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Hrankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks 7S. Jahrgang Freitag, »m 27. Juli 1»17 171 e auch im viert«» Krttgsjahre, so I provisorischen Freilassung gebrochen hat. Auch das ferner sich weiterhin herrlich bewähren Intelligenzblatt" findet «s „merkwürdig", bah Mougeot sich Zuversicht überschreiten wir des» gegen Kaution und Ehrenwort „fiel umhertreibon" konnte. dern Mir find gewttz, baß sie Var Wearmbimkemir die >.. Teris amgen sr« durch te durch Vermittlung des «ls an ihn r—— wird. Voll Vertrauen und Averficht überschreiten wir halb die Wende vom dritten zum vierten Kriegsjahr. ver AeMrieg Deutscher Udenddertcht Die Nüssen auch südlich des Tartarenpafses im Weichen t wtb Berlin, 25. Juli abends. (Amtlich.) Aufs äußerste gesteigerter Feuerkampf in Findern. Militärischer Mursohutz . E» wird hierdurch darauf hknaewiesen, daß für den Bezirk der Stadt Franken^rg zum Schuf« der Muren gegen Feld- und Forstdiebstähle sowie gegen Beschädigung von Bovener- seuamssen und Anlagen ein mllttärischer Flurschutz befehlet worden ist. Die Sonaten fttw 5°n datr-nen 'au-gM^^nd ^nächtigt, nach besonderer Anweisung ,nit en^reckend^em A Polim-Htff^eamte, tragen weiße Armbinde mit Aufdruck und sind nm entsprechendem Ausweis versehen. Stadttat Frankenberg, am 25. Juli »917. - gebracht, da sie über «in schwebendes Anklageverfahren nichts veröffentlichen wollen. . . Auch der sogenannte „Fall am Nissenweg" in Bern hat die Aufmerksamkeit nur wenig gefesselt, obwohl feine Einzel heiten „sehr wohl geeignet sind, Aufsehen zu erregen. Zn einer . Villa am Niefemoeg war «ine Spionagezentrale «m- gedichtet, die von dem erwähnten Mougeot und einem Fran» zofen Clairin, "Ler sich zurzeit noch in Untersuchungshaft Le- ' findet, geleitet wurde. Das Haupt der Bande ist' ohne Zweifel Mougeot gewesen, der angeblich über ein Vermöge« von 20 bis 30 Millionen verfügt. Mit Hilfe ungeheurer Mittel konnte er groß angelegte Unternehmungen planen. Besannt ist, daß in ein Elektrizitätswerk Lonza Bomben gelegt wurden, deren Entdeckung einem Zufall .zu 'danM war. Ferner hatte Mougeot zwei Leute angewaxben,' dH in den großen Gasofen eines deutschen Werfeck 'HoniW legen sollten. Diese beiden Helfer sind in Schaffhausen ver Spion Mougeot Ein aus der Schweiz zurückgekehrter Deutscher schildert dem „B. T." einen jüngst ausgedeckten Spionagefall, der «in« ganze Summe verbrecherischer Anschläge gegen Deutschland , enthält. Für die Richtigkeit der Darstellung glaubt der Ver fasser einstehen zu können. Er schreibt: „Im Berner Bund ist kürzlich eine Notitz veröffentlicht worden, die besagt, daß ein Franzose Maurice Mougeot, der Sohn eines ehemaligen hohen Staatsbeamten, wegen Konkubinates angeklagt war und zu vier Tagen Gefängnis sowie zehnjähriger Landesverweisung verurteilt wurde. Gleich zeitig ist an anderer Stelle veröffentlicht worden, daß der selbe Mvugeot, der als Fliegerofftzier am Kriege teilgenom men hatte, sein Ehrenwort, die Schweiz nicht zu verlassen, gebrochen habe. Dieser Mougeot, der zu vier Tagen Ge fängnis verurteilt wurde, ist das Haupt einer Verbrecher- bände, deren Aufgabe in einer weit verzweigter Spionage und Sabotage gegen Deutschland bestand. Obwohl Mougeot schwer belastet war, ist er trotzdem gegen Ehrenwort und gegen eine Kaution von 8000 Frank auf freien Flitz gesetzt worden und hat dann den schweizerischen Boden unter Zurück-* lassung seiner Kaution und seines Ehrenwortes verlassen. Das „Berner Tagblatt" macht zu,dieser Flucht folgende Be merkung: Wann wird man endlich mit der allzu großen Vertrauensseligkeit und Rücksichtnahme gegen diese internatio nalen Spione aufräumen? Ein schwer Kompromittierter wird rmm«r die Kaution lm Stich lassen und verouften." And die „Neue Zürcher Zeitung" findet es besonders