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Bezirks- Anzeiger AMWWM «MAMSWMMWPMchti, das Königl. Amtsgericht und dm Stadttat zn Frankenberg B«raiitwortlich«r Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Sonntag, reu 86. August 1817 76. Jahrgang «KLM Verordnung - Die Königliche Amtshauptmannschast. Kl Schmidt und Jah«. — Auf eine Marie entfällt'/«Pfund »» Pfund. August 1917. Mg Mrd zur allgemeinen Kenntnis gebracht, t 1917. Minffttrinm de» SM««. tKrriiienvorftau döriülurn Mittwoch, dm 29. August 1917, «uchchiwUs »/-» Uhr. Verkauf von Marmelade von heute, Sonnabend, den 25. d. M., ab, bei sämtlichen Materialwarenhändlern gegen Lebens mittelmarke Nr. 151 je 125 Gramm. Stadtrat Frankenberg, am 25. August 1917. verbrauchen. Flöha, den 23. August 1917. Unter dem Geflügelbestande des Herrn Otto Berthold. Gänsemastanstalt in Niederlichtenau, ist die GeMgelcholtta amtlich festgestellt worden. Flöha, den 24. August 1917. Die Königliche Amtshauptmannschast. Verkauf von Quark heute Sonnabend, den 25. d. M,. an die Bewohner de« 4. Brotkartenbezirk» von Nr. 961 bis Schlubtgegen 2.Abschnitt der Landes-Sperrkarte für August bii Fiedler" " " Quark zum Gemcindtverbandssparkassc Niederwiesa A'/» Prozent räattche Berzins««» Vie bode ceMung <ier ü iioote In« Haupt aus schuß des Reichstags uahi» am Donners tag auch der Staatssekretär des Reichsmarineamtes, Erz. v. Capelle, das Wort. Der Staatssekretär stellte nach eim- gen vertraulichen Mitteilungen über die Zahl der im Dienst und in« Ba» befindlichen U-Boote fest, daß die Verluste in Beim Verkaufe durch den Kartoffelerzeuaer wird der Höchstpreis für den Zentner Früh kartofstln im Königreich Sachsen ab 26. August 1917 auf 8 M. yeravaesesetzt. Maßgebend «st der zu Lieferungszeit geltende Höchstpreis. Bei Beförderung mit der Eisen bahn sind hiernach als geliefert nur diejenigen Mengen anzusehen, welche 1. spätestens am letzten Tage ,eder Höchstpreisstufe ««laden sind und bei denen 2. der Frachtbrief spätestens an diesem Lage bahnamtlich abgestempelt ist. Dresden-N., am 24. August 1917. Ministerium des Innern. dis zu zehntausend Mark oder die entgeltliche Lieferung von und Obst oder einer von ihr ermächtigten Rekchsstelle für Gemüse und Obst oder attei eingetreten ist, vorsätzlich oder fahr- Argem«»« mut Zirgttrmmlicbt Zur Rüste geht der SdmMer und der Herbst beginnt. Noch immer tobt der furchtbare Krieg und kein Frieden winkt der schwerlekdenden Menschheit. Die Schwelle des vierten Krkegsjahr« ist überschritten, aber das Ende des Völkerringens ist noch nicht abzusehen, und der vierte Winter naht, wo in Wehr und Waffen die Streiter, fern vom heimatlichen Herd, sich männermordend gegenüberstehen. Ist es unsere, ist es der Deutschen, der Mittelmächte Schuld, daß wir diesen Frieden noch nicht haben? Wieder holt haben wir unseren Gegnern die Hand zur Versöhnung entgegengestreckt — um sie schnöde zurückgewiesen zu sehen. Anspruchsvoller als je glauben sie uns entgegentreten zn können. Erst vor kurzem hat der Reichskanzler die maßlosen Kriegsziele enthüllt, zu denen sich unsere Feinde vereinigt haben. Nichts anderes erstreben sie, als unsere Unterjochung und die vollkommene Aufteilung der Länder unserer Vev- bündeten. - Kann es da auch nur einen Augenblick des Zögerns geben, die von