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Irecht. nzbot FernsprecherNr 14. Sonntag den 25. Ap»i! '2^ 95 Hennkndr«^ko«Hr»nw '18 Der Stadtrat i^orf. den 16. «vn! 1920. kie Stimmung gegen SeuWIid len Wahlkreis nui Wahlkreis 2, O.; Wahlkreis Wahlkreis 'S' ts- Wahllreis kenfeld; Wahlkreis II Nrandenbirrg 1: Berlin, und 3, Potsdam 2; III Brandenburg 2: Potsdam 1, und 5, Frankfurt a. Pommern-Mecklenburg: Pommern (mit Rest Westpreußen), (mit Lübeck); Wahlkreis ringen; ' VIII Wahlkreis weil ihr die Machtmittel fehlen, ihren Einwenoungem den rechten Nachdruck zu geben. .Den alten deutsche» Gerichtsspruch, den man übrigens, wenn auch m an derer Form, aber doch im gleichen Sinne in England findet, sollte man in San Remo beherzige», der d« lautet: „Man soll nicht hören eines Mannes Rede, man soll sie hören alle Beede!" Und den Grundlötzen der französischen Republik „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" entspricht das gegen dfe deutsche Re publik angewandte Verfahren heute schon gar nicht. Ter Traum, daß die Republik Deutschland doch endlich einmal anders behandelt werden würde, wie das alte deutsche Reich kst wohl nun endgültig bet uns aus- geträumt morde«. Tas Reichswahlgesetz ist am Donnerstag von de, Nationalversammlung in zweiter Lesung angenommen worden. Da die dritte Lesung keine irgendwie erheb lichen Aendcrungen mehr bringen wird, kann seine fetzig« Form als die endgültige betrachtet werden. Sie Hal aber, besonders in der Wahlkreiseinteilung, gegenüber dem ursprünglichen Regierungsentwurf einige Aentx> rungen gebracht, sodaß es sich verlohnt, nochmals eine« Ueberblick über das Gesetz in seiner jetzigen Form zu geben. Im wesentlichen ist es dasselbe Wahlrecht wü vas, nach dem die Nationalvers das allgemeine, gleiche, direkte Zur Förderung der Ziegenzucht soll auf die Errichtung einer Zuchtoereinigung ' Adorf hingewirkt weiden. Zu: weiteren Aufklärung in dieser Angelegenheit wird in er hiesigen Schankwirtschast „Zur Hopfenblüte" Kormtag, den 25. April t920, nachm. 4 Uhr Wahlkreis 4, IV Wahlkreis 6, Mecklenburg IX Niedersachsen: Wahlkreis 16, Weser-Ems (Aurich, Osnabrück, Bremen, Oldenburg), 17, Ost-Hannover (Stade und Lüneburg) und 19, Süd-Hannover (Hannover, Hildesheim, Braun- schweig); X Westfalen: Wahlkreis 19, Westfalen-Nord, und 20, Westfalen-Süd; XI Hesse»: i, Wahlkreis 21, Preuß. Provinz Hessen-Nassau, und 22,, Grvßherzogtum Hessen; 1 -V Niederschlesien: 8, Breslau, und 9, Liegnitz; VI O b er sch le si en: 10, Oppeln; VII Sachsen-Thüringen: 11, Magdeburg, 12, Merseburg, 13, Thü- Sch le^sw ig-Holstein-Hamburg: 14, Schleswig-Holstein, und 16, Hamburg; XII Rheinland-Süd: b 23, Köln-Aachen, 24, Koblenz-Trier Piv-y XIII Rheinland-Nord: 26, Düsseldorf-Ost, und 26, Düsseldorf-West; XIV Bayern-Südost: Das neue Reich-Wahlgesetz. Wahlrecht unv Wählbarkeit. — Kein Wahlrecht r« Soldat««. Deutsche Nationalversammlung. Berlin, den 23. April. Nach Erledigung zahlreicher kleiner Anfraaen wirLi 27, 'Oberbayern-Schwaben, 28, Riede rbay-, ern-Oberpfalz; SWorfe würfe zu machen. Tie kleinen Staaten qpmc nach, die die