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Mv»t»S de» I. Ianr«- 19» VvII»»»tt,«, NeujahrS-Erlaffe an die denische Wehrmacht Der Reichspräsident Hai solHende» Erlab « tt« Wehrmacht gerichtet- „Mit dem Eintritt in« neue Jahr wird auch di« Weh» M» deutschen Volkes endgültig neu gebildet sein Wal die Friede». bedinaunge> von Versailles unS vom Heer und *"rr'ne übriglieben ist zusamn,eng« saßt in einer kleinen Wehrmacht. t»e nch durch Pslich,treue und Tüchtigkeit auszei-h» n miß. Mil dem deutschen Volke weiß ich mich ein« wenn ich ihr heute Meine und des Vollee Wünsche sür eine glückliche Zstkua/'t auf den Weg gebe. Mch.« si.- ein Markstein sein beim Wieüerausom »nsne« ValeilandeSl" Reichsivehrminister Tr. Seßler gedenkt in leinnn Nr»j«H»- erlaß -»nächst de- aus -"er Wehrmacht Au-geschiedenen. E» soll ihnen herzlich- Danlborkit bewahrt ««rden Es heißt dann weiter' „Fü, di>- Bleibenden aber gilt es. jetzt «it vollste Ansopse- rung »nd Hingabe t>. inneren Werte der neuen AehrmaLt zu ichos- stn. die ilir das D,i,,auen de» deutschen Volke« und nie ALtun.i der Welt sich-in. Dam gibt e« nur «inen Weg: Treu» Pflichter füllung für Vor! und Vctcrkond auf dem Boden der alten soldatischen Tugenden der Tisripl,' und Kameradschaft. Dieken Weg wolstn wir mufig unk aurrechien Haupte? beschreiten im unerschütterlichen Glauben an di« Zürnst unseres Vaterlandes." Ter vor kurzem zum General der Infanterie beförderte Chef der Heer«slei»».ng von Seeckt hat unter der fl-berschrist .Die Grundlaaen dg: Erzieh,mg d.S Heeres" eine .in-s1hr!!che und für das neugebildete Rstich «Heer bedeutsame Verfügung erlassen E» heißt dort u. a.: „An Stelle aller guten Wünsche i-'ir da« beainnende Jahr und die komm«,.de Zeit sehen wir das Gelöbms, »uiammenzu- stehen in d>.-r Hingav» a» unserenBeruf Wir wollen dg» Schwert scharf den Schild b'r nk halten. Da- Heer ist da« erste Machtmittel de« Reiches. Jeder Angehörige muß sich bewußt sein, daß er in »nd außer Dienst Vertreter und Mitträger l«r Rnchzgcwalj ist. Kein Auftreten und sin» ganzes äußere« Leben muß dieses Bewußt» sein und das daraus entsvringende VerantworrvngSgesühI erkennen lassen Da» Heer soll und wird auch nach Afth-Fung dxr allgemeinen W-Hrpslicht «in wahre« VolkSh»-. blpib.n Strasse Manneszucht ist und bleibt der G-nndps-i'-r aller Militär', chen Erziehung. Weis m»br al« E>- mabnunaen uno Strafen wirkt da« Vorbild. Pflichterfüllung und Selbstzucht vorzuleb-n is das heilige Recht jede; Vorg.?s»tzten In einfacher und würdiger Lebensführung, die dstn Ernst unserer ?r>t entspricht, in selbstlos, Arbeit zum Wohl des Goaz-a sei tgr Srldat. in welcher Stellung cv'chch auch befindet, all-n Kr-it.m dz» V-lkkS ein Vorbild. Es lo m« nicht mehr darauf in. in kurz beschränkter Feit und steter Wiel prkeh, R-Irutvnjahrgänge aug.vibildiu sondern Erft-Hmig und Ausbilduna sind vielmehr auf di« ein zelne Person gerichtet, die nach ihren Antrzen und Fähig keiten zu höchster Lc'siung zu entwickeln ist," Um die „Krieasverbrccher" Verliu. 