solchen Begierden erfüllten Gegner mit dem SHvert in der Hand gründlichst von ihrem Wahnwitz zu Hoile«? Kan« auch nur Men Augenblick dem Zweifel Raun« gegeben werden, daß uns dies auch gelingen werde? Der surbr teütotticus Muß auflodern, wie noch nie zuvor, und er wird, er muh uns zu dein Ziele führen! Gewiß, der erste begeisterte Rausch, in welchem wir die Engländer und Franzose« bis hinter die Marne zurückjagten, ist in der längen Kriegszeit verflogen. Aber unerschüttert lebt in jedem einzelnen von uns der Siegeswille und unge schmälert auch die Kraft, ihn durchzusetzen. Soeben haben wir «s in Flandern und vor Verdun erlebt, daß die mit allen modernen Mitteln der Kriegstechnik seit langem vor- bereiteten, mit überlegenen Streitkräften unternommenen An griffe unser« Gegner an der ehernen Mauer und dem ^ampsesnmte der Ilnsrkgen elend zerschellen. Durch komme«« e nicht! Gewiß, es gibt, wie es bei der nun so langen Dauer des Sieges äüch nicht anders sein kann, Momente, wo, wie «ine daherfagende Wolke für einige Minuten Schatten wirst, bei manchem von irgendwoher Zweifel an dein glücklichen Aus gang des Krieges auftauchen, Zweifel, die die Kleinmütigen leicht erfaßt und die jaus der ÜlMfriedenheit mit den worb schaftlichen Verhältnissen entstehen, wie sie der Krieg — übttMMk nicht bei Uns allein^ sondern auch bei unseren Geg nern und den Neutral«, — „M, sich bringt. Aber diese Augenblicke des Zweifelns sind doch nur vorübergehende Trü- bWMrr beim wo Bgt sich der geringste Anlaß, der zu pestknisttschen Zweifeln irgendeine Berechtigung gebe? Frei- lich wir Md däs „Volk der Dichter und Denker" und. Beffan-serhebung und Bedarfsermittelung von Brennstoffen. Auf Anordnung des Reichskommissars für die Kohlenverteilung findet am 1. September eine Erhebung der Bestände an Brennstoffen und Ermittelung des Bedarfs an solchen für die Zeit vom 1. September 1917 bis 31. März 1918 statt. Es gehen deshalb allen Haushaltungen, Anstalten und Betrieben vor dem 1, September Fragebogen zu, die ordnungsgemäß und mit größter Sorgfalt auszufüllen find. Die Abholung erfolgt am 3. September. Wer keinen Fragebogen bis zum 31. August erhalten hat, hat dies ungesäumt bei der Orts behörde zu melden. Auf falsche Angaben sowie auf Nichtausfüllung und Nichteinreichung der Fragebogen steht Gefängnis bis zu 1 Jahr und Geldstrafe bis zu 10000 M. Keine Fragebogen erhalt«« und haben demgemäß, wenn sie solche trotzdem erhalten sollten, sie zurüchuaeben: alle gewerblichen Betriebe, die monatlich 200 Zentner Brennstoffe verbrauchen, mit Ausnahme jedoch aller Bäckereien, Schlächtereien, Gasthöfe und Badeanstalten, die den Fragebogen auszufüllen haben, auch wenn sie mehr wie 200 Zentner Brennstoffe im Monat zur Aenderung dtt^Werordnung^üb« SeMÜse, Obst und Südfrüchte. 22 Mäl 1 d^Re^^M"b^ WeroKri^smaßnaym zur Sicherung der Bolkserniihrllng Artikel I In der BerorVnüNg über Gemüse, Obst und Südfrüchte vom 3. April 1917 (Reichs-Gesetzbl. S. 307)-wird Unter 8 16 als 8 16» folgende Vorschrift eingefügt: „Mit Gefängnis, bis zu einem Iahte und nm Geldstrafe vir mit ein« dieser Strafsn wird' HMaft.werMN Vertrag Über di venttcbkna unbekiegdar i So denkt Nordamerika Das Wiener K. K. Teleg»Korr.