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Wahlkreis verhalten werden. Um mich unsererseits jeder Verdunkelung der wirklichen Tatsachen vorzubeugen, möchten wir doch feststellen, das; man die Konservativen überhaupt nicht um ihre Meinung bei der Erörterung über die Kandidatenfrage angegangen hat. Man wird es ihnen daher auch umsoweniger verdenken können, wenn sie sich um Herrn Schräder in keine Unkosten stürzen, als ja die Freisinnige Vereinigung selbst jeden Unterschied zwischen sich und der Sozialdemokratie zu ver wischen aufs emsigste bestrebt ist." Das ist jedenfalls ein scharfer Hieb, aber man mns; anerkennen, das; er nicht ganz unverdient ist. Herr 1)v. Barth wird sich diese Karte jedenfalls nicht vor den Spiegel stecken. — Aus Posen. Die von den Behörden angeordnete Untersuchung hat ergeben, das; die im Kreise Tchrimm in folge des Hochwassers vorgekonnnenen Krankheitsfälle nicht Tpvhus, sondern leichtes Schlammfieber gewesen sind. Ebenso haben sich die im Kreise Schwerin a. d. Warthe ausgetretenen Krankheitserscheimmgen als Schlammfieberfälle erwiesen. Es ist demnach augenblicklich nicht der geringste Grund zur Besorgnis vorhanden. Lefterrcich-Urrgarn. — Ter Kaiser empfing nochmals den Ministerpräsi denten Grafen Khuen-Hedervary in einer halbstündigen be sonderen Audienz. Nach derselben hatte Graf Khnen noch eine Unterredung mit dem Minister des Auswärtigen Grafen Golnchowski und kehrte sodann nach Budapest zurück. Im weiteren Verlaufe des Nachmittags empfing der Kaiser die Minister Grafen Golnchowski und v. Welsersheimb. Die österreichische Negierung bestätigt jetzt selbst, das; sie von einem Veto bei der Papstwahl gegen die Wahl des Kardinals Nampolla Gebrauch gemacht hat und zwar, weil derselbe als Staatssekretär der Kurie sowohl Tester- reich wie Ungarn in inneren kirchlichen Angelegenheiten unfreundlich behandelt habe. — Die Manöverkatastrophe bei Bilek hat seine teil weise Sühne bereits gefunden. Generalmajor Dragani. Obersten Törrek und Grünzweig wurden des Dienstes ent hoben. Dagegen erhielt Oberleutnant Ehmahr vom 12. Jnf.-Reg. für seine umsichtige und zweckmäßige Durch führung des unter ungewöhnlichen Verhältnissen stattgehabten Marsches Trebinie—Bilek eine Belobung. Frankreich. Ein unter dein Verdachte der Spionage in Belsort verhafteter Elsässer heisst Jsfenecher und stammt ans Brückenweiler im Elsas;. Nach seiner Militärzeit begab er sich häufig ans daS von ihm gekaufte Schloß in Fontaines und suchte den Anschein zu erwecken, ols ob er schmuggele, um damit schwerere Vergehen zu verstecken. Seine Verhaf tnng wurde vorgeiiommen von der Geheimpolizei und einigen Zollbeamten in Zivil. Jsfenecher lies; sich ohne Widerstand zu leisten verhaften. — Das den: französischen Kriegsministerinm nahe stehende Fachblatt „ st a Fra nee militäre" schreibt: „Wenn dereinst ein Krieg ansbricht, so handelt es sich darum, dein Feinde unseren Willen ansznzwingen und nicht, dem Willen des Feindes zu unterliegen, und deshalb müssen wir so stark wie möglich an Zahl sein. Wir haben einem ernst' haften Kampfe mit Deutschland entgegenznsehen, nicht ans Ehanvinismns, sondern weil alle unsere Interessen ans dem Kontinent wie in den Kolonien denen Deutschlands ent gegenstehen. Wir können nicht neutral