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Sächsische Volkszeitung : 06.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192111066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19211106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19211106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-11
- Tag 1921-11-06
-
Monat
1921-11
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.11.1921
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I. —n. - » sterolprcchcr auigegebene Anzeigen iünncn wir die Aeramwoulichicl: -j.i c»:- j I Uhr r,.n» Ml unanill ch geichnn d>e H.ichltglen ceS Te:°.e« . — Preis ilir die iene iawie d»rN, »ich! »hernchmen ,2tn1 k«SK5D mion >>ic!II, ,II cl giZor Zsn! > iiefch!?« Es-') 02tt. line »oez »äs«: oe,! j r kuci, mit j ielcee xex. I «isrxozs» n -12^«. i!. IN « n Sonntag icht u. 8. -. !.. 3 Seguil- h vorhkriqek t noch V»»- «s. ». ». Tchnl- »d» Sv. u. K. N. Anmut nbetnn-, die omme» lnach 0 tum tl.lü s M. So. u. ». »., B sE-rz, an im Mo> che Kapelle an: Ly bi» «. - Sll« .. «. «. P. 1 Ank nnd >ber jeden S. »i. Mo^ 8 M ».IS Schul, kesse 7 u. 8. , 2 Vesper. l. bi» MO. «st Pr.. S 7 «. » «.. ^ ». »eter. Phrifte-lchk- »d «ach »« ->'!!'!! st«. X» T » >e. » tenleho» ««t »s« U,«a» M*»«-. S. Rectzts oder links? Im Anschluß au eine sehr eifrig betriebene Titiigblai! Agi tation der Dentschnatioiialeii. die in den letzten Wochen und Tage» besonder«, cmssällt und unser Interesse vor altem deshalb ver dient, weil der „KatholilenanSschnst der Dentschnationaien Volt,- Partei" eine besonders intensive Werbearbeit leistet, muß einmal die Frage untersucht werden, ob tatsächlich der Reichskanzler Dr. Wirth, wie man ihm in diesen Druckerzeugnissen vorwirsr, „aus seitendcS Proletariats steht, wen» e S zn m K ampf zwischen Proletariat und B ü r g e r t u m t o m m t." ES ist ohne weiteres begreiflich, das! dir tziechiSparreien einen Kanzler haben wollen, der ihren Gedankengänge» nahe sieht, genau so, wie die Linksparteien einen ihnen gejinnnngsoerwaudken ersten Rcichsbeamten sehen möchten. Beides trissl ans Dr. Wirth nicht zu. DaS oben wörtlich wiedergegebene Zitat soll nach der Absicht der Dcutschnativiialen den Unwillen des Bürgertums grgen de» dem Zentrum angrhörigen Reichskanzler wachrnsen. Es ,g eine der im polilischen Kampse so oft sich eiuschleichrnden nua schwer auSznrotteuden ÄeschichtSlügen, die in einem Zusammen hang der Oesfeiitlichkeit bvrgetragen tvird, aus drm man sich auch eine gewisse Wirkung ans grosse Kreise des deutschen Zentrums verspricht. Zur Steuer der Wahrheit must rechtzeitig der Lüge eutgegeugetrete» werden. Besonders wertboll ist es, sich hircbet au die eigene Auffassung des Reichskanzlers selbst Hallen zu können, die er in Karlsruhe auögedrückt hat. In der vergangenen Woche, als in Baden der Wahlkampf vor den Landtagswaylen tobte, erschien auch dort dieses berühmte Flugblatt der Deutschnatioualen, das drm Kanzler seine» AnS-- spruch vorwarf: „Wenn es zum stampfe zwischen Proletariat und Bürgertum kommt, so stehe ich auf seiten deö Proletariats." Ru einer anderen Stelle sagte dasselbe Flugblatt: „Der Eudkampf zwischen rechts und links naht heran!" — Des Reichskanzler'? An sicht geht nun aus folgenden Worten hervor: „Vorhin hat mir ein freundlicher üoerr ein Flugblatt ge geben. Es ist gerichtet an die Katholiken vom Katholitruans- schust der Deutschnationalen BolkSpartei. haben Sie von den Herren, als sie noch die Macht in Baden haiien, ein Angebot an die Katholiken erhalten? Da waren wir gut, den Wagen zu schieben und die Lasten zu tragen. 