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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 17.05.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191705172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19170517
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19170517
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-05
- Tag 1917-05-17
-
Monat
1917-05
-
Jahr
1917
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>en ZScdMber canülag aus darf aber nicht zu lange dauern, sonst kommt die Enttäuschung. Die Abgeschlossenheit der Regierungsvertreter von den Volks vertretern mutz beseitigt werden. Der Sieg mutz unser werden. Abg. Landsberg (Soz.): In parlamentarisch liier ten Ländern werden hervorragende Parteipolitiker Minister, bei uns kennt man die Parteirichtung der neuen Minister nicht. Sie (nach rechts) sind Anhänger des Parlamentarismus, wenn es Ihnen patzt. wählt an Stelle des Abg. Rentsch, der zum ordentlichen Mitglied aufgerückt ist. Es folgt die Interpellation Dr. Böhme, betreffend den Bau des Donau-Elbe-Kanals und des Saale ¬ guten End« nähern. Dann wird die Zeit kommen, wo wir unser« Kriegsziele mit den Gegnern verhandelns können. Dann wollen wir einen Frieden erringen, der uns di« Freiheit gibt, in ungehemmter Entfaltung unserer Kräfte aufzubauen, was dieser Krieg zerstört hat, damit aus soviel Blut und Opfern ein Reich und Volk neu erstehe, stark, unabhängig und unbedroht von seinen Feinden, ein Hort des Friedens und der Arbeit. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen im Hause und auf den Tribünen.) Abg. Spahn (Ztr.) gibt namens des Zentrums, der fortschrittlichen Volkspartei, der Natio- nalliberal«n und der Mehrheit derdeutschenFrak- tion folgende Erklärung ab: Wir sind in der Anschauung einig, datz zurzeit im Reichs tag eingehende Erörterungen über die Kriegsziel« des Deut schen Reiches den Interessen unseres Vaterlandes nicht di«n- lich find. (Sehr richtig I) Das deutsche Volk wünscht einen Frieden, welcher dem Deutschen Reiche sein Dasein, seine poli tische und wirtschaftliche Stellung, seine Entwicklungsfreiheit sichert und die von England versuchte Abschnürung vom Welt markt dauernd verhindert. Auf das Vertrauen des deutschen Volkes kann nur eine Regierung rechnen, welche diese Frie- densziele aufwerst. Wenn der Reichskanzler es fetzt ablehnt, Einzelheiten seiner Kriegsziele den Feinden prerszugeben, so billigen ioir das. Das Streben unserer Feinde, den Hohen- zollernthron zu stürzen, hat die Person des Kaisers den Herzen aller Deutschen nur noch näher gebracht. Jedes Eingreifen in die inneren Verhältnisse Deutschlands weist es entschlossen zurück. (Bravo!) Ebenso liegt uns der Gedanke fern, in die inneren Verhältnisse Ruhlands uns einzumischen. Wir begrützen es, datz unsere Reichsleitung bereit ist, jederzeit mit Rußland über einen dauernden Frieden zu verhandeln, der es ermöglicht, zu einem guten nachbarlichen Verhältnis zu kommen. Mit Entschlossenheit ist das deutsche Volk in den ihm aufgezwungenen Krieg eingetreten zum Schutze unserer politischen, religiösen, kulturellen und wirtschaftlichen Werte. Der Geist der Osterbotschaft gewährleistet uns die weitere Fortentwicklung unseres staatlichen Lebens durch vertrauens volles Zusammenarbeiten zwischen Kaiser und Volk. DL I Zurückhaltung für den Reichskanzler war heute geboten. Mehr I als j« mutz in dieser Stunde unser Losungswort Zusammen- I schlutz sein, nicht Spaltung. Präsident Dr. Kaempf stellt die Etatstitel Reichs- ! kanzler