmacht in den Abstimmungsgebieten Livi schen der durch General Lerond geleiteten alliierten Kommission und der unter dem Vorsitz des Geheimrat-, v. Simson stehenden deutschen Kommission fortgesetzte Man Hofft, daß die Arbeit der für die Inkraftsetzung des Friedensvertrages bestimmten Kommission noch voH Sonnabend beendigt«sein wird, und daß der Austausch! der Ratifikationsurkunden noch am Nachmittag des 1(K Januar erfolgen kann. Tie Verhandlungen über Memel. Mittwoch versammelt sich auch die mit der lieber» gäbe der Oberhoheit von Memel und Tanzig betraut- Kommission. Ter Reichskommissar des Mcmelgebier.sp Graf Lambsdorff, hat sich zu diesem Zweck nacht Paris begeben. Ter Oberbürgermeister von Mem>^ Altenberg, der ursprünglich an den Pariser Perhand« lungen über das Memelgebiet teilnehmen sollte, nahm dringender Gründe wegen, die sein Verbleiben im In lands erfordern, davon Abstand. Er wird sich na<A Berlin begeben, um von hier aus die Verbindung mit dem Memelgebiet und dem Ausland aufrechtzuerhattemt Keine Verringerung der Besatzunastruppen. Ter Oberste Rat hat von der deutschen Note Kennt-, nis genommen, in der ersucht wird, aus Sparsam* keitsgründen die Truppsnmacht der Alliierten in der- Gebieten, in denen die Volksabstimmung stattfindert soll, herabzusetzsn. Ter Rat hat seine diesbezügln.)- Antwort fertiggestellt und wird sie des-deutschen Dele gation überreichen. Es wird darin beWrkt, daß du Hf die Nichtbeteiligung der amerikanisch ent Truppcn die Gesamtzahl um ein Viertel verrin-j gert ist, sodaß keine Veranlassung besteht, die Truppen-» macht noch weiter zu verringern. staunenswert waren. Personen, die früher nre eure Warenlieferung besorgt hatten, verfügten über Eisen- bahnwaggon-Ladungen und beeinflußten die Marktver hältnisse. Im Kriege fing es an, 1919 ist der Schacher zu einer Einnahmequelle geworden, die erst als Ge legenheit benützt wird, aber dann den Beruf darstellt. So baut sich für Hunderttausende die Existenz auf anderen Grundlagen als früher auf, zum großen Teil gewiß, weil es an Arbeitsmaterial fehlt, aber mehr noch wegen des Gewinns ohne körperliche Mühe und Arbeit, ohne geistige Tätigkeit. Und alle diese, Inter essenten am Sw-cher hängen wie Kletten aneinander und halten die Preise hoch. Sie sind von der deutschen Arbeit, wie sie ,rüher verstanden, und wie sie gelernt werden mußte in treuer Lehrzeit, abgskommen, nie mand kann sagen, ob sie sich zu ihr zurückfinden werden. Tenn es lebt sich so vergnügter. Und doch muß es sein, Streisivildheit und Schachertaumel müssen vom Baum unserer Arbeit entfernt werden. Dazu ist ein scharfes Messer nötig, aber es wird helfen, wenn es mit fester Hand geführt wird. Es heißt Arbeitspflicht. iVm. Eine Anierredung mit Ludendorff. Tie Turiner „Stampa" veröffentlicht eine Unter redung ihres Berliner Korrespondenten mit Ludendorff. Tie Ursache des Zusammenbruchs des deutschen Heeres sieht Ludendorff in den großen Reserven Frankreichs und Englands in ihren Kolonien« und in der Hilfe Amerikas, vor allem aber in der Wühlarbeit der Unab hängigen hinter der Front. Schon am 13. August 19 18 legte Ludendorff im Hotel Britannique in Spa vor Hindenburg, dem Reichskanzler und dem Außen minister v. Hintze die Notwendigkeit dar, aus diploma tischem Wege den Frieden zu suchen. Am, nächsten Tage wiederholte v. Hintze in einer Sitzung unter Vorsitz des Kaisers mit tränenden Augen meine Worte. Derselbe v. Hintze, welcher später drucken ließ, ich hätte die Katastrophe sieben Wochen später verursacht durch mein voreiliges Waffenstillstandsverlangen. Zum Schluß erklärte Ludendorff, er wisse, daß seine Gegner ihn politischer Umtriebe bezichtigen, aber mit Unrecht. Es sei zwar richtig, daß er, während er vor einem Jahre der bestgehaßte Mann in Deutschland war, sich jetzt von einem täglich wachsenden Freundes kreise umgeben sehe. Er halte sich aber aus Patriotis mus fern von allen politischen