belastend, daß Mougeot als Offizier sein Ehrenwort unmittelbar nach seiner ' Die Bedingungen können an Stadthauptkassenstelle eingesehen werden. Die Pächter haben das geerniete Obst gemäß der Verordnung des Königlichen Ministeriums de» Innem vom 20. Juli 1817, abgedruckt in Nr. 168 dieser Zeitung vom 24. Juli 1817, an die zu errichtende Bezirks- oder Ortssammelstelle abzuliesern. , Frankenberg, am 25. Juli 1817. Der Stadtrat. - - —— . — — - --— — - - " haftet worden. Mougeot arbeitete gegen seine Helfer mit den schwersten Drohungen, um sie dauernd sich gefügt zu halten. D« Leute, die für ihn «betteten^ setzten ihr Leben aufs Spiel. Sie waren ständig überwacht, wie er sich selbst immer von zwei Agenten begleit«« ließ, damit im Falle einer Verhaftung die Baude gewarnt und dfe belastenden Dokumente und Beweisstsicke vernichtet werden könnten. MHe Absicht ist auch bei der Festnahme Mougeots verwirrlicht worden. Als dre Polizei nach der Villa am Niesenweg kam, fand sie natürlich nichts mehr vor. Dadurch ist dse AnHp- suchung erschwert worden, denn Mougeot und seine Kömplkch leugneten natürlich alles ab. Bei feiner Verhaftung 'ließ er M vom Untersuchungsgefängnis ins KantönsWtal bringen, in der Hoffnung, daß ihm von dort aus die Flucht keine Schwie rigkeiten machen würde. Nun ist er auf Mr einfache Weis« mit zehnjähriger Landesverweisung über die Grenze gekommen- Sein Einfluß scheint sich weithin erstreckt zu haben, Venn er besatz einen Apparat zum Mfangen von Depeschen und Telephongesprächen, und seine Korrespondenz ist rhm stets so besorgt worden, datz die bela tenden Briefe nicht in die Teils amgen sie durch Die „Nordd. Allg. Ztg." hatte in einer Entgegnung aus Bemerkungen des englischen Diktators Lloyd George über die erste Kanzlerred« auf di« Nichterwähnung der Zu stimmung des neuen Kanzlers zur Friedensresolution der Mehrheit des deutschen Reichstages sowie auf Vie unwider sprochen gebliebenen Enthüllungen eines schweizerischen Blat tes verwiesen, wonach Frankreich sich unter Englands Zu stimmung von den Russen durch einen geheimen Vertrag die Eroberung Elsaß-Lothringens, des Sqargebietes und der sonstigen ihm erwünschten Teile der Rheinprovinz habe zu- ichern lassen. ' ' Dazu bemerkt die „Voss. Ztg.": Die Polemik der „Nord deutschen Allg. Ztg." gegen Lloyd George stützt sich auf den französisch-russischen Vertrag über die Annexion Essah-Loth- lingens, des Saargebiets, von Teilen des Rheinlandes und von Syrien durch Frankreich. England hat, um Frankreich bei der Stange zu halten, diesem ein umfangreiches An nexionsprogramm zugestanden. Damit peitschte es den er lahmenden Kriegswille» der französischen Verbündeten auf. Erkämpfen freilich mutz sich Frankreich nach dem englischen Willen diese Beute selbst. Wenn nun Larson de» Rückzug der deutschen Truppen über den Rhein als Voraussetzung für Friedensoerhandl- lungen fordert, so sind damit die wirklichen Kriegsziele Eng lands Nicht offenbart, sondern verschleiert, indem Frankreich vorgeschoben wird. Tatsächlich liegen diese Ziele in Border- asicn und Afrika — mögen sie auch in Europa zu erfechten sein. Sie Heiken Arabien, Mesopotamien, Persien, die deut schen Teile Afrikas — kurz, die Verbindungen von Kairo bis Kalkutta und vom Kap bis Kairo. England, das diese annexronistischen Kriegsziele mit aller erdenklichen Energie betreibt, will dazu dir Schwächung aller europäischen Mächte, um die Weltherrschaft zu erringen und zusammen mit oen Vereinigten Staaten zu sichern. Dieses Kriegsziel ist dar entscheidende Hindernis des Friedens. Segen Diese ganze Affäre würde, wenn fis sich gegen die Vev- bandsmächte gerichtet hätte, von der westschwehefischen Presse zu einem Propagandamittel «rsten Ranges gemacht worden fein. Da Deutschland aber der geschädigte Teil ist, und da die Urheber des Verbrechens