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Sächsische Volkszeitung : 17.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192202179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-02
- Tag 1922-02-17
-
Monat
1922-02
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.02.1922
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Freitag den 17. Februar 1622 Sächsische volkszettung Aufrechterhaltung öffentlicher Betriebe des besetzten Gebietes in dringenden Fällen Speyer. Die Interalliierte Rheiulaildkomuiiffion bat eine Verordnung betreffend die Aufrechterhaltung öffentlicher Be triebe in dringenden Fällen erlassen. In dieser Verordnung, dl« aller Wahrscheinlichkeit nach durch den Eifenbahnerstreik veran laßt wurde, heißt es: Die Interalliierte Nhernlairdkoinmiffian kann wenn die Ausrechterhaltuirg irgendeines öffentlichen Be triebes bedroht erscheint uied die öffentliche Ordnung und in folgedessen die Sicherheit, der Unterhalt und die Bedürfnisse der Armeen dadurch berührt wird, dem Oberkoininandierenden der Alliierten BesatzungSarmeen die Befugnis übertragen, die Maß nahmen zu ergreifen, welche er für die Bedürfnisse der Arme; sowie für die Bedürfnisse der Zivilbesetznng der besetzten Gebiete «hinsichtlich ihrer Lebensnotwendigkeiten für erforderlich hält. Die Maßnahmen, welche von der Interalliierten Nheinlandkommis- sion auf Grund dieser Verordnung getroffen werden, berühren nicht die den Militärbehörden durch die Artikel 212 des Friedens- Vertrages sowie k, 10, 11, 12 und 13 des NheinlandSabkommens und durch die Verordnungen der Interalliierten Kommission oder durch irgendeine dieser Bestimmungen bereits übertragen §ind. Forderungen der saarländischen Eisenbahner Saarbrücken. Unter den Saareisenbahnern macht sich eine ziemliche Erreguitg beinerlbar, die letzten Endes ihren Grund in der neuen Besoldungsordnung sowie in der angekündigtcn (Entlassung zahlreicher Bediensteter und Arbeiter findet. Eine «stark besuchte öffentliche Eisenbahner-Versammlung in Neun- Archen hat sich eingehend mit der Lage befaßt und Forderungen nach dem Betriebsrätcgesetz, Verbesserungen der Schiedsgerichte und der Schlichtungsansschüffe, weitgehendes Milbestimmungö recht bei Neueinstellungen und Entlassungen, Anerkennung der Tarifverträge. Festsetzung der neuen Besoldungsordnung usw. ausgestellt. Entlassungen bei der saarländischen Postbehörde Saarbrücken. Von den Entlassungen der Unierbeamtcn bezw. des Aushilsspcrsonals bei der Obcrpostdirektion des Saar gebietes ist eine »ranze Reihe wieder rückgängig gemacht worden. Immerhin wird die Zahl derer, die allein in den Saarbrücker Postämter» gekündigt oder entlassen worden sind, auf 60 ge schätzt. Von privater und Gewerkschaftöseite werden ent sprechende Schritte unternommen, um Massenenllasfungen zu vermeide». Ingoslawischer Verzicht ans das Beschlagnahme- recht Berlin, 10. Februar. Wie der „Vossischcn Zeitung" von gut informierter Seite mitgeteilt wird, hat die jugoslawische Ne gierung beschlossen, auf die ihm kraft des FriedcnSvertrageS zu- stehendc» Rechte ans Beschlagnahme des deutschen Eigentums in Jugoslawien zu verzichten. Nachrichten aus Sachsen