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fnngskommissar abzugeben sind. Diejenigen, welche sich einer Fachlehrerprüfnng unterwerfen wollen, haben ihre Gesuche um Zulassung ebenfalls bis spätestens den 31. August bei dem Bezirksschulinspektor ihres Wohnortes behufs des weiteren anzubringen. * In der Kleinichschen Handels-Akademie wurde heute Montag bei Beginn des Unterrichts nach den Sommer- ferien in einer feierlichen Ansprache nachträglich des Ge- bnrtsfestes Sr. Majestät des Königs Georg gedacht. * Die Reichs-, Staats-, Gemeinde- und Privatbeamten in Sachsen haben eine Petition an das sächsische Ministerium des Innern entworfen, in der die selben um Anfrechterhaltnng der Bestimmung in § 30 der Revidierten Städteordnnng und 8 23 der Revidierten Landgemeinde-Ordnung bitten, wonach festes Dienstein kommen bei der Gemeinde-Einkommensteuer nur zn ^ in Anrechnung gebracht wird. * Znr Wahlrechts-Reform in Sachsen erfährtdie nationalliberale „Dresdn. Ztg.", es verlaute andentnngs- weise, das; die Negierung die Beibehaltung der Dreiklassen wahl will, aber so, das; jede Klasse ihr Drittteil von Abge ordneten allein wählt. Im übrigen soll die allgemeine, geheime und direkte Wahl beibehalten werden. Von einer grundlegenden Reform der ersten Kammer sei keine Rede. Wie dem genannten Blatte ferner mitgeteilt wird, sollen in diesen Tagen auch Versammlungen der konservativen Land tagsfraktion nnd des Parteivorstandes stattgefnnden haben, wobei man, wie verkantet, hinter verschlossenen Türen be schlossen haben soll, sich nach dem Vorgang der National liberalen von der Kommission, welche die Negierung zwecks Vorbereitung der Wahlrechtsändernng einbernfen will, gleichfalls fernznhalten. Ob die „Dr. Ztg." gut unter richtet ist, oder nicht, wird sich ja wohl bald zeigen. * Zn den Vorschlägen über die Abänderung des Landtagswahlrechts durch den Nationalliberalen Verein in Dresden meint die „Sachs. Nationallib. Korr.": Wenn der Dresdner Neichsverein nur das alte Wahlrecht wieder hergestellt Nüssen wollte, dann hätte er nicht nötig gehabt, eine neunköpfige Kommission zur Ausarbeitung eines neuen Planes niederznsetzen. Jedenfalls ist das ein Schritt, der von der Parteileitung mit voller Genugtuung begrüszt wird: deiin er entspricht ganz ihrem bei verschiedenen Gelegenheiteil geäußerten Wunsche, das; die einzelnen Ver eine zn der Wahlrechtsreform Stellung nehmen nnd der Generalversammlung praktische Vorschläge unterbreiten möchten. Daran wird es derselben auch nicht fehlen; um so unmöglicher aber ist es, hellte schon voransznsagen, welcher Vorschlag die allgemeine Anerkennung finden wird. Wir hoffen jedoch mit dem Referenten im Dresdner Reichs verein. das; die Partei in einer so wichtigen Frage unter Hintansetzung aller untergeordneten Differenzen sich ans ein bestimmtes Programm vereinigen wird. * Landtagsnachrichten. Der nationalliberale Neichsverein Dresden hat Mittwoch abend folgende Resolution angenommen: „Der Neichsverein fordert für Sachsen ein freiheitliches, dem früheren sächsischeil Wahl recht in den Grundsätzen gleichgeartetes Wahlrecht und erwartet von der nationalliberalen Partei des Landes, das; sie energisch lind selbständig in der gedachteil Richtung tätig wird". Ans Alltrag des Geheimrats Böhmert wurde, laut „National-Zeitung" eine nenngliedrige Kommission von Dresdener Parteimitgliedern als Wahlrechtskommission mit dein Rechte der Kooptation eingesetzt, welche die Wahl rechtsfrage eingehend behandeln und der Regierung einen Entwurf unterbreiten soll. * Die „Eheiilii. Allg. Ztg." schreibt: „Genug des Papstjnbels! Es darf wohl angenommen werden, das; das allgemein Wissenswerte über die Person, den Eharatter, die Vergangenheit des neuen Papstes nunmehr