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3107 dienste zu bewilligen und Allerhöchstihrem Gesandten am königl. giltig. Das Haus sprach sodann die Erwartung aus, daß die belgischen und königl. niederländischen Hofe, Kammerherrn Oswald Regierung eine Vorlage machen werde, nach welcher die Landes- v. Fabrice, die Annahme und das Tragen des ihm von Sr. bank in Wiesbaden aufhören soll, Staatsinstitut zu sein. Das Majestät dem König von Belgien verliehenen Großkreuzes des Haus erledigte die Etats der Münze, der Staatsdruckerei, der Leopold-Ordens zu gestatten. Porzellanmanufactur und der Domainen, wird morgen die Do- — Nach einer Mitteilung der „C.Z." trifft Graf Bismarck mainen - Gefälle und die Forsten berathen und sich dann dem mit dem letzten Zuge morgen Abend von Berlin hier ein, wird Cultusetat zuwenden, welcher bis Sonnabend, nötigenfalls zur Beglückwünschung i>ei Sr. Majestät am Sonnabend hier ver- mit Hilfe einer Abendsitzung, zu Ende gebracht werden soll. — weilen und am Sonntag wieder abreisen. (Die„Dr.N." schreiben: Heut Abend findet eine Sitzung der Beschlagna hmecom- Sicherem Vernehmen nach wird der Bundescanzler Gras von Mission statt, wofern dieselbe nicht in Folge der Erkrankung Bismarck morgen in Dresden eintreffen und beim Kriegsminister des Vorsitzenden, I)r. Löwe, noch abgesagt worden ist. (Vgl. v. Fabrice abtreten. Seine Rückkehr nach Berlin soll am tel. Nachr.) — Finanzminister v. d. Heydt, dessen Leiden in den Sonnabend erfolgen.) — Wie die „Wiener Allg. Volksztg." letzten Tagen eine ernstlichere Wendung zu nehmen drohten, be schreibt, hat Sc. Majestät der König an Herrn v. Beust aus findet sich heut besser. — Wie man heut gerüchtsweise erzählte, Anlaß dessen Erhebung in den Grafenstand eigenhändig ein Herz- hat vor Kurzem einen Augenblick die Eventualität über dem lichcs Gratulationsschreiben gerichtet. Preuß. Landtage geschwebt, auf drei Monate, vom 20. Decbr. ab, — Wie die „Dr.N." erfahren haben wollen, hat die hier zu- vertagt zu werden, in der Zwischenzeit sollten Reichstag und sammengetretene Steuerrevisionscommission keine Ver- Zollparlament ihre Ausgaben erledigen. anlassung gefunden, von der ihr durch das Ministerium geworde- — Der heutige „Staatsanzeiger" enthält eine allerhöchste ncn Erlaubniß nach dem Anträge verschiedener Arbeitervereine, Cabinets-Ordre vom 20. Novbr., die Ergänzung der Ofsi- Arbciter zu ihren Verhandlungen hinzuziehen, Gebrauch zu machen, ziere des stehenden Heeres bctr., derzufolge die denjenigen auf Be- Dagegcn herrsche im Schooße der Commission das einmüthige förderung dienenden jungen Männern, welche auf Grund eines Bestreben, die Arbeiter von den Steuern möglichst zu entlasten vollgiltigen Abiturientenzeugnisses mindestens ein Jahr auf und sie dafür den wohlhabenderen Classen aufzubürden. Dem- einer preußischen Universität studirt haben, bewilligte Vergünstigung gemäß solle eine Progressivsteuer von z bis 3 Procent in Vor- auch auf solche jungen Leute auszudehnen ist, die eine überhaupt schlag gebracht werden und Aussicht zu deren Annahme vor- im Gebiete des Norddeutschen Bundes belegene Universität Händen sein. ' unter denselben Bedingungen mindestens ebenfalls ein Jahr be° — (S. W.) Das Kultusministerium hat verordnet, daß sucht haben. — Jin Anschlusse hieran theilt das Kriegsministerium bei der Veranstaltung von Sylvestergottesdiensten, sowie das Verzcichniß derjenigen nichtpreußischen Lehranstalten mit, deren von Gottesdiensten bei den Jahresversammlungen der Gustav- vollgiltigeAbiturienten-Zeugnisse von dcrAblegung derPortepee- Adolph-Vereine, bei den Missionsfesten der mit dem evang.