Noch einmal die Landespolizei Dresden. Dem Telnnion--Sachsendienst wird mitgeteilt: In einer Versammlung der Fachgruppe Dresden im Verlmnd sächsischer Polizeibeamter nahm man Stellung zu den Richt linien, die der Verband gelegentlich des Streiks der Eisenbahner heransgegebe» und die ein Nachspiel in der Presse und im Land tage hatte. Nach eingehender Aussprache wurde folgende Ent schließung einstimmig angenommen: Die Fachgruppe der Landespolizei Dresden erklärt, daß sie sich nach wie vor als Mitglied der deutschen Beamtenschaft fühlt und mit dieser den gemeinsamen Kampf um gemeinsame Interessen führt. Die Zugehörigkeit zur Gesamtorganiscition der deutschen Beamtenschaft steht in keinem Falle im Widerspruch zur linbedingten Gehorsamspflicht gegenüber der verfassungs mäßigen Negierung. Die Polizeimannschast erklärt, daß, wi; das auch während des verflossenen Eisenbahnerstreiks der Fall war, die Sbinpalhie für die Notlage anderer Beamtenarnppen in keinem Falle Zweifel an ihren eigenen dienstlichen Pflichten anfkommen lasse. Die Versammlnng bedauert, daß die Nicht- linien der Verbandsleitung in bestimmten Kreisen irrtümliche Anschwimnaen über die absoluic Zuverlässigkeit der Lapo hervor- gernfcn haben. Sie würdigt die Lage der VcrbandSkeitnng ber Ausbruch des Streiks und fordert für die Zukunft, daß in ähn lichen Situationen die erweiterte Verbandsvertretnng zur Bera tung mit herangezogen wird. Die Versammlung hält danach den Zwischenfall für erledigt. Sie fordert alle Polizeibeamten mif. mit ganzer Kraft für die Festiaung der Bernfsornannation und für die Erziehung aller Mitglieder zur gewerkschaftlichen Disziplin und Verantwortlichkeit cinzntreien, weil die Vorbe dingung für den Stand der Polmeibeanitenschast eine alle Ve- rnfSanaehörige umfassende einheitliche nird geschloffene gewerk schaftliche Organisation ist. Die Versammlung beschäftigte sich ferner mit dem Verhal ten der DundeSleitung des Bcamtenbundes und beauftragte die VerbandSleitiing. dafür Sorge zu tragen, daß an die Stelle der jetzigen künftig veraiitwortungs- nnd arbeitSfrendigere Männer in die BundcSleituiig des Deutschen Bcamtenbundes gesandt werden. Die Pollzeiosfiziere aeqei den Verband sächsischer Pol zribeamte« Dresden. Der Telunion-Sachsendienst erhält folgende Er klärung: Die in einer Interessengemeinschaft zusammengeschlos senen Polizciofsiziere der sächsischen Landespolizei verurteilen die vom Verbände Sächs. Polizeibeamter anläßlich des Eiscnbahner- streiks erlassenen Richtlinien auf das schärfste und halten sie als unvereinbar mit dem gegen Staat nnd Regierung übernommenen Pflichten eines Polizcibcamien. Ans diesen, Grunde hat die weitaus überwiegende Mehrzahl der Polizciofsiziere der sächsi schen Landcsvolizei den Austritt aus dem Verband der Sächsi schen Polizeibeamten erklärt. Zeugenvernehmung im Falle Lotze Dresden. Zur Nniersnchiing der Vorgänge, die zur Be rufung des sozialistischen Kanzlisten beim Amtsgericht Leipzig Lotze in das Justizministerium unter der aufsehenerregende» Be förderung Kum Justizamtmann geführt haben, war bekanntlich auf Verlangen der Deutschen Volköpartei vom Landtage ein Untersuchungsausschuß eingesetzt