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Nr.»« 21. Jahrg. Fernsprecher: Redaktion 32722 — Geschäftsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 147V7 SMlMe Freitag, 17. Februar 1922 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden-il. IS, Holbeinstrab« 4lr VezuaSpretS, vierteljährlich V4 ziveimoiiattich IN s» monatlich 8 s» frei Hau». Einzelnummer so 4- Die Läckfi'che BollSzemiiig erlcheml sechsmal WScheutltch. — Sprechstunde der Redaktion S StS 8 Uhr nachm. Nicht aus drücklich zuriickverlaniite und mit Rückporto nicht dersehe»« «tniendungen a» dt« Redaktion werden nicht autbewabrt Slnzrtge», Annalim» von SeichSttsanzeipen ot» It» von lramiNenanzeiaen di» I I ltbr vorm. Anzeiaeuvrei» >de d e Bei»;««» N.ti« iVainilienauzeiaen S.rl» >tir Vereine'«.«»t» die ite'inmszei e SS mm breit N.—. Osfert-nzebvhr- skr Selbst abholer I.—, bei Uebersendung durch die Post außerdem Portozuschlag. — ,Zur und ,,«»» aeichr>»'>eue onue ourG >er>-- tvrewer -nuaeaebeue wn-iae» ouue^ -nn a,e ,-erauimoriiichtcll a oie N>chl»>te> des Teile» »xpl ttdernebmcu Amuilnne in Dresden: Schm>dtSche Buchbnndi.. chiS. V. Beck Lchloßitr. 5>. in Baude» ibranr Nur'«! a. d. Peiritirche < Die Entscheidung iin Reichstag Vertrauensvotum für Dr. wirth — Das Aabinett bleibt Tagesschau Fruhjos Nausen sprach in Manchester über die graste Hungers- twt in Rußland, der bereits bis zum Januar 10 Prozent der Wolgabevolkerung zniu Opfer gefallen sei, dreiviertel Millionen, darunter viele Deutsche seien dem Hnngertvde ausgeiiefert. Nansen gab erschütteende Einzelheiten dieser Katastrophe und appclticrte noch einmal an Europa zu tatkräftigem Einschreiten. Der Dubliner Berichterstatter der „Daily News" berichtet, das; nach den Kümpfen der letzten Tage, in denen Iren gegen Iren standen, ein Stillstand eingetreten sei. Im SitzungSsaale des sächsischen Landtages sprach gestern nachmittag Dr. Karl Rottgardt-Berlin über eiettrische Anziehung ohne Magnetismus und Eisen und deren AuSwertuiigsmögttch - leiten für die Zwecke der drahtlosen Telegraphie und Telephvnie. Der bekannte Sonderbündler SmeetS wurde wegen Belei digung zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Der Verteidiger meldete Revision gegen das Urieil an. Die RcichSgewerkschast der deutschen Eisenbahnveamten hat zu heute ihren erweiterten Vorstand zusaiiinienberufen. um zu der augenblicklichen Lage, die infolge der Erregung in de» einzelnen Lireltionsbezirken verschärft erscheint, Stellung zu nehmen. „Abgebrühte Kerle" Von W. P reu st e Dresden, 18. Februar >922 In Meisten Hai sich etwas ereignet, was nicht alle Tage geschieht. Herr Fellisch, Wirischaftsmiriister Sachsens und Ver bindungsmann der beiden Parteigruppen ini skabinett, hat dort nämlich eine Rede gehalten, die nicht biost seinen politischen, sondern auch seinen unabhängigen Freunden gar zu kräftig aus siel. Umsonst durchstreift man den sozialistischen Blätterwald, um irgendwo ein Echo dieser Rede zu vernehme». Auster der örtlichen Presse sind Ohrenzeugen die einzige», von denen man ttwas darüber hören kann. Herr Fellisch spricht über die Be- rmtenpolitik der Regierung. Eingehend, offenherzig und äußerst »erständüch. Wenn seine Freunde diese eindrucksvolle Verkün dung trotzdem nickt unterstützen, sondern totschweigen. so tun sie das offelitmr in der Erwägung, da st man nicht alles, tvaS man denkt und vorhat, auch sagen soll. Herr Fellisch wollte eine solche Mördergrube aus seinem