'Als Loh» dürfen wir uns von diesen Katholiken beschimpfen lassen. Der Verfasser deS FlugblatieS konnte mir keine grössere Frrnde machen, als mich bei den Karlsruher Katholiken anzuschwarzen, indem er sagt: Dr. Wirth habe gesagt, wenn es zum Kamps zwischen Prole tariat .und Bürgertum komme, so stehe er ans seiten deS Pro letariats. Ich siehe zu meinem Wort und will erklären, wie es anfzufassen sei. DaS Flugblatt sagt: Der Endkamps zwischen rechts und links naht heran. Ist die Lage so, dass wir unS müssen morgen entscheiden zwischen rechts und links, zwischen der ttzrnppe, dir die Politik der Macht jetzt in der Stunde der Wehrlosigkeit zu ihrem Prinzip erhebt, daß der Wahlkampf in Baden geführt würde unter dem Schlagwort: hie Besitzende, hie Arbeitgeber, Besitz und Produktionsmittel und hie Prole tariat, wozu alle Festbesoldcte», Kleinrentner, alle Männer des Geistes und der Wissenschaft gehören und der am Schraubstock eine vorgeschriebene Form durchführen must? Nein, so h eistt d a S P roble m g ar ni ch t. DaS ist eine Ber - gistnng der Volksseele! handelt cs sich bei dieser Entscheidung zwischen rechts und linls um eine Entscheidung gegen Die Demokratie, ivaS soll dann ans der anderen Seite stehen? haben nicht gerade diese .Kreise in unserem demvkra tischen Staate, den wir erkämpft gegen die änsterste Rechte und die änsterste Linke, gerade durch unsere Arbeit wieder die Frei heit bekomme», ans der politischen Tribüne nusireten zn können? Es givt fromme Leute im KatholikenauSschnst der Dcutsch- natioiialen BolkSpartei; sie berusrn sich ans Papst Benedikt XV. Ich habe nie gewußt, daß die Denlschnalioncile» eine Wallfahrt nach Rom unternommen haben; aber erinnern Sie sich an den Krieg, wo die ganze Welt mir von Macht und Vernichtung sprach und sich manche Kriegsziele steckten, die die Eroberung dec halben Welt bedeuten: da ist ans dem Erdenrund Papst Benedikts Stimme erschallt: „haltet ein! Will dieses rühm vom Wahnsinn erfaßt dem Abgrund z» Merkwürdig, daß man jetzt ans die Stimme will, nachdem man jahrelang nicht darauf Parole zur Scheidung zwischen rechts und links annigeben nnter Berufung ans Papst Benedikt, ist niedrigste Geschickitsilittcrei, die es je gegeben hat! In Weimar war der Biind der Mitte zwischen Zentrn m und D e- mokratie geschlossen, und auch der politische B n » d zwis ch e n A rbeit und Best tz. Ich sehe das Ziel der Politik nicht darin, diese Bünde gewaltsam auseinander zn reisten. DaS must Ziel unserer 'Arbeit sein, daß die demo kralische und die Bnrgerwclt gemeinsam am RetlnngSwcrk deS deutschen 'Volkes arbeiten. Nicht Trennung, nicht Zersplitte rung. sondern Zusammeiiführnng, 'Ansban! Ich stehe zn mei nem Wort: Wenn die Deutschnatioualen es da hin bringen konnten zn sagen: .hie Monarchie, hie Republik, hie Besitz, hie 'Arbeit, hie Ar beitgeber, hie Arbeitnehmer, dann weist ich, wo mein Herzschlag mich hinsührt. An diesem Tagestehc ich, ob Führer oder nicht, in de n Rei he» deS arbeitenden Standes in Deutschland. (Lebhafter Beifall.) Damit dürste der aus par,eipoltiischeu Erivägnngen verbrei teten absolut falschen und unziltresscnden Darstellung der Deutsch- nationalen ein Ende gemacht sei». Es steht somit fest, daß das Äaiizlerwort besagt: Ich stehe fest auf dem Boden der Verjüh- n ung, der