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ungerechtfertigter Weise in verderbliche Verbindlichkeiten verwickelt hätten. Die Kläger beantragen, daß die Directoren auf so lange von der Geschästsleitung suSpendirt würden, bis die Entscheidung in dem schwebenden Processe erfolgt sei. Zur Klagebeantwortung ist den Verklagten der 2. Mai als Termin gesetzt worden. Sttw-Uorl, 1t. April, AbendS. (Schluß-Course.) Höchste Notirung des Goldagios 14^, niedrigste 13H. Wechsel auf London in Gold 109, Goldagio 13H, Bonds 6« 1882 112, BoridS 6« 1885 mz. Bonds äk 1865 109L. Bonds äs 1904 106H, Eric- Mn 25^, Illinois 139, Baumwolle 23^, Mehl 4 D. 40 C. ä LD. — E., Mais —, raffln. Petroleum m New-Jork pr. Gallon von Kj Pfd. 26^, raffln. Petroleum in Philadelphia pr. Gallon von Havanna-Zucker Nr. 12 9^. Leipzig, Mittwoch 13. April. Äönigl. säschs. StaatSpapierer IM 8j 72z M., do. v. 1847 4j größere 89- do. v. 1852 4Z 87j M., to.». IW kleinere 884 W., do. v. 1866 bj große 102j <8., vorm. sächs.- Ms. Lisenb. - Aetien 4j 91 z G>, Landrentenbriefe 3j ß 80z G., ehem. Al- dttM.vizN. - Tisenbahnactienr Lpz.-Dresd. 194- G., Löbau-Zittau 70 A., Magdeb.-Lpz. 180 G., Thüring. 13i z P. — Bank-u. Tredit- AOten! All-, deutsche Lredit- Anstalt 116z G., Leipj. 115j G., sächsisch« Lmt I26j B.; Wiener Banknoten 82K B. (16 Rgr. bj Pf.) Inland. Dresden. Se. Mas. der König haben zu genehmigen ge ruht, daß der Obergensdarm Franke zu Glauchau die ihm von Sr. Hoheit dem Herzog von Sachsen-Altenburg verliehene, dem heMi. fachsen-ernestinischen Hausorden affiliirte silberne Verdienst medaille annehme und trage. - Die Dividende der sächsischen Bank für 1869 be- trägt 12 Procent. — (Dr. N.) Ein Riesen-Ochsenpaar, das colossale Gewicht von 4400 Pfd. repräsentirend, ward dieser Tage vom FIcischermeistcr E. Jank hier für das nette Sümmchen von 480 Thlr. erworben. Die beiden monströsen Fleischlieferanten sind in Groß hennersdorf bei Herrnhut durch den Inspektor Bähr gezüchtet worden. Aus Dippoldiswalde berichtet die „Weiß.-Ztg." über einen traurigen Vorfall, den leichtsinniges Aufbewahren von Pulver veranlaßt hat. Zu dem Schmiedemeister und Schank- Wirth Kirchner in Paulsdorf kommt am Freitag Vormittag ein Mann, der schon öfter dort mit verschiedenen Gegenständen hausirt hatte. Niemand hatte bemerkt, daß er vor Eintritt in das Schankzimmer einen Sack, in dem sich 20 bis 30 Pfd. Spreng pulver befanden, in einen Raum zwischen der Schmiede und Hausflur gestellt hatte. Während der Mann im Schankzimmer ist, kommt der 16jährige Sohn des in der Oberstube krank darniederliegenden Schmiedemeisters in den durch eine Thür mit der Schmiede verbundenen Raum, um dort eine Kette zusammen zu schweißen; ein Funken fliegt auf den Sack, unter schrecklichem Knalle explodirt das Pulver und der junge Mensch stand, an allen Kleidern brennend, mitten im Feuer. Schnell ent schlossen, läuft er ins Freie und stürzt sich in den nahen Bach, um die brennenden Kleider zu löschen; trotz ganz verbranntem Gesicht und verbrannten Händen eilt er aber alsbald zurück, um nach dem kranken Vater zu sehen, der ihm jedoch schon entgegen wankte. Die sämmtlichen Thüren des Parterre und alle Fenster des Hauses waren zerschmettert, das Hausthürschloß über die Straße weit fortgeschleudert, sonst aber dem Hause — da alle Thüren geöffnet waren — bis auf einige Risse in einer Seiten- wand, kein Schaden zugefügt. Der fremde Handelsmann war alsbald nach der Explosion durchs Fenster gesprungen und durchs Dorf geeilt; er soll ein Bergmann aus Naundorf bet Freiberg sein. Der arme Sohn deS Schmiedes liegt schwer darnieder; Gesicht und Hände sind arg verbrannt und jetzt schrecklich ge schwollen; zum großen Glücke hat