und Staatssekretär des Auswärtigen Amtes mit zur I Debatte. I Abg. Ledebour (unabh. Soz.): Mit seinen Friedens- I zielen steht der Kanzler zusammen mit der obersten Heeres- I . Nach dreitägiger Artillerievorbereitung, bei der der Feind von Tolmein bis zum Meere hinab seine gesamten Geschütz- ' massen und Minenwerfer wirken ließ, setzte gestern der von den : Bundesgenossen Italiens immer wieder geforderte.Infanterie angriff gegen unsere Jsonzoarmee ein. Der Feind stürmte auf mehr als 40 Kilometer Frontbreite an zahlreichen Stel len gegen unser« Linien an. Am heftigsten wurde im Raume von Plaoa, auf dem Monte Santo, aus den Höhen östlich von Görz, im Gebiete des Fajtl Hrib und bei Costanjevitza gerungen. An vielen Punkten des Schlachtgeländes brachen di« tiefgegliederten Angriffsmassen der Italiener schon unter unserem Geschütz- und Maschtnengewehrfeuer zusammen, so auf dem Monte San Gabriel«, auf dem der Feind Rüstung, Gewehre und Helme von sich werfend, in voller Auflösung zurückflutete. Wo di« Italiener vorkamen, wurden sie von unserer durch kein Artilleriefeuer zu erschütternden Infanterie empfangen und im Kampf von Mann gegen Mann geworfen. Auf solche Art wechselten auf dem Fajti Hrib unsere zer schossenen Gräben fünfmal den Besitzer, um schlöetzlich von den Verteidigern siegreich behauptet zu werden. An einzelnen Punkten wurde die Verfolgung des Gegners bis in seine Stellungen vorgelragen. Unser« Truppen errangen am 14. Mai in kraftbewutzter Abwehr «inen vollen Erfolg. Der Feind lieh über 1600 Mann und mehrere Maschinengewehre in unserer Hand. Die Schlacht dauert ohne Unterbrechung fort. Unsere Flieger trat«» über dem Kampfgebiet gegen zahl reiche italienische Flugzeuge ins Gefecht. Offizierstelloertreter Arrighi blieb zum elften Male Sieger im Luftkampf. Zwei feindliche Flieger wurden im Luftkampf abgeschosfen, zwei andere durch unser Artilleriefeuer herabgeholt. In Kärnten und Tirol geringe Gefechtstätigkeit. Der Stellvertreter de» Chef, de« Gemralstabes. hin die Kanalprojekt« mit Nachdruck vertreten. Abg. Göpfert (Nail.) weist daraus hin, datz der sächsW« Landtag fich mit den in Frage stehenden Kanal projekten schon seit 1915 befaßt habe. Allerdings sei di« Stellung der Regierung zum Donau-Elbe-Kanal damals an ders gewesen als heut«. Abg. Richter (Soz.) spricht sich für den Elbe-Oder-Kanal, aber gegen den Elbe-Doyau^-Kanal aus, west sich in diesem Falle die Herstellungskosten nicht rentieren würden. Sollte er aus militärischen Gründen not- leitung, er ist also für Annexionen. Der Friede der Annexion ist nur ein bewaffneter Friede bis zum zweiten panischen Krieg«. Wir sind gegen jede Unterdrückung und Ausbeutung in der inneren oder äußeren Politik. Wir verlangen von d«r Regierung eine klare Erklärung, was an dem Gerücht ist, daß die Hohenzollern und Wittelsbacher Elsaß-Loth- ringen unt«r die beiden Dynastien aufteilen wollen. Westen Ein Versuch, die Stärk« der Besatzung und die Wider standskraft der deutschen Front nördlich Lens durch Pa trouillen festzustellen, kostete die Engländer schwere Verluste. Di« vor d«n deutschen Hindernissen nach Einbruch der Dun kelheit ber«itgestellten Erkundungsabteilungen wurden recht zeitig erkannt und unter schweren Einbußen an Toten und Verwundeten vertrieben. Ein Versuch, den in Roeur durch die Deutschen eng umschlossenen englischen Truppen durch Vor stöße nördlich des Dorfes Luft zu schaffen, schlug fehl. Das Ausfüllen der Gräben zum Sturm südlich Gavrell« wurde deutscherseits rechtzeitig erkannt und