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Nr. ÄT LG. Jahrq. Sonnabend den 27. Januar 1S17 o v«t«»1vrrt»i ^ a>U illustr. Brilag» t>t«rt»YLHlItch E^G. 4». In Dresden un« ganz Deutsch - ko. sr»< Haus S.8» F»! L, Otslerrrich 4.«« X- »«»«»« » dterteyShritch «.1«^. In PrWd«n und gan, DtuNchland siet Hau» ^e-. tn Orllerrrich 4.»« X. S<n^I.Nummer Iw s Wk St.ßlch« «oNSiettunq erscheint an allen «achantatzen nachmUtag». 1 . Ü «^chsstsr-o« ««» D»*Dd<n«N. 16, HoU,ei>»MaGe 4<4 Am,sp»ech-r LI »66 DoftscheMonlo Leipzig Sir 14 7»' 2 A»set»«» Annotz«, von «elchdfts,nt»la»u tztS I» M- do» Aannlienanieitzen d>? I I Ndr dsre- Preis sii, die Peilt kraUj, i!> i NN N»s» «eteU «w ^ !sttr undeuilich steschriedeue. sowie dur^i ,ir^, «recher «>meqede»e Ail;eigen tdinu'» mk I»,a,Mvo,N>chl?U sür Lie NtchNglert de r-'r.'N-e nicht üdernehmen Dprechtluude der StedaMo» 11—I« Ahr dorn, >> ^ Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Zentrumspartei. Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe v nur mit der Wochenbeilage. Kllinsnlrl 8 unck ^nsgen SE»»»8v 2^ vi^esclsn' LlUonienslnsae S ? am Nsuptdsknkot Vorntzinnvo rutiik«« r.mMenketm» von »Itvm kuk, 7ü 2in»nvr uaä Salons, mit k'rildst. von dl. 8.—, mit Pension von dl. 7.— »n, »»oi» tapisvvisv. veölog. kriltt. VerpHvxoog, nonst. 1V1ntvr»d«vkltl,»v. ^^^vautsokor Okü-iervorvin 1916. 11. Lest« NeLoxsqnvlle: Vv^L0g»ivkv PI88I80S nvuo unä ttsdrauoiit«, alle Hol/- uvil Ltilartso, sorviv naoli /te:?bi>..!> U6U«I0»I>U>WS von 6d Uurlc »o Rissig« ^usvvutil, ^NnstiM botivr ilassonrabatt! S^0>.rLU»L8v ° oucsvc« lok.nii-K.ai'P.ii-M».. 13 Die Gefolge unserer Unterseeboote Das schwarze Frankreich Tie deutsche Reichsregierung hat gelegentlich ihrer litten Note an die neutralen Mächte darauf hingewiesen, lab der Gebrauch farbiger Truppen aus dem europäischen ,restlande, sowie die Ausdehnung des Krieges auf die oußcreuropäischen Kolonien dein Geiste des Völkerrechtes und der Humanität widersprechen, da der Krieg nur zwischen uropäischen Völkern und zwar solchen der weihen Rasse ge° nihrt wird. Diesen Gedanken haben deutsche Völkerrechts lehrer schon zu wiederholten Malen zum Ausdrucke gebracht. Es war nickst der Weltkrieg die erste Gelegenheit zur Auf hellung dieses Grundsatzes. In Frankreich ist man aber geradezu entgegengesetzter Meinung. Mehrere französische Abgeordnete haben auf diese deutsche Auseinandersetzung in scharfer Weise reagiert, und da die französische Deputierten- lanmier auch farbige Abgeordnete aus den Kolonien enthalt, >o haben gerade diese mit allem Nachdruck darauf hinge- ü'iescn, das; sie ebensosehr Franzosen seien als ihre weihen in Europa gebürtigen Mitbürger. Tatsächlich ist auch die fran zösische Revolution diejenige gewesen, die in Frankreich und seinen Kolonien den unter dem Königreiche gültigen Gründ lich beseitigt hat, daß die weihe Rasse allein zur Ausübung i'vn Bürgerrechten befähigt sei. Bekanntlich hat diese Staats- emwälzung dadurch zur Vertreibung der Franzosen auf der qüttelamerikanischen Insel St. Domingo geführt. Die Ve- neiung der Neger aus der Sklaverei war eine Folgewirkung der Grundsätze des nordamerikanischen Freiheitskampfes und der französischen Revolution. Eine Wirkung, die in Nordamerika allerdings viel später, zu Beginn der 60cr aahre des 19. Jahrhunderts, eingetreten ist, die aber auch ouf das Verhältnis der Bewohner der französischen Kolonien zum Muttcrlande bereits seit Beginn des 19. Jahrhunderts immer starker eingewirkt hat. Gegenwärtig haben wir in den französischen »nd auch in den englischen Kolonien ein -igenartiges politisches System bezüglich des Verhältnisses der Bewohner dieser Kolonien zum Mutterlande. Die eimw een diesen farbigen Bewohnern haben bereits das franzö- usche Bürgerrecht erlangt. Sic wählen ihre Abgeordneten m die französisch« Deputiertenkammer. Sie stellen dem- ufolgc auch ihre wehrfähigen Männer in das französische Seer ein. Die andern farbigen Menschen daselbst gelten aber nicht als französische Staatsbürger bezw. Bürgerinnen, son dern lediglich nur als Untertanen