Franzosen find, findet sich in der welschen Presse kein Wort über den Fall. Di« Zeitungen der deutschen Schweiz haben korrekterweise nur kurze Nottzen HUM Nach 8 368 Ziffer 9 des Reichssttafgesetzbuchs ist u. a. das unbefugte Betreten von Leckem vor völlig beendet« Ernte verboten. Hiernach dürfen die Aecker auch zum Zwecke des Aehren- leftn» nur mit Zustimmung der Besitzer bez. Pachter betreten werden. . . ... Wahrgenommene Zuwiderhandlungen bitten wir uns auf alle Fälle zur Kenntnis zu bringen. Ünnachsicktliche Bestrafung wird im Hinblick auf den beim Aehrenlesen bereits angerich teten Schaden angedroht. Stadtritt Frankenberg, am 25, Juli 1817. Obstverpachtung Die im Stadtgebiet X „ ft an der Hainichener Straße, 2. an der Heinrich-Beck-Stratze, 3. an der äußeren Freiberger Kwbe, s an der Mühlbacher Straße, 5. an der Talstrabe, 6. am Wege nach den sogenannten WindhäHem anstehende städtische Obstnutzung soll verpachtet werden. Schriftliche Angebote sind, nach den vorstehend bezeichneten Straßen getrennt, an,« -Im-E-n. "" ÜI? Spiritusmarke» für Minderbemittelte. Die für den Monat Juli zur Verfügung gestellten Spiritusmarken für Minderbemittelte gelangen den >7. In» 1817, in der Schankwirtschaft zur Ausgabe — gegen Vorzeigung der neuen Ausweise für Minderbemittelte — und zwar: Nachm. 2—3 Uhr an die Anttagsteller mit den Familienanfangsbuchstaben L—U, „ 3 4 „ „ ,, „ . ,, „ „ » 4 5 „ „ „ „ „ ,, „ tt, 8, ,, 5—6 „ ,, „ ,, ,, ,, „ 8vb, , Diese Zeiteinteilung ist genau einzuhalten. Die hiernach von der Markenverteitung Ausgeschlossenen können erst später wieder mit berücksichtigt werden. Für gewerbliche Zwecke darf gegen Marken entnommener Spiritus keinesfalls verwendet werden. Verkaufsstellen: Bauer« Klingbach, Blümel, Humboldtstr., Böttcher, Körnerstr., FkSe. Winklerstr.. Görnitz, Inn. Freiberger Str., Hammer, Lerchenstr., Haubold, Chemnitzer Str., Kießlich. Margaretenstr., Kröner, Inn. Wenhainer Str., Lange, Vaderberg, Pause, Lerchenstr., Schulze, Aeuß. Altenhainer Str., Schwalbe, Chemnitzer Str., Scheibe, Daderberg, Starke, Töpferstr., Strobel, Albertstr., Uhlmann, Chemnitzer Str. Verkaufspre»: 55 Pfg. für das Liter. Stabtrat Frmttenbeea, am 26. Juli 1917. ver vierte Mrertag Zum üierten Mal« kehren die Tag« wieder, da die Welt- /ptastrophe hereinbrach und Ström« von Blut über die Mensch- yett wälzte. Vor unserem Auge tauchen in solchen Stunden unsere teuren Toten aus und alles das ruft sich uns wieder Wit grauser Körperlichkeit in die Erinnerung, was wir an Gütern äußerer und innerer Art in diesen drei Jahren un wiederbringlich verloren haben. Es soll uns in diesen Tagen aber auch zum Bewußtsein kommen und mit neuem, unend lichen Dank erfüllen, wie gewaltige Leistungen unsere Helden mi der Front und auf hoher See vollbracht haben, um ihre Heimat zu schützen, und wie unvergleichlich ihnen das ge lungen ist. Recht nur habe,» unsere Feinde dis auf einen kleinen Zipfel im Westen keinen Fuß breit deutschen Boden besetzt halten können, wir selbst haben unser« militärischen Sicherungen weit in das Land der Feinde hkneingetragsn. Nach den gewal tigen und sich überstürzenden Siegen der ersten Wochen des Jahres 1914 sind wohl hier und dort Rückschläge cingetreten, E sie in solchem gewaltigen Weltringen in der Natur der Dinge liegen, aber wir sin^ im strategischen Sinn« eigentlich niemals, und im taktischen Sinne nur ganz wenig über unsere ersten Erfolg« zurückgedrängt worden. Die Feinde haben unter ungeheuren Opfern nichts -erreicht, und eine Offensive nach der anderen ist im Osten wie im Westen verblutet, viele sind in «in Gegenteil verwandelt worden durch die Macht un serer Waffen und durch den Heldenmut unserer Kämpfer. Am End« des dritten Kriegsjahres stehen mir nach glän zender Abwehr westlicher Offensiven im Osten in einer eigenen deutschen