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derung ihrer Kleidung fortfahren durften, den jungen See- len das Gift ihrer verdummenden Lehren einzugeben." — Vor der Trennung von Kirche und Staat haben selbst die Vlock-Organe riesige Furcht gehabt. Der ..Siecle" schreibt: „Die katholischen Vereine zur Erhaltung der Pfarreien wer den einen riesigen Erfolg im Lande haben, vielleicht einen gar zu großen Erfolg." — In der Diözese Dijon konnten nach dem Rücktritt des Bischofs Le Nordez die früher auf Weisung des Papstes verschobenen Weihen der Seminaristen stattfinden. Der Bischof von Saint Claude, Msgr. Meillet nahm dieselben vor. Riederl«»de. — In der Zweiten Kammer unterzogen die Sozialisten Vanderzwaag und Vankol die militärische Expedition in den Landschaften Gaju und Mas, bei welcher 1007 Frauen und Kinder getötet worden seien, einer mißbilligenden Bespre chung. Ministerpräsident de Kuyper erwiderte, die Expe dition sei notwendig gewesen, weil man dem Prätendenten des Sultanats Atschin den Schutz der niederländischen Re gierung zugesagt habe, was einen Zusammenschluß der Gegner desselben zur Folge hatte. Die Gajus hätten ihre Frauen und Kinder als Schild benutzt; der Führer der Ex pedition habe erst auf Nichtkoiubattauteu feuern lassen, nachdem er ihnen reichliche Gelegenheit gegeben hatte, die angegriffene Ortschaft zu verlassen. Die Regierung be dauere lebhaft, daß sie, um ihre Autorität zu wahren, in die Notwendigkeit versetzt worden sei, Frauen und Kinder zu töten; im übrigen sei der Zweck der Expedition vollkommen erreicht worden. - Die serbische Regierung veröffentlicht nachstehendes Kommuiüaue: Einige Blätter wollen die Bulgaren wegen der Ermordung unserer Brüder in Mazedonien beschul digen. In Wirklichkeit find die bulgarische Regierung und das bulgarische Volk an diesen Morden ebenso unschuldig wie Serbien und das serbische Volk in Mazedonien. Ein zelne mazedonische Organisationen, welche in Serbien wie i» Bulgarien keinen Rückhalt mehr finden, haben die revo lutionäre Bedeutung verloren und sich in Räuberbanden verwandelt. Diese sind keine um die Befreiung des Vater landes kämpfenden Patrioten mehr, sondern gewöhnliche Banditen; unter der Devise der Autonomie Mazedoniens bereiten sie den Boden für eine Okkupation oder wenigstens für Verwickelungen vor, deren Folgen unabsehbar sind. Derartige Komplikationen würden tatsächlich herbeigesührt, wenn zu den sogenannten bulgarischen Banden noch serbi sche oder griechische mit dem gleichen Ziel hinznträten. Die Regierungen Serbiens und Bulgariens werden die Hal tung? dieser zweifelhaften Revolutionäre verurteilen und unter Mithilfe der Neformmächte, so hoffen wir, Mittel fin den. deren Unwesen entgegenzntreten. — Der Minister des Innern und die Polen. Der Zar genehmigte einen Antrag des neuen Ministers des Innern, die im Jahre 1896 erlassene Verordnung anfzn- heben, nach der Personen polnischer Abstammung und römisch-katholischen Glaubens verboten ist, Grundbesitz in Litauen, Wolhynien, Podolien und der Ukraine aufzu- kaufen. — Die Juden ärgern sich, daß dies nur für die katholischen Polen verfügt wird. China. — Berichte «ns dem Nordwestcu von Schantnng melden, das; die Boxer offen Zettel verteilen, genau wie vor dem Ansbruch des Aufstandes im Jahre 1900. in denen sie als Zeitpunkt für die Vernichtung der Fremden den l 7. Oktober festsetzen. Ter Geheimbund vom „Goldenen Drachen" in China. In China hat sich seit längerer Zeit eine geheime Gesellschaft gebildet, die den Namen „Der goldene Drache" trägt. Das Hauptziel ihrer Bestrebungen ist die wirt- sclmstliche Hebung Chinas. Der Geheimbnnd besitzt zahl reiche Tee- und Reispflanznngen