worden. Nach der Verfassung sollen NntersnchungSaiiSschüffe in Sachsen öffentlich lagen. Trotzdem scheint eS Regel werden zu sollen, daß diese Ausschuss-' ,n der Hauptsache hinter verschlossenen Türen arbeiten. Der Untersuchungsausschuß über den Fall Lotze machte von dieser Rege' wenigstens insoweit eine rühmliche Ausnahme, als er die Zengenvernehmungen öffentlich vonstatten gehen ließ. Eine ganze Nc<he von Zeugen waren geladen und erschienen. Der Gesamieindrnck war weder für Lotze noch für seinen Gönner, den Justizminister Dr. Zeigner, sonderlich erbebend. -Zunächst w-k.'de einwandfrei festgcstcllt, daß eS eine irreführende Behauptung war. wenn Dr. Zeigner durch die Nachrichtenstelle in der Staatska'-zlei verlrci'ten ließ, die Akten über den Kanzlisten Lotze und dessen misch,'senen Prüflingen seien a»S dem Archiv Vers hmnnden. Festgcstellt wurde vielmehr, daß sie. wahrscheinlich durch eine nicht genügend sorgsame Hilfskraft, an einem falschen Platze »ntergebracht worden waren. Di« Abgeordneten der nnabhängi. gen Sozialdemokratie bemühten sich zwar nach Kräften, den Eindruck der Zeugenaussagen auf den Unbefangenen in etwas zu verwischen. Im ganzen dürfte ihnen das schwerlich gelungen sein. — Altershilfe. Der Sächsische LandeSanöschnß zur Durch führung der jn den-Monaten Februar und März stattfindcnden VolkSsammlung für das notleidende Alter „Altershilfe des Deutschen Volkes" erlaßt folgenden Ausruf: «Ilnsere alten Leute Hunger» und darben! In elender, unzureichender Kleidung, in schlechte», ungeheizten Wohnungen sind sie den Härten des Winters schutzlos preisgegeben. Mit unbarmherziger Wucht vollzieht sich die Umwälzung unseres ganzen Wirtschalts- und Gesellschaftslcbcns. Am schwersten von ihr betroffen sind unsere alten Leute. Sie haben ihre Arbeitskraft verloren und entwertet ist auch der letzte für die Tage des Alters zurückgelcgte Sparpfevnig. Staat und Volksvertretung verkennen die Not lage nicht, aber der Umfang und die Wirksamkeit ihrer Hilfe sind beschränkt dnrch die Finanznoi. Eine große Zahl der Bedürfti gen wird durch öffentliche Hilfsmaßnahmen nicht oder nicht aus reichend ergriffen. Es ist die heilige Pflicht aller, unseren alten Leuten zu helfen. Die harte Not der letzten Jahre bat unter ganzes Volk zu einer unzertrennlichen Schicksalögemeinschaft zu sammengeschmiedet. Echter Gemeinsmn aber sollte freiwillig oie Ungerechtigkeiten unserer regellosen Zeit zum Ausgleich bringen. Unsere Dankesschuld gegen unsere Eltern ist groß. Jbre hin gebende Liebe und Fürsorge schützten unsere Jugend. Ihr gan zes Leben und Arbeiten galt uns. Wir bauen weiter an dem Werk ihrer Hände und ihres Geistes. Stets'haben die Ehre unv Achtung eines Volkes für seine Alten als das schönste Wahr.zei' chen seiner Sitte nnd Kultur gegolten. Daher rufen wir alle, die ernstlich am Wiederaufstieg nnscrcS Volkes arbeiten, zu schnell entschlossener Hilfe auf. Wir rufen den Kindern und der Jugend zu: Ehret und schützet das Alter! Wir rufen den Frauen, den Hüterinnen der Familiengemeinschaft nnd den Trägerinnen helfender mütterlicher Liebe zu: Sorgt *ür unsere alten Leute! Erhaltet ihnen ein Plätzchen am heimatlichen