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2238 Bcschauen. (Schluß folgt.) 601 münz-Ocl. Auch an Brunncnsalzen, Zcichentinte, Safran u. A. m. fehlt es nicht. Sehr praktisch und billig (»H, 1Z und 2^ Thaler) sind die aus gestellten, kleinen homöopathischen Apotheken, sowie eine dergl. zu 15Ngr. mit 8 Mitteln, welche bequem in der Westentasche Platz hat. Wir können auch hier unmöglich jeder Einzclnhcit gedenken und verweisen auf das eigene aus d den? Wei Ei taufe V< — jEin entlassener Räuber.) Der „Ung. Lloyd" meldet: Panta Schukarle aus Pivnitza, der nebst seinen anderen Complicen nach der in Paraga am 2. Scptbr. 1869 erfolgten Niederlage des berüchtigten Räubers Maxim MacSvanßky ergriffen und nach der Festung Peterwardein gebracht wurde, jedoch in der stürmischen Nacht auf den 3. d. mit noch acht Spießgesellen entflohen ist, hat sich gleich am Morgen nach seiner An. kunft in Pivnitza dem dortigen Gerichte mit der Bitte vorgcstcllt: man möge ihn sofort wieder nach Peterwardein abliefern. Er schmachte — gab er als Motiv seiner Flucht an — beinahe ein volles Jahr schon im Ge fängnisse, ohne daß sein Weib und Kind die Erlaubniß erwirken konnten, hn besuchen zu dürfen; nun sei er auf Alles gefaßt; Kugel oder Strang, einerlei! Weib und Kind wollte er noch einmal im Leben sehen, hier- ür habe er sein Leben geopfert; denn er mochte noch eine Strecke von ünf Klaftern unter sich gehabt haben, als der schwache Strick, an dem er sich herablicß, riß und er herabstürzte, ohne sich bedeutend zu verletzen. Panta Schukarle wurde zwar wieder nach Petarwardein abgcliesert, jedoch schon am 18. d. von den Organen des Grasen Räkay in Anbetracht seiner freiwilligen Ergebung auf freien Fuß gestellt und ihm die Rückkehr in den Kreis seiner Familie gestattet. — Theodor von Heuglin, der bekannte Afrikareisende, hat sich in diesen Tagen in Tromsoe als Gefährte eines württcmbergischen Edelmanne- und Freundes nautischen Sports, des Grafen Waldburg-Zeil-Trauchburg, in einer norwegischen Mcht zu einer Jagd- und wissenschaftlichen Forschungs reise ins Polarmeer ein geschifft. — Für Milch wurden in der Stadt Ncw-Uork im vorigen Jahre 6,000,000 Doll, bezahlt; man nimmt an, daß der vierte Theil des Geldes für Wasser gezahlt wurde, welches der Milch bcigemcngt war. BülkS- iruS LauowtrlhschksMHes. Falsche Zehn-Guldennoten der landgräflich hcssen-homburgischen Landesbank, welche auf photographischem Wege hergestellt find, circutiren gegenwärtig im Handelsverkehr. Die saubere Ausführung der Falsifikate mahnt zu einer besonderen Vorsicht bei der Annahme von Nolen der ge dachten Bank. Kartofselausgrabmaschine. Bei der Kartoffelernte wird noch vielfach die theuere und mühsame Handarbeit verwendet; mittelst der Henle werden die Kartoffeln ans dem Boden gezogen; in manchen Gegenden werden dieselben auch ansgepflügt, was schon mehr fördert, wie die Arbeit mit der Hacke. Das Aus- pslügen in jedoch nicht überall beliebt, weil es immer auf Kosten des Ernte quantums geht, d. h. es bleiben stets noch mehr oder weniger Kartoffeln in dem Boden. Rian war daher schon längere Zeit bemüht, Maschinen zu construiren, welche die Arbeit der Kartoffelernte verrichten. In Deutschland sind derartige Maschinen auch schon hier und da im Gebrauch; dieselben werden unseres Wissens nach einem englischen Muster geliefert und sollen bei einem Betrieb von 4 Pferden gute Resultate geben. In Amerika ist eine Kartoffelerntemaschine von Howe