des französischen Kolonial reiches sowie als dessen Schützlinge. Wollte i^an allen Unter- lonen des französischen Kolonialreiches das Bürgerrecht vcr- leiben und sie dadurch befähigen, ihre Abgeordneten in die ircmzösische Kammer zu senden, so bestände eine ungeheuere Mehrheit von farbigen Deputierten, die sowohl der Berber- >,Is auch der Negerrasse angchören werden. Ja selbst die Aewohner Jndochinas mutzten dann in Paris vertreten sein, an diesem Falle hätten wir alles eher als ein französisches Parlament. Viele französische Patrioten haben die Konse quenz einer solchen Entwickelung richtig eingesehen und sie wehren sich deshalb gegen eine allzu starke Beteiligung der iarbigcn Untertanen des französischen Kolonialreiches an der Ausgestaltung der politischen Zustände in der französischen Republik. Die französischen Nationalisten möchten wohl diese 'ardigcn Fremdvölker, deren Anzahl in Nordamerika sich bei Einrechnung des französischen Sudans und Marokkos in das iranzösische Kolonialgebict auf annähernd 50 Millionen be ziffert, allerdings sehr gern zur allgemeinen Wehrpflicht zwingen, um sie auf diese Weise gegen die deutschen Truppen »orzutreiben. Politische Rechte dagegen möchten sie diesen >anzen und halben Menschenfressern am Ober- und Mittel läufe des Niger nicht gewähren. Selbst in Algier haben nur Sie einheimischen weißen französischen Kolonisten Bürger- n-chte, ebenso die spanischen Juden, die das gleiche Recht bald nach Beendigung des deutsch-französischcn Krieges 1871 durch Eintreten Gambettas und Cresieur für ihre mosaischen Rassen- und Stammesgenossen zu erlangen wußten. Die ein heimischen Mohammedaner sind nur gut dazu, um als Kanonenfutter gegen Deutsche verivendet zu iverden. So war eS 1870 und so ist es auch jetzt, wo Algierer und Marok- s Das Neueste vom Tage ! N WlllA kleMe Am»M. (W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, den 27. Dezember 1916. Westlicher Kriegsschauplatz Armee des 'Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg: Südwestlich von Dixmude wurde ein belgischer Posten von zehn Mann ohne eigene Verluste aufgehoben. Heeresgruppe Kronprinz Nupprecht: Südlich des Kanals von La Bassee scheiterten mehrere durch Feuer vorbereitete Vorstöße englischer Abteilungen. Südöstlich von Chilly wurden gegen unsere Gräben vordringende Franzosen abgewiesen. Eigene Erkunder fanden bei Barleux die feindliche erste Linie leer. Heeresgruppe Kronprinz Dem fehlgeschlagenon Nachtangriff der Franzosen gegen die von uns gewonnenen Stell mgen auf Höhe 304 folgte in den Morgenstunden ein weiterer Angriff, der gleichfalls blutig zusammenbrach. Bei Mauheulles in der Woevre, aus der Combres- Höhe und im Maas-Bogen westlich von St. Mihiel drangen Aufklärungsabteilungen in die französischen Gräben ein uitd holten etwa 20 Gefangene heraus. Dabei zeichneten sich wie an den Vortagen Stoßtrupps des hannoverschen Rescrve-Jnfanterie-Regimcnts Nr. 73 aus. Oestlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe des Generalseldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Oestlich der Aa konnten auch neue Berstärkimgen der Russen das von unseren Truppen erkämpfte Gelände nicht zurückgewinnen. Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph: Zwischen Casinu und Putna-Tal nahmen deutsche und österreichisch-ungarische Streifabteilimgen dem Feinde 100 Ge fangene ab. Bei der Heeresgruppe des Generalfvldmarschalls v. Mackensen : und an der Mazedonischen Front erreichnete sich nichts von Bedeutung. Der Erste Generalquartiermeister: L u d e n d o i s s. Der Schweizerische BuodeSrat hat, wie verschiedene Blätter berichten, beschlossen, probeweise je 100 französische und deutsche Familienväter — nicht kranke - die sich 18 Monate und länger in Kriegsgefangenschaft befinden und Väter mindestens dreier Kinder sind, zur Internierung in der Schweiz zuzulassen. Falsche Gerüchte Die „Straßburger Post" meldet: Es sind Gerüchte ver breitet über militärische Maßnahmen, insbe sondere über die Räumung von Städten, wie Saarbrücken, Saarlouis, Merzig usw. Das