1. Januar. Der deutschen Friedeusdelegation in Pari« ist nachstehende Rote des französischen Ministeriums ter auswärti gen Angelegenheiten vom 2« Dezember zugegangen! „In einer Reihe von Schreiben aus der Zeit vom 30. Juui bis 17. Juli 1920 hat Herr Göppert an seinen Amtsvorgänger da« Ersuchen gericht«' d«m Oberreichsanwalt in Leipzig über eine Anzahl deutscher ReichSangehöriger, die von den deutschen Justizbe hörden unter der Beschuldigung d«r Zuwidechantlung gegen die Kri^gsgesetze ver,olg„ werden, dir von ihnen gewünschten Aus künfte zu erteilen Ich beehre mich Ihnen mitzuteilen, daß. da leine der in den erwähnten Schreiben genannten Personen auf der dem Schreiben vom 7 Mai 1920 angefügten Liste von Beschuldigten enthalten ist, hin sichtlich deren im Protokoll von Spaa vom 9. Juli 1920 xin beson derer Weg sür die Austunstsbeschassung vorgesehen ist, die fran zösische Regierung hinsichtlich ihrer d-m Er suchen keine Folge zu geben vermag. Ueber die Fälle hinaus, aus die sich das eben genannte Schreiben bezieht, und sür die dieser besondere We der Austunstsbeschasftmg zugelassen worden ist. beabsichtigt die srunzdsische Regierung, hinsichtlich der NuskunstS- rrleilunq an deutsche Justizbehörden nicht von dem üblichen Verfahren dgr ordnungsmäßig au> diplomatischem Weg« anzubringenden Rechtshilssersnchen abmgchen. Indessen wird dem RechtshilsSersuchen der deutschen Justizbehörden und besonders ihrem Ersuchen um Aus. künste. soweit sie Beschuldigte betressen, die auf der am 8 Februar 1920 übersandten Lisi, der Beschuldigte», nicht aber auf der beson deren List« in dem vorgenannten Schreiben vom 7 Mai 1920 be handelte» 45 Fäll« stehen, keine Folge gegeben werden, da di« sranzösiiche Regierung hinsichtlich ihrer die Ihr durch die Artikel 228 mid 230 des Vertrages von Versailles zuerkanitte» Rechte un berührt ausrechtzuerhalten beabsichtigt." Die Note befaßt sich dann mif der Frage der R'chtshilsSersuchen des Oberreichsamvasis z>- Untersuchungen gegen Kri-gsbeschuldigte. Solche Ersuchen sind übrigens nicht erst seit dem 30. Juni, son dern schon seit Mitte März in großer Zahl bei der Friedensdelega tion gestellt worden. Die Note unterscheidet drei Sorten von Fällen. D«r diplomatische Weg soll dann eingeschlagen werden, wenn es sich der uS» ein« s, fandte« (schuldigte« Di« «if v>e am steter W Fälle beschränkt bleiben. In Snch»n »war nicht auf der List« der 15. wohl ober äntz ungsliste sieben, wird kein« R e hl«HNs« nzösisch» Regirving erklärt, sich tz«n in den der der ««lei Gttofarlckl» d s ArfK»u»v«rtra,er vorgesehene« Anspruch ,»f >»«li»f«rona dieser Person«» «nd ihre »bur« «eilunß durch srouztzsische Gerichte «ahrgn z» wollen Sie glank-t, diesem Anspruch« etwa« zu vergebe« wenn st« d«n vderraichSan-nalt für dal deutsch« Nirtersuchuugsderfahre» «der AuOknnst beschaffen Ulß«. Die Vniivaffmmg Deutschland» Berlin, 2 Januar. Wie entwaffnet Deutschland ist, geht au« den Zusammenstellungen der Blätter über die Herabsetzung der deutsche« Lanbs'rritkräftr auf die Grenze von 100 000 Mann Hervar. Fast 10000 Offiziere find entlassen: nur noch 4000 find im Heere geblielen. Alle Offiziere und Maimsilw' en des Bg- uriaubtenltande« sind au« ihrer militärischen Dienstpstich, entkasien. 