Herzen nicht machen. In fröh lichem Vertrauen und kindlicher Harmlosigkeit rief er am Schlüsse seinen Hörern zu: die sächsische Regierung bestehe ans so ab gebrühten Kerlen, dost sie darauf vfiffe, was die Bürgerlichen zu ihrer Beamlenpolitii sagten. Man pfiff aber nicht, sondern schwieg und winkte auch anderen zu schweigen — soweit man das konnte. Neber diese Grenze hinaus dagegen besieht kein An last, schweigend über die Ansichten hinwegzugehen, die so herzhaft ausgesprochen und so verlegen anfgenmnmen worden sind; denn sie betreffen seine wichtigsten Stihicksalsfragen. Es war nicht gerade neu, »venn Herr Fellisch den Beweis zu führen suchte, datz die Revolution und die Sozialdemokratie den Beamten die staatsbürgerliche Freiheit gebracht, die alte Regierung und die bürgerlichen Parteien sie dagegen stets in „bedauernswerter Knechtschaft" gehalten hätten. Aus dieser Be hauptung, die wie so manche andere durch hänfige Wiederholung nicht an Nichtigkeit gewinnt, leitete Fellisch den Vorwurf an die mittlere» und unteren Beamten ab, das; sie durch Nichtbeachtung dieser Sachlage die Regierung selbst dazu nötiglen, wichtige Aemter mit Nichtbeamtcn zu besetzen. Wenn man erst ein Heer von Beamten habe, das zielbewutzt sozialistisch und gewerk schaftlich gut diszipliniert sei, dann werde man noch ,zanz anders wie bisher die Beamtcnstetten mit Sozialdemokraten durchsetzen. Ter Beamie, der das nicht versteht und schleunigst seine Partei zugehörigkeit danach richtet, dem ist aber wirklich nicht zu helfen, llnd so spricht derselbe Redner, der Pech und Schwefel auf die alte Regierung fallen lässt, weil sie die Beamten politisch beein flusst habe! ?tbcr cS kamen noch mehr Lockungen. Solche Dinge, wie Prüfungen, seien Neste aus der Rumpelkammer des alten Staates, geeignet, Streber und Schmarotzertum grofzzu- zieben. Dieser Grundsatz, der z. B. in Herrn Iustizamimanu Lohe bereits verkörpert ninhcrspaziert — Herr Loire ist ein mehrmals bei der ersten Prüfung ducchgefallener Kaiizleibeamter an einem Leipziger Gericht, aber november'ozialistisch so begabt, das; er von dem anderen Nobcmbersozialisten, jetzigen Insti;- winister Dr. Zeiguer ans Wahlverwandtschaft gleich in die höchste Stelle berufen wurde, die für die mittlere» Iustizbeainten reser viert sind — und wanchem gar lieblich dünken, der der Ansicht ist, das; der deitsche Svrack ein schwerrer S»rack is. Biele freilich werde» weniger erbaut sein, wenn sie ihr Gvninasialzeugnis uns ihre hesiandene Sekretärsprüfung in die Rumpelkammer wan dern sehen. Indessen, der Geprüften sind weniger als der Un geprüften, und der Politiker denkt in Zahlen, auch wenn er nebenbei als Minister ans das Staatswohl achten soll. Ter Lockruf geht Weiler: Lächelnd tut der Minister das alte Märchen ab. als wolle seine Partei das Berussbeanttentum zerstören. Dieses alte Märchen steht aber leider im Erfurter Programm Punkt zwei, wo die Wahl der Behörden durch das Volk in Verantwortlichkeit und Hastbarmachung gefordert wird. Und kommt Herr Lipinski in seinem Entwurf einer Gemeindereform dieser Forderung etwa nickt höchst folgerichtig nach? Hier liegt einer der vielen Steine, über die man immer wieder stolvert: Wahlüeanite sind doch nun einmal das Gegenteil von BerufS- oeamten. Das eine aber ist Parteidoania, das andere darf man nickt anrühre», ohne den letzten Anhänger aus de» Beamten- reihen einznbüsten. Na, denn also: mal ko und mal so. E<« kommt darauf an, mit wein inan rodet. Die Berufsorganisation der Beamte», also der Deutsche Beamienbniid und als sein Teil auch der Bund Sächsischer Staatsbeamter stelle» mif dem Boden parteipolitischer Neuiraii- tät. Ci» solcher Grundsatz mitten im Kampf der Ideen und der polftischen Leidenschaften ist austerordentlich schwer zu wahren. Es gibt in den Organisationen denn auch Kräfte ge nug, die die Strömung nach der einen oder anderen Seite ab lenken wollen, nnd die Verhälinikse der letzten Zeit, die Stellung Berlin. 