mit hin länglicher Genauigkeit der Mitwelt geschildert ist. Die Presse aller konfessionellen lind politischen Richtungen im Reiche hat sich die Mühe nicht verdrießen lassen, auch die unscheinbarsten Einzelheiten ans Rom dem Lesepnbliknm zn vermitteln. Und besonders hervorznhebcn ist, das; die Protestantische, oder sagen wir die nichtkatholische Presse, in dieser Richtung beinahe die Zentrnmspresse überbot. Nun aber sollte es genug sein. Ob Papst Pins X. ein religiöser, ein politischer, ob er ein italienischer, drei- oder zweibniidfeindlicher Papst sein wird — was tnts?! Er ist eben Papst, nnd als solcher, wie wir schon unmittelbar nach seiner Wahl betonten, ein Gegner des Protestan tismus. ein Gegner der Freiheit jeglicher Lehre nnd wissenschaftlichen Forschung, ein Feind des italienischen Nationalstaates nnd der einseitige starre Hüter aller katholischen Kircheninteressen; er ist der Erbe der weltgeschichtlich festgelegten Mission des Papstlnmes und als solcher wohl von allgemeinem, intensivem Interesse für die gesamte Ehristenheit — aber er bedeutet, mag ec nun Leo, Pins oder sonst wie heißen. keine neue Richtung für Nom, keine neue Aera; man wird in der politischen Welt mit ihm, wie mit seinem Vorgänger rechnen. Wir aber haben keine Ursache, ihn als „den populärsten Papst" zn feiern; für uns wird Pins X., mag er mild oder grob geartet sein, ans den Gebieten der Kultur nnd der Politik Gegner sein nnd bleiben." Das sind zwar keine gerade freundlichen Aenhernngen, aber die nichtkatholischen Blätter sehen nun einmal im Papsttum einen Gegner, ja sogar Feind und da darf man cs ihnen nicht allzu schwer übel nehmen, wenn sie härter urteilen, als eü gerade nötig ist; man muß ihnen ja auch die Entschuldigung gewähren, das; sie vielfach in Vorurteilen befangen sind, für die sie nicht eigentlich verantwortlich gemacht werden können. Es ist schon ein großer Fortschritt, wenn ein nicht katholisches Blatt sagt: Der Papst sei Gegner des Protestantis mus (und nicht: er sei Feind der Protestanten». Das; das Papsttum nnd der Protestantismus als Spsteme ein ander cntgcgenstehen. ist selbstverständlich: das schließt aber durchaus nicht aus. das; Katholiken nnd Protestanten persönlich nnd als Volksgenossen sich gegenseitig Duldung und Toleranz gewähren dürfen, ja solle». Das; der Papst Gegner einer schrankenlosen Freiheit bez. der Lehre ist, kann man nur dann tadeln, wenn man außer acht läßt, daß die katholische Lehre dogmenmäßig festgelegt und der Papst der oberste Hüter der Dogmen ist. lieber- dies war auch Luther durchaus nicht der Mann, der jeglicher Lehre Freiheit gegeben hätte. Das ist inner halb des Protestantismus anders geworden: ob zu seinem Schaden oder Nutzen, geht uns nichts an. Ein Irrtum aber ist es, den Papst als Gegner des wissenschaft lichen Fortschritts zn bezeichnen. Die Oeffnung der vatikanischen Archive, die heutige katholische Wissenschaft lvergl. Jesuit ?. Wasmann bez. der Naturwissenschaft) nsw. nsw. sprechen direkt dagegen. * Das W o ch e n-P r o g r a in m für Konzerte der Deutschen Städteansstellung lautet: Dienstag: Konzert der Kapelle des Königlich Sächsischen (Leib-) Gre nadier Regiments Nr. 100 (Dir. Herrmann), unter Mit wirkung des Pistonvirtuosen Kammermusikns Richter-Braun- schweig. — Mittwoch: Konzert der Kapelle des Königlich Sächsischen Pionierbataillons Nr. 12 (Dir. Lange», unter Mitwirkung des Pistonvirtnosen Kammermusikns Richter- Brannschweig. Große Illumination des Parkes. — Donnerstag: Konzert der Kapelle des Königl. Sächsischen Schützen-Regiments Nr. 103 «Dir. Helbig» unter Mit wirkung des Pistonvirtnosen Richter Brannschweig. — Freitag: Konzert des Dresdner Philharmonischen Orchesters «Dir. H. Reh», unter Mitwirkung der Pistonvirtnosen