stellvertretende General- kommandv des 21. Armeekorps stellt hiermit fest, daß diese und ähnliche Gerüchte jeder tatsächlichen Grund läge entbehren. kaner rücksichtslos als erste Sturmreihen von iveiye» Frae zosen und Engländern gegen die deutschen Schützcngräbei vorgetrieben werden. So war es in der Marneschlacht, so be der verunglückten französischen Offensive nordöstlich von Arras in den Maikämpfen des Jahres 1915, jo bei de, Sommeosfensive in der zweiten Hälfte des Jahres 1916 Dip Mütter des weißen Frankreichs wollen nicht genügend Kin der gebären, ihre weißen Söhne scheinen ihnen zu kostba, zu sein, »m bei Sturmangriffen geopfert z» iverden. desbalb schicken sie die farbigen Franzosen vor. Die Franzosen un» Engländer stehen in ihrem nationalen Nebenlinie den schwor zen Völkern Afrikas und Asiens gegenüber in einem gan, ähnlichen Verhältnisse wie zu den nichtdeutschen Völkern Osteuropas, die sic gleich wie ihre farbigen Untertanen zu»> Kainpse gegen die beiden Kaiserreiche Mitteleuropas aufge rufen haben oder aufrufen möchten. Die Italiener. Frau zosen und Engländer betrachten sich ganz gleich wie d-^ Römer zur Zeit ihres Verfalles als die allein Kulturellen als die Verteidiger der menschlichen Zivilisation und Kultui gegenüber den Deutschen. Sie tun auch ganz das gleiche wie einst die Römer. Sie wälzen die Last des Kampfes möglichst von sich selbst ab und bringen diese auf die Schulter vo» Hilfsvölkcrn, die sie aus dem Grunde ihres Herzens miß echten. Der Franzose sucht im Kampfe sich womöglich dev Dienst einer besonderen Waffe auszuwählen, die hinter dei Kampsessront tätig ist: so nämlich den artilleristischen Als Sturmtruppe sollen aber diese schwarzen französischen Unter tauen dienen, an deren Leben es den französischen Macht habern nicht viel daran liegt. Namentlich werden die Gegen den des französischen Sudans, in denen es kriegerisch? Stämme gibt, für französische Rekrulierungszwecke in An spruch genommen. Selbst Marokko ist im Jahre Ulli und 1912 größtenteils durch diese von Franzosen kommandierten Negerbataillone erobert worden. Gegenwärtig iverden so wohl Marokkaner als auch andere farbige Franzosen aus das europäische Schlachtfeld gebracht, wo sie namentlich während der Sommermonate zur Verwendung gelangen: eben d<»s- halb lebt gerade in diesen Monaten die französisckze Offen sive immer auf. Der deutsche Protest gegen die Verwendung dieser schwarzen Truppen ist besonders solchen Staaten gegenüber sehr am Platze, die sich so gerne als die Verte, diger der Menschenrechte ansspielen. Unser U-Boolkampf Laut „Verl. Lokalanz." schreibt ein englisches Blatt zu, Bedrohung durch die U-Boote, cs seien keine Gründe vor handen, anzunehmen, daß die schauderhafte Zunahme diese, Bedrohung nicht bestehen bliebe. Fast in jeder Numme, eines jeden englischen Blattes würde die Gefahr erörtert un» die Schwierigkeit, sie zu bekämpfen, besprochen Der „Lokalanz." meldet aus dem Haag: „Dailq Ehr« nicle" schreibt über die U-Boot-Bedrohung, die deutschen An gaben zeigten, daß im November über 300 000 Tonnen und im Dezember 4 9 0 0 0 0 Tonnen Schiffsraum ve > senkt worden seien, d. h.. daß England in den letzten zwer Monaten ein Drittel dessen verloren ging, was in den gan zen 27 Kriegsmonatcn vorher versenkt worden sei Bern. 26. Januar. <W. T. B.) Laut Meldung der französischen Blätter sind folgende französisch? Schiffe versenkt worden: Der Dreiniaster „Pre- cursear", 364 Bruttoregistcrtonnen, Schoner ..Bearnais' 202 Brnttoreqistertonnen und „Leontine". 20l Brutto registcrtonnen. Der Dampfer „Dictoire". der Dreimastc, „Louis Josephi", 196 Bruttoregistertonnen und das Fischer boot „Aurclie" wurden gleichfalls versenkt. Die Be satzungen sind gerettet. Man befürchtet ferner den Verlust mehrerer überfälliger Fischdampfer. An der Mündung der Gironde sind zwei Unterseeboote beim Minen legen beobachtet worden. Der spanische Schoner ..St Peter" wurde ebenfalls versenkt. Akchibald Hnrd stellt »n „Daily Telegraph' fest, daß ,m Dezember 1916 162 englische Schisse mit 419 000 Tonnen