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««re » elilsiiil »ns so- MW" äor Lot- Lirolrs" >atiou»I" «u 1.0V tplat« S, Nr.S« 21. Jayrg. »IQ 6S8 «S» der Pflicht. linvn rZs sgunäv orirmon v»g 7,, rgss,« wbsull » lr.3S.ll. A «in G „W»W'4 klpska- »Illwrls I rs roisv 111 asitur c rtmu81 er. elng. >T I iraße 38 caße 3S Fernsprecher: N,dakt«»n 32723 — Geschastestell« 32722 Postscheckkonto: Dresden Rr. 117»? SäÄlWe Sonntag, 5. Februar 1922 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden »Ä. »«» Holk,instras»e 4S Volfszeuuna v»,«nSvre»Si «tertelMr»«-»« u». ,w»imo„a»liL »« 0» monalllch frei Ha»», etn»»lnummck ka 1. Die Sültnllch» Natt»«»»»»« rricheu» lechsmal wSLeittltch. — Lvr»0>li«n»e der RrdaNion S vis N Udr «aLm. Ütcki m>»- drüMich ,urliit»»rlan<ile und «tt Sw-worlo nicht »«riehen» Mine»»,ingen an di» Redakttsn werden »ichi auibewahrl Slnretaenr ?innahme van Meiihsttsomeigen oi» IN. von NiamiOena»,eigen b,r ,, Uhr norm. Nnzeigenvret« 'tir d>« PeiUiieue ».« « '.tamiUeiianiieiaen >ur «»rein» «.»«» die ÄeName»», e W mm drei, 0. -. »»o uiUch aeichrievene iow>e n»rw .rermvreiver numeaevene oinqeiaen dnne" mir oie Nernniworllichieil >n a,e oi'chlialei' iirchi avernednren Annahme in Tre»de»: Schn»»,''«» «uchhandl.. Inh. P. »,«. Schloplir. S. in «anpen ^ran, N»r,a, a. d. Peirilirche 1 Vnes6en. ^/sksenksussln. 22 Klikml-Konrki'l kapollmsisier tisinr Lulsvlis mit »sine» 12 künrtlern Kv8i3unan1 Kleien Kang68 Tagesschau In Italien wird ausS neue die Bildung eines Kabinetts Bonomi versucht, Der Versuch von Unabhängiger Seite, den Reichstag sofort wieder einberufen zu lassen, ist vom Präsidenten Lobe rn ab lehnendem Sinne beantwortet worden. Der alte Vergarbeiterverband zu Esse» a. R. hat eine Ent schließung angenommen, daß, falls Unternehmer und Regierung seiner Fonderung auf Lohnerhöhung gegenüber eine ablehnende Haltung einkehmen sollten, der Streik in ganz Deutschland vor bereitet iverden wird. Eine zweite Abstimmung des Konklave hat »och keine Wahl getätigt. Das Aussteigen des schwarzen Rauches am Freitag niittag kündigte au, daß die Papsiwahl noch nicht entschieden war. Das Ergebnis der nächste» Abstimmung soll Sonnabend nach mittag verkündet werden. Der Vorsteher des GorichtSgefängnißeS in Naumburg ist von seinen Diensigeschnften enthoben worden. Aus dem Gefäng nis war vor einigen Tagen Ok>crleutnant Boldt entwichen und konnte b'Sber noch nicht wieder ergriffe» werde». Aus dem Ausland . AmerikahUfe für Sachsen und Thüringen Im Dezember gab Richard Strauß in New-Uork ein Konz-rt mit seinem 100 Mann starken Philharmonischen Orchester. Die Einnahmen flössen der Amerikabitte sür Sachsen und Thüringen iür den Drei - Millionen - Dollar. Fonds zur Fortsetzung der Deutschen Kinderspeiiw'g durch die Quäker zu. Der Saal war ousveikiust. Die ..Nein-Uorker Etaatezeilung" stellt einen starken künstlerischen Ertrag fest und schildert die Anteilnahme der Vemohnrrschart von New Uvrk, indem sie rühmend hcivor e' t, daß dieser „künk'lerische Gottesdienst" dem Liebeswerk des Quäker, .ffindeSsiirsoige in Sachten und Thüringen zu üben, reichliche Mittel zugeiiihrt haben dürfte. Kreditvorfchuh an Oesterreich Prag, 4. Februar. Der österreichische Finaiizniiiiister Gürtler, der gestern früh eintraf, verhandelte mit der tschecho slowakischen Regierung über einen vorläufigen Vorschuß von 100 Millionen Tschccho-Kronen, weil der in Lana vereinbarte Kredit erst nach der parlamentarischen Genehmigung, also nicht vor April, flüssig gemacht werden könnte. Die Valutasrage auf der Konferenz von Genua Prag, 4. Februar. Ein Führer der tschechischen MebrheiiS- parteien, Dr. Raschln.