bleiben, und deshalb mns; unsere Heeresorganisation uns in den Stand setzen, einen glücklichen Krieg gegen Deutschland wie gegen England führen zu können. Wenn unsere Mittel ein starkes Heer nicht erlauben, dann kommen wir den Ereignissen zuvor, anstatt uns durch dieselben überraschen zu lassen. Wir sind so stark wie die Gegner, unsere Generale sind so gut wie die der Gegner, nehmen wir, was sie uns genommen habeii, mid lassen wir durch sie unsere Schulden bezahlen. Nach dem Siege wird man die Stenern vermindern, vor allem die Blntslener, unser Handel wird blühen, und wir werden reich werden durch fremdes Geld, Die Franzosen von heute, so heisst es dann weiter, sind soviel wert wie die von früher; wenn sie schlafen, so haben wir Tambonre, mn sie zii wecken, und dies wird besser sein, als die ein schläfernden Schriften der Friedensfreunde, welche, wenn es zu spät sein wird, durch den Donner der Kanonen ans ihren Träumen geweckt werden." —- Es wird auch in Frankreich nichts so heis; gegessen, als es gekocht ist. Italien. .Kardinal-Erzbischof Ferrari von Mailand wird von dem Berichterstatter der Berliner „Volks Zeitung" <21. Juli !!»>:',>. dem Preßbanditen Ist-. Kipp, verhöhnt. Kipp findet irgendwo in einer Kneipe oder bei einem ZeitmigSvertänfer das Blatt „Ka Domenica" mit dem Bilde des Kardinals in einem Automobil. Flugs setzt er sich hin nnd beschreibt den Kardinal, wie dieser ans seinem eigenen '.»<> Kilometer Automobil den armen Banei^-lenten den Segen gibt, während im Hintergründe etliche alte Kente die .Köpfe schütteln. Kardinal Ferrari habe eS übrigens immer eilig: als sein „Osservatore Eattolico" die Flammen der Empörung znm Barrikadenkampf ilG>8, aufgeblasen und sein Nedaktenr Don Davide Albertario ins Zuchthaus gewandert, da habe der Kardinal die Bischofsstadt feig ver lassen nnd sei mit fremden Mietspferden anü Mailand ge flohen! — Hierzu teilt der Provikar von Mailand, Msgr. Gorla, folgendes mit: In Mailand stehen an allen Straßen ecken Miet Automobile. Ein solches Automobil wurde dem Kardinal ein einzigesmal zur Verfügung gestellt, und er benutzte eS für eine Fahrt. Er selbst besitzt keinS. Kein Mensch hat sich darüber gewundert, und von einem Kopf- schülteln etlicher alter Kente ist auf dem Bild nichts zu sehen. Ganz erfunden ist die Flnchtgeschichte ans dein Jahre 1808. Als der Aufstand begann, war der Erzbischof auf Firmnngsreßen; er kam sofort nach Mailand zurück, sobald die erste Nachricht vom Aufruhr zu ihm gelangte, und Pflegte selbst die Verwundeten in den Spitälern. Der „Osservatore Eattolico" gehört nicht dem .Kardinal, der auch auf die Redaktion keinen bestiinmrnden Einfluß ans übt, und wie wenig Don Davide Albertario „sein", nämlich des Kardinals Redakteur war, glaubte ja Kipp selber zu wissen, als er seinerzeit behauptete, der Kardinal Erzbischof habe Don Davide gemaßregelt, suspendiert, „als ein ttn- geheuer verabscheut"! Es ist längst »achgewiesen. das; die von LiPP behauptete Feindschaft des Kardinals Ferrari gegen den verdienstreichen Priester Albertario, den derselbe Lipp auch „seinen" (des Kardinals) Redakteur nennt <!), eine Erfindung ist und daß weder Albertario noch der „Osservatore Eattolico" an den Mailänder Krawallen vom Mai 1808 schuld sind. Es ist dies übrigens nicht das