5000 Geschütze, fünf Millionen Handfeuerwaffen. 60 000 Maschinen gewehre sind zerstört Alle Lenklustschiffe, 14000 Flugzeuge und Flugmotore sind abgfliesert oder zerstört. Demgegenüber hat das französische Herr au Flugzeugen drei Jagdrcgimenttr fünf Bomben- und sieben Beobachtung-vegimenter. im ganwn 9 28 Flugzeuge und 512 Beobachtungsflug,,euge. In Ergänzung dessen, war die letzte Noie der deutschen Regierung über tie Frage der Feslunq«artille»>e mitteilt«, ist nachzutragon daß be antragt worden wa'. der Festung Königsberg 390 Geschütze zu belasten. Bewillig' wurden nur 80, Die Festimg Pstlan sollte 75 behalten: bewilligt wurde» mir 36, Swinemünde wurden 32 bewilligt. T«r Festung Ulm, die 171 behalten sollte wurden keine bewilligt. Küstrin soll ketne Geschütze haben Damit ist Berlin einem Tinsalle von Osten her schutzlo« pleisgeqebst, Die „Times" erklärt, tie französisch« und englische Regierung seien sich darüber einig, die notwendigen Maßnakjmen zu ergreifen, um die Au-sübrunader von Deutschland übernomme nen Verpflichtungen zu sickern. Die alarmierenden Ge. rüchte über die Entwastnungsfrage seien rinzeitig, da die Lage nicht für kritisch gehalten werte „Dailu News" zufolge ist die englische Regierung, wenn sie auch Wachsamkeit für nötig hält, von dem Fort schreiten der Entwaffnung ter dentsHen Streitlüste befriedigt. Neue französische Beschwerde Berlin, 1. Januar. Wie der deutsch« Botschafter an« Pari« mitteilt, ist ihm am 81. Dezember eine Note der französischen Regierung zngegangen, in der die Behauptung ausgestellt wird, daß Deutschland in einer Reihe wesentlicher Punkte gegen di« in Spa übernommenen Verpflichtungen verstoße» Hab«. Die Note schließt: „Die französische Regierung nimmt, soweit fie beteiligt ist, schon jetzt Akt von diesen Verstößen, die Deutschland gegen die feierlich übernommenen Verpflichtungen begangen hat. Die alliierten Regierungen werden über diese Verstöße zu befinden haben." Nach dem Protokoll von Spa sollten die Kontrollkommissionen darüber Berichten ob die deutsche Regierung die übernommene» Verpflichtungen loyal eriülle. Deutschland hat sich nach besten Kräften und in voller Loyalität bemüht, den Anforderungen des Protokolls gerecht zn werden. In den Ländern der Alliierten ist der Erfolg dieser Bemühungen von Staatsmännern wie im Parlament und Presse anerkannt worden. In der vor liegenden Note aber sollte offenbar, um dem im Spa.Protokoll festgesetzten Termin vom 1. Januar zu wahren, alle» zusammen gefaßt werden, was nach Ansicht der Konirollkommissionen überhaupt als Mangel oder Verfehlung in Betracht kommen könnte. Deutsche Berrvahrunfl in der oberfchlestfche« Abrüstung Berlin, 1. Jan. Die deut'che Friedeusdelegation in Pari» bat oni 80. Dezember geaen den Beschluß des Botschafter»«»«» vom 27. v. M»S. bezüglich der Abstimmung in Oberichleste« Verwah rung