- der frühere Fiiianzminister, erklärte in einer politischen Versammlung, er glaube nicht, daß »lau sich in Genna einig werde, weil die Welt in drei Lager gespalten sei. Eines dieser Lager, nämlich Amerika und England, hätte die Inflation bereits überwunden und sei zu VorkriegSpreisc» und zu der Vorkriegswirtschaft zurückgekehrt. Tie zweite Gruppe: Frankreich, Italien und die Tschechoslowakei, suche sich von diesen Nachkriegöbalniaschwierigkcitcn zu befreien, und eine dritte be stehe aus jenen Staaten, welche noch mit beiden Füßen in der Volten Inflation stehen und Banknoten drucke», ohne sie auch nur wirtschaftlich zu denen. Es müsse also jeder Siaat zunächst sich selbst zu helfen suchen. Der Brrgarbeiterstreik in der Tschechoslowakei Prag, 4. Februar. Gestern fand in Brüx eine Obinänner- konserenz der Betriebsräte des iiordwestböhmischen Braunkohle, reviers statt, welche die Ansrnfung zum Generalstreik zur Kenn^ nis nahm. Heute stehen bereits 45 000 Bergarbeiter im Braun- kohlenrevier im Ausstand, während der Streik in den Stein kohlengebieten Kladno und Mährisch-Ostran erst in den späte,i Nachmittagsskiindeii einsetzte. Der Zweck der rumänischen Anleihe in Amerika Bukarest, 4. Februar. Das Fiuanzblatt „Argus" behaup tet, daß der neu« Finaiizmiuister Vintila Bratianu die im Aus sande befindlichen Lei-Notcn und Kassenscheine aufkaufen lassen wolle. Dafür sei die Anleihe, di« in Amerika mit sranzösischer und englischer Lkankunherstützung ausgenom men »werden soll, be stimmt. * Rückkehr des «iriechischen Kronprlnzenpaares Athen» 4. Februar. Der griechische Kroiiprinz Georg und vie Kronprinzessin sind in Begleitung des Generalstabschefs Dusmanis auS Bukarest nach Athen gestern znrückgekehrt. Die Ateeiklage im Reiche Feber die Lage in den einzelnen Direktionsbezirken hört die TU von amtlicher Stelle Folgendes: Im Bezirk Altona ruht der Verkehr fast vollständig', die Einrichiung eines Notbetriebes für Hamburg gestattet sich besonders schwierig. Die Polizeibehörde hat die Streikleitung festgenommeii. In der Geschäftsstelle der NeichSgewcrksclmft deutscher Eisenbahner sind 1000 Streikaufrufe beschlagnahmt worden. Beim gestrigen Schichtwechsel, nachmittags 2 Uhr, ist das Zugbegleit. und Stationspersvnal stellenweise dem Dienste ferngebliebcn. Von heute ab tritt eine Dampferverbindung Deckeuhude-Hanibnrg in Betrieb. Im Bezirk Berlin ist der Siadibahnverkehr vollständig eingestellt. Der Vorortverkehr wird nur in sehr geringem Um- fange aufrechterhalten. Im Fernverkehr Verkehren ganz wenige Züge. Im Bezirke Breslau sind mehrere Bahnböfe in den Streik getreten. Der Güterverkehr ruht in dem ganzen Bezirke, mit AuSiiabiiie von Brockau nach Oberschlesien. Hier wird der Verkehr durch Katiowitzer Lokomotiven aufrechterhalten. Per- soneuzüge verkehren nur :m beschränkte» Umfange. Diese Züge werden durch Arbeitswillige und ieckinsche vorgcbildcte Bureau! kräfte gefahren. Man gibt sich der Hoffnung hin, daß das Sta- tionspersonnl bald wieder Herr der Lag« sein wird. Im Bezirke Kassel sind die in der Neichsgewerkschaft organisierte» Beamten im Ausstande. Im Bezirk Halle wird von Leuna riach Halle ein Not- betricb anfrechierhalien. In Jüterbog hat die Streikleitung die Abfahrt eines Mschznges »ach Berlin verhindert. In Leipzig habe» Lokomotivführer das Ausfahren einer Lokomotive verhindert, indem sie die Ekassclilänche der Lokomotive zcrsiückettcn. Es sind Maßnahmen Strossen, um die Saboteure zu verhaften. In, Bezirk Frankfurt a. M. wird ei» Noibeirieb anf- rechterhalten. In den NachmittagSstiindcn sind mehrere Per sonen- und Güterzüge auf den Hauptstrecken des Bezirkes ge fahren. Die Eisenbahndireklion Magdeburg ha! eine» Notfahr plan anSgearbeiket. 