Herd! Duldet lischt, daß sie ilndankbar hcrauSncsioßen werden aus der Familie! Ihr Gesunden und Arbeitsfähigen, ihr Rei chen und ihr Besitzenden: Gedenket alle eurer Pflicht gegen die bedürftigen alte» Glieder unserer Volksgemeinschaft. Schafft insbesondere für die alleinstehenden hilflosen allen Leute eine Ziifluchlsstätie jn den wirtscl>aftlicb so schwer bedrängten Alters heimen. Hilfreiche Tat sei der Ausdruck unserer Gesinnung! Spende »nd belle ein jeder nach seine» Kräften! Alle Banken und Bankgeschäfte, Sinais- und Gemeindekassen lind sonstige öffentliche KaffensteNen sowie Zeitungen nehmen Svendcn ent gegen." — Nadebeul, Das Radebenler „Taaebkatt" sJnh. O. u. R. Müllers vollendete am 16. Februar seinen 60. Jahraang. Aus dickem Anlaß gibt die Zeitung eine 60 Seiten umfassende Ju- bilämnsnnnnver heraus, in der Sein und Werden der oberen Loßnitz, insbesondere der Radebenler Industrie, von führenden Männern der Loßnitz eingehend gewürdigt werde». — Bautzen, 14. Februar. Ein bekanntes Lausitzer Original, der Koluorieiir und Vbotogravh Ferdinand Wels in W>ttchenan ist nach längere» Leiden iin A!t'r von 83 Favre» dn-ch den Tod al bern en worden. Als munterer Seifensieder durchwanderte er einst die deutschen Gaue, übeninlnir später in Witisthenan ein Ko oniaUvarengesckiäst mit Gastwirtschaft, da? er dnrch seine Gut mütigkeit wieder vcilor und wandte sich daun der Kolvortage und Photographie zu. Als Photograph wendisch-katholischer Herkunft, fehlte er bei keiner der berükinieil wendische» Hoch zeiten nnd sonstigen volkstümlichen Veranstaltnugen, »nd Zehn- tnnsende seiner Tracksteil'arten ans der evangelischen wie katholischen Wendei aus der Klostergegend wi- ans der preußischen La»,iß Kat er angefertigt und tragen sei-en Namen. Bekannt sind auch seine Ausnahmen vom Ostcrreite», vom Vnntzner Eie»schieben n-w Auch olS Nrnengräber be'äti te er sich mit großem Er'olge, und manche von ihm dem Erdreich abgerunzcne Urne befindet sich in den Läufiger Museen. 8.. — Bautzen, 14 Februar. Elve Meliere Versammkung der Wohnungs tosen tans hier am Dienstag statt und wandte sich scharf g gen die städtischen Körper'chasten, weil sie die Forderungen der ersten Versammlung vom 6 Januar als nndiirchiUhrbar abge lehnt haben. ES wur'e folgende Entschließung an den Reichstag angenommen: „D'e in der Entschließung vom 5. Januar enthaltenen nnd beute niistechterhaUenen Forderungen, die nur geeignet sind, die in Bantze» beson ers starke Wohnungsnot za beheben, lehnen Stadt rat und Stadtve,ordnete mit der Begründung ab, daß ihnen hunzu die gesetzlichen G-nndla,en jehlen. Tie versammelten Wob» ,ngs- losen erwarten deshalb vom Reichstag die unvcizüglichc Schaffung e »es Gesetzes zur Bekämpfung der Wohnungsnot und sür die Stadt Bautzen d>e Bewilligung b-sondercr Mittel zum Ban neuer Woh nungen. Um schristliche Antwort wird gebeten." I» einer zweiten Entschließung an den Siadtrat he ßt es: „Die Versammlung der WohnniigSlosen gibt einmütig ihrer Entrüstung über tue brüske Ab lehnung aller gestellten Forde« ungen durch den Stadtrat Ausdruck nnd bedauert lebhatt die T ilnahmSloffgkeit der Stadtverordneten b züglich der au'geworsenen Fragen. Sie erklärt, daß sie nach wie vor an der Resolution vom 6. Januar sesthält und verlangt d:e unbedingte Diirchst'ihrung dieser Forderungen. 