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M W M N Feierabend W O M N Unterhaltungs-Beilage der Sächsischen Volkszeitung Nr. Hö Sonntag den 5. November Ml Serbststtinrirrrng! ?>ürre Blätter, — letzte Astern, — Blutigrotes Abendrot, Künden leise im vergeben Alten Kostens naben Tod. Schaurigkalte Abcndschattcn küllen ein das letzte Licht, Nlabnen mich auf dunklem lveae An ein liebes Angesicht. Und ich denk' in diesen Stunden Trotz der Abendschauer dem; tvarst ja einst in solchen Zeiten Meines kerzens Sonnenschein. Strichest mir in trüben Stunden Soraenfalten aus der Stirn, Lösend wirkte dann dein Lächeln Gleich der Sonn', aus Alpcnfirn. List längst droben: — Sonn' entschwunden, Leis' verblaßt der letzte Schein, Da zieht heißes keimwärtssehncn Mir mit Macht ins kcrz hinein! Träumend, — sehe ich dich nahen Einem Todesengel gleich, Kör' dein liebes holdes Lächeln Lockend mich, ins dunkle Reich. Schon wird licht und klar der Eingang, Der mich führt durchs schwarze Tor, köre ungeahnte Klänge — wie von fernem Lngclchor: Und das letzte Scbanern schwindet, Ird'sches Auge leise bricht. Da sch' ich an deiner Seite Mich vor Gottes Angesicht. Paul Weziiiak. 22. Sonntag nach Pfingsten. Eo.: Vom Ziiiszroschen. Matth. 22. 15—21. Wenn wir in Rücksicht auf unsere Seele fragen: Wessen ist das Bild und die Ueberschrisr?. sc> lautet die Antwort: Wir tragen das Ebenbild Gottes an uns. wir beißen und sind katholische Ebristen und das ist eine große Gnade und eine große Ebre für uns. Üin den Ebrisien die große Gnade anschaulich zu machen, die ihnen dadurch zuteil geworden, daß sie aus den Finster nissen des Irrtum-:- und der Unwissenheit zum Lichte des- wahren Glauben-:- berufen worden seien, bediente sich der hi. Petrus der eindringlichen Worte: Ihr sei ein auser wähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein erworbenes Volk, damit ihr die .straste desjenigen verkündet, der euch aus der Finsternis zu seinem wunder baren Lickste berufen hat. Wir aber haben eine noch größere Gnade von Gott erhalten, als die ersten Christen, denn wir sind nicht zuvor Heiden gewesen und dann erst Christen ge worden. sondern als unmündige Kinder schon sind wir durch die hl. Taufe in die Kirche Christi ausgenommen und darin erzogen worden. Also schon zu einer Zeit, wo wir Gott noch nickt um eine Gnade bitten konnten, bat uns Gott schon ge liebt und zu seinem wunderbaren Lichte berufen. Müssen wir in Anbetracht dessen nicht mit dem Psalmisten ausrufen: Nicht also tat er allen Völkern, noch machte er ihnen kund seine Rechte. Während noch viele Millionen auf dem weiten Erdkreise in den Finsternissen des Irrtums und der Un wissenheit schmachten und den wahren Gott und Jesum Christum, den er zu unserem Heile gesandt bat, nickt er- kennen, sind wir das- auserwähltc Geschleckt, das heilige Volk, das- erworbene Volk. Was folgt daraus? Daß wir. wie der hl. Petrus sagt, die Kräfte desjenigen verkünden müssen, der uns zu seinem wunderbaren Lickte berufen hat. d. b. wir müssen unseren Tank für unsere Berufung zum wahren, katholischen Glauben dadurch an den Tag legen, daß wir durch einen wahrhaft christlichen Lebenswandel die straft dessen verkünden, der uns zum wunderbaren Lichte des Glaubens bcrusen bat. Darum ermahnt euch der Hei- land: Lasset euer Licht leuchten vor den Menschen, auf daß sie euere guten Werke sehen, und. den Vater preisen, der im Himmel ist. Indessen, wie wenige gibt es. die ihren Tank für die empfangene Gnade des- Glaubens dadurch an den Tag legen, daß sie nach den Vorschriften des Glaubens leben. Der König Philipp von Mazedonien ließ einst einem Soldaten, den er zuvor liebte, wegen seiner Undankbarkeit ein Brand mal auf den Rücken brennen. Derselbe war nämlich bei einem Sckriffbrucke mühsam gerettet und auf sein Landgut gebracht und daselbst liebevoll verpflegt worden. Als er nun wieder zum König kam. verlangte er zum Ersätze für den beim Sckiffbrnckie erlittenen Schaden das Landgut keines freundlichen Wirtes. Ter König, welcher von dem Vorfälle nichts wußte, schenkte cs ihm. Als er aber von der freund lichen Verpflegung hörte, die dem Soldaten daselbst zuteil geworden, erzürnte er sich heftig über dessen Undankbarkeit und ließ ibm mit einem glühenden Eisen die Worte auf den Rücken brennen: „Dieser ist ein undankbarer Gast." Wollte Gott, daß es nickt io viele Christen gebe, denen man aus die Stirne schreiben könnte: Ties und undankbare Christen. Daß wir Christen sind, ist aber auch eine große Ebre für uns. Unseren Namen „Christen" haben wir von Christus, unserem Erlöser, nach dem wir genannt werden, weil wir an ibn glauben und durch ihn selig zu werden hoffen. Nach der Apostelgeschichte wurden die Bekenner Jesu zuerst in Antiochien Christen genannt. Diesen Namen zu tragen, ist eine große Ebre für uns, denn dadurch sind wir geliebte Kinder Gottes und werden dereinst auch Erben Gottes werden, wenn wir unserem Namen gemäß leben. Diesen 'Namen haben wir angenommen in der Ti-ufe, wo wir von der Sünde gereinigt, mit der hciligmacbenden Gnade geschmückt, in den Schoß der Kirche ausgenommen und dadurch Kinder Gottes, Brüder Jesu und Erben seines Reiches geworden sind. Tie Kinder der Welt preisen höbe Abstammung von erlauchten, fürstlichen Almen, die Phari säer rühmten fick ihrer Abstammung von Abraham: ..Sieb' da, welche Liebe der Vater uns erwiesen hat, daß wir Kinder Gottes heißen und sind." (1. Ioh. 3. Ist Die kahlen Bäume. Hör' Vater!" spricht Mttomar . taa' mir einmal »T./ Udarum sind im tvintcr die Bäume >'o kahl?" — Der Vater erwidert: „tvcnn der Sennmer entschwand. Dann ziehen allmählich sie aus ihr Gewand. Und ach'n nach vollendeter Arbeit zur Rub': Sie machcn'r im Grunde nicht ander; wie du! I. Bergmann.