60—70 Personenzüge Verkehren aus den verschiedenen Strecken des Bezirkes, sowie etwa 30 Güterzüge. Dieser Notfahrvlan ist gestern fast vollständig eingchalten wor den. Drr Eisenlmbndirektio» hofft, daß bei weiterer Heran ziehung der Technischen Nothilfe die Lage sick bessern wird. Im Bezirk Münster l. Wests, haben Ausständige die Lichtleitung des Babnhofes Münster durchschnitten. Im Bezirk Hannover wird noch »wrocn eine Reibe Non Arbeiterzügen fahren. Im SIreik befindet sich nur das Lokomo- tivpersonal. Das SiationSversonal ist fast Vollständig zur Stelle. Im Bezirk Königsberg wird der Transport von Vieh und Güter» mit Ausnahme von Lebensmitteln lalnngelegt. In S ü d d e u t sch l a n d ist der Verkehr fast fahrplan mäßig. Aus Wiesbaden wird gemeldet, daß die Besohuugs- bebörde dem Eisenbahlipersonal besohlen Hai. an Ort und Stelle zu erscheinen und alle Befehle anSznsühre», anderenfalls kriegsgerichtliche Verfolgung eintreien werde. Bruch In der Reichögewcrkschaft Berlin, 4. F-bruar. Die Hattung des gegenwärtigen Vor standes der Neichsgewerkschast hat. wie die „Tägliche Riindsclm'l" ans zuverlässiger Quelle erfährt, die Folge gehabt, daß die süd deutschen LaiidcSverwattuiigeii der.Neichsgewerkschast der Ber liner Zentrale mitgeteilt haben, daß die einzelnen LandeSgruppen endgültig aus der NeichSgewerkscixrft ausscheiden und den Wei sungen des HauptvorslaiidrS sowie des Aktionsausschusses mch! mehr Folge leisten. Die Stellungnahme des Deutschen BeamtenbundcS Berlin, 4. Februar. Die Vertreter des Deulschen Beamtcn- biindes haben beim Reichskanzler nochmals Vorstellungen er hoben, um die sofortige Aufnahme von Verhandlungen mit der Reichsregier»ng über die Forderungen des BeamienbundeS zu erreichen. Der Reichskanzler erklärte sich dazu bereit. Der ertrcier des Deutschen Beamteubundes sagte zu, aus eine so fortige Beendigung des Streikes hinzuwirken. Der Ausruf der Svivcnvcrbiindr Berlin, 4. Februar. In den, Aufrufe der Spitze,werbäiide heißt es u. a.: „Es ist unerträglich, wenn eine einzige undiszipli nierte Gruppe in so unveranlwortlicbcr Weise mit dem Schicksal der gesamten Bevölkerung spielt. Dieser Lohnstreik einer Be- amtengruppe muß bei der derzeitigen Wirtschaftslage auch bei nur kurzer Tauer die LebenSbedinguugen aller Arbeitnehmer, besonders in den Großstädten, auf das Verhängnisvollste ge fährden. Geradezu katastrophal wirtt dieser Streik bereits jetzt, drei Wochen vor der Konferenz in Genua auf die Außenpolitik Deiiischlands ein. Die Verantwortung gegenüver den von ihnen Vertretenen Arbeitern, Angestellten und Beamten wie gegenüber dem gesamten Volks legt desbalb den Unterzeichneten Spitzeu- organisationen aller GewerksckmftSrichiungen die gebieterische Pflicht auf, alle im Streike befindlich» Eisenbahner aufzufor- dcrn, die Arbeit sofort wiederauszunehmen. Von der Neichs- gewerksclmst wird erwartet, daß sie sich ebenfalls ihrer schweren Vcraniwvrluiig bewußt wird und den Streik unverzüglich be endet. Die iür diese» besonderen Streitfall der Reichseisenbahn beamten erlassene Verordnung des Reichspräsidenten wird mit der Beendigung des Streikes gegenstandslos. Der Reichskanzler erklärte ausdrücklich, daß alle Berichte und Meldungen über eine beabsichtige Beschränkung des verfassungsmäßigen KoalilivnS- rechteS durchaus unbegründet sind." Abwiirteildc Haltung der Post- »nd Trlegraphenarbetter Verl!», I. Februar. Der von den im Deutschen B ekehr? Hunde organisierten Post- und Telegraphenarbeitcr