eingelegt. Die eing ebende Beantwortung dertztotr de» Botschaften«»«» wird nach einer baldigst stattfindenden Sitzung de» Neichrkabinett» erfolgen. Auf ewig ««geteilt Kattowitz, 1. Jan, In der Neujahrsau»gabe der deutschen Zeitungen OberichleflenS wird ein Aufruf der deutschen Plebiszit« kowmissarS Dr. Urbanek veröffentlicht, in dem r» u. a. heißt: DaS entscheidende Jahr ist vngebr, chen. DaS oberschlestsch« Volk rüstet sich, aus den Scherben der nationalen Verwüstung, aa» den Trüm mern der Verleumdung und de» Hasse? ein neues Hau» zu bauen. al» «nd Deutsch« «erde» in dlefle« Haus« Raum Dt, Verfassung werden wir un« nach unsenn eigenen gestalten. Dt« Gar'chaurr Herren suchen jetzt Lufkrtschuna "jubelten Slangs. Ihre Begehrlichkeit und ihre Regierung», künden sich an «n Gewaltlätigkeitcn. Morden, Bomben- und Aufständen. Oberkchlester! Unier Neujahr: wünsch Hskfi«: Auf ew'g ungeteilt! Wr woll»n zusammenbietven, «Inder Oberschlesien» dletkun ein «tnz'g Volk. S!e» jahr»e«»fa»a i« Elqsee r. Jan. Zum ersten Mal« fett lv,4 haben tm Elyse, di« üblichen NeujahrSempfänae stattgefiinden. Dabei sagte Präsident Millerand, die wesentlirben Vorbedingungen sür eine endgültige Sichmmq des Friedens seien die loyale Annabme und vollkommene Aussübnnig der diplomatischen Abmachungen, die eine Sknrordnung aeschaffen hätten. Da« Werk der Entspannung bab, begonnen. Die bereit» erzielten Ergebnisse gestatteten, mit Vertrauen der Zukunft entge .enzusehrn. Da» Abkommen von shtume Klo«, 1. Jan. Wie di« Blätter melden, ist da» Abkommen zwischen den Vertretern Fiume« und dem General Ferrari» gestern mittag endgültig unterzeichnet worben. Die Bitte d'AnnunzioS, an der Spitze der Legionär« Fiume verlassen zu dürfen, wurde nicht bewilligt. Die Türke«, «nie» M«ratel Konftantinopel, 8. Jan. Nach einer HovaSmeldung hatte die Morte, da ihr alle Geldmittel zur Regelung der rück ständigen veamtenarbälter seble». Schritte bei den verdaud», «ächten unternommen, um die Rückgabe de» beschlag nahmten 400000 Goldiund zu erlangen, dir zur Deckung de» Zinlendienfte« für die während de« Kri» e« ausgenommenen inneren Anleihen in der Kafteri. oSman. Bank hinterlegt waren. Di« VerbandSmächte haben nunmehr in die Rückzahlung der gniannten Summ« «inaewilligt, unter der vedingung, daß sie unter Aufsicht der alliierte» Koatrollkommiifion »ur sI, Bedürfnisse de» Schatze« verwendet wird. Dt« Lag« »er Wrangeltruppen London, 1. Januar. Me de« .Daily ryronlcl," au» Athen berichtet «trd, ist die Lage der auk Oglltpolt befindlichen 24000 Man» Mtenden Truppen vrangel» ernst. Sie leiben unter Thpbu» und Hunger. Man befürchtet, daß st« «eutnm oder sich nach Kletnaklen begeben und den temalisten «nschlletze». tfrangel» Vertreter «es Ealli» Poll hat die La^ al« kltflch bezttchnet. Do« ««,« serbisch« Radinett velgrod, 8. Ja». Im neue» Kabinett Vaschitsch über» «i««t rrtikpwttsch di« Justiz, Dra»k»«itz da» Innere und vorläufig auch dle Oeffentlichr» Arbeiten, Stpsanowitsch di« Finanzen, General vromk» dt« HeereSangelegenheilrn. Friedenoschlvtz