FriedenSbedinMngen einseitig « " Sinne auslegen, und di« großen wie die klemen wie geschehen, weil sie wissen, daß die deutsche ^regrerung in ihren Bemühungen, mit alle« «r zu leben, und es allen nach Möglichkeit recht lachen, nichts sagt, aber auch nichts sagen kann. Herr B'znk-Nc.acst vr. Ralch-g aus Oelsnitz i. V. einen Bortrag über „Ziegenzucht und ihre -taainch- ^ö-de-ung" hüten. Hnrzu wcrdecc »amtliche Bescher von Ziegen und sonstige Interessenten eingeladen mit dem Ersuchen um allseitige« Erscheinen. ' Wenn wir der Wahrheit die Ehre geben wolle«, müssen wir leider bekennen, daß die Entente mit reu Bemühungen, Stimmung gegen Deutsch!«^ - «Hen, mehr Erfolg gehabt hat, als wir mit unf^e» estrebungen, dem Deutschen Reiche neue Sympathien t gewinnen. Ter Friedensvertrag hat keinen wahren creden gebracht, und seine Ausführung hat selbst Staa- ch die im Kriege neutral waren, uns weniger geneigt macht. Und die Aufgabe der gegenwärtigen Kon- Mz von San Remo ist es. nicht nur die Entwaffnung rutschlands durchzuführen, sondern auch die Stimmung gen Deutschland noch entschiedener fest zu legen. ES rd jetzt so dargestellt, als ob wir Schuld daran "en, wenn die Sorgen nicht aus der Welt ver binden. Dabei kann es kein Zweifel sein, daß die ütaus große Mehrzahl aller Deutschen keinen heißeren Ml sch hat, als endlich zu einem annähernd sorgen den Dasein zu-gelangen. Die Stimmung gegen Deutschland äußert sich in Wiedener Weise. Holland, das während des Krieges enorme Summe verdient hat und auch heute noch l ausgezeichnetes Geschäft mit Deutschland macht« ^ißt seine nationale Behäbigkeit so weit, daß es nicht Sarkasmus und Spott über Deutschland fehlen läßt, fs Zerrbild der Reichsmark kann schon allerlei ad lige Bemerkungen veranlassen, aber der dafür ge- Hlte Ton ist nicht immer geschmackvoll. Indessen, es l nicht vergessen werden, daß die niederländisch» gierung hervorragend dazu beigetragen hat, daß der !lt das Bild des Prozesses gegen das frühere deutsche ichsoberhaupt erspart blieb. Tie im Kriege schon sehr iß gewesene belgische Abneigung gegen Deutschland nachher durch die Bestimmungen des Friedensver- ges über die Einverleibung von Eupen und Mal- dy genährt worden. Dadurch ist der Landhunger ieigcrt, der jetzt nach französischem Vorbilde unge- rt nach Mitteln sucht, um das von Deutschland los- 'eißende Gebiet noch zu vergrößern. Es gibt wieder c belgische Frage, aber im anderen Sinne als vov Jahren, .wo die deutsche Politik erfolgreich ver- derte, daß der lwüte Napoleon Belgien Frankreich verleibte. Tw Brüsseler Regierung sucht so viel« icke aus dem deutschen Reichskörper zu schneide», ihr zu bekommen möglich ist. Ten augenfälligen Beweis für den Umschwung Stimmung gegen Deutschland bietet Dänenrarr, sen König vor 1914 gay nicht laut genug ein ehr- er Freund des deutschen Kaisers genannt werden Ute. Auch die Beziehungen zwischen beiden Reaie- -gen und Völkern wurden un Gegensatz zu früheren befriedigende gerühmt. Seitdem der Friedensver- g den Dänen Aussichten aus Nordschleswig eröffnete, sich das alles geändert, und gar zu gern hätte » in 