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Sommveuv, »eu 15. Dezemver 1917 76. Jahrgang 290 S1 8 A Am 15. Dezember 8—7.9 Uhr vorm. Nr. l 7.9-7.10 nacöm 801-900 Die Zetten sind genau einzuhalten Frankenberg, den 13. Dezember 1917. Der Stadtrat. k- »» 11 11 11 11 11 tt 11 11 s L _ i SS A LV« V« «VT», Ul» v»^ VkV I. Brotkartenbezirks Nr. 201—500 bei Holler, Schaarschmidt 4. , ,, 601-SOO . Fiedler und Leiteritz gegen 1. Abschnitt der Landes-Sperrkarte für Dezember. Ausweiskarten sind oorzulegen. Stadttat Frankenberg, am 14. Dezember 1917. . 1-100 101-200 201—300 301-400 401-500 501-600 601—700 701-800 Am 17. Dezember 8- 9 Ilhr vorm. Nr. 901-100» 1001-1100 1101-1200 1201-1300 1301-1400 1401-1500 1501-1600 1601 b. Tchlub von von 1» ,,Er ist es wert, ein Deutscher zu sein! Wir ziehen den Hut vor ihm. Es grenzt an«ini Wunder, wie er sich verteidigt gegen sehr überlegene Streitkräfte, überlegen an Zahl, an Aus rüstung und an moralischen Werte». Er hat diese Verteidigung fortdauernd geleitet trotz beträchtlicher Verlusts und ohne die geringste Hoffnung auf Hilf« oder Ersatz. Es ist wahr, dast zwei oder drei Blockadebrecher an der Küste Kriegsmaterial und Nahrungsmittel gelöscht haben, und dast namentlich «in ! Fahrzeug im März 1916 in der Nachbarschaft von Lind» vor Anker gelegen hat und dort eine bedeutend« Ladung, 11-7.12 7.12-7.1 3-4 4—5 5-6 bestehend aus Kanonen, Gewehren, Munition uudAusrüstungs- gegcnständ«, aufstapeln konnte. Aber das verringert nicht den Wert der Leistung Lettow-Vorbecks. Er selbst ist abgezehrt durch seine Verantwortlichkeit. Tropenkrankheiten haben ihn abmagern lassen zum Skelett. Er hat nur «in Auge, das an dere verlor er .beim Boreraufstand in China. Seitdem der Krieg in.Ostafrika dauert, ist er zweimal verwundet wor- den. Was ihm heut« an militärischen Kräften zur Verfügung steht, ist nur noch ein Bruchteil pon ehemals. Seine Leute Händler", „Kastanienkrämer"/ „Drehorgelspieler", ^Gipssigu- siechen hin an Malaria, an Schwarzwasser und an Dysenterie, renhändler« sind Bezeichnungen für die ganze Nation geworden. Sie müssen sich unaufhörlich sorgen um die Erlangung rhrer „Halsabschneider", „schmutzige und lausige Hunde", hört man Nahrung, ihrer Minition, der Bekleidungsstücke, der Aus- häufig- Die letzten Niedersagen haben die Italiener in der rüstungsstücke, schon sind sie vieler Dinge völlig entblüstt. Tageblatt-Bestellungen Verkauf von Quark Sonnabend, den 15. d. M., an die Bewohner de« I. Brotkartenbezirks Nr. 201-500 bei Holler, Schaarschmidt und Thoma», V-IO-ViU 7.11- 11 11-7.12 7.12-7.1 3-4 4-5 5-6 9- 10 „ 10-11 „ George. Aber er kennt besser, als irgend ein anderer den Cha rakter und die Anschauungen des englischen Volkes und Heeres. Es ist völlig undenkbar, dast ein Brit« sich ernlm Franzosen unterordnen würde, Mißhelligkeiteu wären unausbleiblich. Das liegt nun nicht etwa an der Person Sir Douglas Haigs. Jeder Engländer^ und sei es der dümmste Rekrut, dünkt sich den Soldaten der Verbündeten himmelhoch überlegen. Die Franzosen haben sich bei den Engländern durch ihre Leistlingen im Kriege wenigstens eine gewisse Achtung erworben, die bei den britischen Offizieren in offener Anerkennung, bei den Sol daten in einer wohlwollenden Herablassung, die uns zuweilen recht komisch anmutet, zum' Ausdruck kommt. Alan darf sich aber nicht vorstellen, dast Engländer Und Franzosen deshalb gute Kameraden seien. Die Führung hat ihre guten Gründe, wenn sie