Offensive, die von Tag zu Tag von größerem Erfolge gekrönt wird. Unsere herrlichen U-Boote, denen seit dem 1. Februar 1917 freiester Spielraum für ihre Tätigkeit gegeben ist, haben «ine nie erwartete, erfolgreich« Tätigkeit entfaltet und find zu einem wesentlichen Instrument des Krieges geworden. Auf der anderen Seite haben unsere mllis tärischen und maritimen Erfolge uns nicht davon abgehalten, das allgemein Menschliche über das Nationale zu stellen, und wir haben mitten in einem für uns siegreichen Kriege wieder holt den Feinden die Friedenshand geboten, am sichtbarsten und rückhaltlosesten am 12. Dezember 1916, aber auch in den letzten TWen erst wieder durch die Friedensresolution des Reichstages- So haben di« Deutschen auch in diesem gewal- Wten Weltring«» der Geschichte mit Kraft wieder Milde paar«» und mit der notwendig«» Schärfe doch auch rücksichts volle Schonung üben wollen. Es ist wahrlich nicht unser« Schuld, daß wir diese unsere menschlichen Regungen nicht zu Folgen kommen sehen, wie wie sie aufs innigste im Interesse der Menschheit wünschten. Im Gegenteil, am Ende des dritten Kriegsjahres haben sich zu unseren alten Feinden neu« gesellt und von den große» Vereinigten Staaten von Amerika und China angekangen vis zu den kleinsten Nachläufern in Siam und Guatemala sind wir von neuen Feinden überfallen worden. Unsere Zu versicht aber und unser Glaube an die Gerechtigkeit unserer Sache, an die Kraft unserer Waffen und an den endlichen Sieg der deutschen Macht sind trotz allem und allem nicht gering«! geworden, sondern gerade durch die gesteigerte Zahl unserer.Feinde gewachsen und zu neuem Widerstand auf- g»peitscht worden. Kein Verständiger nimmt diesen furcht baren Weltkrieg »och leicht oder möchte ihn nicht jeden Tag beendet sehen, aber es gibt keinen Deutschen, der Anspruch auf diesen Namen hat, der diesen Krieg beendet sehen möchte ohne die politische und wirtschaftliche Unversehrtheit feines Vater- landes, ohne die alt« Macht und Kraft der deutschen Wehr und Waffen. Auch trotz aller innerer Schwierigkeiten der Er nährung und sonstigen Versorgung gehen wir guten Mutes in das vierte Kriegsjahr hinein und sind uns, wie mimer wir sonst politisch und sozial denken mögen, dann einig, daß dieser Krieg unter allen und allen Umständen für Volk und Vater land zu «einem guten Ende gebracht werden muß. Die Deutschen haben innner di« größt« Kraft entfaltet, wenn sie am stärksten bedrängt and am rücksichtsloseste» an gegriffen ward«,. Diese geschtchtttche Erfahrung hat sich nicht nur in den drei Me-sstchre« von neuem bewahrheitet, son- Amtsblatt ftir die Amal. AmtslmMMMschast Mha, das AMl. Amtsgericht M M Stawat zu Fra-keaberg m-rrankenbera i. Sa. — Druck und »erlag von T. ». Roßberg in Frankenberg i. Sa. , Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Franrenverg ° - Hände der Polizei gelangen konnten, besondere Boten, teils wurden s" Portiers eines großen Berner Ho «ls an ihn gesandt. Einem seiner Gehilfe» hatte Mougeot «Epe Reitschule am Breite» räin in Bern eingerichtet, dre von Mitgliedern der deutsch?» Gesellschaft besucht wurde. Mougeot hoffte, aus den E.K spräche» dieser deutschen Besucher brauchbare Informationen für sich und seine Auftraggeber zu erhalten. Das ist ihm nicht geglückt, da sich die deutschen Gäste zurückzogen, sobald sie die Absicht merkten. Nachdem der Hauptangeklagte Mougeot nach feister Ver urteilung wegen einer anderen Angelegenheit zu vier Tage» Gefängnis tue Schweiz verlassen hat, mutz man. abwarten, was die Verhandlung schließlich noch zutage fördern wird. Es heißt, die Mehrzahl der angeschuldigt«» Personen sei schon wieder auf freien Fnß gesetzt wor,den. Wenn da« der Fall ist, so würde damit nur bewiesen sein, wie geschickt, die Mit glieder der Gesellschaft die «-puren ihrer Taten zu oer- - unschön verstanden.