durch ein auf die eng lischen Gräben niederprasfelndes Vernichtungs feuer die bereitgestellten Sturmtruppen am Verlassen der Gräben gehindert. Nicht besser ging es einem Versuch, bei Monchy Raum zu gewinnen. Das schlachtartig auf die deutschen Stellungen «msetzende Trommelfeuer bewirkte als Antwort lediglich das deutsche Vernichtungsfeuer, das die Entwicklung des englischen Angriffes unterband. Ebenso wenig Erfolg hatte «in nächtlicher englischer Vorstoß an der Straße Monchy—Pelves. Auf Bullecourt lag den Vormittag über schweres Feuer. Am Nachmittag wurde um den Besitz vorgeschobener Stellungsteil« an der Südwesteck« des Dorfes mit Handgranaten gekämpft. Ein nochmaliger englischer An griff um 5 Uhr nachmittags wurde blutig abgewiesen. Unsere nachstoßenden Truppen errangen am Südwsstteil des Dorfes Vorteil«. Auch östlich des Dorfes wurde ein in Richtung Rieucourt vorgetragener Angriff blutig abgewiesen und der Engländer in seine Ausgangsstellung zurückgeworfen. Die englischen Fortschntte an der Arrasfront zählen seit dem Anfangserfolge am Ostermontag und der deutschen Frontverlegung kaum nach Hunderten von Metern. Dghei umfassen die Geländegewinne an der hartumstrittenen Dörser- linie Acheville—Fresnoy—Oppy—Gavrell«—Rieucourt kaum di« Vorstellung des tief gegliedert«» dortigen deutschen Ver teidigungssystems. Trotzdem haben die Engländer ohne Rück sicht auf die hohen Verluste den Angriff fortsetzen müssen, denn jeder Nachschub für die Kampflinie muß über di« Höhenrücken von Vimy und Point du Jour, die rm wirksam sten deutschen Artilleriefruer liegen, und auf deren deckungs losen Hängen bei emigermaßen klarer Sicht jeder einzelne Mann erkennbar ist. Di« gegenwärtige Phase der SchlachtanderAisne und in der Champagne steht rm Zeichen kleiner, aber wir kungsvoller deutscher Gegenaktionen. Mit den Trümmern der St. Berthe-Fe., südwestlich Filain, hatten die Frauzosen wenigstens einen Punkt gewonnen, von dem sie tief im Gründe, allerdings noch kilometerweit entfernt, die Ailette vor sich ahen, welche das erst« Ziel de» großen Angriffes vom 16. llpril «ar. Nun hatte sie «in gelungener deutscher Borstoß Blutvergießen von seinen Söhnen fernzuhalten, sieht es selbst von allen gewaltsamen Eroberungsplänen ab, will Rußland «in dauerndes Verhältnis redlichen Nebeneinanderlebens mit uns Herstellen, so ist es doch eine Selbstoerständlichkett, daß wir, di« wir diesen Wunsch teilen, das dauernde Verhältnis der Zukunft nicht zerstören, seine Entwicklung nicht unmöglich machen werden durch Forderungen, welche sich mit der Frei heit und dem Willen der Völker selbst nicht vertragen und die im russischen Volke den Keim zu neuer Feindschaft legen würden, unsere Lage ist militärisch so gut, wie sie s«it Kriegsbeginn wohl noch niemals ge wesen ist. (Beifall.) Die Taten unserer U-Boots- Leut« sprechen für sich selbst. (Beifall.) Soweit es die Pflicht gegen das eigene Volk zuläßt, berücksichtigen wir die Interessen der Neutralen. Darüber hinaus können wir es nicht. Die Haltung Spaniens, das unter großen Schwierig keiten eine selbstbewußte Neutralitätspolitik durchzuführen ver mocht hat, erkennen wir mit Dank an (Beifall) und wünschen, daß das spanische Volk die Früchte dieser Politik in einer Entwicklung zu Macht und Größe ernten möge. Mit voller Zuversicht können wir darauf vertrauen, daß wir uns dem Elster-Kanals. Abg. Dr. Wöhm« begründet dir In terpellation und führt aus, die Elbe könne in ihrem Segen für Sachsen nicht vollauf ausgenutzt werden, weil sie nur einen Ausgang