in Zentralchina, Hunderte von Dschunken auf allen größeren Flüssen wie auch auf dem Meere. Er hat schon die Verwaltung der Banken an sich gerissen, betreibt Seide- und Banmwollfabrikation, wie Tertil- und Metallindustrie und führt einen ausgedehnten Crport- und Jmporthandel mit fast allen in- und ausländi schen Zentren. Er ist um die Ausbreitung der modernen technischen Kenntnisse im Lande besorgt. Die Emissäre des Bundes befinden sich überall, in Rußland, England, Frank reich und Amerika und überall bestreben sie sich, die Euro päer zu verdrängen. In Singapore haben sie den Betrieb der Konservierung von Ananas monopolisiert, in Moskckn haben sie den Tcehandel in ihre Hände bekommen, in Kjachta haben sie den russischen Handel beinahe lahmgelegt. Kurz, die Tätigkeit und die Energie des„goldenen Drachen" scheint direkt fabelhast. Stadt und Lund. cvlitt.'llunqcn aus unserem Leserkreise mit NameuSfertiqunq für diese Rubrik find der Redaktion allezeit willkommen. Der Raine des Linsender» bleibt Gegeimnt» der Redaktion. Anonyme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 2V, September 1904. — * Das Befinden Sr. Majestät des Königs ist heute wesentlich besser. Die Nahrungsaufnahme war gestern und heilte früh reichlicher. In der vergangenen Nacht hat der König fünf Stunden ununterbrochen geschlafen, wodurch das Allgemeinbefinden erheblich gehoben erscheint. Die aufgetretenen Alinungsbeschwerden waren nur geringer Natur. Die auswärts verbreitete Mitteilung, daß sämt liche in Dresden anwesende Mitglieder der König!. Familie in Pillnitz versammelt seien, ist vollständig imbegründet. Ständig anwesend ist nur die Prinzessin Mathilde. Der Kronprinz und Prinz Johann Georg waren allerdings im Laufe des gestrigen Nachmittags hier, um sich nach dem Befinden des Königs zu erkundigen, kehrten aber bald darauf wieder nach Dresden zurück. —* Sächsisch Böhmische Dampfschiffahrts-Ge- sellschaft. Wenn sich die auf die regnerische Witterung der letzten Tage gesetzten Hoffnungen erfüllen und einiger maßen Wasserwuchs eintritt, so dürften die Personendampfer jedenfalls mit Sonnabend, den 1. Oktober, ihre regulären Fahrten wieder aufnehmen, was allseitig freudig begrüßt werden wird. Entsprechende Vorbereitungen sind von der Sächsisch-BöhmischenDampfschtffahrtS Gesellschaftim weitesten Maße getroffen. —* Bei einer Variäts-Vorstellung im Zentraltheater im Vorjahre wurde ein Zuschauer durch Glassplitter einer Siphonflasche, welche einem Artisten auf der Bühne platzte, im Gesicht verletzt. Für ärztliche HUfe und Verdienstentgang verlangte der Betreffende Schadenersatz in der Höhe von 2865.20 Mk. Vom Land gericht Dresden wurde der Anspruch als berechtigt an erkannt. Ebenso vom Oberlandesgericht Dresden. Eine weitere Berufung an das Reichsgericht wurde ebenfalls zurückgewiesen, indem die Ansicht ausgesprochen wurde, daß der Besitzer eine« Varisl«.Unternehmens für den Schaden, der einem Besucher der Vorstellung entsteht, aufzu kommen habe. —* Die phono - kinematographischeu VorstellungenderKoSmographiaim VereinS- hauS, die sich einer allgemeinen Beliebtheit erfreuen und täglich ein ausverkaufles Haus erzielen, schließen leider schon Freitag, den 80. September, da der Saal bereits anderweitig vergeben ist. —* Radrennen zu Dresden. Der Verein für Rad wettfahren rüstet sich, um seine Saison mit einem der besten Nennen abzuschließen. Wir bekommen zunächst einen Kampf über 100 km zwischen dem besten Deutschen und besten Engländer, Robl und Hall, dem Inhaber des Stundenwelt rekords, zu sehen. Hierzu soll sich als dritter der beste Franzose. Champion, gesellen. Das wäre ein Rennen, wie es besser kaum sein könnte. Das 