Verständigung! ich vertrete, wie eS meine Pflicht ist, die demokratische Verfassung. Diese Politik wird getragen von einer respektable» 'Mehrheit der deutschen Volks vertretung. Sollten jedoch die Dentschnationaien einmal obsiegen und einen Schnitt durch unser Volk nach ihren Wünschen durchfüh ren wollen, dann stehe ich als Freund der 'Arbeit i» den Reihen der Schassenden. Obwohl sich ein Eingehen aus die Kanzler-Vesehdung durch den Katholikenansschust der Dcntschnationalen auf Grund der eben angestclltcn Erwägung schon erübrigt, sei doch noch ein Gedanke anö det Kanzlerrede nachdrücklichst niiterstrichen, der besonders die Unzuverlässigkeit und Unehriichkcit dieser Gruppe beweist. Zwar haben Pie DeutschnaUonalen bis heute »och leine Wallfahrt »ach nnteriiommen und noch dulden sie das reiche Europa wie getrieben werden?" des Papstes hören gehört hat. Diese gilt leider nicht nur für Sie Tentscg.iaiionalen — in ihren Reiye» wütende Katholilenfresser, aber aus oen gleichen Papst wollen sie sich berufen, dem sie vor etwas mehr als vier Jahren nur Spott und Hohn zuteil werden ließen. Wävrenv des Krieges galt doch nur der etwas, der die Worte .Macht" »nd „Vernich tung'' im Munde führte. Die Dentschnationntcii, sie nannten sich damals noch .Konservative, stellten erschreckend weitgehende .Kriegszicte ans, die sie eigentlich damals schon in der ganzen politischen Welt lächerlich machen mußten — auch das gilt nicht nur für die Dentschnationalen — und ticsten einen Reichskanzler nach dem andern fallen, der nicht ihres Sinnes war. (Man lese einmal die eben erschienenen Memoiren Betymann Hollwegs und beachte die daraus ersichtliche hohe Bebentnng des päpstlichen Frie densschrittes.) Damals erhob sich ein Man», es war Papst Benedikt XV., der orn Mächtigen der Welt den Wahnsinn der EroberuiigSgelüste und der Vernichtnngsfrcude vorhielt. Im Namen seiner nnirdischcm, rein geistigen Macht sprach er von der Versöhnung und dem Frieden. Man lese einmal die dentschnationalen Blätter jener Zeit nach! Man studicre einmal, wie sie sich gegen dieses Wort vom Frieden auftehnte» und ihren gehässigen Spott auSgossen über den Mann, der alle Völker der Erde als seiner Obhut cuwerlraut ersieht! WaS ist davon zn halte», daß man jetzt ans einmal den Papst als dentjcPiatioiiales Beweisstück anwendet, nachdem man in einer viel wichtigeren Sache ihn seinerzeit verspottet hat? So sieht der Kampf aus, den man nur a»S parteipolitischen Gründen gegen einen Reichskanzler vom grvstpoiitHchen Ausmaß eines Dr. Wirth führt. Man wirst ihm vor, kV stände links, weil er rechts nicht stehen kann, weil ein Staatsmann eben gegenwärtig nicht rechts stehen kan», der eS gut mit seinem Volke meint und cö nicht noch einmal in die wahnsinnige Kata- strophcnpolitik hinein rennen lassen will, der wir alles unsägliche Elend von heute verdanken. Sollten nicht gerade alte deutschen Katholilen sich endlich einmal ciumniig zn dem großen katholischen Friedens- und Per- söhnnngSgedanken durchringcn und hinter die von idsarrn und renlpolitischcn Gesichtspunkten getragene Politik des Kanzlers stellen? In solchen Zeiten, wie wir sie durchleben, müssen alle persönlichen Vorurteile znrückgestell! werden hinler die Rellung deS Vaterlandes. Die Finanzlage des Reiches Berlin, ü. November. 