habe. Die Verhältnisse für Sachsen würden sich günstiger gestalten, wenn eine Verbindung nach der Donau und dem Schwarzen Meere geschaffen werden könnte. Im Zuge des Kanals würde Mittelböhmen industrialisiert werden und sich dadurch «in lebhafter Handelsverkehr mit Sachsen herausbilden. Finanzminister v. Seydewitz erwidert: Dem Elster- Saale-Projekt stehe die Regierung von jeher sympathisch gegenüber. Sie habe sich bereit erklärt, sich an den Vor arbeiten finanziell zu beteiligen, wenn auch die preußische Regierung und die beteiligte» Stadtverwaltungen zu den Kosten beitragen würden. Auch der Donau-Elbe-Kanal würde erhebliche Vorteile für Sachsen haben. Deshalb sek die Re gierung dem in Dresden gegründeten Elbe-Oder-Donau-Der- ein als ordentliches Mitglied beigetreten. Vor einigen Tagen habe der Bundesrat beschloss«», dem Reichstage noch in dieser Session eine Ergänzung für den Haushaltsplan für 1917 vov- zulegen, in dem zur Förderung der Kanalprojekte 12 000000 Mark gefordert werden. Die Regierung werde auch weiter ¬ sollten es bei dem konstitutionellen welchem dem Parlament das Recht der Geldbewilligung der Kontrolle zusteht. Die neue Richtung dagegen will dem Parlament den entscheidenden Faktor machen. rpesen zu vereinfachen, soweit angängig, Geschäfte richterlichenBe- amten abznnehmc», P oze ssei Herz« verhüten undbrizu!««», als zur Entscheidung zu bruw«». Unzutreffend sei abrr das Bild, daß der Interpellant v« der Gestaltung unserer Rechtspflege entwarfen habe. Die der Justizverwaltung zugewiesenen Aui-' gaben könne sie nicht übernähmen. Sie könne nicht die Presse dazu benutzen, das Publikum über nichtbekannte RechtSaus- sassungen aufzuklären, sie könne nicht Wanderlehrer emstellcn oder gar zu marktschreierischen Mitteln greifen. Zu Ver suchen eigne sich unsere festgefügte Rechtsordnung yicht. Gegen die gewünschte Einführung eines landesrechtlichen Güterver- fahvens müsse er M auch rm Interesse des Rechts« waltstande ; wenden. — Abg. Brodaus (Fottschr. Vp.) meint, so dring lich seien die von Dr. Mangler gestellten Forderungen nicht, daß sie noch während der Kriegszeit zum Gegenstände einer Interpellation gemacht werden »pißten. Er stimme mit den Ausführungen des Minister, überein. — Mb«. Dr. Zöphel (Natt.) dankt dem Justyminister für die Worte, die er für den Rechtsanwaltsstand gefunden habe. Der Rechtsanwalt führ« den Kampf um den Prozeß, er sei der Vertrauensmann seiner Partei. — Vizepräsident Dr. Spieß (kons.): Dem vom Interpellanten Angestrebten sei viel Gutes nicht abzu sprechen, aber während des Krieges könne den Forderungen nicht nachgegaitgen werden. — Damit schließt die Sitzung nachts nach 'M Uhr. ver Millilieg Deutscher Abeadberlcht wtb »er»«, 15. Mai abends (Amtlich.) Am Aisne—Marne-Kanal und in der Champagne leb haftes Artilleriefeuer. An den übrigen Fronten im Westen blieb es bei teil weise schlechter Sicht ruhiger. Oefteereichtsch»«»»«rische, Lage»bericht wtb.Wie», 15. Mai. Amtlich wird gemeldet: Oestlkchre u«d südöstlich« Kriegsschauplatz Nichts zu berichten. Jt«It«,tscher Krte»»sch«ßipl«t Zweite Kammer . wl Dresden, 15. Mai. Zunächst wird zum stellvertretenden Mitglied des Ver waltungsausschusses für dre Gebäudeversicherung der Landes- j brandversichrrung Abg. Bürgermeister Wittig (Rabenau) ge- - r Berlin. 