8. — Löbau, 14 Februar. Eine Generalversammlnng des Dorfsiedlerverbandes für die K eishanpliiiannichift Bautzen findet Sonntag, den 19. Februar, im „Hotel zum Lamm" in Lübau statl. Vormittags S Uhr beginnen die internen Beratungen. Nachmittags 2 Uhr findet eine öffentliche Prolcstversaniinlung statt gegen die Verschlevpmiq der p-akiiiche» Turch'ührniig des SiedclnngSgesetzeS und , egen die Ausübung der vernieten Verkaussrechtc von seiten des Großgrundbesitzes unv. Wirtschastsminister Fellisch ist persönlich ersucht worden, zu den Verhandlungen zu erscheinen. Außerdem sind eiugeladen tue Abgg. Oberbürgermeister Dr. Külz-Zit,an, Pinrier Wehrmann - Großschweidnitz, Heßlein - Dresden, Schembor-Zitian usw. 8. — Aue. Es ist in Aussicht genommen für Aue und die nmliegenden Ortschaften eine gemeinnützige gewertschastliche Bau genossenschaft m. b. H. zu gründen, an der sich die Stadt mit 100 000 Mark, das GewerkschaftStärtcll mit 121000 Mark be teiligen. Ans Anlaß der Feier des 26 jährigen Bestehens der Obcrrealschule genehmigten die Stadtverordneten die Errichtung einer Stiftung von 60 000 Mark. Ferner wurde die Erhöhung der Schnlgeldsätze an dieser Anstalt auf 600 Mark sür einheimische, 900 Mark sür auswärtige und 600 Mark für ausländische Schüler- beschlossen. Die Sätze bet der Handelshochschule werden um 60 Prozent erhöht. l Aus Dresden —* Bekämpfung der Obstbaumschädlingr. Bei der hohen Bedeutung des Ertrages der Obsternte sür die Ernährung ist es vo» größter Wichtigkeit, die Bekämpfung der Schädlinge an den Obstbäuineil (Raupen, Blutläuse »sw. jowi«'Pilzkcankhcitcii) allge mein und nachdrücklich durchznführen. Infolge der Abwesenheit vieler Obstbaumbesitzer nnd des Mangels an Arbeitskräften und Pflanzenschutzmitteln während des Krieges hat eine starke Vermehrung der Obstbanmschädling« nnd Obstbaumkrankheiten staltgesunde», die durch die sür ihre Entwicklung günstige Witterung in den letzten Jahren noch hr- günstigt worden ist. Es besteht somit die Gefahr, daß die Obst erträgnisse wesentlich znrnckgehen, wenn die Bekämpfung der Schädlinge nicht mit Nachdruck betrieben wird. Die gegenwärtig« Zeit ist infolge des blätterlosen Zustandes der Bäume hierzu besonders geeignet, weil die Brut der schädlichen Insekten, die teils in Form kleiner Raupen, teils in Eisorm oder auch als ausgcbildetes Insekt (Blutlaus) auf engem Raume zusainmcu-- sitzt. leicht erkennbar ist. Die Besitzer von Obst- und Friichtbäumen werden deshalb unter Hinweis auf die ihnen obliegende gesetzlich« Verpflichtung hiermit angehalten, auf ihren Grundstücken die hiernach «rforderllchen Bernichtungsarbeite« unverzüglich nnd Nr. 40, Seite « längstens binnen 14 Tagen borzunehme», und zugleich darauf ausmerkscim gemacht, daß etwaige Säumigkeit in der Vertilgung der Raupen nach tz 368 Ziffer 2 des NeichSstrasgejetzbnches mit Geldstrafe bis zu 600 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen zu ahnden ist, während für Säumigkeit in der Vertilgung der übrigen Obstbaumschüdlinge (tierische Schädlinge »nd