viel fach im Gebrauch. Dieselbe wiegt 8 Eentner und wird in Amerika zu 185 Dollars verlaust. Zwei Pferde oder zwei Ochsen sind im Stande die Maschine in Thätig- keit zu sehen. Hinter den Zugthieren befindet sich eine concave Walze, welch« bas Kartoffelkraut und die Erdhügel niederdrückt-, der hierauf folgende mit einem Streichbret versehene Pflug sördert die Kartoffel aus der Erde und legt dieselbe in die Furche, welche er hinter sich zieht. Aus dieser Furche werden die Kar toffeln durch eine singerarlige Vorrichtung, welche sich in beständiger Dreh ung befindet, ausgelesen und in einen am Hintern Theil der Niaschine angebrachten Korb geworfen. Für den Arbeiter ist ein Sitz aus der Ma schine angebracht, von welchem ans er die Maschine lenkt. — Neue Kerzen, Patent Urbain. Drese Kerzen sind eine wirklich praktische Neuern»« — Zwei Acte abscheulicher Rohheit melden amerikanische Blätter: In Philadelphia wurde kürzlich entdeckt, daß seit 22 Jahren eine Familie einen ihrer Angehörigen in einem schmutzigen Käfig gefangen hielt, um sich seines Erbschafts-Antheils zu bemächtigen. Natürlich war der Unglück liche, welcher seit all der Zeit nie aus seinem Gcfängniß gekommen, wahn sinnig und einem menschlichen Wesen kaum noch ähnlich. — In Boston warf ein Arbeiter einen Knaben ins Wasser und sah ruhig dem TodeS- tampfe des Ertrinkenden zu. Bei seiner Verhaftung sagte der Mörder, weil er noch nie einen Menschen habe ertrinken sehen, habe cs ihm darnach ge lüstet und er hätte deshalb von der ersten Gelegenheit Gebrauch gemacht, die sich ihm dargeboten. — sStandrechtlichcs Urtheil.) Am l8. d. M. wurde in Weißkirchen die Urthcilsvollstrcckung an 16 wegen Verbrechen dcs Raub mordes eingebrachten Grenzern (rumänischer Nationalität aus Usdica im dculsch-banatischen Grenzrcgimente) im Beisein von mehr als 4000 Men schen vollzogen. Dieselben erschlugen einen Schafhirten und den Sohn des EigcnthümerS der Schafe und raubten an 50 Slück Schafe, wurden cingebracht und, da die That im Weißkirchner Regimentsbczirke verübt, wo das Standrecht publicirt ist, nach Weißkirch zur Aburtheilung überliefert. Von den 19 Räubern wurden 16 zum Tode verurlheilt, einer pardonnirt und zwei wegen Mangels an Beweisen losgesprochcn. haben durch, d Frankrei rasche Li tropfen ost Klei mieden wurden sorgt. - durch d zerreiße: dieser f Zeit we Hergeste alte Uel weiter von du Eisenac damit s mit ein kann d Di richten Eomnn Jahre schauer vermischtes. — Breslau, 26. Juli. Ein hiesiger Professor hat an die Thüre zu seinem Auditorium folgenden Anschlag angeheftct: „Da die Herren Stu- dircnden jetzt etwas Besseres zu thun haben, als in's Colleg zu laufen, erkläre ich meine Vorlesungen für geschlossen." — Auch in den tragischen Momenten dcs Abschiedes von Weib und Kind verläßt den Berliner der Humor nichl, und obgleich tief ergriffen vom Schmerz der Trennung, sucht er densclben sich und den zurückblribenden Seinen durch einen Witz zu erleichtern. So hatte sich am Donnerstage auf dem Anhalter Bahnhofe ein Reservist von seiner Frau und seinen zwei kleinen Kindern verabschiedet. Thränendcn Auges wandte er sich ab, während die Frau sich vor Schluchzen kaum zu fassen vermochte; da blickte sich der Reservist noch einmal um und mit einem liebevollen Blick rief er seiner trostlosen Gattin die Worte zu: „Weine nicht, dadrauf kannst Du Dir verlassen, ein Paar rothe Hosen zu einem Unterrock bring ick Dir aus Paris janz bestimmt mit." — Uerdingen, 