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250 Genitalien zu verstümmeln. Nun erzählt aber die „Neue Freie Presse" von der stattgehabten Conferenz mit crivoscianischen Führern u. A. wörtlich: „General Nodich setzte ihnen aus einander, daß man von ihnen nichts verlange, als Erfüllung ihrer Landwehrpflicht, worunter nichts anderes zu verstehen sei, als daß sie wie bisher bewaffnet zu Hause bleiben und ihr schönes Vaterland gleich ihren Vorfahren gegen die Türken ver- lheidigen sollten. Der General stellte ferner Amnestie und für jeden Insurgenten 40 Fl. in Aussicht, wenn sie sich unterwerfen wollten. Darauf antworteten die Insurgenten mit Zivio's (Vivat's) „auf Gott und den Kaiser", ergingen sich aber allso- gleich in den maßlosesten Angriffen auf die Negierung, auf Land- und Reichstag, auf die Arm e e." (Das wären freilich saubere „Landwehren".) Italien. Aus Rom wird ein neues Zeichen der Regsamkeit gemeldet, welche die Opposition neuerdings entwickelt. Es ist von der selben eine Petition gegen die Ausschreitung der Laien, welche religiöse Journale redigiren, in Umlauf gesetzt worden. Bekannt lich hatten es sich mehrere absolutistische Blätter, wie die „Civilta cattolica", die „Unita cattolica" u. A. geradezu zur Aufgabe ge stellt, jeden der Prälaten, welcher eine der absolutistischen Richt- ung einigermaßen widerstrebende Aeußcrung wagte, aufs Gröb lichste zu verlästern. — Eine Privatcorrespondenz aus Nom, 20. d. M., meldet: Der Erzbischof von Paris hielt gestern im Concil eine von Weisheit und Mäßigung erfüllte Rede. Er wurde andächtig an gehört und beim Verlassen des Saales von vielen Vätern be glückwünscht. Belgien. In Belgien nimmt neuerdings die Wahlreformbeweg- u n g einen ernsten Charakter an, indem ein bereits mehrseitig in Aussicht gestelltes Bündniß zwischen den Radicalen und den Cle- ricalen bei der im nächsten Juni erfolgenden Erneuerung der Hälfte der Repräsentantenkammer die Physiognomie der letztem wesentlich verändern könnte. Außer der radicalen Reformliga, welche sich jüngst in Brüssel gebildet hat, mit dem Vorsatze, der Regierung und den Kammern das allgemeine Stimmrecht abzu- trotzcn, da es nicht gutwillig zu erhalten sei, treten jetzt auch die Clericalen mit der offenen Absicht hervor, die Wahlreformbewcg- ung als Sturmbock gegen das gegenwärtige Ministerium und seine Kammcrmajorität zu benutzen. So hat sich denn eine katho lische Wahlresormgesellschaft constituirt, deren Hauptsitz in Brüssel sein wird, die sich aber in localen Zwcigvereinen über das ganze Land verbreiten soll. An der Spitze dieser Association, welche vorläufig, um keine Meinungsverschiedenheiten aufkommen zu lassen, die Ausdehnung der Reform, welche sie erstrebt, nicht näher bezeichnet, steht der ehemalige Justizminister und Vater des Kloster gesetzes, Alphonse Nothomb, der sich bereits im Jahre 1864 offen für das allgemeine Stimmrecht aussprach. Der Bewegung hat sich auch der belgische Comiff des Londoner „internationalen Arbeitervereins" angeschlossen. Die Internationale will ein Ar beiterparlament ins Leben rufen, welches aus den von den Ar beitern gewählten Abgeordneten bestehen, über Arbeiterfragen be- rathen und neben der aus dem Census berufenen Deputirten- kammer seine Sitzungen in der Hauptstadt abhalten soll. Frankreich. Paris, 22. Januar. Ledru Rollin übernimmt definitiv die Vertretung der Familie Noir in dem Civil-Proceß gegen den Prinzen Bonaparte. — Die Redacteure der „Reform e", eines der hauptsäch lichsten aufruhrpredigenden Organe, die Herren Vermorel, Clement, Malespine und Pyat, sind bekanntlich zu mehrwöchentlichen Ge° sängnißstrafen verurtheilt worden. Die Verurtheilung Roche- fort's, welcher heute vor das Zuchtpolizeigericht citirt war, ist un zweifelhaft. Somit wird auch dieser Hauptheld der radicalen Agi tation voraussichtlich für längere Zeit von der Scene verschwinden, sei es, daß derselbe die