100 km Rennen findet am 0. Oktober statt. —* P o l i ze i b e r i ch t. In einem geistig unzurechnungsfähigen Zustande zertrümmerte gestern abend in der Johaniistadl ein 27 Jahre aller lediger Mann in der Küche seiner Müller sämtliche Teller und sonstiges Küchengerät, warf die brennende Lampe vom Tisch und feuerte aus einem Revolver in der Richtung nach seiner Mutter einen Schuß ab, glücklicherweise ohne diese zu treffen, worauf er sich selbst durch eine» Schuß in die rechte Schläfe tötete. Testern vormittag stieß fick in der Antonsladt ein geistig unzurechnungsfähiger 6k Jahre alter Mann einen sogenannten Schnitzer in den Unterleib. Ein sogleich herbeigerufener Arzt leistete dem Schwerverletzten die erste Hilfe, worauf er mittels Kranken wagen in das Friedrichstädler Krankenhaus gebracht wurde, Grimm«. Der seit dem 18. September vermißte zweite Direktor der Grimmaer Vereinsbank. Hilbig, wurde gestern iu nervösem Zustande in Dresden aiigetrosfen »ud vor läufig in eine Nervenheilanstalt gebracht. — Leipzig. Die Eröffnung des Ratskellers im neuen Leipziger Rakhause erfolgt am 1. Oktober, nachdem die Räume desselben am Abend vorher von den Mitgliedern des Rates und des Stadtverorduetenkollegiums einer Be sichtigung unterzogen worden sind. Demnach ist der Leipziger Ratskeller von Sonnabend den l. Oktober ab jedermann zugänglich. — In der gestrigen Leipziger Stadtverordnetcn- sitzung wurde Herr Bürgermeister Dr. Dittrich wicdergewählt und zwar auf Lebenszeit. Ebenso wurde Herr Stadtbau rat Frcmze auf 12 Jahre wiedergewählt. Zitt«n. An der bevorstehenden Stadtverordnetenwahl, bei der diesmal 0 Vertreter der Ansässigen und 8 Vertreter der Unansässigen zu wählen sind, werden sich die Sozial- demokrateil nicht beteiligen. Weil sie bei der vorjährigen Wahl nur 140 bis 250 Stimmen auf ihre Kandidaten vereinigten ldie bürgerlichen siegten mit 1200 bis 1600 Stimmen), wollen sie sich diesmal die Kosten eines aussichts losen Wahlkampfes sparen. Zittau. Der Umbau unseres Stadttheaters ist mm vollendet. Zur Erhöhung der Feuersicherheit sind neue Ausgänge und ein seitlicher Anbau geschaffen worden, der aber dein Aeußereu des Theaters keineswegs zur Zierde gereicht. Erneute Veranlassung zur Diskussion über den mit einem Kostenanfwande von fast 100000 Mk. ansge führten Umbau hat jetzt wierder eilte Rede unseres Brand direktors gegeben, die derselbe gelegentlich eitler Besichti- gnng unserer Feuerwehr durch Rat und Stadtverordnete gehalten hat. Derselbe beschwert sich darüber, daß man es nicht für nötig befunden habe, bei dem Umbau einen Feuerwehrfachmann zu Rate zu ziehen, er müsse deshalb von vornherein für die Feuerwehr jede Verantwortung ab lehnen. Der Krieg in Ostafien. Aus dem Telegramm-ist zu ersehen, daß die japanischen Vortruppen in den letzten Tageil zu beiden Seiten der Eisen bahn nach Mukden vorgerückt sind und die russischen Vor posten hier bis in die Gegend Von Schahopu, 20 Kilometer südlich voit Mulden, zurückgedrängt haben. In dieser Ge gend bat das unbedeutende Vorvostcngcfecht beim Dorfe Tnmintsi stattgesnildeil. Zweifellos bat General Ssacharow schoil friiber das Vorgeben der Japaner nach „Tavan" ge meldet. eine Bewegung, die für die Beurteilung der Si tuation bedeutungsvoll ist. Bei weiterer Verfolgung des Weges über Tavan finden die Japaner bei Matiapu, 12 Kilometer südwestlich von Mukden, eine Brücke über den Himbo und bedrohen den rechten Flügel der Russen. Die Nachricht, daß General Mischtschenko bis zu den Bergwerken von Jantai vorgedrungen sei und dort nur kleine fcindlickie Abteilungen angetroffeu habe, beruht ver mutlich auf einem Mißverständnis. Man darf cmnelmien, daß es sich