erstemal, daß Lipp in deutschen Zeitungen den Kardinal- Erzbischof Ferrari verleumdet. Im vorigen Jahre meldete er der (sozial-) demokratischen Berliner „Volks-Zeitung", der Kardinal habe die italienischen Gerichtsbehörden be logen, um eineu verbrecherischen Geistlichen zu retten!! In Wahrheit hat der Kirchenfürst mit dem Geistlichen, dessen Betragen übrigens von Kipp mit allerlei verleumderischem Beiwerk geschildert wurde, nie etwas zu tnu gehabt, ja er kannte ihn nicht! Schon damals wurde mehrfach der Wunsch geäußert, man möge den Kardinal veranlassen, gegen den Preßbanditen gerichtlich vorzngehen. Aber der Heidelberger I)r. für. utv. Kipp wußte trotz seiner zuge standenermaßen geringen juristischen Kenntnisse sehr wohl, wie schwierig es ist, eine Klage von Italien her dnrchzn- sctzen. Darum verleumdet er mutig weiter, macht die „Volks-Zeitung" und andere Skandalblätter für seine Ver leumdungen verantwortlich — er fürchtet nnd schämt sich nämlich, seinen Namen zu unterschreiben! — und betreibt sein Kügcnwerk von Italien ans, weil er in Deutschland steckbrieflich verfolgt wird! England. — Thronrede. Die Lage in den europäischen Gebieten der Türkei ist andauernd ein Gegenstand allgemeiner Be sorgnis. Meine Regierung hat im Verein mit Oesterreich- Ungarn, Rußland und anderen Unterzeichnern des Berliner Vertrages sich aufs beste bemüht, das AnSdehmmgsgebiet der Unruhen zu beschränken und den Beteiligten gegenüber die Notwendigkeit der Selbstbeschränknng Lind Mäßigung nachdrücklich zu betonen. Ich hoffe ernstlich, daß der von den zwei' nächstbeteiligteu Mächten der Pforte eindringlich nnempsohlene und von meiner Regierung kräftig unterstützte Neformplan einige Besserung in den Verhältnissen aller Bevölkernngsteile Mazedoniens bewirken wird. Die Be- stätignngsurknnden des in: September 1002 mit Ehina ab geschlossenen Handelsvertrages sind ansgewechselt worden. Teile des Vertrages treten sofort in Wirksamkeit. Mit dem Schah von Persien ist gleichfalls ein Uebereinkonuneu ge troffen worden, welches die Handelsbeziehungen der beiden Länder auf eine sichere befriedigende Grundlage stellt. In Transvaal und in der Orange-River-Kolonie hat die Her stellung geordneter friedlicher Zustände große Fortschritte ge macht. Die Zollkonvention, welche die Vorzngsbehandlung der Einfuhr ans dem Mntterlande einschliesst, ist von allen Kolonien Südafrikas unterzeichnet worden, deren Vereini gung zu Finanzzwecken einen wichtigen notwendigen Schritt bedeutet zu einer endgiltigen Politischen Verbindung. In Indien haben günstige Ernten und die Verbesserung der Finanzen eine bedeutende Steuerermäßigung ermöglicht, die, wie ich glaube, die Lage des Volkes merklich ver bessern wird. Ackerbau und Handel zeigen zweiter einen andauernden Fortschritt, und die Ernteanssichten sind im allgemeinen wieder beruhigend. Die kriegerischen Maß nahmen im Somalilande sind noch nicht abgeschlossen, doch wird die Flucht des Feindes aus seiner ursprünglichen Stellung eine weitere Bewegung unter günstigeren Be dingungen ermöglichen. Ich freue mich, daß ich mein Volt in Irland und Schottland habe besuchen können. Die mir dargebrachten Aeußernngen von Zuneigung haben mich tief gerührt. Die Rede verweilt mit großer Befriedigung bei den Anzeichen wachsender