zwischen Rutzlaud «»d Finnland ^ Helft,gsor«, 2. Jan. Die Ratifikationsurkunden zwischen Finnland und Räterußland wurden am Mittwoch in Moskau ausgetauscht, so daß der Frieden zwischen Finnland und Rußland am Mittwoch den 2V. Dezember in Kraft getreten ist. De» »e»e Bizedünig »o» Indien Park«, 1. ganuar. »Datlp Mail' berichtet ln ihrer gestrigen Pariser Ausgabe, daß da» Amt eine» Virzekönig« von Indien dem Lord» Oberrtchter Larl »s Reading angeboten wordrn sei. Defregger s (Eigene, Drahtdericht der „Sächs. «,lk«,ett»ng-.) Berlin, 8, Jan. Wie au» München gemeldet wird, ist dortsrlbst oestern Fronz von Defregger, der berühmte Maler de« Tiroler Brrgvolkr» «« Jahr« alt gestorben. vesterreichischer Neujahroempsang Wien, 8. Ja«. Der BundeSpräfident oenchm'gte am Neu- jabrStao, «»läßlich de» Neusahrtzfeste» im Beisein de» Bundes kanzler», da» Diplomatische Korps. Die MisfionSchel« stellten bei dieiem Anlaß auch das diplomatische Personal ibrer M sfionen vor. Zum Empfang warm u. a. der deutsche, der niederländische, der schwedische, der dänische Gesandte und der lettische Vertreter er schienen. Noch einmal Erzberger« Steuererklärung In der Angelegenheit von Erzberger« Steuer erklärungen wird zu verschiedenen AuSlassunue» der „Nationalen Korrespondenz" der .Germania" folgende» geschrieben: „Dem früheren RrichSfinanzminister Eizberger sind die Einzel heiten, die die Nationale Korrespondenz mittrilt, nicht bekannt. Seit März 1920 ist man überhaupt von keiner anulichen Stelle mehr an ihn herangetreten, auch hat er keinen Pfennig Nachsteuer entrichten wüsten, sondern vielmehr einwandfrei den Nachweis Sächsische Vollszritung — Nr. 1 — 3. Januar 1921 Die Richter von Satan Volksroman von Felix Nabor (Nachdruck verboten.) (31. Fortsetzung.) „Aus. in die Toferne!" riesen die Männer. „Wir sangen die Mörder —" „Hast!" ries dist Richter. „Nur nix übereilt. Laßjs erst tie Gina ausrede» —" Gina Holle e-si tief Atem, che sie sortsuhr „Das ist noch nit . . das Schlimmlie kommt erst . . . Bei der Almweih , .m alle Wallfahrer nmgebracht werden. . . wie es sümn einmal ftanl gewesen isi eamolr-, wo mein Bester ums Leben ae'om- :» ist, Uub der schwarze Spiel,arnu . . ist der Mörder. . Sie schluchzte laut und erzählt» inner Tränen, was sie in r Tasernwirtschast erlauscht haste, stin jäher Schrecken erfaßte „..'e aber auch ei» furchtbarer Zorn erfüllte sie. „Kommt zur Tr- f.rne, zur lerne!" riese,, sie durcheinander. „Wir schlagen ihn tri, den Schuft. . ." Nur mit Mühe gelang et dem N ch-er, die zornbebenleu Män ner zurückzilhalte». „Nit planlos liandel,-.." sagte er. „Wir müssen tie Spelunke umzingeln sonst eistlomw.e,, uns die Schurken" Er gab die nötigen Verhaltungsmaßregeln und schloß mst den Wor ten: „Die schreckliche Tal beim Firnkrmz wird ihre Sühn- finden . . Maniiw von Salon, folgt mir! Wir wollen Gericht halten über die Missetäter Denn dös sind keine Mnischen. Dös sind Teufel!" Willig folgten sie seine» Aiioranniige». Denn alle wußten, daß er ihr Bestes wollte und ein lluger Kopf