Volltext Seite (XML)
Einführung eines ei»heitlnl>eii Neichsgesetzbuches über winden half und dnniit de» Neichsgedanken wie kaum durch ein anderes Mittel vertiefte, das auch gern und freudig in allen Mitteln der See- und Landwehr initarbcitet, um dem Reiche nach außen hin, die ihm im Konzerte der Mächte gebührende Stellung und Achtung zu verschaffen als einen nicht zu unterschähenden Faktor des Weltfriedens. Das Zentrum förderte die Kolonialpolitik aus nationalen und religiösen (Gründen. Wenn auch heute die Sucht nach dem Materiellen leider das Streben nach Idealen und nach sitt- liclx-r Hebung vielfach zurücktreten läßt, so haben die deutscl>en Katholiken um so mehr Ursache regsam zu sein im Kampfe gegen den Unglauben, gegen die Unsittlichkeit, die Jugendverfühning und in allen Fragen der nationalen Wohlfahrt. Das zweite wichtige Ereignis war die Gründung der Z e n t r u m s f r a k t i o n, die am 31. März 1371 mit ihrem lu'ute noch gültigen Programm ins Leben trat: Ge- reclüigkeit für alle. materielle und moralische Wohlfahrt aller Volk-Klasse». Fälschlich beschuldigt man das Zentrum, es sei eine konfessionelle Partei, eine Beschuldigung, die dadurch widerlegt wird, das; sein Programm von jedem ängstlich denkenden Patrioten unterschrieben werden kann, das; das Zeiitrnm an allen nationalen und wirljchaftlicl)en fragen fleihig mitgearbeitet hat, das; es sich nicht einseitig aus konfessionelle Aragen beschränkt. Auch in dem modernen paritätischen Staate ist znm Schuhe einer religionsseind- lichen Wahrheit eine parlamentarische Vertretung der Ka tholiken eine Notwendigkeit, namentlich in allen Fragen, die das Grenzgebiet zwischen Kirche und Staat (Schule. Sittlichkeits-Hebung. Volkswohl usw.) berühre». — Auch nach dem Kulturkämpfe ist das Zentrum eristeuzberechtigt und der Fncl^'predigt des Abgeordneten Everling trauen wir nicht, wie man nach einem Kriege nicht das Heer auflöst, sondern straffer und zeitgemäßer niisbaut. So mus; auch die ZeiitnmiSorganisation ausgebant und gefestigt werden, den» wir Katholiken haben zwar alle unsere Pflichten aegen das Vaterland erfüllt, aber noch längst nicht die vollständige Gleichberechtigung erlangt. Wir veanspruclzen keine Sonderrechte, sondern nur gleiche Rechte. Ein Bei spiel aus »eurer Zeit: Im 20. Jahrhundert können sich noch, ungeahndet von der Staatsanwaltschaft, Fälle von Kalho- likenverhöhniing in einem deutschen Bundesstaate (Jena) ereigne», wo vor 100 Jahre» der freiheitliebende Schiller- Professor, ein Goethe Minister war. der aber heute durch seine Rückständigkeit und Nachgiebigkeit stndenrischer Roh heit und Unkultur gegenüber jedem modern denkenden Deutschen die Schamröte ins Gesicht treibt. Die Thüringer Katholiken protestieren an ihrem Verbandsfeste mit Recht gegen diese unerhörte, von der staatlichen Behörde ge duldeten katholikenverhöhniingen, wie sie herzlichen Dank jenen ehrenwerte» Frauen Jenas ansspreche», die sich ihrer in echt christlicher "Noblesse angenommen haben. Als drittes bedeutungsvolles Jubiläum gilt für die deutsche» .Katholiken die Zentenarfeier des Ge burtstages von Wilhelm Emanuel Frei st errn v. K e t t e l e r, Bischofs von Mainz (geb. 25. De zember 1311). Nach Bildhauerart verstand es der Fest redner, die gigantische Gestalt des Mainzer Bischofs zu zeichnen, seine Beiuiihuugeu und weitausschauende Tätigkeit in der Organisation der deutschen Katholiken und deren Mitarbeit an der Lösung der sozialen Frage. Welch ein von ihm nie geahnter Erfolg, an seinem l00jährigen Geburtstage 100 000 katholische Arbeiter Deutschlands in seinem Sinne organisiert und geschult zu sehen! Diese drei