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' 5« Weibe herab und drückte einen langen, heißen Kuß auf ihre Stirn .... Die Kleine blickte gerade von ihrerPuppe auf und sah den Kuß. Da war in ihrer Kinderseele ein fragenWie wunoerbar — da» hat sie noch nie gesehen, — der Papa hat die Mama geküßt!.. Kistige Hefen. Der mangelhafte Zustand der häuslichen Heizung fordert in den Großstädten mit einiger Regelmäßigkeit seine Opfer, die nicht immer in sofortigen Todesfällen zu bestehen brauchen, sondern oft aenug durch längere VergistungSzustände dargestellt werden. Das Kohlenoxyd gehört zu den gefährlichsten Gasen für alles Lebende. Der berühmte Physiologe Claude Bernard hat schon vor Jahr zehnten genau erforscht, in welcher Weise das Kohlenoxyd bei Tieren und bei Menschen vergiftend wirkt. Es ist das Mittel zu einer großen Zahl von Selbstmorden gewesen und als solches namentlich in Paris beim weiblichen Geschlecht beliebt, es hat auch mrzähliche Unfälle aus Unvorsichtigkeit hervorgerufen und ist endlich — vielleicht das einzige Gute, was man ihm nachsazen kann — gelegentlich das Betäubungsmittel gewesen, das den Opfern bei einer Feuersbrunst den milderen Erstickungstod statt des Ver- brennungstodes gebracht hak. In sehr seltenen Fällen hat es auch bei Verbrechen gedient. Bekanntlich ist das Kohlenoxyd das Er gebnis jeder langsamen und unvollständigen Verbrennung. Es entsteht namentlich beim Beginn der Verbrennung in einem Hccrd kurz nach Entzündung des Feuers, und man kann das Gas aus der Oberfläche mit einer bläulichen Flamme brennen sehen. Bei lebbafter Flamme wird das Kohlenoxyd fast augenblicklich in Kohlensäure überführt, die mit dem Strome der erwärmten Luft aus dem Ofen entweicht. Wenn aber das Feuer dem Erlöschen nahe ist. so bildet sich Kohlenoxyd wiederum in erheblicher Menge unter der Asche, der Zug im Schlot vermindert sich, und das Gas kann leicht durch etwaige Undichtigkeit des OsenS ins Zimmer aus- lreten. Es ist noch besonders darauf aufmerksam zu machen, daß der Gebrauch von Anthracil in dieser Beziehung noch gefährlicher ist, als der von gewöhnlicher Kohle, als bei letzterer die Gefahr durch sichtbaren Rauch angezeigt wird, beim elfteren aber nicht. Die Giftigkeit des Kohlenoxyds ist dem Grade nach sehr hoch, ihre Wirkung äußerst schnell: sie übertrifst die Kohlensäure etwa 60 Mal. Ein halbe» Hundertstel Kohlenoxyd in der Luft eines Zimmers genügt bereits zur Erstickung eines Hundes. Die Wirkung besteht nach dem Nachweis von Claude Bernard darin, daß sich das Gas mit dem roten Farbstoff in den Blutkörpern zu einer zähen Ver bindung vereinigt, die der Verbrennung durch den eingeatmelen Sauerstoff entzogen wird. Daher kommt es. daß einerseits in einer starkoergifteten Lust eine Person sofort erstickt, und daß anderseits gleichsam eine allmähliche Erstickung bei längerem Aufenthalt in einer Athmosphäre erfolgen kann, die nur eine schwache aber dauernde Beimischung von Kohlenoxyd enthält. Letztere findet sich ziemlich häufig bei der Bedienung von Küchen, bei Bergleuten und bei Plätterinnen. Wird ein durch Kohlenoxyd Vergifteter zum Leben zurückerweckt, so zeigen sich oft schwereKrankheitserscheinungen, die sich häufig jauch auf das Nervensystem erstrecken. Die