war. Di» Balla'stas genossen im Torfe »nd im ganzen Tale da? höchste Airsehen, fe>t mehr als hundert Jahren waren sie Richter in Salaa. ihr Amt schien in der alteingesessenen Familn erblich geworden zn sein und ging vom Vater auf den Sohn. Rasch war das Wirtshaus in weistm Kreise nmst ll! und alle brannten darnach, die Verbrecher an? ihrer Höhle herauszuholen. Nm liebsten Hälsen sie die beiden a:,l der Sftlle gelynckst Das anss Ueffte verletzte Ehrgefühl der T'rolst' und die Bevrohung des etg'nÄ, Leb n? „nd der heimatlichen Erde durch die verhaßten Welschen verlangten Sühne, 'ckrien nach Gmeckaigkei' Bei allen, Eiker wurde ober die tös.ga Vorsicht nicht außer acks gelassen: man loniite sa nicht wissen ob die Verbrecher Wallen oter gar Sprenggeschosse besaß',,, mit d'i'on beso.,dms de, aste Pis- ferari unnugeben perstan». An! all« Falle war-1 die An^re'str ans einen harten Kampf gefaßt, denn daß sich die v'iden hartgesottenen Sünder nicht freiwillig übergeben würsen war usthr als gewiß In aller Eile holten die Männer ihre Büchs >r und zogen eine» Ring um das Hans, dessen äußersten Kreis :>ie Frauen bildeten Das ganze welsch« Nest sollt« mit einem Schlage ausgebvbek werden, damit endlich Ruhe in, Dorfe einkeh-rt, nach der sich.ie'«r sehnte. Während sich dies in aller Stille vollzog, saß im äußersten Winkel des Wirtsgartens in der dichtbelaubten Krone einer Karmn'e der schwarzlockige Angelo und spielte aus keiner Schalm?, eine leise Melodie: Santa Luzia! . . . Aber er d. ustte die Wort- anders und sang v-riräumt vor sich hin: Bella Rostlta o Hella Rosistal Plötzlich schreckte er zusammen und lauschte; er vernahm Schritte und halblaute Rede». „Maledet-.v!" flüsterte er. als er die Torsleute von allpn Seiten lierankominsn sah „die wollen gewiß meinem Alten und dem filzige» Oheim zu teeib?, da heißt es beizeiten den Kopf aus der Schlinge ziehen." Indessen kamen d - Angreifer immer naher, so daß dein Burschen, auf seinem Baume droben ganz schwül weide. „Verdamm,," schimpfte er. „nun ist das Spiel zn Ende — ich mutz fort aus Lalan. Nur gut. daß ich mit Nositsa alles schon p.-abredel habe.. Noch heute müssen wi, über den Paß. Aber jstst heißt cS llug sein, sonst sitzen alle drei Orirello in der Falle. Klug sein. Angelo! . . " Er steckte die Schal»,,> ein und llctterte flink wie -in« Katze an dem Stamm der Kastanie ginab, wie ein Maro>.„ schleichend, die Hecke zu erreichen. Hatte er diese hinter' sich so war -r geborgen Mit einem Sprung war er an der Hecke und rnmnphicrtc schon bei sich: Gersttetl Aber er hatte nicht mit de» Helle» Augen der Frauen von Sala» gerechnet. Noch ehe er i» los Torngestrüpp der lebenden Hecke eingedrniwen war. hatten sie ihn schon erspäht und fuhren von allen Seiten auf ihn los. „Seht, seht, die welsche Katzel ... Fangt sie! - - . He,ist- muß sie Haar: lassen! . . . Heut: geht es nm t-c„ letzten Pelz! . Ans „ad dran! . . Der ichnne Angelo erblaßte l-i« ir die Lippen. Beim Himmcl heute wurde eL blutiger Ernst hen'e e.i, g es „ins Leb a Ta hi ß es flinke Füße mache,,, den» ein '.apst^r H>'ld wa, Angelo nickst Seine Hanptslärle war die Gewandtbstt. die List, „liest darin." sr dachteer. „bin ick, den schwersä st'.