Ereignisse legen uns Katholiken die Pflicht aus, ferner für das Vaterland nach den alten, bewährten Grundsähen zu wirken ans religiösem und vaterländi- scliem Pflichtgefühl, stets treu und unentwegt mitzuarbeiten im Zinne und nach den Programmsähen des Zentrums, und nach bestem Vermögen die ideale Anschauung eines .ketteler zu verwirklichen. Daher eine doppelte Aufgabe und Bitte an alle Katholiken der Diaspora: Einigkeit u n dGes ch lass e »heit o sfeneS und mutiges Bekenntnis: denn mächtig ist die Rede, gross der Vorsatz, mächtiger und grösster die Tat. Ei» Stiirmrauscheu der Begeisterung lohnte dem Redner seine herrlichen, machtvollen Worte, die blitzartig die Begeisterung zu Hochsiede entfachten. Da dringende parlamentarische Arbeiten den Herrn Reichstagsabgeordneten alsbald zur Abreise.nötigten, wurde ihm bei seinem Abschiede nochmals eine spontane herzliche Ovation zuteil. Die Delegierten der benachbarten Vereine ans Apolda, Gera, Jena. Leipzig, Zeih, Zipsendorf, Alten- tnrg, Reusen, Fesen, Eisenberg, Schmölln überreichten nun mehr ihre festlichen Angebinde, Fahnennägel und Schleife». Herr Kalluibach-Gera legte namens der Versammlung in cinein ergreifenden Schlnstwort das Gelöbnis ab, einig und geschlossen mutig und offen zur Fahne des katholischen Glaubens zu halte». Znm Schlüsse des offiziellen Teiles dankte der Orlspsarrer, Pfarrer Schrepping, allen, die zur Verschönerung der Tagung beigetragen hatten. Ein fröh licher Festkonimers hielt die feiernden Vereine noch lange gemütlich beisammen. MWche Rundschau. Dresden, den 20. Juni ISN. — Der Kaiser bezab sich gestern morgen in einer Pinasse von d-r Hotienzollern »ach dcm Slidufer der Elbe znm E>btnnu>l, wo er von den Vüi genneistern Dr. Predöhl, Dr. Bnrch ud und De. Schröder emps.uigrn wurde. F rner waie» aniveseiid der Geh. V-mrat Nnb ndey non der Bau- depntallon, Sektion Hak-,-bau. und der Erbauer des El'- Innuels Baurat Wendemnth Der Ka ser diuchschiitl den Tm n-l und besichtigte ihn mit g-össtem I tercsse. Sodann begab er sich im A» omokul nach Stellingen znm Bewcle de« Hagenbukschen Tieiparkes. Der Kaiser begab sich um 12^ Uhr von Stellingen sür kurze Z >t <:»' dte Hohen- zoll en zurück und gegen t U-r znm Generaldirrkivr Ballin, um dessen Einl-'dung »nr F-ühstückS-af i zu folgen. Um ZV4 Uhr kehrt? Se. Mosel ät an Bord der H'heiizollen, zurück. llnm'ltelbar darauf machte dis Jocht tot und dampfte, vom Zleivuer bexleitct, alsbald eibabwä iS nach B unsbütlel. Dos Pcibl-kiiii, bereitete dem Kaiser heizt che Abschieds!»» dgebuvgen. — Im preußische« HrrrrnhauS wurde die Beratung des ZwcckoeibanüsgesetzeS sllr Groß-Berlin fortges.tzt und durchberaten. Die einzelnen Paragraphen wurden im wesentlichen nach der kommisstondfassung angenommen. Die Debatte zeitigte keine neuen Momente, wenn sie sich auch zeitweilig über diesen oder jenen Artikel ziemlich in die Länge zog. DaS Gesetz tritt am 1. April 1912 in Kraft. Rechnungssachen uns kleinere Vorlagen wurden hierauf »och erledigt. — DaS preußische Abgeordnetenhaus hat am Montag dte zweite Beratung der rheinischen Genieindcordnung zu Ende geführt. Die weitergehenden Anträge des Zentrums wurden bis auf einen alle abgelehnt und die Debatte war teilweise ziemlich errcgt. — Schutz der Zündholziudustrie. Der Bundesrat hat Aenderungen und Ergänzungcn der Zünüwaren-Kontingen- tierungSordnung. sowie der Zündwarensteuer-AuSsührungS- bestimmungen und der Zündwarenlageiordnung die Zu stimmung erteilt und hat beschlossen, die Kontingente der Zündwarenfabriken für das laufende Betriebsjahr, sowie für daS Betriebsjahr vom 1. Okt. t91t bis 30. Sept. 1912 auf 45 Proz. herabzusetzen. Damit werden die kleineren Unternehmer geschützt. Gegen diese neuen Maßnahmen haben sich im Reichstage Sozialdemokraten und fortschritt liche Volkspartet ausgesprochen. — Eine Reform der Fahrkartensteuer wird nach dem „Bert. Lok.