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die Ehefrau des Tagarbeiters Kürt im Blute schwimmend und ihre beiden Kinder tot vor. Es scheint ein Verzweife- lungsakt vorzuliegen. Der Mann ist verschwunden. Bischofswerda. Am 27. d. M. besuchte ein Glasmacher seine in Neustadt als Kinderwärterin in Stellung befind liche Ehefrau. Bei diesem Besuche kamen die Eheleute in Streit. Plötzlich zog der Mann einen Revolver hervor und legte auf seine Frau an. Diese konnte aber noch rechtzeitig entkommen. Darauf brachte sich der Mann einen Schutz unterhalb des Herzens bei und nahm auch noch eine Dosis Arsenik zu sich. Ter Mann ist trotz des genommenen Giftes und der Schutzverletzung noch bei vollem Bewußtsein. Bautzen. Ter mehr als 8000 Mitglieder zählende Ver band sächsischer Bäckerinnungen wird seinen diesjährigen Perbandstag in Bautzen abhalten u. zw. vom 27.- 29. Juni. Bautzen. Ter nächstjährige sächsische Gemeindetag wird in Bautzen stattfinden. Gewählt wurden zum Vorsitzenden Herr Oberbürgermeister Tr. Beck-Eheinnitz. zum stellvertre tenden Vorsitzenden Herr Oberbürgermeister Tr. Kaenbler- Bautzcn und zum Kassierer Herr Stadtverordneteuvorsteher Tr. med. Röhr Nutzen. Lstritz. In der Arbeiterkolonie wurde am Sonnabend der Fabrikarbeiter Langhainmer im Keller in einer Ecke tot anfgefuiideu. Er batte eine starke Schnur zwei- bis drei mal um den Hals gewickelt. Ter berbeigerufene Arzt, die Polizei und die GerichtSkvmmission erklärten, datz ein Selbstmord unmöglich vorliegen könne. Vis jetzt wurden der Wirt des Langhammer und noch ein anderer Arbeiter verhaftet. Zittau. Tie Stodthanshaltsreclmnng für das Jahr 1901 schließt mit einem lleberschnß von 88 960 Mark 12 Pfennig ab. Verschiedene Etatspositionen ergaben höhere Erträge. Bemerkenswert ist, daß die Einnahmen auS den städtischen Forsten gegen den Voranschlag um 25 77 t Mark zurückgeblieben 'ind. Vermi„ er,» li ki«. rKrKten. > Dresden. In der am vergangenen Sonntage im Strehlener Hos für den Bezirk TreSden-Südvorstadt statt- gesundenen Versammlung des Volksvereins für das katbo lische Tentschland s:and ein Vortrag über „Toleranz" aus der Tagesordnung. Ter Herr Redner stellte zunächst die Bedeutung des Wortes „Toleranz" fest und behandelte so dann die Toleranz in der katholischen Kirche. Er zeigte, daß gerade die katholische Kirche sehr tolerant ist und be gründet die Fälle, in denen die katholische Kirche intolerant ist und es auch sein muß. Tiesen interessanten, beifällig aufgenommenen Ausführungen folgte eine kurze Debatte. Ic.- ts Zwickau. Eine große Anzahl von Gemeindemit gliedern war es, die sich am Sonntage im Saale des Bade gartens aus Einladung des Eäeilienehores und des Volks- ! Vereins eingefunden batte zur Veranstaltung eines Haydn- - abends. Herr Kaglan S ch n l z begrüßte die so zahlreich Erschienenen mit herzlichen Worten, worauf der Neigen der Darbietungen mit der von Lebenslust und Lebensfreude sprühenden Sonate l von Haydn für Klavier und Violine (H. 2 tol z e H. Eonrad> eröffnet wurde. Taran schloß sich ein äußerst fesselnder Vortrag des Herrn Tirigenten ^ Stolze über die Persönlichkeit des großen Genius Joseph > Haydn. In trefflichen Genrebildern schilderte der geschätzte Redner die Not und die Entbehrungen einerseits und die glücklichen Tage andererseits, die dem Leben und auch den Tonsäwpfungen des nimmer Müden und nimmer Ver- zagenden ein eigenes Gepräge gegeben. Mit der darauf folgenden Arie aus der Schöpfung „Nun beut die Flur" legte Fräulein Ungewiß, eine junge heimische Künstle rin, eine ganz bedeutende Probe ihres Könnens ab. Aus- gestattet mit reichlichem und wohllautendem Stiminaterial, hatte sie die Herzen der Zuhörer im Sturme erobert. Es folgte nun eine Haydnsche Symphonie (Paukcnwirbel-, vierhändig (Fräulein Röll — Herr Stolze), eine Leistung, die einer so jugendlichen Dame alle Ehre machte. Tie Schlußnummer des ersten Teiles bildete das Haydnsche FrühlingSlied „O, wie lieblich ist der Anblick" für ge mischten Ehor, von den Sängerinnen und Sängern des Cäcilienvereins tonrein und erakt vorgetragen. Im zweiten Teile, der nicht Haydnsche Kompositionen auswies, zeichnete sich Fräulein Krezek durch glanzvolle Wiedergabe des „Wellenspiels" von Spindler rühmlichst aus. Tnß Fräu lein U n g ew i ß bei ihrem zweiten Auftreten mit lebhaften: Beifall begrüßt wurde, ist nicht zu verwundern, und der reiche, lang anhaltende Beifall, der ihr auf die drei Lieder „Aus dem Reiche der Indra", „Wiegenlied" von Brahms und „Wenn es schlnmmert (dämmert) ans der Welt" zuteil wurde, veranlaßte sie zu einer weiteren Zugabe. Den Schluß des Abends bildete ein Bruchstück aus Rudnicks Tonschövfnng „Tornröschen". Die gefeierte Solistin, sowie der Ehor erledigten sich wacker ihrer Ausgabe und erzielten in dem zarten. Pianissimo des Schlummerchores eine er greifende Wirkung. Die Begleitung batte Herr Bürger- schnllebrer L o r e n z in gütiger Weise übernommen und überwand die Schwierigkeiten derselben „spielend". Wenn cs auch Haupt- und Endzweck eines katholischen Kirchen- ch-oreS bleibt, zur Ehre Gottes und zur Erbauung des Nächsten im GotteShanse zu singen, so erfüllt derselbe dennoch eine herrliche, man könnte wohl auch sagen not wendige soziale Pflicht, wenn er den Gemeindemitgliedern echte Perle» edler, weltlicher Musik bietet. Ist es doch eine traurige Tatsache, daß der triviale Gassenhauer, daS faden scheinige Pikante <!) Couplet, nichtssagende Firlefanzereien die ganze musikalische Atmosphäre ausmack^n, in der sich nicht immer bloß die breite Masse bewegt, sondern die auch Gebildete uinweht. Man blicke nur hinein in die vollge pfropften Tingel-Tangels und in die oft eine gähnende Leere ausweisenden Konzertsäle. Von diesen Gedanken mögen wohl auch die beiden oben genannten Vereine ge tragen worden sein, und ist ihnen zu dem bahnbrechenden Schritte nur von Herzen Glück zu wünschen. Allen Mit wirkenden ein dankbares „Vergelt's Gott!", den beiden Vereinen aber ein herzliches „Glück auf!" Vermischtes V T e r 6 0 ^ ä h r i g e'- Pastor Sjvfors in Hjörtsberga «Schweden) ist am Mittwoch von seinem 26 Jahre alten Sohn, der ebenfalls Pastor ist, in einem An salle von Geistesstörung mit der Art erschlagen worden. Ter Täter wurde festgcnommcn v Neues T n b e r k u l o s e m i t t e l. Professor Guiseppe Levi in Mailand teilte dem König von Italien mit. daß er ein neues Mittel zur leichtesten und sichersten Heilung der Tuberkulose gefunden habe. Er fügte hinzu, er werde sich jetzt in das Ausland begeben, um dort Mittei lung von seiner Entdeckung zu machen, habe aber zuvor sei nem Vaterlande in der Person des Königs davon Kenntnis geben wollen. — Ob es auch wahr ist? v Er st nach 40 Jahren ist in -Oldenburg die Unschuld eines Mädchens ans Licht ge- kom m e n. Dort ertränkte sich vor 40 Jahren ein Mäd chen aus Furcht vor Strafe. Sie sollte ihrer Herrschaft einen goldenen Ring entwendet haben, und da man ihr des halb mit Gefängnis drohte, ging sie ins Wasser. Jetzt wurde bei Ausbesserungsarbeiten der vermißte Ring unter dein Fußboden gefunden. Aehnliche Fälle sind schon häufiger vorgekommen: sie mahnen doch ernstlich dazu, mit derarti ge:: Beschuldigungen gegen Hausgenossen möglichst vorsich tig zu sein! Büchertisch. Tie britische Expedition nach Tibet und Lhasa im Jahre 1004 durch die das geheimnisvolle, verbotene Land den Europäern endlich geöffnet wurde, wird im veueßrn Heile der kathokiichcn Zeitschrift „Alle und Neue Welt" tu einem Aitibl, dem zahlreiche, sehr iuter-ess rnte Bilder öergegeben sind, behandelt; dieser wertvolle illustrierte Aussay, dem noch eine Fortsetzung folgen wird, dürste, namentlich megen seines historisch und kulturhistorisch merlwürdigcn Bildei'schmuckes, vielfach Aussevcii errege» und jedenfalls überall mit gramem Jnieres'e aufgerrmwin werden. Anßcrdcin enthält das Heft noch ein n nicht w> niger fesselnden illustrierten Arlikel „Ein (Lang durch eine ruisiiche Kaserne". In, erzählenden Teil weiden die Romane „Der Voiksverächler" von HanS Eschelbach und „Rauhreis" von Jenny Zink-Ma»sbvf sorlgcietzi, ebenso die eigenaruge Dorinovelle „Unser Nachrwächier Promolhcns". Er öffnet wird das Heft durch eine sehr schöne, künstlerisch tadellos ausg.fuurte Knnnbeilagc „St. Joseph" nach dem Gemälde von G. Fuget Erwähnenswert rsr endlich die reich illuslrievte Welt- runüch iu mit aktuellen Bildern und Porträts. Im ganzen zählt dieses b.-sonders freigebig ausgestarrete Heft nicht weniger als 41 Illustrationen. Der Preis von 85 P-ennig (45 H. 45 Cts.) pro Heft ist angesichts eines so inaniiig,faltigen Inhalts äußerst billig zu neunem 4tus dcr Geschäftswelt. Tie leislungsfäyigslcn Firmen Dresdens kennen zu lernen, wird wohl jedem Interessenten besonders jetzt zur Umzugszeit willkommen sei». Wir wollen deshalb nicht verfehlen, bei Bedarf von B -lenchlungSgegenttänden am die bekannte Kronleuchlerfabrik C R. Richter, DrcSde n-A., A malien st r. 10. parl. (»nd Ringstraße) hinzuweisen, Plan sieht dort die verschiedensten Arten moderner Beleuchtungskörper für Gas und elektrisches Licht, auch Kronleuchter für das jetzt so beliebte neue Hängegasglühlicht sinder man in geschmackvollen und aparten Mustern vor. Er freulicherweise wird durch die Erleichterungen der hiesigen Behörde auch den kleinen bürgerlichen Kreisen die billige GaSglühlicht- beleuchtuug ermöglichi und hat genannte Firma in ihrer Fabri kation Einrichtung getroffen, wodurch sie Wohnzimmerampcln, Ampeln und Krone» kür einfache Ansprüche in erstaunlich billiger Preislage hersiellt. Aber auch diese einfachen Gegenstände ent behren nichts von der bekannte» solide» Ausführung und können wir bei H?darf die Benchiiqmrg dieses Mmterwg-rs sehr empfehlen. Brstkirrestc wohlschmeckend herzurichten. 0 Personen. 2 Stunden' Reste von Hammelbraten schneidet man sorgfältig von den Knochen ab und zerlegt das Fleisch in möglichst hübsche Würfel. Die Knochen schlägt man entzwei und kocht sic mit Wasser, Salz und etwas Suppenkraut aus. Nun läßt man Mehl in Butter dunkel braun rösten, verkocht diese Einbrenne mir der Knochenbrühe zu dicklicher Sauce, gibt Salz, etwas Eayenne Pfeffer, etwas Johannisbeergelee, ein wenig Rotwein und einige Tropfen Maggis Würze dazu, legt das Fleisch in diese Sauce und erhitzt das Ge richt im Wasserbade. Kochen darf es nicht. v. — 86 — Atzend meinen Bruder in der Schänke zu Kilsyth gescheit hätte. Er war dort hin gegangen und hatte getrunken, tzis er nicht mehr konnte, und dann sei er in sirö»iei''deni Regen nach Hanse gekrochen. Ich fürchte, diesmal hat er sich den Tod geholt, denn er liegt wie ein Stück Holz ans dein Bett!" Ich ließ Kathlee» sich neben mich setzen und befahl Andreas, so rasch als möglich nach ihrer Behausung zu fahren. Tort angokonnnen, fand ich den Mann halb angekleidet ans dein Bett liegen. Ans einem Stuhl, der am Bett stand, saß ein altes Weih, das jammerte und klagte, als wäre er schon tot. Ich schickte die Frau hinaus und untersuchte rasch den Patienten. KatbleenS Befürchtungen waren nur zu begründet, eS war keine Hoffnung mehr und die Kräfte sänke» rai'ch. Sein Atem, der stark nach Schnaps roch, ging nur schwach, ober in rasch anseinandersolgenden Zügen. Sein Herz schlug wie ein vom Wind hin und her getriebenes Blatt. Immer und immer wieder benetzte ich seine trockenen Lippen mit Wasser, bis er schließlich zu meiner größte» Freude die Angen. anfschlng. Erst sab er mich ganz verwundert an. dann bewegten sich seine Lippen, aber kein Laut kam hervor. Ich beugte mich dicht über ihn, und endlich konnte ich sein leises Flüstern verstehen. „Muß ich jetzt sterben?" Ich nickte mit dem Kopse. „Sie haben nicht mehr lange zu leben, und wenn Sie noch etwas bedrückt, so müssen Sie die Zeit tvahrnehmen, Ihr Ge wissen zu erleichtern." Unsere kurze Unterhaltung, so leise sie auch geführt war, N>ar dem Mädchen nicht entgangen. Sie trat an ihren Bruder heran, beugte sich zu ihm hernieder, und indem sie sein Haar streichelte, sagte sie: „Lieber Bnider, sprich doch jetzt, wo dich Gott der Allmächtige von uns nehmen will. Der Herr Michael war doch iwiner so gut gegen nnS." Ter Mann schloß für eine Weile die Augen, und als er sie öffnete, waren sie fenckit. ..Laß den Kaplan holen," brachte er mühsam hervor. Für mich bedurfte es weiter keiner Aufforderung. Nasch kritzelte ich ein paar Zeilen ans ein Blatt meines Notizbuches, riß es heraus und befahl AndeaS, es sofort an Fräulein Eraig in Eastlerca zu bringen. Tann wandte ich mich an daS Mädchen. „Wollen Sie nicht nach dem Pater Antonius geben?" Sie zögerte und ich snbr daher fort: „Ich bleibe, bis Sie zurückkommen, bei Ihrem Bruder. Wenn Sie aber nicht gleich gehen, dürste es zu spät sein." Sie sab auf das geisterhafte Gesicht, das in den Kissen lag, und es schien ihr klar zu werden, daß ich die Wahrheit sprach. Mit einem Seufzer wandte sie sich weg und verließ rasch daS Hans. Das Gesicht des Kranken nahm jetzt einen friedlickx'n Ausdruck an. Er sprach nicht weiter. Um ihn zu erfrischen, befeuchtete ich keine Lippen mit Wasser, dem ich etwas Kognak zn- gefügt batte, und das schien ibm auch gut zu tun. Mehrere Stunden mußte ich am Krankenbett Wache halten. Es war in zwischen Nacht geworden und Kathleen war noch nicht zurückgekelirt. Endlich kam sie inS Zimmer gestürzt. „Er ist nicht zu Hause," rief sic wir entgegen. „Er ist nack» Castlerea gefahren." „Das habe ich leider befürchtet," antwortete ich hierauf. „Sie wissen - 87 — ja, daß er als Zeuge vorgcladen ist und daß heute die Verhandlung statt finden soll." „Es wäre besser, Pater Antonius tvare heute abend hier als dort unten. Vielleicht kommt aber Pater Johannes noch heute hierher, ich habe es ihm sagen lassen." Während sie sprach, schlug der Kranke seine Augen auf. „Kommt der Herr .Kaplan? Mir ist so angst, und der Doktor meint, ich werde sterben." Tie Tränen rollten den: Mädchen über die Wangen. Sie beugte sich über ihren Bruder und sagte: „Er kommt, Nory, er kommt ganz gewiß! Aber vielleicht sprichst du schon lieber jetzt und machst dir dein Gewissen leichter. Pater Antonius hat dir doch gesagt, daß niemals verziehen wird, wenn du stirbst, ohne deine Schuld bekannt zu haben." „Niemand als dem Herrn Kaplan will ich sie bekennen," versetzte der Mann mit seiner früheren trotzigen Entschlossenheit. „Und er soll mir Absolu tion erteilen und bevor ich sterbe, die heilige Wegzehrung." Wiederum fiel er in sein Kissen zurück und schloß die Augen. Kathleen ergriff mich am Arme und zog mich in die andere Ecke des Zimmers,, wo sie mich leise fragte: „Wird er es noch bis morgen anshalten?" „O ja, ich sollte es wenigstens meinen, vielleicht auch noch bis über morgen: aber seine Kräfte schwinden, und ausstehen wird er von diesem Bette nicht mehr." Mit von Tränen erstickter Stimme antwortete sie auf den ersten Teil meiner Antwort: „Gott sei Lob und Preis! Dann wird er noch mit Pater Antonius sprechen und die Buße, die er ihm aufcrlegen wird, erfüllen können, und Gott wird seine arme Seele erlösen." Da sich jetzt nichts U>eiter tun ließ als ruhig abwarten, so ging ich in die Küche und setzte mich an den Herd, während Kathleen neben dem Kranken bette Platz nahm. Eine Stunde verstrich so, tvährend deren mir alle die merk würdigen Ereignisse durch den Kopf gingen, die sich seit meinem Aufenthalte in diesem Lande zugetragen hatten. Auch an Ellen mußte ich denken. Ich batte sie in der Botscliast. die ich ihr durch Andreas gesandt, gebeten, so schnell als irgend möglich olme jeden Aufschub in dieses Haus des Unglücks zu kommen. Würde sie Wohl kommen? Und uvnn sie käme, würde ihr dann das, was der Sterbende zu sagen batte, Trost und Hilfe bringen oder — ? Es war schon nabe an Mitternacht, als an die Tür geklopft wurde. Beim Oeffnen sab ich mich Pater Jolmnues gegenüber. Ich wechselte einen kräftigen Händedruck mit ibm, bedeutete ibm dann» mit dem Finger auf den Mund zu schweigen und zeigte nach den: inneren Zimmer. Ohne ein Wort zu verliere::, trat der Priester an das Bett. Kathleen begrüßte ibn ebrfurchtsvoll, und sich zu den Patienten wen- dend, sagte sie leise: „Sieb her, Rory, .Hocliwürdeu ist da und will dich sprechen." Der Kranke fuhr auf: als aber seine Augen Pater Johannes erkannten, malte sich ein Ausdruck bitterer Enttäuschung auf seinem Gesicht. „Mut, Mut, mein lieber Junge," tröstete ihn der Pfarrer. „Es tut mir ja in: Herzen weh, dich in so trauriger Lage zu sehen .aber, Rory Bourncs, du gehst jetzt den Weg. der: wir alle einst gehen müssen, und ich bin zu dir ge kommen, um dir beizustehen und deine Beichte zu empfanden." „Pater Antonius will ich haben," stöhnte der Kranke.