Be handlung mug darin bestehen, die Neubildung des Blutes nach Möglichkeit zu begünstigen. Vor allem ist die Einleitung einer künstlichen Atmung durch taktmäßige Bewegungen der Zunge ein unerläßlicher Versuch zur Rettung eines durch Kohlenoxyd Ver gifteten. Ferner kann auch eine Behandlung mit Sauerstoff zum Erfolg führen, auch Einspritzungen von Aelher. Deutsche Forscher haben mit Glück auch die direkte Einführung von Blut erprobt. Was die Vermeidung solcher Unfälle betrifft, so kann nicht oft genug betont werden, daß bei dem leisesten Verdacht der mangel haften Beschaffenheit eines Ofens oder eines Gasbrenners durch die Wahrnehmung von Rauch oder Gerüchen, die nötigen Vorsichts maßregeln zur Abstellung des Uebelstandes getroffen werden müssen. Ein Ofen, der im mindesten einen Fehler aufweist, darf unter keinen Umständen über Nacht brennen bleiben. Wenn Kohle in richtiger Weise verbrannt ivird, so darf sie keine anderen Gase er zeugen, als sie der menschliche Körper selbst ausalmet. Rebus. -° Kold körn er. Gebraucht die Zeit, sie geht so schnell von hinnen. Doch Ordnung lehrt euch Zeit gewinnen! «öthe. Schlägt die Zeit dir manche Wunde, Manche Freude bringt ihr Lauf! Aber eine sel'ge Stunde Wiegt ein Jahr von Schmerzen auf! «m. Beibei. Was du gründlich verstehst, das mache. Was du gründlich erfährst, das sprich! Bist du Meister im eignen Fache. Schmäht kein Schweigen im fremden dich. Das Reden vor allem magst du gönnen Denen, die selbst nichts machen können! Tm. «eibel. Nicht in die ferne Zeit verliere dich! Den Augenblick ergreife! Der ist dein! Schiller. Willst du über dein Mißgeschick Nicht gar zuviel und lange jammern, So müßt du das kleinste Restchen vom Glück Recht fest umklammern! R. rlugre?. Rösselsprung. te gen die » opfer der ge ziel » trägt flic lü « der der lüf ihr viel - sie laß se » die hauch « eine braucht« » der sie es an zu der wie soll « wahr pfen da » hcn heit gilt gen » mü käm Abftrichrätsel. Von jedem der nachstehenden Wörter soll, ohne Rücksicht auf Silbenteilnng die Hälfte der Buchstaben gestrichen werden. Die übrigbleibcnden Buchstaben nennen, nacheinander gelesen, ein Cital von Goethe. * Auflösung des Rösselsprung in Nr. l3: Wie strahlet so herrlich Ter Tannenbanm Harzduft durchflutet Den weiten Raum, Und Engelein schweben Im schneeweißen Kleid — O fröhliche, selige Weihnachtszeit. Auslösung des Rebus in Nr. 13: Wcihnachtsausstellnng. Auflösung des Silbenrätsel in Nr. 13: Ehrenamt. Redefreiheit. Leidenwurm. Gottheit, Indianer, Derwisch, Hörigkeit. Hebebanm. Undterberg. Friederich, Denker, Aufseher, Erbach. Denncwitz. Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden. Auslösung des Entzifferungsrätsel in Nr. 13: s All »nsern Lcscrn wünschen wir: ^ ^ <?in frohes Neunzehuhundertvier. ! Richtige Lösungen sandten ein: Bernhard Geißler. Dresden; Max Hähncl, Bautzen: Valerie Hitzkc, Dresden; Hugo Hitzke, Dresden: Anna Handrick. Bautzen: „Apotheker 3", Bautzen: Willibrord Sprentzel. Dresden: Johann Spiltank. Kamenz; Ma'- Lorenz, Progymnasium: P. König. Dresden; Frl. Klara Haus mann. Burkersdorf: Jos. Baur, Chemnitz. Truck: Saxonia-Buchdruckerei, Verlag des kath. Preßvereins, Dresden, Pillnitzerstr. 43. — Verantw. Redakteur: Philipp Rauer in Dresden.