'Kopenhagen sich noch den deutschen Bezirk Msburg einverleibt. Auch Norwegen, das durch atschland so große direkte und indirekte Vorteile EU hat, hat dies vergessen. Schweden, Spanien und Schweiz haben eine auerkennenssverte Würde ge- yrt, freilich hat cs auch in diesen Staaten nicht Zeitungen gefehlt, und es fehlt auch heute nicht solchen,'die im Solde der Entente stehen. Maii hätte meinen sollen, der Friedensvcrtrag rde den Polen Anlaß geboten Haben, mit dem deut- A Nachbar, der so viel kostbaren Besitz an Warschau aögeben müssen, zu einem guten Verhältnis zu üneu. Auch hier heißt es nur, je mehr er hat, ^ehr er will. Und ebenso stutzen Tschechen, Serb«» > Rumänien nach Gründen und Vorwänden, um ' uns Schadloshaltungen herauszuschlagen. Grie- Uaud selbstverständlich nicht zu vergessen, obwohl vor dreißig Jahre» von Deutschland xinc groß« ^ihe erhielt, über die es, als cs das Geld i» "den hotte, durch einen Staatsbankrott quittierte, sehen wir, wohin wir auch schauen, nur eine Stim- der Begehrlichkeit gegen uns gerichtet, und nie- "d macht ernst, den Frieden aus dem papierns« mage wirklich ernsthaft herattszunehmen. Es kom- Gegenteil immer neue Konfliktsanzeichen. Tie Entente-Konferenz in San Remo sollte Ge- ^heit nehmen, diesen Punkt eingehend zu erörtern, 's würde sie keinen Anlaß mehr haben, Deutschland Mrfe zu machen. Tie kleinen Staaten ahmen den XV Bayern-Nordwest: Wahlkreis 29, Franken (Ober-, Mittel-, Unterstaukeni und Coburg), 30, Pfalz; XVI Sachsen: Wahlkreis 31, Dresden-Bautzen, 32, Leipzig, 33, Chem nitz-Zwickau; ' ! XVII Württemberg-Baden: Wahlkreis 34, Württemberg (mit Hohenzollern), und' 36, Baden. 1 Tas Wahlrecht der Ausländsdeutschen. — Die Wa ste«! in den Abstimmung:-gebieten. Tie 88 36—38 sehen das Wahlrecht der Aus ländsdeutschen vor; sie wurden aber von der; Nationalversammlung gestrichen, weil sie technisch' bis zur nächsten Reichstagswahl nicht ausführbar w«ren. Eine wichtige Bestimmung enthält aber der neue 8 38a:; Es wird nämlich hier bestimmt, daß in den Abstim mungsgebieten die Wahlen mit Rücksicht auf die Abstimmungen zunächst aufgeschoben werden können. Werden Wahlen aufgeschoben, so gellen bis zur; Neuwahl die in den bisherigen Wahlkreisen 1 (Ost-' Preußen), 10 (Oppeln) und 14 (Schleswig-Holstein) ge-, wählten Abgeordneten der verfassunggebenden Deut schen Nationalversammlung.als Mitglieder des Reichs tags. Für den weder an Polen, noch an den Freistaat Danzig gefallenen, östlich der Weichsel gelegenen Teil! des bisherigen Wahlkreises 2 (Rest Weschreußen) wer den vom Reichs-Wahlausschüsse den beiden Wahlvor- schlägen, die bei der Wahl zur Nationalversammlung M diesem Gebiete die meisten Stimmen erhallen haben, je ein Abgeordnetensitz zugeteilt. San Remo. Der Reichskanzler soll nach San Nemo «kugelnd«, Wersen? Wie der Sonderberichterstatter des „Matin" mel det, haben Nitti und Lloyd George Millerand den Ge danken nahegelegt, die deutsche Regierung zur Teil nahme an der Konferenz von San Remo einzuladen. Beide hätten sogar die Anwesenheit des deutschen Reichskanzlers für wünschenswert erklärt, um die zu