45 Anfragen, das war der Anstatt der Sitzung am Frei tag i:n Reichstage. Denn eS war bekannt, daß der ReichS- finciiizinnüster selbst die vom Reiche geplanten und bereits im NeichswircsclMstsministernim und ReichSrat durchgejprochenen neuen und großen Slenergesetzeniwnrse im Reichstage embrin- gen werde. So konzentrierte sich das Interesse in der Sitzung allein auf ihren zweiten Teil, während bei der Beantwortung der Anfragen das Hans nur äußerst spärlich besetzt war. 'Avec diesmal ging eS trotz des monotonen Geschäfts nicht ganz ohne Reibung ab. Graf Westarp ist eS, der die wenigen an- wes'udc» Abgeordneten zn Zustimmung und Widerspruch vec- anlaßte. Lies geschah bei der 'Anfrage der Decilschnaiioiialcn wegea Störung von Regimcntsseicrn in Pankow und Lankart bei Anttam, sowie in Forst in der Lausitz. Die Regierung er klärte dazu, diese Falle seien Angetegenlieit der Länder. Eins Aniwcn der Länder ans die beircfsende Anfrage sei jedoch noch »icht eingegangen. Dies erregte den Zorn der Rechten und den Speir der Linken. Noch eine Anzahl weiterer Fähe, so n. a. das Verbol eines Vortrages Dr. AilogrubeS in Dresden, brachte Graf Westarp zur Sprache, an? die er bo» der Regierung dir gleiche Anurwrt erhiett. Tann endlich, nachdem zwei Stunde» da'iingcstblichcn waren, nahm NrichSfiiian'>:ni»ister Dr. .Herme-; das Wort. Bei Aufstellung der vorüegenden Lient'rgc'sclictttwnrfc ist davon nuSgegange» worden, daß jede vorhandene Stenc-rgnelle bis nnfS äußerste anSgesctiöpst werden muß, daß jedoch eine il e v r r s P n n » » n g der st e u e r l i ,1, e n Belastung zum Zusammeiivrilch unseres WirtschnfjslebrnK führen und damit die Duelle, ans der die Einnahme fließe» soll, verstopfen müßte. Ich bi» mir bewußt, daß die Stenern, über die Sic beschließen sollen, die iingcheperlichste Belastung tarstelteii, die je einem Volke ,zugriirutet worden ist. Gigantisch wie der Kampf, in dem daS deutsche Voll mehr als vier Jahre fast der ganzen 'Weit gegenübergestanden l>«t, sind auch die Folgen für imS, da wir schließlich der »cbrrmacht unterlegen sind. WaS nun die Ihnen borgelegie» Gesetzeniwürfe anlangi so lind sie insofern nicht vollständig, als der Entwurs eines Ge setzes wegen Aenderung des K oh le n st e n erge se tze S noch anSjleht. Ein solcher Entwurf ist bereits dem Reichsrate vorgclcgt und von ihm angenommen werde». Seine Einbrin gung an den Reichstag musste aber znrnctgesielli werden, da in zwischen der NeichSkohlenrat bestimmte Vorschläge über die Ver edelnng der Kehlrnsiener gemacht hat. Es erschien zweckmäßig, mit Rüclsichi ans diese Vorschläge den EnlwmK nochmals zn überprüfen. DieS wird mit der gebotenen Besclileum gütig geschehen und ich hoffe, aiobald in der Lage zu sei», Ihne» de": Entwurf rorlege» zu rönnen. Ich möchte aber das eine hervorheben, daß die Gesetz-ninairfe dis Zie! haben, einen ge rechten Ausgleich zwischen der Belastung des Verbrauchs und der Bclastnng des Besitzes zn schassen. Den Haupttcil der Beützstener Hüde! die Vermögens steuer. Tic ist notwendig geworden, um den Gedanken, der ini ReichSnotopfer enthalte» war, aber durch die inzwischen ein getretene Geldentwertung »ch nicht hat erreichen lassen, i» einer den veränderten Verhältnissen «»gepaßte» Weise zur Durchsnhnlttg zu bringen. Zn diesem Zwecke soll eine laufende Vermögenssteuer erhoben und von drei zn drei Jahren nach eine:» Maßstahe veranlagi weiten, der den jeweilige» Wert deS VerinögenS richtig erfnsst, und damit sowohl den Veränderungen in dem Bestände der Vermögen^,als auch in ihrem wertlichen Verhältnis Rechnung trägt. An Stelle