er die Sehkraft und daS Ge hör nicht verloren, und der Arzt hat Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten. — Am letzten Sonntag gegen 6 Uhr Abends ist in einer Lichtung des Wäldchens, das links an der Chaussee zwischen der Teichmühle und Oberhäslich liegt, etwa 40 Schritte von der Straße entfernt, ein neugebornes Kind, ungefähr einen Tag alt, von zwei jungen Leuten aus Dippoldiswalde (einem Konfirmanden und dessen älterem Bruder), welche die ge- nannte Straße passirt und vor dem Regen im Holze Schutz gesucht haben, gefunden worden. Das Kind lebt, ist weib lichen Geschlechts und war auf eine von dürrem Gras und Laubwerk gebildete Unterlage gebettet. Außerdem befand sich das Kind in einem Bettchen, war mit einem Hemdchen, einer Haube und einer Jacke bekleidet und mit Stroh zugedeckt. Die jungen Leute nahmen das Kind und brachten es nach Oberhäslich, allwo es bis auf Weiteres bei einer daselbst wohnenden Frau gewartet und gepflegt wird. Aus Leipzig wird der „Augsb. Allg. Z." berichtet: „In- folge der Haltung des ökumenischen Concils, welche immer aus- gesprochener die Grundlagen unserer gegenwärtigen Gesittung und die Freiheit der Wissenschaft bedroht, ist Hofrath vr. August Schenk, ordentlicher Professor der Botanik hier, bis vor Kurzem Professor in Würzburg, von der römisch-katholischen zur evan- gelisch-lutherischen Kirche übergetreten. Er hat am 10. d. in der hiesigen Peterskirche das evangelische Abendmahl ge nommen und dadurch seinen Uebertritt besiegelt." Leipzig, 12. April. (L. N.) Am vorgestrigen Sonntage Palmarum, wo die sog. geschlossene Zeit zu Ende war, sind in den hiesigen Parochialkirchen zusammen 150 Paare zum ersten Male aufgeboten worden und zwar in der Thomaskirche 84 Paare, in der Nicolaikirche 60 Paare und in der reformirten Gemeinde 6 Paare. — (S. Z.) In der vorigen Woche ist der Schuhmacher Dittmar von hier, welcher ab und zu in Provinzialstädten so cial-demokratische Vorträge hielt und dies am 17. März auch in Frohburg that, auf Antrag des Gerichtsamtes Frohburg wegen seiner dort gehaltenen Rede verhaftet und nach Borna abge- sührt worden. Er wird der Verbreitung staatsgefährlicher Lehren und der Gotteslästerung, sowie der Herabsetzung des Schulwesens angeklagt. In Zwenkau bestehen 6 Werkstätten, die sich mit der Fa- brication von Jlluminationslaternen beschäftigen und wobei hauptsächlich auch Frauen und Kinder einen hübschen Ver dienst erlangen. Obgleich das Dutzend nur mit 6^ Neugr. bis 8 Neugr. bezahlt wird, erreicht der Umsatz, der sich bis nach Amerika und Australien ausdehnt, doch die Höhe von 12-—15,000 Thalern. Zwickau, 9. April. (Wchbl.) Vorgestern Nachmittag gegen 1 Uhr wurde in einem Schachte des Zwickauer Steinkohlenbau vereins ein dort arbeitender Bergmann von einer riesigen Gc- birgsmasse verschüttet. Glücklicherweise war er in den hohlen Raum zwischen zwei auf dem Boden liegenden starken Stempel hölzern (und zwar mit dem Gesicht nach unten) zu liegen ge kommen, so daß das Gestein nicht unmittelbar auf ihn drückte, und so gelang es den angestrengtesten Arbeiten der Kameraden des Verschütteten, ihn am andern Morgen gegen 2 Uhr lebend und nur wenig verletzt hervorzuziehen. Diese ans Wunderbare grenzende Rettung wurde durch Treibung einer 8 Lachter langen Strecke nach dem Unglücksort ermöglicht. Der Bedauernswerthe hat sonach fast 13 Stunden lang in der fürchterlichsten Lage sich befunden; schon lange, ehe man seiner ansichtig wurde, hörten die an der Rettung Arbeitenden seine Hilferufe. P r e a tz e n. Berlin, 12. April. Dem Vernehmen nach begiebt sich der Kronprinz in kurzer Zeit zur Kräftigung seiner Gesundheit auf einige Wochen nach Karlsbad. Die Kronprinzessin gedenkt Ende