künftigen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit dem ehemaligen Feinde in sachlicher und umfas sender Weise-zu besprechen. Ter Korrespondent bemerkt, man könne sich die Wirkung dieses Vorschlages auß Millerand leicht vorstellen. Günstig für Deutschland — ungünstig für Frankreich? Fast alle Meldungen, die aus San Remo stammen, sprechen von einer den deutschen Wünschen — Verlänge rung des Augustablommens über Truppen in de» neu* tralln Zone und Heraufsetzung der Reichswei uH 200 ^o0 Mann — günstigen Haltung Englands liens und Amerikas, denen Frankreich allein e ir^ übersteht. Lloyd George erklärte amerikanischen J^ur* »allsten gegenüber, daß er der Ansicht sei, Deutschland! hätte den Vertrag nicht verletzt, und er sei der Meinung- daß Deutschland nicht im bösen Glauben gehandelt habe. Er erklärte ferner, daß nach seiner Ansicht Deutschland ein krankes Land sei, wo die einzelnen Glie-, der dem Gehirn nicht mehr gehorchen wollen. Marv» könne also nicht dieselben Ansorderunge an Deutsch-) land stellen wie an ein gesundes Land. Er verhehle» nicht, daß die Forderung Deutschlands, eine Armetz von 200 000 Mann zu behalten, nicht unvernünftig sei, mit einem Worte, er brachte mit der ganzen Autorität! des englischen Premierministers, so bemerkt mihmu-, tig der „Matin", und mit der ganzen Beredsam!.-it, die ihm eigen ist, dieselben Argumente vor wie Deutsch land. ist lu^ Verhältnissystem jetzt noch weiter ausgebaut war Tas aktive Wahlrecht (8 I) hat, w NW SO mge Reichsangehöriger und 20 Jahre all ist . us- g'Oflossen (8 2) ist, wer entmündigt oder seiner c. .n- rcchte verlustig ist. Nielumstritten war das Wahl recht der Soldaten, das fchließlich abgelehnt wurde. Cs ergab sich hierbei di« seltsame Konstellation, daß der rechte Flügel der Teutschnationalen mit den beiden sozialistischen Parteien, die für das Wahlrecht der Sol daten eintraten, gegen die anderen Parteien zusammen- ging. Tas Wahlrecht der Soldaten ruht also während der Tauer ihrer Zugehörigkeit zur Wehrmacht. Gleich falls können in erner Anstalt befindliche Geisteskranke sowie irgendwie in Hast befindliche Personen während dieser Zeit ihr Wahlrecht nicht ausüben, ausgenommen' solche, die sich aus politischen Gründen in Schutzhaft befinden. Tie neue Wahskreitzeinteilung. Daß zur möglichst weitgehenden Erfassung aller Stimmen Wahlkreisv er bände geschaffen worden sind, ist hinlänglich bekannt. Hinzugefügt ist jetzt noch worden, daß mich Vorschlagslisten für das ganze Reich aufgestellt werden können, aus die die in den Verbanhspw.hlkreisen überschüssigen Stimmen entfallen. Gegenüber dem ursprünglichen Entwurf ist von der Nationalversammlung die Einteilung der Wahlkreise wesentlich geändert worden. Tas Reich ist jetzt in 17 Wahlkreisverbänd« cingeteilt, auf die 36 Wahlkreise folgendermaßen verteilt sind: Wahlkreisverband I, Ostpreußen, mit dem Wahlkreis 1 Ostpreußen (Reg.-Bez. Königs berg, Gumbinnen, Allenstein, Marienwerder); Amtsblatt für den Stadtrat zu Abort. Verantwortlicher Schriftleiter, Drucker und Verleger: Otto Meyer in Adorf. Tel.-AdrZGrenzbote. Lrwzw 87369 85