-luth. fä Hnrichs-Prü sung entbinden. (Im Königreiche Sachsen Hauptvereine in Verbindung stehenden Zweig-Vereine oder des sind dies zur Zeit bekanntlich die Kreuzschule zu Dresden, das evangelischen Missions-Vereins zu Leipzig, ingleichen bei den Fest- Vitzthumsche Gymnasium daselbst, die Fürstenschulen zu Meißen feiern der sächsischen Bibelgesellschaft es der Einholung der be- und Grimma, die Thomasschule zu Leipzig, die Nicolaischule da sondern Genehmigung der Consistorialbehörde nicht weiter selbst, die Gymnasien zu Freiberg, Zwickau, Plauen, Bautzen und bedürfe, es vielmehr genügen solle, wenn die betreffenden Ephoren Zittau, sowie die Annen-Nealschule zu Dresden, die Neustädter von der beabsichtigten Abhaltung derartiger Gottesdienste in Kennt- Realschule daselbst, die Realschulen zu Leipzig, Plauen, Chemnitz, niß gesetzt werden. Annaberg und Zittau.) Pirna, 9. Dec. (P. A.) Gestern Vormittag wurde durch — Anläßlich wiederholter Artikel des „Journ. des Dobats", den Herrn Pfarrer Kretzschmer die hiesige neue katholische betreffend angebliche Verhandlungen über eine Garantienahme bc- Kirche eingesegnet und wird von jetzt ab der Gottesdienst züglich der Neugestaltung Deutschlands durch die fremden in derselben abgehalten werden. Die Einweihung der Kirche aber Mächte, bringt die „Spen. Ztg." einen officiösen Artikel, welcher wird erst im nächsten Jahre stattsinden. — Der am Montag so sagt: Die anmaßliche Zumuthung, die deutsche Nation der Controle heftig aufgetretene Sturm hat auch an der aus dem Hausberg fremder Negierungen unterzuordnen, würde ohne Zweifel den gelegenen Kapelle vielfachen Schaden angerichtet, so daß darin nationalen Zorn Deutschlands erregen; auf eine solche Coalition der Gottesdienst nicht.mehr abgehalten werden konnte. der Cabincte würde Deutschland mit der definitiven Coalition der Ueber die aus Schneeberg gemeldete Bodensenkung Nation antworten. Der Artikel glaubt, das Project österreichischem in einem dortigen Garten wird jetzt mitgetheilt, daß sich an die- Ursprünge zuschreiben zu dürfen, und findet darin den Beweis, ser Stelle ein alter Schacht der früher sehr reichen Silbergrube St. daß die Kriegspartei ihren Bestrebungen eine neue Form zu ver- Georg befindet, und mag infolge der durch die Länge der Zeit leihen sucht. verfaulten Schachthölzer diese Senkung stattgefundcn haben. Man — Die „Nordd. Allg. Ztg." bemerkt: „Es giebt Leute von ist augenblicklich mit der Ausfüllung der Oeffnung beschäftigt und einer so naiven Zudringlichkeit, daß sie es für eine Beleidigung ist keine weitere Gefahr zu befürchten. halten, wenn man sich ihrer angetragenen Freundschaftsdienste zu erwehren sucht. Zu dieser Elaste scheinen die „Diplomaten" des Preußen. „Journal des D^bats" zu gehören. Nachdem ihren Vor- 8 Berlin, 10. December. Gestern Abend beschäftigte sich schlügen zu einer Vermittlung zwischen Frankreich und Nord- die Unterrichtscommission mit dem Gesetzentwürfe, der deutschland von hier aus, und namentlich Seitens der „Spener'- die Aufhebung des letzten »Une» im Art. 25 der Verf., die schen Z." (s. o.) die gebührende Abfertigung zu Theil geworden Unentgeltlichkeit des Unterrichts in den Volksschulen betreffend, und darauf hingewiesen worden ist, daß eine solche Einmischung beantragt. Die Discussion ist nicht zu Ende gelangt; man kann in die inneren Angelegenheiten Deutschlands im Gegentheil eher jetzt aber bereits die Vermuthung aussprechen, daß die Majorität eine Provocation sein würde, erklären jene Leute in einem ande- der Commission sich für die Ablehnung des Entwurfs entscheiden rcn, ihnen zu Gebote stehenden Organe, der „France" heute, daß wird. — Heut prüfte das Abg.-Haus zunächst Wahlen und er- dieser ruhige Abweis ein Zeichen von Kriegslust sei! (Verql. klärte hierbei die Wahl des Herrn Bergenroth (Angerburg-Lötzen) telegr. Nachr.) Weiter kann man die Dreistigkeit füglich wohl wegen der vielfachen hierbei vorgekommenen Verstöße gegen das nicht treiben! Ein neues französisches Blatt, „Le Public", dem Gesetz und wegen der Beeinflussung durch den Landrath für un- man Beziehungen zur französischen Regierung zuschreibt, nimmt