-Büro erfährt aus Madrid durch Funkspruch: Wie der Sonderberichterstatter des ABC aus Neuyork berichtet, bilden die bei der Rückkehr nach Washington abgegebenen Erklärungen der am 2. Juni von Halifiuc unter Führung des Generals Pershing nach der europäischen Westfront entsandten nordamerikanischen Militär» kommission für das dortige Publikum «ine große Heber- räschung. Die gesamte Kommission, die sich aus hervorragenden Offizier«» Nordamerikas zusammensetzt«, die einen Monat lang in inniger Berührung mit den Ententetruppen gelebt ha ben, erklären, ihrer Meinung nach seien di« deutschen Stellun gen an der Westfront in der Tat uneinnehmbar und könnten höchstens durch emen titanischen Kraftaufwand Nordamerikas durchbrochen werden. Die deutschen Reserven an Menschen- material seien schier unerschöpflich, und das jährliche Truppen kontingent dürfte in den nächsten 15 Jahren kaum eine Ver minderung erfahren. Di« deutsche Armee sei im vierten Kriegsjahr stärker denn je. Deutschland sei nach dr«i Kriegs jahren weder vernichtet noch zerstückelt morden, wie die En tente beabsichtigt hatte. Die weiten eroberten Esländegebiet« lieferten den Mittelmächten die nötige«« Nahrungsmittel und Rohstoffe, sodaß der Krieg unter gleichen Bedingungen wer tere 10 Jahr fortdauern könne, ohne daß eine- der kriegführen den Parteien dadurch aufgerieben würde. Der Sonderbericht erstatter fügt hinzu: Nach den vernommenen Aussagen der Militärkommission legt sich das nordamerikam'sche Volk dje Frage vor, ob nicht der Augenblick gekommen sei, seitens Nord amerikas an die Ententeregierungen «nit der Bitte, und, wenn notwendig, mit der Forderung heranzutreten, dem Zusammen tritt einer vorbereitenden Friedenskonferenz keine Schwierig keiten entgegenzusctzen. Wenn sich die Kriegführenden m 10 oder 15 Jahren unter denselben Verhältnissen wie heute gegenüber stehen sollen mit der gleichen Aussichtslosigkeit aus die endgültige Niederlage einer der kriegführeichen Gruppen, warum nehmen dann nicht alle Wilsons alt« Formel vom Frieden ohne Sieg bezw. die davon abgeleitete russische Formel Frieden ohne Annexionen und Entschädigungen an? So denkt Nordamerna, schließt der Berichterstatter. grübeln gern über ein Problein nach, mehr als uns gesund ist,- auch ist es eine unserer besonderen Charaktereigenschaften, sehr objektiv zu sein, so sehr, daß wir darüber ost den eigene«« Standpunkt vergessen. Aber fort damit und nur das eine große Ziel ins Auge gefaßt: Alle müssen siegen und «vir werden siegen! Unsere felsenfeste Zuversicht auf den Endsieg kennt keine Erschütterung. Tief in Frankreich stehen unbeugsam, nicht ! niederzuzwingen, unsere Heere, ganz Belgien und Polen habe«« sie besetzt, zusammen mit unseren Verbündeten habe«« wir Serbien, Montenegro, Makedonien, dreiviertel Albanien und dveiviertel Rumänien erobert und soeben die Russen aus den von ihnen bisher noch besetzt gehaltene«« Gebieten Gali ziens und der Bukowina verjagt. Der U-Bootkrieg aber Nimmt, unbeeinflußt von allen Gegenmaßnahmen, seine» wsi- ! teren, die Gegner niedrrzwingenden Verlaus. Trotzig und stark steht der deutsche Krieger an der Front. Wenn auch nicht mehr die überschwengliche Begeisterung der ersten Kriegstage in ihm fiebert, so lebt in ihm doch der uner schütterliche Willie und die Kraft, des Feindes Herr zu werden. Er braucht kein aufhetzendes Feldgeschrei, es ist