16. Februar. (E. D.) Bei der entschcivenen Ab stimmung im Reichstage wurden im ganze» abgegeben 421 Stim men. Davon sind 16 meiste Zettel der Bäuerischen Bolkopartei. Mit Nein stimmten 185 Abgeordnete, mit Ja stimmten 22V Abge ordnete. Der Regierung ist demnach das Vertrauen mit einer Mehrheit von 35 Stimmen bei 16 Stimmenthattuiigrn ausge sprochen. Für das Vertrauensvotum stimmten Zentrum, Sozial demokraten und Drinokrate». dagegen Deutschnattoiiale. Deutsche Volkspartei. Unabhängige und die bilden kommunistischen Gruppen. Keine Zurücknahme des Mißtrauensvotums der Deutschen Volkspartei Berlin, 15. Februar. (E. D.) Mit Rücksicht auf irreführende Pressenacocichten sieht sich die Fraktion der Deutschen Volkspartei zu folgender Erklärung veranlasst: Auf Veranlassung von Ex zellenz Spahn wurden die Vertreter der Deutschen Volkspartei gestern zu einer Sitzung in der Reichskanzlei eingeladcn, in der der Herr Reichskanzler nnd je zwei Vertreter des Zentrums, der Demokraten und der Sozialdemokraten teilnahmen. Bet dieser Zusammenkunft wurde die inncrpolitische Lage beraten und von seiten des Zentrums und der Demokraten dringend auf die Not wendigkeit der Schaffung einer durch den Zutritt der Deutschen Volkspartei erweiterten NegierungsbasiS hingewiesen. Die Ver treter der Deutschen Volkspartei erklärten, dast eine Zurücknahme des persönlich auf den Reichskanzler emgesteittrn Mißtrauens- antrages auch dann nicht in Frage kommen könne, wenn man dein Vertrauensvotum eine noch weiter abschwächenve Begründung gebe. Ihrer Auffassung nach könne nur dann die Frage des Misstrauensvotums erneut erörtert werden, wenn sich noch vor der Abstimmung eine neue Regierung gebildet habe. Dann wurde eine »ene Lage geschaffen sein, zu der dann die Fraktion dev Deutschen Volkspartei erneut Stellung zu nehmen habe. Die Vertreter der Sozialdemokratie erklärten sich bereit, die An regung in ihrer Fraktion zu erörtern. Nachdem inzwischen der Beschlus; der Sozialdemokratie ergangen und damit sestgestcttt war, daß die in der Zusammenkunft angeregte veränderte parla mentarische Situation nicht niehr in Frage kommt, erklärten die Vertreter der Deutsche» Volkspartei in der heutigen zweiten Zusammenkunft, dass sie sich von weiteren Verhandlungen keinen Erfolg versprechen können »nd daher an der Wciterberatung nicht teilnehmen würden. Berliner Presfeäutzerungen zur Neichstags- a Stimmung Berlin. 16. Februar. Das „Berliner Tageblatt" fuhrt aus: Die Pvlitik der Deutschen Volkspartei hat kläglich Schisssl'cuch erlitten. Wenn sie sich nicht dazu hält, wird schiiesstich das Stenerkonipromiß von einer anderen Mehrheit durchgesührt werden mit Variationen freilich, die den tonangebenden Herren der Großindustrie in der Volkspartei nicht so glatt herunter gehen werden, wie die vielümstriUene ZwangSanIeihe. Für die Außenpolitik ist die Abstimmung, die der Kanzler gestern erzielt hat, so bemerkt das „Berliner Tageblatt", groß genug sttr Genna. Der „Berliner Loknlanzeiger" betont: Man soll den Sieg Dr. Wirths nicht zu hoch cinschätzen. 