Kämpfen, um diese nicht noch mehr zu verschärfen. Er werde aber eines Tages daran teilnehmen, vielleicht bei den nächsten Wahlen, aus Pflichtgefühl gegenüber Teutschland, das fich in einer solchen Lage befinde, in der es die Mit arbeit aller seiner Söhne brauche. , , Das LaW der Weil. Wir alle wissen, daß das Jahr 1919 für. viele Deutsche zu einem Capua der Arbeit geworden ist, rn dem an die Stelle der Arbeitssreudigkeic Vie Arbeits- Unlust trat, in dem um so mehr gestreikt wurde, je Notwendiger die Tätigkeit war. Und wir wissen noch nicht einmal, ob diese Arbeitsunlust die schlimmste Er scheinung gewesen, ob nicht das Fleckfieber des Schachers, vas shch überall breit machte, und sich in Schleichhandel und Wucher äußerte, nicht noch viel bösartiger zu nennen ist. Tie Arbeitsunlust, die Trägheit, muß doch schließlich wieder verschwinden, aber wen die Sucht zu schachern gepackt hat, den läßt sie nicht so bald wieder los. Sie ist wie die Spielwut, äußerst schwer heilbar und nicht die Eigenart von einer bestimmten Bevölke- rungsflasse. Es ist von Angehörigen jedes Standes und Alters geschachert worden, von Kapitalisten wie opn Arbeitern, von jungen Burschen wie von Grau- köpfen. Ter eine ist mit dem Sack über dem Rücken uuf den Handel gegangen, der andere ist mit ciMcm Pa« Zigaretten seine Straße gezogen und der dritte hat durch Bestechungen Beamte und Vertrauen spersouen sich dienstbar gemacht. Alle aber, die damit nnq.eiaugcn haben, sind Schritt für Schritt weiter gegangen, Hamm durch wr Beispiel andere verleitet und Geldumsätze und S-cuerhtnterziehungen herbeigcsührt, die sich kaum übersehen lassen. Unter der Maske der Biederleit hat sich manches Schachcrgeschäst verborgen, das an Aus dehnung Frmnen von unantastbarem Ruf weit über traf. Tas Capua der Arbeit hat ein Paradies des Schachers groß gezogen. Diese Erscheinung ist um so bedauerlicher und auffallender, sie Bolksanschauungcn offenbart, die im schärfsten Widersprach zn denen stehen, d.ie vor 1914 galten. Bis da hm stand uns die redliche produk tive Arbeit, zu der auch gewiß der solide Handel zählt, am höchsten, wre verurteilten die Durchstecherei und das Jobbertum, wie es sich in anderen Völkern breit machte. Ter Mann der schwieligen Faust fühlte sich gehoben gegenüber dem Feilschen, er war stolz auf die Werte, dis er schuf. Sein schöpferischer Stolz war zum großen Teil dre Quelle unserer industriellen nnd gewerblichen Ueberlegenge-t gegenüber der Kon kurrenz des Auslandes, der deutschen Individualisierung der Arbeit. Der Deutsche lieb s seine Arbeit, sah darin nicht bloß Geldobjelte, darum mache« er etwas aus ihr. Ter Schacher und daS Schieberin',u haben der Arbeit den Adel genommen, sie haben sie zu einen: Wucher objekt gemacht uud dem, der seine Hände rührt, ost die Freude an seinem Schaffen genommen. Darum ist dieses Schachern so bösartig, weil es dxn ganzen Voirs- charakter umzuwaudeln droht. Man hat früher oft gesagt, der Deutschs Habs kein Talent für den Schacher, und das schien Wahrheit. Aber das Beispiel der Gewinnsucht uud der erzielten .Ergebnisse hat den Keim zu dieser Veranlagung in tropischer Ueppigleit emporschießen lassen. Personen, die kaum das ABC der Handelskunde beherrschen, ja kaum richtig schreiben können, sind zu Machtsakrorcu in der Versorgung mit Lebensmitteln und sonstigen, Dagesbedürfnissen geworden, und Leute i.n der Jacke :ÄyP blauen Schürze haben über Vorräte verfügt, die V« GranAote sr)chaint täglich mit Dw»- Mihm« d« den Sonn-und Feisrtagxy folgend«! Lager und kostet vierreljäyrlich, vooaurbezahl- ' dar Pfg. Bestellungen werden in f der Geschäftsstelle, von den Austrägern de« - Matte», jow!« von allen Kaiserlichen Post' > anstatten und Postboten angenommen : Bugger, von vier and aus dem Eimlsgcrichtr- vsürk<Ndors werden mit Psg, von auswärts r nÜ Pfy dis ömw gespaltene aSer seren 4taam berechnet und bi» Mittags Up» üsv nächstfolgend«» Tag erdete»