15. Mai. lleber die gestrige Sitzung des Reichs tages gebt durch alle Betrachtungen in den Blättern die Hoff nung, vag uns die Rede der Kanzlers einen ehrenvollen Frieden um ein ganzes Stück näher gerückt habe. Die „VoMche Ztg." sagt, der Kanzler habe sich gestern Aichänger und Mitläufer er worben; er sei zum ersten Male ein Führ« gewesen. Hoffent lich sei dies ein verheißungsvoller Anfang gewesen, der kein vor schnelles Ende finde. Die „Freisinnige Zeitung" sagt, wenn die an die Interpellation geknüpften Erwartungen der äußersten Linken und äußersten Rechten auch nicht erfüllt worden seien, so hätten sie auf der anderen Seite gezeigt, daß nur die Radi kalen ein Interesse an einer oorzeitigeN'Aufdeckung der Kriegs ziele der Regierung hätten. „Germania" meint, es sei ein er- reuliches und neues Zeichen für die politische Reife des deut- chen Volkes, daß in seiner Volksvertretung eine feste Partei» Gruppierung sich gefunden habe, die bereit sei, sich an der Lö- ung der großen Richtlinien für die Kriegsziele zu beteiligen. Die „Kreuzzenung" stellt fest, daß die Mel* 7. .... Volles den Frieden nach der sozialdemokratischen Formel ab lehne und einen Sonderfrieden mit Rußland für richtig und unseren Interessen entsprechend halte. Die „Tägl. Rundschau" bebt hervor, daß der Kanzler vor den Reichstag mit der stärksten Rüstung trat, dem neubekundeten Vertrauen des Kaisers und mit der beruhigenden Erklärung, daß er in seinen Kriegszielen mit der Heeresleitung übereinstimme. wendig sein, so könnte «r aus Reichsmitteln gebaut werden. Abg. Günther (Förtschr. Bolksp.) hält ebenfalls «ine Verbindung der mitteldeutschen Wasserstraßen wichtiger als , "ne solche mit der Donau. Abg. Nitzschke (Natl.) tritt Abg. David (Soz.): Voll« Klarheit hat der Reichs- I für den Ausbau der Elbe-Donau-Verbindung ein. Abg kanzler nicht gebracht. Von großem Wert ist uns seine I Castan (Soz.) wünscht für jetzt nur Vorarbeiten zu den Ueberetnstimmung mit Oesterreich-Ungarn m dessen Haltung I Kanalprojekten. Finanzminister v. Seydewitz verwahrt di« zur russischen Frage. Ein Friedensangebot von Rußland I Regierung gegen die erhobenen Vorwürfe. Sie Handl« nur besteht bis heute leider noch nicht. Ich bedauere,' daß nicht I aus sachlichen Rücksichten. Daß die Regierung jetzt den Ka- auch nach dem Westen ehre Botschaft zum Frieden ohne I nalprojekten freundlicher gegenüberstehe, liege daran, daß der Annexion ausgesprochen worden ist. Der Gedanke an einen I Krieg gezeigt habe, welche Wichtigkeit ihnen zukomme, russischen Sonderfrieden ist nur bei der russischen Minderheit I M der weiteren Besprechung beteiligen sich noch di« Vorhand«», d«r Arbeiter- und Soldalenrat ist zur Verteidig I Mgg. Böhme (Kons.), Nitzschke (Natl.), Hettner (Natl.) gung Rußlands nach wie vor bereit. Em neutraler Friede, I „»d Seyfert (Natl.). Darauf wird die Besprechung ge- ein Fried«, der die Interessen Deutschlands wahrt, ist nur I schlossen auf d«m van uns gewiesenen Wege erreichbar. Die Politik I Es folgt die Beratung des Antrages Castan über di« der Rechten zerstört das Ausharren und di« Stimmung. I Lebensmittelversorgung. Aba. Uhlig vertritt den Abg. Gräf« (kons.): Für die Regierung handelt es I Antrag seiner Partei und begründet die dann enthaltenen sich um die Wahl zwischen Feuer und Wasser, zwischen uns I Forderungen. und Scheidemann. Einen Erfolg hat unsere Interpellation I Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstädt: Die doch gehabt, indem die Mittelparteien von Scheidemann I Ziele, die der Antrag zur Volksernährung stell«, billige die abgerückt sind. Die Feldgrauen verlangen energische Zurück- I Regierung im allgemeinen. Aber sie widersetze sich dem, Weisung der annexionslosen Politik. Eine gewisse Beruhigung I