über ihn zu verhängende Strafe antritt, sei es, daß er, was wahrscheinlicher ist, sich vorher, mit einer demokratischen Phrase im Munde, ebenso aus dem Staube macht, wie er mit einer solchen jetzt sein Erscheinen vor dem Zuchtpolizeigericht ab- gclehnt hat. Auf alle Fälle läßt sich also, indem auf diese Weise die Hauptagitatoren beseitigt sind, ein längerer Stillstand in der bisher so systematisch betriebenen Aufhetzung der öffentlichen Mein ung vorausschen. (S. telgr. Nachr.) Nord-Amerika. New-Aork, 19. Jan. Ueber die Zustände am Red River sind hier weitere Nachrichten eingetroffen, denen zufolge die Misch linge sich haben bewegen lassen, eine Deputation nach Ottawa zu schicken, um eine friedliche Beilegung der Differenz herbeizuführen. Die letzten Telegramme aus Minnesota erwähnen Nichts von den befürchteten Angriffen der Indianer, und die Aufregung scheint sich gelegt zu haben. Washington, 20. Jan. Die Regierung macht sich darauf gefaßt, daß sie Betreffs der Erwerbung derSamana-Bai noch auf große Hindernisse stoßen und wahrscheinlich genöthigt sein wird, zur Gewalt Zuflucht zu nehmen, da Alles vcrmuthcn läßt, daß die Cession dieser Bai an die Vereinigten Staaten gegen den Präsidenten Baez einen neuen Aufstand erregen wird. Der „Pall-Mall-Gazette" wird von Washington „aus guter Quelle" gemeldet, der Präsident und sein ganzes Cabinet habe be schlossen, daß die Ehre der Vereinigten Staaten prompten Abschluß des durch Mr. Seward negociirten Ankaufs von St. Thomas verlange, und es sei wenig Grund zu Zweifeln vorhanden, daß es dem Congresse ernstlich werde anempsohlen werden, die Dänemarck gegenüber ursprünglich genannte Summe ohne weitern Verzug an ihre Bestimmungsorte abgehen zu lassen. Vermischtes. — Görlitz. (G. A.) Bor Kurzem wurden zwei Franzosen in Leipzig verhaftet, welche das Publicum in hiesiger Gegend mit dem Verkauf von vergoldeten Uhren, die sie für echt goldene aasgegcbcn, vielfach betrogen haben. Neuerdings treiben sich aber mals zwei Schwindler, diesmal aber deutsche Handelsleute herum, welche galvanisch vergoldete Uhren als echt goldene verkaufen, weshalb wir vor diesen Betrügern warnen wollen. — In Görlitz starb dieser Tage der auch in weiteren Kreisen bekannte Bau-Inspektor Hoffmann, welcher schon vor Jahren semen Austritt aus jedem kirchlichen Verbände erklärt hatte. Da bei seinem Tode weder der katholische noch der evangelische Pfarrer die Pflicht und das Recht zur Bestattung zu haben vermeinte, die hinter, bliebenc Witwe aber die Anwesenheit eines Geistlichen bei der Be erdigung wünschte, so wurde der jüdische Rabbiner ersucht, bei der selben zugegen zu sein. Dieser kam, sah und — sprach nach Ver sicherung der „Schles. Ztg," in einer „so warmen, herzlichen und dabei taktvollen Weise, daß Niemand Grund hatte, die Substitution zu bedauern." — Das Permanente Studentencomitä zu Leipzig macht bekannt, daß die beiden von ihm veranstalteten Aufführungen der „Räuber" von Schiller durch Studenten der Leipziger Universität einen Reinertrag von 625 Thalern 20 Ngr. gebracht. Es wurden davon 180Thlr. für die Abgebrannten in Zschopau, Frauenstein und Lichtenstein, 180 Thlr. für den Pensionsfonds des TheaterchorS, 5» Thlr. für den erblindeten vr. Burckhardt und 215 Thlr. 20 Ngr. für den Reservefonds einer Darlehnscasse für Studenten verwendet. — sVom Strike in Waldenburg.) EinGruben-Director in österr. Schlesien hat das Reisegeld für 150 Bergarbeiter nach Waldenburg gesendet, welche bereits größtentheils abgegangen find. In nächster Zeit ist Aussicht, in österreich. Schlesien noch über 1000 Berge Bahn feierte selte Wint, Ebrer vollen ..Für fall Bleich erzitte Schäs vollste weit lagen als e- fion noch Nähe Wahr häusc sich r sanier I auf > knglis die A die p rium demse blieb. Wie ansb erdig saale bedcu kann herzo Canz Jam Hörer dem in d die herb, Kind Knal Opfe dem halte von Kren neue lesen Bate Bun 2. x zu i »rth