des i» Wegfall iom menden Teiles- des ReichSnolopserS soll auf die Dauer von 15 Jahren ein Zuschlag zur Vermögenssteuer treten, der so bemessen sein muß. daß er einen vollwertigen Ersatz für da? ReichSnotopfer bildet. Neben' dieser VerinögenSstcner wird bei den E r - i st. Aich! minder st! die richtige und g der bestehenden ienecveranlag'.uig eine laufende Vecmögen-:-zmvach-:>leuec nne eine einmalige Be steuerung des V.rmögenszmcachjes ans der Nachkriegszeit voc- geschlagen. Die Durchführung dieser Steuern wird die Lteu-.r- verwaltung vor neue große Ausgaben sieiien. Die Steuerbe hörden sind schon jetzt mit der Dv.rchsnhrmig der bestehend:» Gesetze in einer Weise belaste!, die i» ste die höchsten Ansor dernngen steck!. Deolmlh musste bei der Anssieckling der Ent würfe ans deren möglichst einsnche Gcsto.ttnng sonne daraus Be dacht genommen werden, daß für die Aufarbeitung der jetzi vor handenen und. wie ich betonen möchie, znin Teil duech den Gang der Gesetzgebung selbst veralieien Rückstände einige Zeit zur Verfügung bleibc. Deshalb lonnie auch die erstmalige Ver anlagung der Vermögenssteuer erst für dar- Jahr 1828 in Aus sicht genommen werde», da zunächst die Veranlagung der Ein kommensteuer und der Umsatzsteuer für die Iabee 1MI und 1iI2l, sowie die endgültige Veranlagung de:- ReichSiiolopsecS durchgeführt sei» müssen. Da aber mit der Heranziehung deS Besitzes bis 1!)2tz nicht zngewo.rlet werden kann, ist im Vee- mögenssteiiergesetzenlwnrs vorgesehen, daß im Jahre I!>22 über die nn Gesetze vom 22. Dezember !st2N vorgesehene beschlennigie Cntrichiung öc? ReichSnolopserS hinaus ein weiterer Teil des R e i ch S » o t v p s e rS n a m e n ! I i w w e r l> S g es e !! s ch asten e i n z n !> e b e n wiclilig als die Schaffung uenee Eiiuiahmen rasche V e r a n ! a g u n g u » d E r 6 obu « Steuern. Einen besonderen Erfolg sn> die verspreche ich mic von dem neu eingerichteten Buch und Bc- t c i e b S p r >i s u ii g S d i e n st. Eine D e n t s ch r i s t hierüber wird Ihnen gleichzeitig mit dom dritten Naebirag zum Reiche hanshalivlan sm das Iabe 1921 .»«gehen. In diesem Nachtrag sind für de» genannten Zweck rund 25 Millionen Mark angefor- deri, die sich kür das Jahr 1922 ans rund 59 Millionen er höhen dürsten. Ich betrachte diese Ausgabe als werbend im vollsten Sinne des Wortes, denn die Buch und Beirieboprüfnng tvird ein Vielfache? des Aufwandes, den sie erfordert, durch ein erhöhtes Steueraufkommen wieder einbringen »nd ini übrigen auch die gesunkene Steuermorai günstig beeinflussen. Aul die Bedürfnisse der L ü n d e r n n d Ge m c i n- den ist in den Gesetzentwürfen weitcwhcnde Rücklicht genommen worden. Der Notlage der kleinen Ren! »er ist im Vec- iiiögenSstenergeselc Rechnung gelungen. Tie sollen linier ge wissen Voraussetzungen nicht nur von der Vermöge»:-- sieuer selbst nebst Zuschlägen frei bleiben, so» der« es soll ihnen sogar das bereits entrichtete ReichSnotopfer wieder erstattet werden. liebe« den M e b r c r i r a g der vorgeschlagenen Stenern kann in Zeiten des schwankenden Ge!