Kammermusikns Richter - Brannschweig. — Sonnabend: Doppel- und Monstrekonzert, ansgeführt von den Kapellen des Königl. Sächsischen Jnfanterie-Negiments Nr. 177 «Dir. Röpenack» nnd des Königl. Sächsischen Infanterie- Regiments Nr. 102, Zittau, (Dir. Berger». — Sonntag: Zwei Konzerte der Kapelle des Königl. Preußischen Infan terie-Regiments Nr. 131, Metz-Longville, (Dir. Frantz». — Aendernngen bez. Ergänzungen bleiben Vorbehalten. * Die für Mittwoch, den 10. August, angesetzte Führung durch Abteilung VII der Deutsche» Städteansstellung fällt wegen Behinderung des Vortragenden ans. Dafür wird am 10. August, nachm. 4 Uhr, eine Führung durch Ab teilung VIII. <Statistik nnd Literatur» stattsinden. — Dienstag. 18. August, wird Herr Schriftsteller Hermann Hüfker in seinem Vortrage, vorm, l l Uhr, im roten Saale des Ansstellnngspalastes, über Armen- und Kranken pflege sprechen. * Wegen Reinigung der Geschäftsräume bleiben die Sparkassenzweiggeschäftsftellen in Neustadt. König straße 14, in der Wilsdruffer Vorstadt. Maternistraße 17, in Vorstadt Strehlen, Dohnaer Straße 10, nnd in Vor stadt Eotta lvormaliges Rathaus», Dorfplatz 8l>. nächsten Sonnabend, den 22. August, geschlossen. * AnS Kössen in Tirol schreibt man über das Unglück am Walchsee: Die Suche nach der Leiche der er- trunkenen Frau Rechtsanwalt Lantenbacher ans Dresden wurde am Sonnabend und Sonntag von Fischern nnd anderen Personen in zehn Boten fortgesetzt. Es wurde vom frühen Morgen des Sonntag bis spät nachts der See der ganzen Ausdehnung nach durchsucht, jedoch vergebens. Abends wütete ein fürchterlicher Sturm und ein sehr schweres Gewitter. Am Montag mittag konnte dann die Leiche geborgen werden. Sie wurde in das Dorf gebracht. Der Gatte, die Kinder, die Fischer und .Knechte, mit ihren nassen Kleidern angetan, die Haken nnd Seile miiführend, schritten betend einher. <Die verunglückte Frau war Pro testantin). Der katholische Ortsgeistliche schritt betend neben der Leiche einher und tröstete die Angehörigen in der teil nehmendsten Weise. Alle Sommerfrischler nahmen innigen Anteil an dem schweren Unglücksfalle und spendeten Blumen. Die Leiche wurde nach der Station Oberndorf gebracht nnd dann nach Dresden übergeführt. * Dem Sächsischen Photographen Bunde wurde die Ehre und Auszeichnung zuteil, das; Le. Majestät .König Georg allergnädigst geruht hat, das Protektorat über den Bund zn übernehmen. Trotz seines erst 0jährigen Bestehens hatte der Sächsische Photographen Bund schon wiederholt die Gelegenheit, die Standesinteressen seiner Mitglieder erfolgreich zn vertreten, auch wurden die einzelnen Sektionen des Bundes, Dresden, Leipzig. Ehemnitz nsw., als die berufenen Vertreter des Photographen-Standes bei ihren Gewerbekammern von der hohen sächsischen Regierung anerkannt, und Huben in Verfolg der ihnen übertragenen Aufgabe dieses Jahr zum erstenmale die durch das neue Gesetz ausgeschriebenen Lehrling.--Prüfungen abgehalten. * Po lizei beri ch t. In seiner in der Aeusladl gelegenen Wohnung gab sich heute ei» Unterdeointer durch Erhängen den Tod. Der Beweggrund ist noch nnbeiannt. — Auf der.»leinen Plnnenschen Gosse wurde am Sonnabend ein Lehrling von einem Hunde, den er streichelte, derartig in den Unterleib gebissen, das; sich die so fortige Unterbringung des jungen Mannes in das Fricdrichstädter .»ranke»Haus erforderlich machte. — D.ircb Abstürzen von einem auf der Anton Gras-Straße befindlichen Neubau verunglückte am Sonnabend abend ein 01 Jahre alter Dachdecker rötlich. — Am Sonnabend wurde ans der Schandaner Straße ein nur mit Hemd, Hose und Stieseln bekleideter Mann von mehreren Personen sest- genommen und der Polizei übergeben, weil er versucht habe, sich durch Erhängen nnd Uebertahrrnlassen