die Vermischung der verbündeten Truppen ängst lich vermeidet. Die Franzosen beklagen sich ständig über das anmastende und rücksichtslose Auftreten ihrer „Freunde", und die Engländer schimpfen mit Recht über eine neuerdings beliebte Schikane der Franzosen ihnen gegenüber, nämlich das Abneh- Petroleum gegen Karten Die der Stadt Frankenberg für den Monat Dezember dieses Jahres besonders zugewiesene (für Heimarbeiter und landwirtschaftliche Betriebe bestimmte) Petroleummenge gelangt von »»«MooN, N«»» IS. NI—« ab gegen Vorzeigung der Petroleumkarten zum Verkauf. Auf einen Karteninhaber entfällt eine Menge von 2 Lttern. , Die Verkäufer haben bei der Petroleumabgabe den auf den Monat Dezember lautenden Abschnitt abzutrennen. Die Abschnitte sind zu sammeln und in der bekannten Weise, verpackt bi» Ende diese» Monats im Rathaus (Zimmer Nr. k) abzugeben. Verkaufspreis: 36 Pfg. für 1 Liter. Verkaufsstellen: E. Hofmann, Friedrichstraße, P, Sonnenberger, Lhecknitzer Straße, vr. Görnitz, Freiberßer Straße, Br. Schilde, Alberistrage, Beruh. Vogelsang, Schloßstraße, Arth. Hammer, Lerchenstraße. Vom genannten Tage ab gelangt in den hiesigen einschlägigen Geschäften auch marken» freies Petroleum zum Verkauf. Stadttat Frankenberg, den i2. Dezember 1917. Oer »kukrilraMcbe WSeobmg Der scheinbar unüberwindliche Verteidiger Deutsch-Ost afrikas, Generalmajor v. Lettow-Vorbeck, der sich den von allen Seiten auf ihn eindringeirden, vereinigten englischen, belgischen, französischen und portugiesischen Truppen zu ent ziehen gewußt hat und unter Durchbrechung der portugie sischen Linien südlich des Rovumaflusses in Portugiesisch-Ost afrika eingedrungen ist, verkörpert eine militärische Persönlich keit, von der auch der Gegner nur mit höchster Achtung sprüht: Ein Offizier dos britischen Expeditionskorps in Deutsch- Ostafrika, der im Verlaufe des Feldzuges zum Krüppel ge schossen wurde, stellt Lettow-Vorbeck folgendes Zeug nis aus: Frankenberger Tageblatt Bezirks- na^'m. ," Achtung der Engländer natürlich noch stark horuntergesetzt. „Die verfluchten Italiener schlagen sich erbärmlich, diese Bett ler". „Die Italiener haben sich ergeben, diese verdammten Kerle. Mit Engländern hätte das nie geschehen können. Sie blamieren die ganze Entente." „Die Italiener haben eine Heidenangst vor don Deutschen. Sie hatten ausgezeichnete Gobirgsstell«», aber sie sahen sich jämmerlich geschlagen."" Das sind Aeußerungen britischer OMiere, die sich noch beliebig vermehren ließen. Sie geben »in gutes Bild von der „Einmütigkeit" bei unseren Feinden. Man versteht, dast es ein» unmögliche Aufgabe ist, «ine wirkliche Einheitsfront herzustell«», je länger der Krieg dauert, je größer unsere mili tärischen Erfolge, um so aussichtsloser werden die heißen Bemühungen der Ententediplomaten-sem, die Gegensätze in den Völkern und Heeren zu vertuschen. Sobald Englands Vlacht unter den Schlägen unserer Armee und der Wirkung der U-Boote zu wanken beginnt, werden die geknechteten und miß achteten Sklaven Englands versuchen, die Fesseln abzuschüttelp, des kühnen wir gewiß sein. Im Augenblick unseres Endsieg»» zerfällt der Bund unserer Feinde. Gperlingsplage. »den die Sverllnae mangels anderweiter Nahrung in stärkerem llen. sehr als von auf und erklären uns zur unentgeltlichen Beschäffung-^rr ersort , ereit. Bestellungen bitten wir bis zum 20. Dezember d. I, schriftlich an uns gelängen zu lassen. Im Winter, wenn die Nahrung knapp ist, bietet weiter