ihm, da er die Wahrheit kennt, das einfache Gebot der Selbst erhaltung, den uns aufgezwungenen Krieg zum guten Ende zu führen. Wenn er von dem Urlaub wieder zur Front fährt, so tut er es, wie wenn er im Frieden sich zu seiner Arbeitsstätte begibt: mit dem nie schwankenden Entschlusse, seine Pflicht zu tun, und mit dem Bewußtsein, für die g« recht« Sache seines Vaterlandes, für Haus und Herd, für sich, und sei«»e Lieben zu kämpfen. Gegenüber diesen« Geist des Heeres muß selbst bei unsern erbittertsten Gegner«« der Glaube an ihren Sieg .schwinden. Das beweist die Aussage eines der jüngst in Flandern ge fangenen englischen Offiziere, der erklärte, im englischen Ofsi- zierkorps gewinne die Ueberzeugung immer mehr Raum, daß es unmöglich sei, uns militärisch niederzumerfm. U«berblick«n wir unsere militärische Lage, die sich uns nach Hindenburgs Worten heute so günstig wie nie zuvor darstellt und unsere durch die neue Ernte gesicherte wirt schaftliche Situation, so ist es unzweifelhaft: der volle Sieg ist nicht «nehr fern! Möge es auch noch «ine Zeitlang dauern, bevor er errungen ist, mögen wir auch noch manche Leiden auf ««ns zu nehmen haben, das Schlimmste ist doch bereits überwunden, und der Sieg wird uns gehören, sofern wir nur in Mannesmut und Treue weiter so durchhalten wie bisher. Dann wird auch derjenige, der ««icht in fester Zu versicht an unseren Sieg geglaubt hat, sich zu den Worten bekennen, di« Conrad Ferdinand Meyer dem sterbenden Hut ten in den Mund legt: „Mich reut — ick streu« Asche» mir aufs HauK Daß ich nicht fester noch am Sieg geglaubt." Margarine-Verkauf Montag, den 27. d. M., von Nachmittag 4 Uhr ab, bei sämtlichen Materialwarenhändlern gegen Lebensmittelmarke Nr. 152 nebst Abschnitt der Landessettkarte. — Auf jede Person ent fallen 80 Gramm zum Preise von 2.— M. für da» Pfund. Stadtrat Frankenberg, am 25. August 1917. Verkauf von Birue« heute Sonnabend, den 25. d. M., an die Bewohner des 3. Brottartenbezirk» bei Haubold» Donner, Oehme, Böttger und Tittel. — Ausweiskarten sind vorzulegen. Stadtrat Frankenberg, am 25. August 1917. ' - 'Zk kii.it , M»«t>MNM-« N 's»' 1' ------ - Diese Ver0rd»ung tritt am M. AUgust 1917 in Kraft. , Be r l in, den 19. August 1917. Der Stellvertteter des Reichskanzlers. . . vr. Helfferich. Verordnung dl« Erweiterung -er kleinen Viehzählung betreffend; vom 23. August 1917. der Vekanntmachung des Reichskanzlers über die Erweiterung der viertel- r vom 9. August 1917 (Reichs-Gesetzbl. S. 701) wird für das Königreich i Punkt 1 der Verordnung über die Vornahme kleiner Viehzählungen vom 8. Februar 1917 (Nr. 35 der Sächsischen Staatszeitung vom 12. Februar 1917) erhäu folgende 1. September 1917 erstreckt sich die kleine Viehzählung aus Pferde, Maultiere und Maulesel, Esel, Rtndvieh, Schafe, Schweine, Ziegen und Federvieh (Gänse, Enten und Hühner). Für die Ausnahme der Viehbestände sind in den Amtshauptmanttschaften einschließlich der Städte mit Revidierter Städteordnung Ortslisten und in den bezirkfreien Städten Zählkarten zu ver wenden. Die Angaben der Zahlkarten sind in den bezirkfreien Städten auf Ortslisten zu über- tragen. Ferner ist im ersten Satze von Punkt 3 hinter „und" noch hinzuzufügen: - »die Zahikarten nebst Ortslisten". Dresd en, am 23. August 1917. Ministerium -es Innern.