'Seine Koalition ist — gerade die jetzt mit dem Vertrauensvotum beendete Anssprache beim Eisenbähnerstrcik hat das »lehr als je bewiesen — von inneren Gegensätzen zerklüftet. Ter „Vorwärts" stellt fest: Das Ergebnis der Abstimmung ist für Deutschland erfreulich, für die Koalitivnsparteien befrie digend, für die Opposition beschämend. zum Cisenbahnerslreik nnd andere Fraget, imben die RichiungS- künipfe unter den Beamten gewaltig gesteigert. Zeugnis davon legen zwei Kampfschriften der jüngsten Zeit ab. Die eine „Re gierung gegen Beamte" im Anschins; an den 'Fall Rüssel, vor vier Wocken erschienen und damals von uns besprochen, will die Poli tisierung des Beamtentums awvehre» und die ihm überlieferte Idee des Dienstes an die Gesamtheit bertieft begründen und zum Ausdruck bringen. Die andere «Beamte gegen Regierung" kommt soeben ettvas s»ät an. bringt nicht eine einzige Tatsache, um sie dem Material des Gegners enigeg'-nznballen und ersetzt diesen Mangel durch rein politische Gegenangrisfe, die die „Ver herrlichung des Berussbeaiiitentnms" als „große Anmaßung" bezeichnen und sich bis zu den, Wulwusbruch steigern: „Lieber die Diktatur des Proletariats als dies« Sckmnmschlägerei der bürgerliche» Gesellschaftl" Diese geistigen Krisen in der Be amtenschaft sind der Regierung keineswegs imb.-iannt. Ihr, so wie de» politischen Gewerkschaften der Arbeiter und Angestellten sind die unpolitisch»«» Beamtenbünde längst ein Dor» i»> Auge nnd sie benutzt ihre Stellung zur größimöglichen ttnier- stütznng der Kräfte, die sich bemüh?», zunächst die unteren »nd möglichst auch die mittleren Beamten in ihr eig nes Lager za ziehen. Das Haupthindernis sieht man dabei in den höheren Beamie». Immer schärfer, immer gehässiger wird der Kampf gegen diese Gruppe. Wäre Tricksen nicht durch ReichSbesiiinmnn- geii gebunden, man hätte sie längst politisch und wirtschaftlich z» vergewaltigen versucht. Ist dieser Haß nun wenigstens politisch begründet? Es ist kein Geheimnis, das; di« bürgerlichen Er lverbsstände mit der Auffassung ihrer Interessen bei den leiten den Verwaltnngsbeamlen keineSwcgS znsriedc» sind. Der Be amte, besten Lebensinhalt cs ist, der Allgemeinheit zu dienen Der „Tag" spricht von einem Siege Wirths. Die „Germania" nennt die Abstimmung einen großen Er folg für die Politik der Regierung nnd eine persönliche Genug tuung für den Kanzler. Die „Deutsche Tageszeitung" befürchtet, daß sich Wirths äußere Ersüllnngsvolttik jetzt noch mehr dein Abgründe nähern wird. - - Der Reichstag Berlin, 15. Februar. 170. Sitzung. Nack einer zweiten Beratung des ReichsmielengesetzeS wird die Beratung unterbrochen und die Vectra uenSdebattc eröffnet. Der Saal ist überfüllt, Negiernngstisch, Tribüne» Diplomatenlogen dicht besetzt. ., Als erster spricht Abg. Hecgt (Dn.): Am So»»ah-ad Hai der Reichskanzler ein klares Vertrauensvotum gefordert. Stellt der Antrag der Regierungspartei ein solche» dar? Ein positives Vertrauen ist nicht in ihm zu sehen, ist der Reickskanzler gleich wohl der Meinung, daß der Antrag seinem feierlich ausgesproche nen Verlangen entspricht? Abg. Cri spien sNS) beschwert sich darüber, daß in den jüngsten Aenßernugen Gröner und Hermes der Achtstundentag angetastct wurde. Die ködere Bureaukratie pfeife auf die Richt linien der Regierung und geht wie ein Scharfmacher der Indu strie vor. Wir lehnen