-wertes kaum eine Vor aussage gemacht werden, die ank unbedingte Richtigkeit An spruch hätte. > Immerhin Hesse ich bei vorsichtiger Schätzung diesen M ehcertr >« g in it 1 l> biS 12 Mi 1 liurd e n M nrk ver anschlagen zn können. Bisher waren an Ausgaben nuS dem ordentlichen Etat bewilligt 48,5 Milliarden. Daz» werde» »»» mehr neu nngeforderl t>5.8 Milliarde», so daß die Ausgaben -'S ordentliche» Etat? für d»S Jahr 1921 sich ani rund 114,25 Mil liarde» helaufen. Ein Blick in den Nachtrag oilck sofort die Er kiärnng für diese Ausweisung der Ausgaben. Es werden u. a. angefordert: 55,1 Milliarden für die AuSsükrung de-:- Fr- denSbertrageS, 2,9 Milliarden für die Erhöhung der Teuerung: Zuschläge kleistere? lediglich für die eigentliche ReichSverwall'-wi niid die Zuschüsse an die Länderst 9.9 MÜlinrdc» an Mehr nbe":v-.'lsnilgei! an die Lander und Gemeinden. Die übrigen Forderungen trete» gegenüber diesen gewaltigen Mitli.wR'» Ziffern weit zurück. Welche Einnahmen stehen nn» diesen Rie seuanSgaben gegenüber? ?»ack den bie-tn-rigen Einnahu-an sähe» für das PiecknnuaSsahr 1921 ivnrde» eric'ariel >4,2 iMil liarde». nach de» 'Ansätzen de? drillen Nachtrages werden wei tere 17 'Milliarden erwariet, so daß znsaiiimen sich 91,2 Mickiac den ai Einnahme« für das Rechnungsjahr >921 ergehen. E-. hieltst also im ««denilichen Han-Hali allein ein Fehlbetrag von 5.', 'Milliarden Mars. Ebne die .Koniiil'ntion Hai der ordeick liche Ha»c-Halt einen Ilclvrschnß von ,'gvei Miüiarden. dem die i'laSgab.n für die .Konlrivniion in Höbe von 55 Milliarden gegennherstehew Im anßerordenUickien HaiiSlialt sind von den 29.9 Milliarden zur Erfüllung de? Frieden:-oer!rage-- 29 Mil liarde» ans den ordenilichen Hg»?!'»!! nbergcgangeu. Dafür sind andere LtiiSgabeposten sehr stark aeiiiegen. Von den Mehr anSgaben eiitfatleu altein 19 Milliarden ans die R e ! ch S e i s e n h a h n. Davon sollen 19,9 Milliarden zur Ein lösnng der schwebenden Schuld der früheren SiaatSeisenbalin de» Siaaten zur Verfügung gestellt werde». Die übrigen 2.1 Milliarde» sind auf die gewaltige T c » e r n n g S w e l! e zurückzuführen. deren An-g!eichnng durch larislichc Erhöhung noch nickst möglich war. Insgesamt wird sich der nngedeckic Betrag deS »nßrr ordentlichen HgiishalirS 1921 von visher 19.2 Milliarden a»! 75 'Milliarden erhöhen. Der Anlcihehcdars dr-S Reiches für Vc«S IltechiinngSjahr 1921 belauft sich demnach insgesamt aus die ge waltige Summe von 4 1» Milliarde u M a r t. Ter Mehr bedarf, der durch eine gevlanle weitere Erhöhung der Beamten bezöge nsw. z» erwarte» ist. ist hierbei noch nicht brrüctsichtigtz Wie sich de« Reiche-han-i-hali de? Jahre? 1922 gestalten tvird, läßt sich beule bei der IInstGerheic der Verhältnisse nne mit allen Vorvehatlen sagen. Für da? Rechnungsjahr UI22 rechnet man zurzeit mit laufenden Einnahmen i» Höhe von 97,7 Milliarden, Anc-gaben im allgem,»ne» ordentlichen Haus halt 99 Milliarden, Ausgaben im ordentlichen .Kontrihntions hnuc-halt 77.9 Milliarden, Ausgabe» im allgemeinen außer ordentlichen Hanobalt 21 tMicliarden, AnSgaben im außerordent lichen HanSbat: für Koniribntion sAnSglcichSverfahren usw. 12 Miliiärden. Der außerordentliche Haushalt soll nur noch 'AnSgaben enthalte», die nach gesunden sinanzpolitischen Grund sätzen an? Anleihen bsstritien werden dürfen. Die Hanpstrolle spieien darin die einstweilen ans 49 Milliarden Mark veran schlagten Zuschüsse zn Eisenbahnen und Post. Sie stellen Ver schösse ans allgemeinen ReichSiuiltek» an die Betrieb..verwal tungeii dar und sind von diesen an? ihren eigenen Einnahmen zn verzinsen und z» tilgen. Der ordentliche Haushalt für die altzvmciiie Reichs-Verwaltung ohne Betriebsverwaltungen und Kontrilnilionc'n soll für 1922 nach Durchfnlirnng der Stcncrbor-
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