am Donners tag abend gesaßte Streikbeschluß gilt als »och nicht offiziell. Ai» Freitag vormittag beschloß eine neu/ Fnnknonärvtrsaininlung. zunächst eine atzwarieiide Hallnng eiiiziniebmeu, bis der Streik beschluß von der VerlmndSleittmg Berlin des Deulschen Verkehrs- bundcS sanktioniert wird. Berlmiidlinioen beim ReichSkoozIer Berlin, 4. Fevrnar. Reichskanzler Tr. Wirtt, empfing gestern nachmittag die Snivenuerbände der drei GewerkschaftS- richknngen. Auf Grund dieser Aussprache habe» die Spillen. twrlmndc einen Amins sür dir Benidchnng des Streiks erlassen. Im Ansch'nsse hieran wnrde der Vorstand deS Alloemeine» Deut schen VeamtciibundeS empfange», der dem Reichskanzler die ausdrückliche Erklärung gab, das, er den Streik ahO'll.ie und das Vorgehen der ReichSgewrrkschaft nicht hillige. Der Reichskanzler sagte zu, das« täe Erörterung über die giiindsälllinieii Fragen der Bramtenbrsoldiiiig fortgeselll werde. Die Landtagsrede des Abg. Herein Wie wir bereits berichteten, hat bei der ersten Beratung über de» Entwurf eines Gesetzes über die Umwandlung der Lehrer seminare und L e h r e r i n n c n s e m « n a r e der Abg. Heßlein in längeren Ausführungen den Zentrumsstmrdpunkt dargelsgt: Trotz der vorgerückten Zeit und trotz des liebenswürdigen Zurufs des Herrn Kollegen Schneller müssen Sie mir schon ge statten, auch noch hier meinen Standpunkt und den Standpunkt meiner Partei darzulegen. - Die Besetzung des .Hauses war von Anfang au eine sehr schlechte und ich gehe mit Herrn Kollege» Dr. Sepfert vollständig einig in dem Bedauern darüber. Mögen wir a»f einem Welt- anschauungSpunkt stehen wie wir wollen, hier handelt es sich doch um eine Sache von solckser Bedeutung, die eiri größeres Interesse, ganz gleich, auf welchem Standpunkt wir stehe», ver dient hätte, als eS das hohe Haus ihr hat zuteil werden lassen. Hier handelt es sich nicht nur ttm die Lehrerseminare, nicht bloß um die Lehrerbildung, sonder» um den Einfluß, der von den Lehrerseminaren und von der Lehrerbildung auf unsere Kinder ausgeht, cs handelt sich um die Serie unserer Kinder Und von diesem Siandpiinkt aus — mögen wir rewis, links in der Mitte sitzen — müßle der Landtag dieser Frage i Interesse zuteil werden laßen. Das. ivas der Herr K ultu s m : » istsr soeben an snbrt bat. hat mich allerdings nicht davon über zeugt, warum Verordnung dein Gesetz vora»Sgeoa»ge» ist, und wenn ich Haft wäre (Abg. Schneller Wäre?), dann würde ich mit s o z i a l d e in »k r a ! i s ch e n ..Dresdner Volkszeitung" vom Januar sagen, daß eS auch diesmal besser gewesen wäre, ,.t> S ta u d p u n k t e i n e S i n, Ressort nicht genügl Vertrauten", die Geheimrnte spreche» zu laßen, als s zu sprechen. (Heitertest. — Astg. Dr. Sehsert: Ist boshaft!) Ter Herr Abg. Arzt lmt in sehr scharfer Weise Z e u t r u m s p a r t e i und di- katholische Kirche Gegner dieser Sacke bezeichnet, er bat sogar Luther in Ge sab zur Zentrumspariei gestellt. Ich darf vielleicht den H Kollegen Arzt dahin belehren — vielleicht sorgt er auch dc daß in dcn Oberschulen und Anftmuschulen das zur Gell kommt — daß die ZeiitrumSvartei erst ini Iabre 1370,7l geg det worden ist; es also nicht möglich ist daß Luther sich Vh-geniatz zu der Deutschen ZentrumSparlei stellen konnte. Herr Abg. Dr. Sevfert bat schon darauf hing wiesen, daß Artikel H3 der ReichSverfassung i» der Nationalversammlung fast einstimmig (Zuruf deS ' Dr. Sehsert) oder mit einer überwältigenden Mehrheit a nomme» worden ist (Abg. Dr. Sehsert: Einstimmig!). , einsiimmig angenemmen worden ist. Noch besser! Das ist beste Widerlegung, die ich dem Herrn Abg. Arzt bi