-Anz." eine der ersten Vorlagen, die dem neuen Reichstage zugehen werden, sein. Die jetzige Fahrkarten steuer läßt bekanntlich alle Fahrkarten bis zum Preise von 00 Pf. sowie alle für die 4. Wagenklasse frei und erhebt für die übrigen Fahrkarten Kilometertarife mit steigenden Sätzen. Die preußische Staatsbahnverwaltung möchte die staffelförmige Fahrkartensteuer dadurch beseitigen, daß an deren Stelle prozentuale Zuschläge zu allen Fahrkarten preisen erhoben werden — etwa Prozent —, womit man ebenfalls ungefähr auf den jetzigen Ertrag der Fahrkarten- stener von rund 20 Millionen Mark kommen würde. Da aber hierfür schwerlich im künftigen Reichstage, wie er auch zusammengesetzt sein möge, eine Mehrheit zu haben sein würde, so dürfte die geplante „Reform" im wesentlichen darin bestehen, daß man die Steuern sür die Fahrkarten 1. Klasse erheblich herabsetzt und den dadurch entstehenden Ausfall durch eine entsprechende Erhöhung der Steuern für die 2. und 3. Klasse, vielleicht auch durch die Einführung einer mäßigen Steuer für die 4. Klasse auszugleichen suchen wird. Dieser Wunsch der preußischen Eisenbahnverwaltunr, ist nicht neu: er wurde schon 1909 im Reichstage besprochen, fand aber keine Billigung und so wird es auch im neuen Reichstage gehen. — Gegen den Flotteuvereiu tritt nun auch die „Frei sinnige Zeitung" auf, indem sie schreibt: „Was vermögen die Flotientreiber für ihre Forderung anzusühren? Immer nur dieselbe Litanei von den wachsenden Marineausgaben in den anderen Großstaaten. Diese aber sind, wie vor allem das Beispiel Englands zeigt, dte direkte Folge des deutschen Flottengesetzes, und eine Abänderung der jetzt geltenden Bestimmungen würde abermals nur die Nachbarstaaten zu weiteren Aufwendungen veranlassen. Man sieht sich also hier einer Schraube ohne Ende gegen über, die aus dem deutschen Steuerzahler den letzten Blutstropfen herausplesscn wird, wenn man sie immer weiter in Bewegung setzt. Aus der allgemeinen politischen Lage kann v. Kassier und seine Leute erst recht keinen Grund zu einem beschleunigten Schiffsbau Herletten. Er muß das auch selbst zugeben, aber er meint, die freundliche Stimmung im Auslands könne sich wieder einmal ändern. Damit jedoch kann man schließlich alles verlangen! UnS muß es zurzeit genügen, daß wir eine Flotte besitzen, die sür die gestellten Defcnsivzwecke ausreicht,und wenn sogarGcoß» admiral v. Koester sie für geeignet dazu hält, so ist erst recht nicht etnzusehen, wozu er denn die Ocffentlichkeit in Unruhe setzt." Das Blatt richtet „das dringende Ersuchen an die veikündeten Regierungen, daß sie, ehe noch mehr Erregung in die Bevölkerung getragen wird, die Treibereien des denischen Flottenvereins entschieden und unmißverständlich zurückznweisen. Je schneller und energischer sie das tun, desto wehr nützen sie sich im Hinblick auf die Wahlen auch selbst". Wir glauben sagen zu dürfen, daß das Reichsmarine amt den Wünschen des Flottenve,eins nicht entsprechen wird. Qefxe reich u«g«r». — Wahlagitation während der Fronleichnam-Prozession in Wien. Im Bezirke Meidltng ereignete sich während der Fronleichnainsprozession ein Vorfall, der zeigt, wie sehr die roten Genossen jedes religiöse Empfinden mißachten und sich nicht scheuen, die christliche Bevölkerung in der rohesten Weise herauSznlordein. Während des heiligen Evangeliums und Segens bemi Altäre in der Schallergasse bewegte sich