um längst vergangene Ereignisse handelt und daß irgend ein Unkundiger sie für neu gehalten hat. Die Leiden und Schwierigkeiten des kommenden Win ters bereiten den maßgebenden Personen in Rußland ernste Sorgen. Es sollen zwar schon riesige Mengen von Pelzen und Filzstiefeln angefertigt und abgeschickt sein, aber die Unterbringung und Verpflegung des russisckien Heeres in der mandschurischen Oede ist um so schwieriger als die Ernte dort schleckst ausgefallen sein soll. Mcht nur das Feldbeer, sondern auch ein Teil der Bevölkerung und das ostsibirische Gebiet, einschließlich Wladiwostok, wird auf die Zufubr mit der Eisenbalm angewiesen sein. Mau rechnet nickst zu un günstig, wenn man annimmt, daß täglich wenigstens 6 bis 7 Vcrpfleguugszüge cintreffeu müssen, um dem Nabruugs- maugcl vorzubeugcn. Und da die besten Kolstciigruben den Japanern überlassen werden mußten, so werden auch Koh lenzüge iu großer Zahl nötig sein. Für Truppentransporte bleiben wahrscheinlich nur wenige Züge übrig. Don Port Artbur sind keine klärenden Meldungen ein- gegangen. Wir wissen immer noch nicht gewiß, ob die letz ten Anstrengungen der Japaner von wichtigen Erfolgen be- gleitet gewesen sind oder nicht. „Daily Chronicle" meldet aus Tokio vom 27. d. M., daß die Bahn nördlich von Port Arthur bis Haitscheng zur Schmalspurbahn umgewandelt worden sei; sie werde mit 60 Lokomotiven und 1000 Wagen befahren. Die Bahn müsse als Verbindung dienen, da der Hafen Niutschwangs Mttte Oktober zufriert. Nichtamtliche Schätzungen beziffern die Menge der in Japan in Pflege befindlichen kranken und verwundeten Soldaten auf 45,000. Neuntausend sind so weit wieder her- gestellt, daß sie nach Kurorten in den Bergen gesendet wer den können. Das Krankenpflegesystem bewährt sich bestens; der Prozentsatz der Todesfälle unter den Kranken ist äußerst gering. Der Birschewija Wjedomosti wird von ihrem Korre spondenten iu Tschifu unter dem gestrigen Tage telegra phiert: Den japanischen oder auf japanischen Angaben be ruhenden Mitteilungen über Port Arthur ist keinerlei Glau- den beizumessen. Diese Mitteilungen haben den Zweck, im Innern des Landes Eindruck zu machen, um den Erfolg der neuen inneren Anleihe Japans, auf die nur mit Schwierig keit Zeichnungen erlangt werden, zu sichern. In Wirklich- teil besteht seit letzter Woche keine Möglichkeit, authentische Nachrichten aus Port Arthur zu erlangen, die Festung ist ganz eng eingesckstossen. Die Japaner erwarten, daß das russische Geschwader aus Port Arthur auslaufen werde, und halten deshalb alle Dschunken und Schiffe rings um Port Arthur an. Die Japaner landen in Dalny beständig neue Verstärkungen, die hauptsächlich aus den kriegerischen Ein geborenen von Formosa gebildet sind. Die einheimische chinesische Bevölkerung hat viel unter der Wildheit und Grausamkeit dieser Mannschaften zu leiden. Eine neue innere Anleihe im Betrage von 80 Millio nen Pen ist von der japanischen Regierung beschlossen wor den. Ter Ennssionsturs ist ans 92 festgesetzt worden. Das Wehrgesetz in Japan wird wahrscheinlich in der Art abgeändert werden, daß die Dienstzeit in der Reserve um 5 Jahre erhöbt und der gesamte Militärdienst auf 17 Jahre 5 Monate festgesetzt wird. Dies würde eine große Vermehrung der Armee bedeuten. Paris, 28. September. Der Tcmps meldet ans Tonion, die russische Negierung habe bei der Mittelmeer- werft Gesellschaft 11 Torpedojäger neuesten Typs bestellt. Die Torpedojäger sollen in 15 Monaten fertig werden. Außerdem werde Rußland demnächst wegen Bestellung von vier Kreuzern vom Typ Baian verhandeln. Barcelona, 28. September. Das hier vor Anker liegende russische Hospitalschiff „Orel" ist vollständig