das Leben zn nehmen. Er wachte den Eindruck eines geistig kranken Menswen und wurde daher in das SiechenhanS gebracht. Pirna. Durch die Stühe eines Bienenschwarmes ver endet ist in Ottendorf der Hund eines Fleischers von hier. Dns Hnndegeschil-l hatte vor einem Oiehöft unweit eines Bienenstockes gehalten. Der Hund, der jedenfalls von einer Biene belästigt worden war. verkroch sich unter den Bienen korb, um sich vor weiteren Angriffen zn schützen, wodurch er die Bienen erst recht reizte. Obwohl der Hund nach nicht geringer Mühe sofort losgeschirrt wurde und dann znr Linderung seiner Schmer;en in einen in der Nähe ge legenen Teich sprang, verendete er doch bald darauf infolge der erhaltenen Verletzungen. Wehlen. Dem 10 jährigen Fräulein Anna Sebastian von hier, das am 7. Mai d. I. unter eigener Lebensgefahr die Errettung des 7 jährigen Mädchens des Pächters des Hotels zum Dampfschiff Bleßner vom Tode des Irtiinkens bewirkte, ist die silberne Lebensreltiings-Medaille verliehen worden. Schon im vorigen Jahre rettete Fräulein S. das 4 jährige Mädchen des Schutzmanns Snlzmann vom Tode des Ertrinkens in der Elbe. Frcilicrg. Diesen Dienstag feiect Herr Schneidermeister Hermann Montan, bewährtes und geachtetes Mitglied des hiesigen katholischen Männer Vereins, sein silbernes Ehe jnbilänm. Leipzig. Ihre Majestäten Kaiser Wilhelm und König Georg werden am 0. Scplember d. I. nach Schluß der Kaiserparade hier eintreffen. Ihre Majestäten werden sich voraussichtlich gegen 1 Uhr mittags vom Dresdner Bahn- Hof nach dem Königlichen Palais nnd gegen Uhr abends vom Königlichen Palais durch die Goethestraße, Schillerstraße, den Rathansring, die Karl Tanchnitz-Straße, den König Albert-Park, sodann längs des Flutkanals und über die Pleißenflutbrücke nach dem Palmengarten be geben. Leipzig. In letzter Zeit ist auf dem Areale an der Ecke der Liebigstraße nnd Johannesallee damit begonnen worden, den Grund zn legen für das neue Gebäude des pathologisch-anatomischen Instituts und für das Institut für gerichtliche Medizin. Das zuletzt genannte Institut wird auch mit einer „Morgue" (Leichenschaustätte» versehen werden, in der alle die Leichen nntergebracht werden, deren Person noch nicht ermittelt ist, oder an die sich noch ein gerichtliches Interesse knüpft. Durch das neue Gebäude wird die Kette der Leipziger Universitätsbaulichkeiten wieder um ein sehr wichtiges Glied vermehrt. — Das Ende des Leipziger Bankkrachs. Der Konkursverwalter Rechtsanwalt Freptag in Leipzig gibt folgendes bekannt: „In dem Kon kursverfahren über das Vermögen der Leipziger Bank soll die Schlnßverteilnng vorgenommen werden, bei der den nicht bevorrechtigten Gläubigern 07 Proz. ihrer Forderungen unter Anrechnung der bereits empfangenen 00 Proz. ans- znzahlen sind. Der hierzu erforderliche nnd verfügbare Massebestand beträgt 12 438 418,73 Mk., die Summe der bei der Verteilung zn berücksichtigenden nicht bevorrechtigten Forderungen 72 012 013,13 Mk. Auf 178340 Mk. dieser Forderungen, die bei den bisherigen Verteilungen nicht berücksichtigt worden sind, sind 00 Proz. im voraus zn ge währen. Wegen der Massenansprüche ist ein besonderes Abkommen getrosten und Sicherheit geleistet worden." — Eine der gefährlichsten Operationen, die Exstirpation des Magens, hat der hiesige Spezialarzt für Ehirnrgie, Dr. Goepel, an einer 38 jährigen Frau glücklich ansgeführt, bei welcher große Teile des Magens nnd ein Stück der Speise röhre krebsig entartet waren. Die erkrankten Teile wurden weggenommen nnd die Patientin erfreut sich mm wieder einer leidlich guten Gesundheit. Mnlstchcn. Tie Dienstmagd Müller in Ragewitz geriet beim Getreideinähen mit dem rechten Fuße in die Messer der Mähmaschine, wodurch ihr derselbe oberhalb des Knöchels abgeschnitten wurde. Marieneh. Das Komitee für die Errichtung eines Mosen-Denkmals Hierselbst gibt bekannt, daß die Weihe des Denkmals Sonntag, 3o. August, nachmittags ' „3 Uhr erfolgt. Lnnzcliatt. Der unlängst hier festgenonnnene Schulz ans Saalbnrg ist nach den angestellten Erhebungen nicht der Mörder des Mädchens Rust in Waltersdorf bei Gera. Schulz hat sein Alibi am Tage des Mordes nachgewiesen: er hat damals in Sachsen gearbeitet und ist nicht von seiner Arbeitsstätte weggekommen. Die Haftentlassung des inzwischen nach Gera transportierten Schulz ist erfolgt. Crimmitschau. Tie ersten acht Tage der Kündignngs- zeil der hiesigen Textilarbeiter sind vorüber nnd noch ver hält sich nach dem „Vogtl. Anz." auf beiden Seiten alles ruhig, d. h. von gegenseitigen Unterhandlungen zwischen Arbeitnehmern nnd Arbeitgebern ist nichts zn verwüren, wohl aber har es den Anschein, das; inan sich bereits beider seits znm Kampfe rüstet. Die Arbeiterschaft insgesamt verwahrt sich entschieden gegen die Annahme, daß es Ar beiter gewesen seien, welche etwa ans Rache über die Kündigung drei Stücke Stoff «etwa 00 m» bei der Firma E. M. Schmidt zerschnitten haben; die gute Disziplin bei der Arbeiterschaft verbiete solche Art Ungezogenheiten von selbst. Die Firma hat ION Mt. Belohnung ans die Er mittelung des Täters ansgesetzt. Die Führer- der Textil arbeiter fordern die in Kündigung befindlichen Arbeiter nnd Arbeiterinnen ans, ruhig bis znm Ablauf ihrer Kündignngszeit, d. i. bis znm 21. August, weiter zn arbeite». Planen. Das Verbot der Leichenzüge, wie dies vor noch nicht zn langer Zeit in Gera in Wirksamkeit ge treten ist, beschäftigt nach der „Eh. Allg. Ktg." gegenwärtig auch unsere städtischen maßgebenden Kreise. Es in hierbei erwogen worden, das; die mitunter langen Leichenzüge fin den Verkehr in einer größeren Stadt außerordentlich hem mend wirken. Der Polizei- nnd Gesnndheits Ausschuß hat vorgeschlagen, das Verbot der Leichenzüge durch die Straßen der Stadt bereits vom 1. Januar 1004 in Kraft treten zn lassen. Von diesem Zeitpunkt ab sollen Leichenzüge nur noch vom Friedhof aus zulässig sein. Planen. In der lenken Anfsichtsratssitznng der Vogt- ländischen Bank gelangte die Bilanz vom 30. Juni und der Bericht über den Verlaus des 1. Semesters IG >3 znm Vortrag. Es befriedigte allgemein, daß die Umsäne trotz der wenigec günstigen Lage der heimischen Industrie aber mals eine erfreuliche Zunahme der Geschäfte erkennen lassen. Adorf. Der unglückliche Gutsbesitzer Nenbert, der kürzlich beim Brande seines Besitztums sechs Kinder verlor, wird vielleicht nie wieder die volle Gebranchssähigkeit seiner Arme und Hände erlangen. Er hat sich nicht nur arge Brandwunden, sondern auch schwere Lehnenver- lctznngen und bis auf die Knochen gehende Schnitt wunden zngezogen, als er in dem brennenden Bodenräume ein Fenster zertrümmerte, um durch dieses ins Freie zn gelangen. Obcrwlcsciital. I i der Ranbmordsache Härder ist eine neue, wie es scheint wichlige Entdeckung gemacht worden. Zwei Herren ans Weiperl fanden, nach dem „Vogtl. Anz.", beim Bestei zen des Fichlelberges unweit der Tatstätte einen Rucksack, ein zerschlagenes Gewehr und eine grüne Joppe. Diese Gegenstände werden wahrscheinlich für die Ermittlung des Täters von Wichtigkeit sein. Ostritz. Wie bereits seit einigen Jahren, so vereinigte auch am vergangenen Dienstag wieder der Stndentenvater der Sndlansitz, Hochw. Herr Pfarrer Rönsch «OstrilO. die Studierenden von Seminar, Gpiimasinm und Universität im katholischen Vereinshause um sich, um einige Stunden fröhlichen Beisammenseins in ihrem Kreise zn verbringen. Es hatte sich eine recht stattliche Zahl jener hoffnungsvollen Jünglinge und auch mehrere Väter derselben eingefnnden,