unter Tiompetenjchall eine Anzahl radfahrender Burschen, die an ihren Rädern Plakate mit einem Wahlaufrufe für den sozialdemokratischen Reichsratskandidaten deS Bezirkes befestigt hatten, durch die Wolfgang-, Koffer- und Waller- straße. Die G-nossen scheuten sich nicht, 30 Schritte vor dem Altäre diese lärmende Reklame in Szene zu setzen. Diese rohe Störung der Fronleichnamsprozesston erregte große Empörung. Großbritannien. — Der königliche Souderzug mit dem deutschen Kron prinzen und der Kronprinzessin ist am 19. Juni mittags auf dem Viktorta-Batmhof in London cingetroffen. wo sich der Herzog und die Herzogin von Connaught, Prinzessin Viktoria Patrizia von Connaught, Prinz Christian von Schleswig Holstein, Großfürst Michael, die Herzogin von Teck, das Personal der deutschen Botschaft und des Gencralkonsulats zum Empfang eingefunden hatten. Der Botschafter Gras Wolff Metternich und der Marineattachä Wtdenmcnin waren den Herrschaften entgegengefahren. Nach Begrüßung und Vorstellung der Anwesenden fuhr das kronpcinzltche Paar nach dcm Buckinghampalast, wo es vom König und der Königin empfangen wurde. — Prinz Johann Georg von Sachsen, Herzog Albrecht von Württemberg. Piinz und Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, sowie der Groß Herzog von Mecklenburg Strelitz sind heute in London cingetroffen. Portugal. — Endgültige Proklamierung der Republik. Die kon stituierende Versammlung ist gestern zusammengetreten. An wesend waren 192 Abgeordnete, welche die Abschaffung der Monarchie und der Dynastie Braganza aussprachen, sowie dte Republik proklamierten. Es ereignete sich kein Zwischenfall. Valkan — Zur Lage. Torgut Schefket Pascha hat die vom Sultan genehmigte Proklamation über die Spende des Sultans für den Wiederaufbau der zerstörten Wohnsitze in Malissia und dem Miriditengebiete bekanntgsinacht. Sie kündigt an, daß die Feindseligkeiten eingestellt würden, lädt die Flüchtlinge ein, Montenegro zu verlassen und in die Heimat zurückzukehrcn und gibt die Zusicherung, daß die Regierung den Bedürfnissen des Landes entsprechen werde. Torgut Schefket Pascha berichtet, daß die Truppen nun alle strategisch wichtigen Punkte besetzt hielten und daß die Ver bindung der in Montenegro befindlichen Flüchtlinge mit den Malissoren weiterhin unmöglich sei. Er wurde zum Präsi denten der Grenzberichtigungskommission sür Montenegro ernannt. — Ingenieur Richter. Fethy Pascha, der Walt von Monastir, äußerte sich in einem Privatgespräch, daß die Re gierung bei der Verfolgung der Räuber Richters die größte Vorsicht angeraten habe. Man hoffe, das von den Räubern verlangte Lösegeld auf ungefähr 5000 Pfund (rund 92 000 Mark) Herabdrücken zu können. Eine spätere Verfolgung der Räuber sei seiner Ansicht nach zwecklos, weil die Bri ganten nach Einstreichung des Lösegeldcs wahrscheinlich nach Griechenland entfliehen werden. Er glaubt, daß der ge raubte Ingenieur Richter sich wohl befinde und daß zurzeit eine Lebensgefahr für ihn nicht bestehe. Die Drohungen der Banditen seien nur als ein Trick aufzufassen. Air» bei» deutsche« Kolonie«. — In Bethanien (Südwestafrika) wurden durch Urteil des Eingeborenengerichts am 6. Juni drei Hottentotten zum Tode verurteilt und am 12. Juni hingerichtet, weil sie eine Bande zum Zwecke der Anstiftung von Aufruhr und Er- mordung von Weißen gebildet hatten. Zwei Gewehre mit Munition hatte die Bande durch Diebstahl bereits in ihren Besitz gebracht. Die Hygiene-Ausstellung. Da- Sportprogramm der nächsten Tage steht folgende Veranstaltungen vor: Mittwoch den 21. Juni nachmittags 6—7 Uhr Spielvorführungen der Handelsschule, Freitag nachmittag 4'/,—7 Uhr