mit Wasser und Koblen versehen und bereit, auf die erste Nach- richt von der russischen Regierung bin in See zu geben. Neues vom Tage. Bamberg, 28. scptbr. Infolge Ucberfahrens des Ansfahrtsperrsignals stieß gestern abend der gemischte Zug 854 in der Station Hochstadt-Marktzenln mit einer Rangier abteilung zusammen. Der Wagenwärter Edelmann aus Hof wurde getötet, und fünf Reisende wurden leicht verletzt. Köln, 28. Septbr. Heute morgen 9 Uhr 50 Min. entgleiste der von Köln nach Frankfurt a. M. abgehende Schnellzug 108 zwischen den Stationen Oberwinter und Remagen ; der Verkehr wird durch Ilmsteigen aufrechterhalteil. Biela, «Piemont) 28. September. Durch den Einsturz des Gewölbes einer Tuchfabrik kamen 5 Personen um. Darunter ein Mitbesitzer der Fabrik; mehrere Personen er- litten Verletzungen. Drei Arbeiter waren bis znm Abend noch nicht aus den Tnmimern hervorgczogcn. Petersburg, 28. September. Die Gehilfen des Ministers des Innern Sinowjew und Stischinski sind in den Neichsrat berufen worden. — Nach einer amtlichen Meldung sind in Saratow vom 17. bis 27. September 9 Personen an der Cholera erkrankt, wovon 3 gestorben sind. In Baku nahm die Cholera in der vorigen Woche mit dem Auftreten derselben zu. Es sind 08 Personen gestorben. Konstantinopel, 27. Sept. In Smyrna ist aber mals eine pestverdäcbtige Erkrankung vorgekommen. Durch die bakteriologische Untersuchung wurde in fünf von den sechs bisher vorgekommenen pestverdächtigen Krankheits- fällen Pest festgestellt. New-Uork, 28. Sept. Der New short Herold meldet, daß Taucher, die heute vorläufig den Weg untersuchten, den das ans der Brooklyner Schiffswerft gebaute neue Linienschiff Connecticut bei seinem Stapellauf nehmen würde, unter Wasser ein Hindernis entdeckten, das augen scheinlich in frevelhafter Absicht dorthin gebracht worden war; es heißt, es würde den Schiffsboden anfgcrisscn haben. Man hat kein.- Vermutung über die Verbrecher, aber man nimmt an. daß sie im Zusammenhang stehen mit den Arbeiterunrnben beim Ban der Connecticut. Telegramme. Konstantinopel, 28. September. Der Dampfer der russischen Freiwilligen - Flotte Nischni-Nowgorod hat tausend Soldaten an Bord, die er nach Kreta bringen soll, um die dortige russische Garnison abzulösen. Die jetzige russische Garnison ans Kreta wird die Nischni-Nowgorod nach Port Said bringen, wo sie weitere Instruktionen erwartet. Tanger, 28. September. Nach langer Unterbrechung der Steuererhebung wollte der Sultan die Steuern in der Oase Gharb nach den im Koran vorgesehenen Sätzen wieder erheben lassen und sandte Steuereinnehmer nach der Oase. Die Bevölkerung derselben plünderte jedoch die Ein nehmer aus. prügelte sie und schickte sie olme Pferde nach Fe. Gharb gehört gleichwohl zu den Gegenden, wo die Autorität deS Sultans mebr als anderweit anerkannt ist. 1 Theater und Musik. j R c si d e n z t l> c a t e r. Einen überaus glänzenden Verlauf nahm die Frstseier znm 25jäbrigen DirektionS-Jubijäum der Frau Madcleine Karl. Zeichen der innigsten Verehrung und Dankbarkeit überschütteten in Form von mündlichen und schriftlichen Gratula tionen, begleitet von Blumen und Kränzen, von früh bis abends die Jubilarin an ihrem Ehrentage, der in dem Prolog, in der der Operettcn-Vorstcllung „Jean. Jeannctte, Jeanneton" folgenden Cour der Gratulanten des TbeaterpersonalS. in dem Danke des Herrn Schwiegersohnes der Frau Karl, des Herrn Direktor Witt, und in dem sich anschließenden Festessen im Kaiserpalaste seinen Höhepunkt erreichte. Was in diesen 25 Jahren seitens der Direktion Karl in Vorführung der neuesten Erscheinungen ans dem Gebiete der Ope rette, dcö ernsten Dramas wie des Schau- und Lustspiels unter