das Vertrauensvotum ab, können es auch nickt durch Stimmenthaltung dulden. Reichskanzler D r. Wirtb: Dem Al»g. Hergt er widere ich: Zunächst ist es Ausgabe der Regier»ngsmi'.ieien selbst, wenn sie eö für richtig hatten, zu dein Sinne deö Antrages Stellung zu nehmen, für mich ist der Sinn ganz klar. Ich spreche eö ganz aufrichtig ans: Es werden die Erklärungen ge billigt, die die Regierung abgegeben hat. Es sind deren drei. In der Gesamtlage unseres Vaterlandes spielt die Beurteilung der auswärtig-.» Politik die Hanpiroüe. Wer also heute zu diesem Votum Stellung nimmt, m n sj fick, darüber klar sein, dast er a »i cki ein Wcrturteil über dir G e s a m t p o 1 i t i k der Regierung and- spricht. R e ichSverkehr 8 m inister Gröner (von den Kow ttninisten mit dem Rufe „Hundsfott" empfangen) sprich sich übet die Disziplinierungen der Beamten aus, und zwar werde eine mildere Praxis in dem Verfahren gehandhabt. Nachdem noch verschiedene Redner zu Worte gekommen, schließt die Besprechung, woraus üver de» Antrag des Zentrums der Demokraten »ud der Mehrbeitsso-ialdeu-etraie» abgestimmt wivd, der da lautet: Der Reichstag billigt die ffritärnng der Reiitzsrcgieruug. Dü? Abstimmung ergab zunächst :>,!!» Stimmen für daS Vertrauensvotum gegen 185 Stimme» bei 16 Enthal tungen. lLebhnsteS Bravornsen und Häudekmiscken auf den Tribünen.) Nach kurzer Fortsetzung der Debatte über das Reichs- Mietengesetz teilt Präsident Lobe mit, daß bei Feststellung der namentlichen Abstimmung ein Rechenfehler unterlaufen sei. mit ja hätten 220 Abgeordnete gestimmt. und Filieressen auszugleichen, iriil in Widerspruch mir dein Land wirt. dem Fabrikanten, dem Kaufmann, dem Handwerker, der die Dinge von dem G-sia,tKreise seines Berufe» sieln und sedeu muß. Und dieselben Männer, die alS Träger der Gegenrevvui- tio» Diener des .napitaliSmuS, VolkSverräier nsw. unerhört beschimpft werde», gelten in bürgerliche» Kreise» als willenloses Werkzeug der neuen Macinham r. Gerade die höheren, wißen» schasttich gebildeten Beamlen müssen unparteiisch und sachlich, müssen sozial denke»-, denn Wisienschaft hei-z Loslösuug von allen Fi'leeejie» »nd Vorurteilen, Wiu.-usch.tftlickk.'tt Et Sach lichkeit. Es gibt Sozialseinokrateil genug. d>e da- eiusebe», die Menge aber, die Leidenschaft drängi ich mehr und mehr an die Wand. Diese Menge will keine Sachttclfteit, sie will Politisierung der Braunen. Und sie will Lnn'.ine». Als „das Zünglein an der Wage" hat Fellisch die Sch,re» der mittleren nnd unteren Beamten bezeichnet. Sie solle» die kleine, die verschwindende sozialistische Mehrheit in Sachse» sichern, nn> deren Dauer man immer besorgter wird. Was schert es diese Kreise, wen» die Fähigsten verdrossen dem Staatsdienst den Rücken kehreil und dem Ruf in Stellen folgen, wo sie — welch herrlicher Erfolg des VolksstaaleSl — mit ihren Kenntnisse» nnd Fähigkeilen weit luehr privaten Iuteeessen dienen, als der Allgemeinheit! D>e heiligen Regierer sind bereit, Hunderie, Tanseude vvn unteren und mittleren Beamten, wenn sie auf die rote Fahne schwören, in die Stellen hinciitz-l'im'rfen. die sie wollen: Von Ministerial räten, Aiittshauvileulen. Kanrleivorständen, Botenmeistern »ird loao eS noch gebe» mag. „Brückenköpfe," so spricht Herr Fellisch, „braucht die Sozialdemokratie in der Beamienschaft". Na, also! Mögen imuierbin die Kopse aus dem Staute verschwinden, so be kommt er dafür . . . Brückenköpfe. Weiterbeialung Donnerstag nachmittag 2 !N,r.