Turnen und Spiele der König!. Gymnasien. Sonnabend 4—6 Uhr Spieltag des Plauener Seminars. Ebenfalls am Sonnabend beginnen die Vor kämpfe der Weltmeisterschaften im Ringen und Heben, dte dann an den folgenden Tagen fortgesetzt und voraussicht lich am Dienstag den 27. Juni endgültig entschieden werden. Aus SkudL und Land. Dresden, b?n 20. Juni 1U11 —' Se. Majestät der König ist heute früh 5 Uhr 45 Min von Lindau kommend hier wieder eingetroffen. Morgen gedenkt der König sich zu militärischen Besichtigungen nach KönigSbiück zu begeben. —' Prinzregeut Luitpold von Bayern hat dem sächsischen Gesandten Freiherr» v. Friesen eine silberne Plakette mit seinem Bildnisse nach dem Entwürfe des Prof. v. Hildebrand verliehen. —* Der Bezirksverei« zur Fürsorge für die an» Straf- und Korrektionsanstalteu Entlassene» hält heute nachmittag 6 Uhr hier seine Generalversammlung ab. —' Der 6. BerbaudStag der Arbeitgeber de» Töpfer- und Tousetzergewerbes Deutschlands tagt gegenwärtig in Dresden. Am Sonnabendabend fand ein stark besuchter Begrüßungsabens im Saale des Gewerbehauses statt. Aus dem Geschäftsberichte ging hervor, daß der Verband jetzt Über 3000 Mitglieder zählt und daß er sich in erfreu licher Entwicklung befindet. Mit dem Kongreß ist eine Fachausstellung verbunden. —* Der BerbaudStag der Deutschen Delikateflenhitndler hat seine Mitglieder zu einem Kongreß in Dresden ver sammelt. Vorgestern nachmittag 4 Uhr fand die Eröffnung der Fachausstellung für den Dclikateffenhandel statt, woran sich eine gemeinschaftliche Sitzung anschloß. Von abends 1/28 Uhr an erfolgte die Begrüßung der Teilnehmer auf dem König!. Belvedere der Brühlschen Terrasse. Die eigent- liche Hauptversammlung begann gestern vormittag ^10 Uhr im Konzcrtsaale des städtischen Ausstellungspalastes. Unter anderem stand auch auf der Tagesordnung ein Vortrag deS Herrn Dr. Höpfner-Hamburg über daS Thema: „Brauchen wir eine Retchszentrale sür Nahrungsmittel- Untersuchungen?" —* Der 23. BczirkSverbandStag Sächsischer und Reußischer Bauinuungeu trat gestern vormittag unter dem Vorsitze des Herrn Baumeisters Bruno Müller-DreSden zu seinen Beratungen zusammen. Er wies einleitend auf die Internationale Hygiene Ausstellung sowie auf ihre groß zügige Anlage und ihren einheitlichen Aufbau der Bauten, sowie die Mannigfaltigkeit der Jnnenkonstruktion hin. um sich dann über dte Wichtigkeit der Bau- und WohnungS- Hygiene zu verbreiten, die namentlich für die Gesundheit deS Menschen von größter Bedeutung sei. Namentlich der Architekt und der Baumeister seien berufen, die Hygiene im Baufache zu fördern, deren wichtigste Faktoren Licht, Lust und Wasser seien, zu denen noch dte Errungenschaften der Technik kämen. Der Redner wies zum Schluffe seiner Ausführungen darauf hin. daß erfreulicherweise in der Jetztzeit die neuesten Erfahrungen inl Baufache und die Errungensch iften der Bauhygiene auch den ärmeren Kreisen unserer Bevölkerung zugute kämen. Dies sei jedenfalls der wichtigste Fortschritt aus dem Gebiete der Bauhygier.e und bildet den Grundstein für dte Gesundheit unseres Volkes. Die Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten bildete den Schluß der Tagung. Die nächste Bezirks- Versammlung soll in Irciberg stattfinden. —* Die sächsischen Hausbesitzer halten eine Tagung ihres Landesverbandes vom 24. bis 26. Juni in Leisnig ab. Auf der Tagesordnung steht u. a. eine Beratung über die zukünftige Geineindesteuerreform, sowie eine Besprechung des Themas: Ist bei der Reform des Volksschulgesetzes eine neue Belastung des Haus- und Grundbesitzes zu erwarten? Außerdem liegt ein Antrag des Hausbcsitzervereins zu Losch-