Eintracht zwischen allen Bc- völkerungsklassen Irlands nnd sagt eine neue Aera ver einigter Bemühungen um daS Allgemeinwohl voraus. Im Rückblick auf die Tätigkeit der Session beglückwünscht die Rede das Parlament zu der Annahme der Znckerkonvenlion. Rußland. — Wie der „Regierungsbote" meldet, ist dem russischen Botschafter in Konstantinopel. Siuowjew, die Meldung ans Sebastopol zngegangen, daß eine Abteilung der Schisse der Schwarze Meer Flotte nach den türkischen Gewässern ab gehen werde. Serbien. Gegen die Diktatur der Verschwörer beginnt sich im serbischen Offizierkorps eine Reaklion bemerkbar zu machen. Alls Belgrad wird gemeldet, daß die Spaltung im serbischen Offizierkorps Zusehens eine ernstere Form annimmt. Wie man hört, beabsichtigt ein großer Teil der an der Verschwörung nicht beteiligten Offiziere ihren Un mut über die K ö n i g s m örde r in einer Denkschrift au den K ö u ig Pete r auszndrücken. Ruhig und würdig soll die Enthebung der Verschwörer von den leitenden Stellen verlangt werden, mit dem Hmzufügen, das; sie, im Falle ihre Bitte nicht erfüllt werde, genötigt seien, ihren Abschied zu erbitten. Der Text der Eingabe ist noch unbekannt, doch sollen bereits gegen 800 -Offiziere sich zur Unterschrift bereit erklärt haben. — Die serbische Miuisterkrisis ist beendet. Dem Präsidenten des vorigen Ministeriums. Iwan Awaknmo- lvitsch, ist es gelungen, trotz größter Schwierigkeiten ein neues, ans Radikalen und Liberalen zusammengesetztes Kompromiß-Ministerium zusnnuijenzubrüigen. Wie lange dieses Vorhalten wird, steht noch dahin. Denn die Gärung gegen die Gewaltherrschaft der Königsmörder ist in sicht licher Zunahme begriffen, namentlich in den Kreisen des Heeres scheint man durchaus nicht gewillt zu sein, sich dem drückenden Joch noch lange zu beugen. Das Schlimmste aber ist jedenfalls, das; König Peter I. sich ganz in den Händen der Verschwörer zu befinden scheint, die ihn als Drahtpuppe benutzen und zu einen; reinen Schatteuköuig herabwürdigeu möchten. Wenn die Nachricht zutreffend ist, die neuerdings über Wien hierher gelangt ist, wonach Peter Karagcorgewitsch den Köuigsmörderu vor der grausigen Blntnacht völlige Straflosigkeit durch eiu schriftliches, von ihm persönlich unterzeichnetes Dokument zngesichert habe, falls sie ihn zum Könige von Serbien machen würden, so ist allerdings seine jetzige schlappe und völlig energielose Haltung mehr wie deutlich erklärt. In diesem Falle aber wäre daö arme, ohnehin bis aufs Blut anSgesogene und in seinen politischen und sozialen Verhältnissen schwer zer rüttete Volk doppelt zu beklagen, denn „Blut will wieder Blut", und die traurigen Verwicklungen, vor welche äuge' sichts dieser Lage der Dinge das Land gestellt ist, sind nicht abzusehen. Schon heute fehlt es nicht au Stimmen, welche eS durchaus nicht außer dem Bereich der Möglichkeit er- scheinen lassen, daß Serbien in den reißenden Strudel der mazedonischen Revolution mit hineingezogen und seine jetzigen Institutionen von diesem Strudel hinweggerissen werden. -Ob es den Großmächten noch einmal gelingen wird, die drohende Entwicklung aufzuhalten, wird angesichts der immer schärferen Zuspitzung der Situation mehr und mehr in den Bereich der Frage gerückt. Türkei. — Die Pforte hält au der Annahme fest, daß das neuerdings angefachte Bandenunwesen seine Wurzeln in Bulgarien besitze und in persönlicher und materieller Be ziehung aus Bulgarien unterstützt werde. Sie führt hier für verschiedene Beweise an, von welchen einige jedoch auf unzutreffenden nnd unkontrollierbaren Provinzialmelduugen beruhen. Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Athen tele graphiert: Nach hier eingegangenen Nachrichten begnügen sich die bulgarischen Banden nicht mit Ausschreitungen gegen die Mohamedaner, sondern sie richten ihre Angriffe sogar mit Vorliebe gegen die griechischen Dörfer, die sie vollständig verwüsten. Unter der griechischen Bevölkerung der betreffenden Bezirke herrscht, wie gemeldet wird, voll ständige Panik nnd die Kente wollen sich bewaffnen, mn den Angriffen der bulgarischen Banden Widerstand, ent gegensetzen zu können. In Athen herrscht über diese Meldungen große Erregung und mau verlangt, daß die Türken mit größtem Nachdruck und mit Rücksichtslosigkeit Vorgehen sollen, um den Aufstand niederzuwerfen. Man führt ans, daß, wenn es so weiter gehe wie jetzt, die christliche Bevölkerung ebenso dezimiert werden würde, wie die mohamedanische, und verlangt im Interesse der Mensch lichkeit, daß mit dem Aufstande um jeden Preis eiu Ende gemacht werde. Ans Sofia kommt die Nachricht: Wie hier verlautet, ist soeben eine Mitteilung der russischen Regierung übergeben worden, ans der hervorgeht, daß Rußland, obwohl es die äußerste Genugtuung für die Er mordung Nostkowskl)S beansprucht, doch nicht gewillt sei, über das bisherige russisch österreichische Neformprojekt hinaus für die bulgarischen Wünsche einzutreteu, sondern daß es nach wie vor trotz aller Einsprüche der Komitatschi daran festhalle. In den Mazedonier-frenndlicheu Kreisen ruft diese Erklärung große Bestürzung hervor, da mau von dem Morde eine Aenderung der russischen Politik er hofft hatte. — DaS Kriegsgericht in Monastir verurteilte den Mörder des russischen Konsuls Rostkowski und einen Mit schuldigen znm Tode, einen Gendarm zu 15 Jahren und einen andern zn 5 Jahren Zwangsarbeit. Zwei Offiziere wurden degradiert. Die Verurteilten wurden gehenkt. — Das von den Komitatschis besetzte Krnschewo wurde von den Türkei; genommen. — Entgegen den Meldungen verschiedener Blätter wird von zuständiger Seite mitgeteilt, daß der Verkehr auf der Eisenbahn Saloniki-Monastir und auf den Orieut- bahneu vollständig aufrecht erhalten ist. Ans Stadt rmd Land. ^ Dresden, den 17. August 1!)93. * Se. Majestät der König besuchte gestern den Vor mittagsgottesdienst in der Schloßkapelle zu Pillnitz und nahm nachmittags 2 Uhr mit dem Kronprinzen und seinen Söhnen uiid der Frau Prinzessin Johann Georg, dem Prinzen Mar und der Prinzessin Mathilde au der Familieu- tafel bei Ihrer Majestät der Königin Witwe teil. — Heute vormittag traf Se. Majestät der König von Pillnitz kommend, im Nesidenzschlosse ein, mn militärische Mel dungen, sowie die Vorträge der Herren Staatsminister, der Departementschefs der König!. Hofstaaten und des König!. Kabinetssekretärs entgegenznuehmeu und einer größeren Anzahl Herren vom Zivil behufs Meldungen beziv. 'Dankabstattungen Audienz zn erteilen. * Zur heutigen Mittagstafel bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe in Villa Strehlen ist der König!. