Färbevorschriften. Die Kunstseiden enthalten oft von der Fabrikation her Ölpräparationen und müssen deshalb vor dem Färben gründlich gereinigt werden. Hierfür eignet sich am besten eine Behandlung auf einem Bad welches mit: 2—3 g Marseillerseife und 1—2 ccm Laventin HW im Liter Wasser besetzt ist. Bei hartem Wasser ersetzt man die Seife ganz durch das kalk beständige Igepon T oder Laventin HW, indem man das Bad mit 1—2 g Igepon T, oder aber mit 2—3 g Laventin HW im Liter beschickt. Die Kunstseide wird in diesem Bade 12—3/4 Stunde bei 70—75° C behandelt und dann gespült. Man färbt die Kunstseide im allgemeinen in einem Flottenverhältnis 1 :30. Siriusfarbstoffe, Benzoviskosefarbstoffe, gewöhnliche substantive Farb stoffe (Nr. 1—364) färbt man je nach Tiefe des Farbtones 1/2—1 Stunde, indem man bei etwa 30—40° C eingeht, die Flotte langsam auf 80—90° C erwärmt und bei dieser Temperatur fertigstellt. Bei Egalisierungsschwierigkeiten, welche durch die ungleichmässige Affinität der Kunstseide bedingt sind, hat sich ein möglichst heisses Färben mit ausge wählten Farbstoffen bewährt. (Die hierfür am besten geeigneten Farbstoffe sind in dieser Musterkarte mit t bezeichnet.) In diesem Falle ist es besser, schon heiss mit dem Färben zu beginnen. Man besetzt das Färbebad mit 1—2 % Igepon T oder Peregal O und, je nach der Tiefe der Färbung, mit 2—20% Glaubersalz kalz. oder Kochsalz. Es empfiehlt sich bei dunklen Färbungen das Salz dem Bade in mehreren Teilen während des Färbens zuzusetzen. Zur Korrektur des Wassers kann dem Färbebade 0,5 —1 % Soda kalz. zugegeben werden, folgende Farbstoffe werden jedoch stets in neutralem Bade ohne Soda gefärbt: Siriuslichtblau GL Siriuslichtgrün BB, BL Siriusblau F3R, FG Benzoviskoseblau G Diaminechtgelb A Baumwollorange G Thiazinrot R Naphtaminechtbordo BR Dianilblau B, G Brillantbenzogrün B Diamingrün B Dianilgrün GN Benzooliv Naphtaminbraun D5G, 4G extra Neutralgrau G