Pikzkrankheiten) hier mit eine Geldstrafe bis zu 1500 Mark oder Hast bis zu 14 Tageil festgesetzt wird. Wir habe» eine Untersuchung der Obst- nnd Fruchtbäume in hiesiger Stadt durch unsere Aufsichtsbeamten angeordnet und fordern hierdurch die Besitzer solcher Bäume auf, nicht nur diese Untersuchung unweigerlich geschehen zu lassen und Misere Beamten hierbei, soweit nötig, zu unterstütze», sondern auch im Falle der Feststellung des Vorhandenseins der Schädlinge die zu ihrer Ver nichtung erforderlichen Maßnahmen zur Vermeidung der Be strafung sofort, spätestens aber binnen einer Woche, von der Untersuchung ab, auszusühren. Ueber die Arten der Schädlinge »nd die Mittel zu ihrer Bekämpfung und Vernichtung wird eine vom LandeSobstbanvereick verfaßte Belehrung in ber Kanzlei des Wohlsahrtspoüzeicimtes, Neues Rathaus, Eingang Ringstraße 19, Erdgeschoß links, Zimmer 51, an Beteiligte unentgeltlich abgegeben. —* Zahlung der Gasrechnungen. Um den Abnehmern von Gns, Strom und Wasser, die mit Mahnung und Androhung von Zwangsmaßnahmen verbundenen Unannehmlichkeiten und Kosten und den städtischen Ge« schä'tsstellen mühevolle Arbeit zu ersparen, ist es unbedmgt erior- derltch. datz aus Leu Uebertveisnngs- »nd Einzahlniigsiornnl men außer dem Rechnungsbeträge und dem Absender auch de Wohnung, die Berbrauchsstelle, die Rechnung, die beglichen werden soll und die Nummer des E nhebnngsab chnittes gcnnu angegeben werden. Tie bargeldlose Begleichung gilt erst daun als bew rkt, wenn sie aus einem der Girotonten des Sladtbannmtes. die am der Rückseite der Rechmmgs-ormutaie angegeben sind, gntgeschrieben und von der Buchhalterei ordnungsmäßig verbucht Word.» ist. Die Mabngebnhren, die bci Gas nnd Strom lür jedes angeiangene Hundert 2 Mark betragen, sind auch dann zu entrichwn, wenn die bargeldlose Zahlung zwar b.nnen 8 Tagen nach Rechnung sstellung und vor Einte tung des Mahnverfahrens geleistet wurde, d e Ver buchung aber wegen mangelhaster Angabe» nicht erfolgen konnte. —* Jahresschau Deutscher Arbeit Dresdcn 1922. Dir Pcrzellainndustrie ist, wie die chinesische» Erzeugnisse beweisen, geschichtlich sehr alt. Aber erst die Fortschritte der modernen Technik und die Erkenntnisse der heutigen Chemie haben unserer Porzellanmdustric die Mitiel rn die Hand gegeben, um sowohl Gegenstände von höchster Vollendung und künsilerischcr Vollkom menheit als auch einjachc Bedarfsgegenstände Herstellen zu kön nen — Dinge, derer, Gebrauch einem auf hoher Kulturstufe stehenden Volke zur Notwendigkeit geworden ist. In Verbindung mit der Chemie ist die Porzeltantechnik heute imstande, dem Por zellan alle Farbenzusanimensetzungen zu geben, welche auch der Maler mit dem Pinsel aus der Leinwand hervorzau- bcrn kann. Die Farben werden, wenn es sich um sulche handelt, die das Scharsbrennen vertrage» können, unter der Glasirr auf daS verglühte Porzellan gemalt oder man setzt sie ans die Glasur und bringt sie mit dieser durch nachträgliches Einbrennen zum Znsammenschmelzcii. Eine besondere Art sind die Lüsterfarben, Ueberzüge von Metalloxhden ans der glasierten Obers'äche. welche so dünn sind, daß die Oxhdfarben selbst nicht hcrvortrcten, sondern