auch das Fangen der Sperlinge einigen Erfolg. Für jeden bei uns abgeliefetten, gefangenen Sperling wird von unserer Sportel kaste eine FangprSmie von 5 Pfg. ausgezahlt. Zum Abschiesten von Sperlingen ist nach wie vor polizeiliche Erlaubnis erforderlich. Stadttat Frankenberg, am 13. Dezember 1917. Verkauf Holland. Suppenhühner. Von Sonnabend, den 15. d.M., ab bei Sonntag, Winklerstraße, Müller, Winklerstraße, Kerbex, am Markt, Kaiser, Rathausgaste, Haubold, Chemn. Str., Herm. Berger, Freiberger Straße, Br. Kluge, Töpferstrabe. Stadttat Frankenberg, den 14. Dezember 1917. men d«r Pumpenschwengel, ohne die man auf dem Marsche natürlich dursten muß. Daß den Franzosen das Blut in den Kopf steigt, wenn sie sehen, wie der Bundesgenosse in oen von ihm besetzten Departements sich häuslich cinrichtet und alle Waren, Lebensmittel und . . . Mädchen für sich allein beansprucht, ist durchaus verständlich. W - Die ander«» Mitglieder dos Viclveroandes sind für den Engländer Hilfsvölker von.untergeordnetem Wert. Die Bel- ! gier sind ihm äußerst unsympathisch. Der britische Soldat ! spricht mit verdächtigem Lachen von der Armee, die kaum gut i genug ist, in Ruhe hinter dem breiten lleberschmemmungs gebiet zu sitzen, und die man ablösen muß, sobald eine ernst- ! hafte Berührung mit dem Feinde in den Bereich der Möglich- > keit rückt. Für die inneren Gründe der Mutlosigkeit des bel- ! gischen Heeres hat der Engländer natürlich kein Verständnis. ! Vergeblich betont die englische Gesellschaft und Regierung das s Mitleid und die Freundschaft mit den geprellten Bundesgenos sen. Die Portugiesen, „Port and Beans", wie die eng- s fischen Soldaten so hübsch sagen, sind vollends eine lächerliche - Erscheinung an der englischen Front. Darüber kann man sich nicht wunder». Von den Russen hat der einfache Soldat keine rechte Vorstellung. Die Presse sorgt dafür, daß die ruh fische Armee trotz aller ihrer Niederlagen als eine wertvolle Waffe des Verbandes hingcstellt wurde. Jetzt bedauert »ran die „absolut niedergebrochencn Russen" mehr, als daß man ihnen Vorwürfe macht. Anders ist es mit den Italienern. Keine Nation erfreut sich so tiefer Verachtung im britischen Heere, wie die italienische. Nicht selten hört man, namentlich von britischen Offizieren, daß der Bruch Italiens mit seinen ehemaligen Verbündeten zwar nn Interesse Englands, aber doch eine richtige Schurkerei gewesen fei. Der englische Arbeiter hat im Frieden schon Gelegenheit gehabt, die Italiener kennen zu lernen. Aus persönlicher Anschauung sind daher auch die famosen Spottnamen geboren, mit denen man die „Katzel macher" im britischen Heere zu bezeichnen pflegt. „Eiscreme- Amtsblatt für die König!. AmtshauMmmschaft Flöha, das König!. Amtsgericht und den Stadttat zu Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von S-G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Die Auszahlung der Reich»« und Bezirksunterstützung findet am 15. und 17. Dezember 1917 in den Erdgeschoßräumen des Hauses Kirchgäste Nr. 10 statt: vek Feiml ist kaglsnü Die llebmzeugung, daß England als Vater und Nährer dieses Krieges an all dem grenzenlosen Elend und an seiner Verlängerung die Schuld trägt und daß erst mit seiner Nie derlage der Krieg zu Ende geht, ist in Deutschland und den verbündeten Ländern längst Allgemeingut geworden. Daß aber dies« Erkenntnis auch anderswo zu wachsen beginnt, be weist die Volksstimmung in Rußland, über die «in aus Moskau zurückgekehrter