23. Juli. Ein Eisenbahnunfall passirte vor gestern Mittag auf dem hiesigen rheinischen Bahnhofe in der Nähe des Stationsgebäudes. An dem von Rheinhausen kommenden Kohlenzugc, aus mehr als 80 Waggons bestehend und von zwei Locomotiven gezogen, hatte sich fast unmittelbar vor der Chaussee, welche vom Nicderlhor nach Mörs führt, ungefähr in der Mitte dcs Zuges eine Kette gelöst, so daß der Hintere Theil des Zuges, aus 47 Waggons bestehend, etwas zurückblicb, ohne daß der Zugführer dieses bemerkte. Al« nun die zurückgebliebenen Waggons den Höhepunkt an der Chaussee überschritten, eilten sie mit vcrmehiter Schnelligkeit dem voraufgcfahrencn und an der Station haltenden Zuge nach und stießen mit großer Heftigkeit auf denselben. In Folge dieses Zu sammenstöße« find mehrere Waggon- aufeinander gethürmt und etwa 4 derselben zertrümmert. Weder da« Zugpersonal noch die beiden Maschinen haben glücklicherweise den mindesten Schaden erlitten. — sErdabrutschung.s Am Kalvarienberge zu Imst in Tirol fanden am 24. d. Erdabrutschungen statt, wodurch zwei Häuser verschüttet und vier Personen getödtet, zwei verwundet wurden. — sPulverexplosion) In dem königl. Arsenal von Woolwich hat am 25. Mittags eine bedeutende Pulvercxplosion stattgefundcn, welche «inen Menschen lebensgefährlich verwundete und einen Theil der betreffenden Wcrkstätte in Brand steckte. — Aus Kopenhagen schreibt man: Der 21. Juli ist ein denk würdiger Tag in der Geschichte der Wissenschaft. Die kleine lateinische Schrift, wodurch Oersted seine elektro-magnetische Erfindung ankündigte, ist nämlich mit dem Datum des 21. Juli 1820 versehen, und somit feierte der Elektroma gnetismus am 21. Juli o. sein 50jährigcs Jubiläum. Aus dem Atelier des dänischen Bildhauers Professors Jarichau wird in nächster Zeit ein zum Aussteller; fertiges Monument für Oersted hervorgchen und dir Tochter Oersted s hat in diesen Tagen wissenschaftlich interessante „Briefe von und an Han« Christoph Oersted" herauSgcgeben. — sGesinnungstüchtige Stra ßcnpolitiker.) Ein Mai länder Corrcspondent sagt von einer abermaligen StraßcnLcmonstration in Mailand, daß die hcmdärmcligcn und schlecht di«ciplinirtcn Comparsen nach einander folgende Rufe hören ließen: „Tod den Polen (sollte wahrscheinlich heißen Napoleon), Tod dem Cavour, hoch Garibaldi, hoch Pius IX., hoch die bewaffnete Dreifaltigkeit (Verwechslung des Wortes Trinils. mit Neutra- lits), nieder mit der ostindischen Gesellschaft! hoch die Omnibusgcscllschast! nieder mit dem Hotel de France! hoch das Hotel de Nome! hoch Mentana! hoch Preußen!" und endlich, als das Militair die Straßen säuberte und einige jugendliche Schreier fcstnahm: „hoch die Truppen!" -- jEin stürz einer Tribüne.) Die „Gironde" erzählt von eincm schrecklichen Unglück, das fich am 18. d. M. in Bordeaux im Parc bordelaiS ereignete. Dort waren gelegentlich de« statifindcndcn Preis-Stclzen- laufcns mehrere Tribünen errichtet und auf einer der selben hatten an 7 00 Zuschauer Platz genommen, als fie plötzlich zusammenbrach. Die Menschen stürzten zum Theil von der Höh« eine« Stockwerke« herab und r« blieben dabei sieben Personen todt, während ca. 100, einige davon schwer, ver wundet wurden Von diesen letzteren sollcn noch fünf in ihren Wohnungen gestorben se u S Seo«.-! Septbr 12-. > Rogg 14j, p schäfts! August I27pfd 2000 y 80 Ba 91 Gd Novbr. geschäs loco, - still. ' pr. Ar L Banla Silbe- st r L Ruhig - (Z Krporl 81, si fairB erhöhe stark, »iger !