-- > k rutschen Hum, „ überlegen" So lies er denn, stost »uf i-'e Hecke z» rückwärts nach dem Hanse, daß die Frauen stutzten und stillstanden . Di-k-r Augenblick aenügte Angela, um mit ein parr krrüngen lix Kez z de» Ve,-- lolger zn diwehbrecken und wie ein slinles Wiesel durch -ine Lücke der Hstke zu fahren. Aber die Schar der Frauen nir lbni rilcb an, den Fersen »nd die Jagd feste über die Felder und ker-h nie Gäc n Angela stuckste. der Angstschweiß stand ihm aus den, Gesicht. Lange hielt «r dies« Hetzjagd nicht au»; wenn ein Hund aus ihn grhcz, wurde, war er verloren. All seine Gedanken galten nur e>n>n' Ziele: .Zu Rositta! . . Bei ihr Schutz und Zuflucht suchen! . ftnd t„nn m'ft thr übr di« Berg« — in die Heimat, nach Jtaste». Dem Glück entgegen!" Er lief, so rasch ihn die Füße trugen, setzte übst Graben und Hecken hinweg, aber die zornigen Frauen blieben ihm hart aus der Ferse. Da kam ihn, «rn rettender Gedanke. „Nck, gleich -ur Schmiedel ... Ich muß dst tollen Weiber «u'ftüliren Am besten ist eS. ich laufe in die „Alpenrose". Zur Hintenü, h:»e:n — und vom heraus. Und dazwischen ein Stück die kr.-vp; empor, daß sie glauben, ich habe mich im Taub'iistblag verstccki. So a-h, es." Tst Frauen waren ratlos suchten das Mietshaus ab vom Keller bis hinaus zum Taubensch.ag — doch st'i schönen Ang lo fanden sie nicht. Der stand dieweil Hins st einem Kolstenschuppen der Schmiste. schielte zu Rosittas Fenstern e-npor und wartete daraus, daß sie sich Mge. Aber das Fenster öffnete iib nicht und de'nnen in den schon ausgestatteten Räumen der Schmiede enslnö sich ei,- Nngewitter über dem Haupte der schönen Sünderin Michael Pallanta stand zürnend vor seinem Wpibr sein ganzer Körpst zitterte vor Erregung und au-', keinen Finger'pitzen schn'nen Funke» zu sprühen. Aller Groll, der sich in ihn, angesaivmelt halte, brach wie ein zorniger Strom aus ihm hervor. „N-de." ri'k er. „und sage nur ob es wahr ist. was d - Leute sagen — daß du heimlich zum Tanze gegangen bist und in de, Spelanle mit d-m Welschen gezecht hast!" Ihre kchwarzen Augen sunkel ea ihn feindselig an „Und wenn es so wäre." ries sie, sich zu trotzigem Kampse rüstend, „was liegt daran? Habe ich nicht ein Nccht ans Freude, seitdem du mich eingespel'rt hast wie eine Sklavin? Ich bin sung und leben«iroh Ich brauche Lust und Fröhlichkeit. Genuß und Vergnügen -- wandert es dich da, daß ich auf verbosencm W -gen suche was du mix vcr. weigerst?" . „Mein Gott." ries Michael., sich ,n die Stirn fastend, „lc ,st eS also wahr, was die Lense sagen? . O du schlechtes ln pflicht vergessenes Weib! Wie hast du d-ip-n Mann und dein Kind so Hinte,geb-n und „nk-'n Ehre in Schmutz sre'en können?" „Ach." ries sie höhnisch. ..mach doch nicht so große Worte woge» solch einer Lappalie! Mas liegt den, an einem Tonzcl Ma„ ist nur einmal jung und muß das Leb-n genießen." (Fortsetzung folgt.)