Holländer im „Allgemeen Handelsblad" von, 27. November folgendes zu berichten weiß: „Die Engländer sind in Rußland sehr ungern gesehen. ' Sie fühlen das auch selbst. Dip Abneigung gegen sie ist so stark, daß der englische Konsul in Petersburg seinen Landsleuten amtlich den Rat gab, Rußländ zu verlassen. Vor allem in letzter Zeit find die Engländer in Scharen abge reist. Sie taten auch gut daran. Ich selber,wollte auch nicht gern auf der Straße für einen Engländer gehalten werden! Bei den Russen hat sich die Ansicht stark festgesetzt, daß die Engländer es sind, die den Krieg wollen. Für sie sind es also auch die Engländer, denen sie ihr heutiges El«nd zu danken haben. Denn die Russen sehen in der Fort führung des Krieges die Ursache ihrer augenblicklichen Lage. „Wenn der Krieg noch länger dauert, muß er für uns schlecht ausgehen", sagen die Russen, und die einzige Rettung für Rußland ist ein möglichst schnelles Ende des Krieges. Die Erbitterung gegen England ist sehr groß. Es ist kein Haß, sondern Bitterkeit. Gegen die Deutschen fsthlcn die Russen ganz anders. Sie haben zwar das Bewußtsein der Feindschaft, aber sie sind gegen Deutschland nicht erbittert. Die Bitterkeit wird aber viel länger nachwirken, als eine im Grunde nicht aus persönlichen Gefühlen beruhende Feindschaft. Au- ß»rdem können die Russen mit Deutschen viel besser auskommen als mit Engländern." Sv denkt man in Rußland, wo inan in dreijährigem /Kampfe für englische Interessen redlich seine Haut zu Markte getragen hat, und nun von der englischen Freundschaft für künftig gründlich kuriert ist. Auch in den andern Ländern der Entente, dje noch unter döm englischen Joch seufzest, wird di«. Stimmung immer ungünstiger- für die Engländer, und vielleicht ist die Zeit nicht mehr fern, daß auch de» verblen- detst« Anhänger Englands erkennen lernt, wo der wahre Feind d«r Menschheit zu suchen ist. ver ^ngllmckek »ml leine vunöergenollen Aus Flandern wird uns geschrieben: Französische Zeitungen geben gerade in der letzten Zeit wieder ihrem Erstaunen Ausdruck, daß die Engländer, denen die gesamt« Entente hoch willig die politische und maritime Führung überlassen hat, es nicht übers Herz bringen können, dje Landkriegführung einem französischen Oberbefehlshaber anzuvertrauen. Mit Recht betonen die Franzosen, daß sie die Hauptlast des Krieges getragen haben, und daß ihre Armee die größte und bestgeschulte von allen Heeren des Verbandes ist. Ihnen würde also zweifellos das Recht auf Besetzung der ge meinsamen^ Ob«besehlsstelle zustehen, das weiß auch Lloyd In der heutigen Hauvtv«sammlung wurden wegen mehrjähriger treuer Dienste die Wirtschaftsgehilfin Emma Lina Rößger , bei Herrn Ortsrichter Lippmann in Ärbersdorf, die WirtschastsgehiNin Louise Arnott bei Frau verw. Gutsbesitzer Feldmann in Niederwiesa, die Wirtschastsaehilfinnen Elisabeth Flora Hofmann und Martha Helene Walther bet Herrn Gutsbesitzer Fritz Eichler in Gunnersdors, . die Wirtschaftsgemlfin Emma Klara Rothe bei Herrn Gutshtsitzu Richard Nebe in Sachsenburg das Hausmädchen Marie Marsha Barth bei Herrn Kaufmann Ott 0 Äeber in Braunsdorf das Hausmädchen Klara Frieda Barth ei Herrn Kaufmann Otto Weber in Braunsdorf und die Wirtschaftsgehilfin Anna Ida Rockoff bei Frau verw. Gutsbesitzer Nan ft in Ebersdorf erhielten außerdem noch Belohnungen von 15 bez. 10 Mk. , Fl öha, am 9. Dezember 1917. Der DienstbottnAelohnungsvereln. Amtshauptmann Dr. Edelmann, Vorsitzender.