durch Interferenz der einfallenden, mit den von der glänzenden Glasurschickt reflektierten Lichtstrahlen ein eigen tümlicher, kostbarer, irisierender Schimmer erzeugt wird. Por zellan ist das feinste aller Tonfabrikale; die Verzierung der Por- zellangegenstände, wie daS Bemalen, Vergolden usw., wodurch die Kunstwerke von höchster Farbenpracht erzeugt werden, nöti gen den Laien oft genug ein Kovfschüttsln der Bewunderung ab. klm nun auch dem großen Publikum den Werdegang eines Por- zellauartik-IS anschaulich vor Auge» führen zu können, und es in die Geheimnisse dieser Industrie eiuzusübreu, wird aus der diesjährigen Jaliresscbau Deutscher Arbeit in Dresden <1. Juni bis 16. Septembers, die bekanntlich das Gebiel der Keramik und Glasindustrie umfaßt, eine analhtischc Abteilung für die tech nischen Vorgänge bei der Porzellanherstellung nach dein heutige» Stande der Technik eingcrichtct werden. Gemeinde- und Vereinsnachrichte» § Dreien«Altstadt. Hl. Orden. Sonntag Uhr Ziiscnnmenknnst. * DreSden-Reustadt. Der Apokog. Kurs, den die Nenstätncr Ortsgruppe des Volksvereins auch dieses Jahr mit dem gottbe gnadeten Redner, hochw. Herrn Oblatenpater Sup. Langer ver anstaltet hat, geht leider seinem Ende entgegen. Wer noch eine Stunde höchster Begeisterung erlebe» will, der komme zum letzten Vortrag, am Dienstag de» 21. Februar im Ballhause, Banß- ner Straße 86. Nach dem Vortrage sinder wieder künstlerische Darbietungen statt unter gütiger Mitwirkung von Frau Susanne Wapner von der SiaatScwer, von Herrn VortraaSmcnter Ludwig Flehner, Herrn Geigenkünstler Gottfried Stanek, sowie unserer so hochgeschätzten Nenstädtcr Eäcilia. Lajje sich niemand diese letzten Angenbiicke der höchsten Erhebung, des schönsten Genusses» entgehe»! 8 Dreodsn-Firkedrichstadk. Mari'anstche Kongregation. Sonntag, de» 19 Fcbrimr, trüb "„8 Ubr Anschluß on die gemein« schäslliche hl. Kommunion der Ltidia in der Ho kirckie. N-uInn ttag Andacht »m 6 Uhr, dann Gcneralversaminliina in Friedrichstadt. H Lelpsiq. Radsgh rer und Radkahrcr-nnen, di* Interesse an a-'m.unschast!ick'en AnS'ahrien haben, wollen sich bist* mit mir baldigst in Verbindung leyen, damit znm Frühjahr bereits eine gemütliche Gesellschaft bei-ammen st. Ich bi te auch Leser dieses, Bekannte hieran' astsmerksam z» machen und deren Meldung zu veranlassen. Adolf Holzhansen, Leipzig-Gohlis^ Slockstraße 0. Nußlandhilfe An Spenden ginge» weiter ein: Nenmark. Dresden ..... Marl 60 — Hampe. Dresden ..... 10 — Ungenannt, Dresden .... I.— Ungenannt, Dresden .... 2 -- U»aena»nt, Dresden .... l.— -Fräulein Lehmann. Dresden . „ 10.— Wcighardt. Drc den .... 10.— N. N , Dresden „ 2 - R N., Dresden ...... 2 — Ungenannt, Dresden .... , Ungenannt. Dresden .... 7.— Hedda Köhler, Klinacnberg. . „ !!.— Josepk Kraut. He denau . . . Frensch ». Rudolf, Ne»-Schirgiö- " 20.- walve 100.— Ungenannt, Leipzig 20.— A. L- Z-, Dresden L6 — Kalhol. Kasino, Zittau . . . 70,— Bisher quittiert * 2676 — Summa: Mail 3013.— Für poistebend genannte Betrüge hcizliche» Dankl Weitere Gaben nimmt entgegen Die Geschäftsstelle der Sächs. Volkszeitlitt- Dresden, Holbeinstraße 46
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