daß anstelle des übersichtlichen Aufbaus der Kriegsernährungs- kann allein das Wort des Kanzlers Hervorrufen, daß er sich I Wirtschaft bestimmte Formen zu treten hätten. Es müsse in voller llebereinstimmung mit der obersten Heeresleitung I versucht werden, durch Verbesserungen das an sich gesunde befindet. Hoffenttich ist diese Uebereinstimmung dauernd. I Gebäude des Wirtschaftslebens den durch den Krieg veränder- W«nn wir vom Reichskanzler keine Klarheit erhalten können, I t«n Verhältnissen mehr- anzupafsen. Er könne eine Erfüllung dann werden wir rufen: Kaiser, höre dein Volk! der in dem Anträge vorgebrachten Forderungen nicht in Damit schließt die Aussprache. Gleichzeitig ist damit der I einem anderen Sinne zusagen als in dem «iner unermüdlich«» Etat des Reichskanzlers erledigt, soweit es sich um auswärtige I Fortsetzung der begonnenen Arbeit. D«r Minister geht so- Frag«n handelt. I dann auf di« einzelnen Forderungen ein und lehnt u. a. die Es folgt die Besprechung der inneren Politik des Reichs- I Organisierung allgemeiner Massenspeisungen al» Unwirtschaft» kanzlers. Ern Antrag des Zentrums, der Konservativen und I lich, sowie den gewünschten Anbauzwang für die Landwirt« Nationalliberalen will die Besprechung der elsaß-lothringischen I schäft ab. Abg. Andrä (Kons.): Durch Produkttonszwang Fragen ausschließen. Dieser Antrag wird nach lebhafter Aus- I könne die landwirtschaftliche Erzeugung nicht gefördert wer» sprach« angenommen. I den. Die Landwirtschaft tue bereits jetzt, was ihr möglich Es beginnt die Besprechung der inneren Politik. Abg. I sei. Abg. Nitzschke (Raü.) verlangt Förderung der Erzeugung, Naumann (f. B.): Die wahren Staatserhalter sind diel restlos« Erfassung aller Vorräte, gerechte Verteilung und Soldaten im vordersten Schützengraben ohne Unterschied. Aus I eine Preispolitik, die sich von Einseitigkeiten fernhält. Abg. Untertairen werden durch den Krieg Bürger. Die Umbildung Fleißner (Soz. Arb.): Der Antrag Last«» schadet zwar nichts, werd« wohl aber auch nicht viel nützen. Abg. Gün ther (Förtschr. Volksp.) wendet sich gegen die Forderung der allgemeinen Massenspeisung und den Produktionszwang und Abg. Graf Westarp (kons.): Man darf es nicht so dar- I spricht d« Hoffnung aus, daß nach dem Kriege «ne Ver stellen, als ob es keine dringendere Aufgabe während des I billigung der Lebensmittel «intreten werde. BLlkerringens gäbe, als unsere ganzen Verhältnisse auf ein« I Der Antrag Castan wird hierauf sofort in Schlußbera neu« Grundlage zu stellen. Der Vorredn«r hat die umfang- I tung genommen. Nach weiterer Aussprache werden die «m- reiche politische Freiheit übersehen und die Recht« im Reichs- I zelnen Forderungen des Anttages teils angenommen, teils tagswahlrecht, in der Verwaltung, in den Gemeinden, in I abg«lehnt, darunter die Forderungen nach allgemeiner Massen- Schul« und Kirche. Warum die enorme Eile mit der Ver- I speisung und Produktionszwang. fassungsänderung? Die Rechte des Kaifers, des Königs und I I» später Abendstunde beginnt doe Besprechung der der Bundessürsten sollen tatsächlich eingeengt werden. Wir I Interpellation Mangler (Kons.) bett, die Vereinfachung des sollten es bei dem konstitutionellen System belttsfen, bei I Rechtswesens. Abg. Dr. Mangler (Kons.) begründet di« welchem dem Parlament das Recht der Geldbewilligung und I Interpellation. - " - « - » Iusttzminister Dr. Nagel: Die Regierung sei «tno«' standen mit dem Bestreben der Interpellation, unser Recht»-
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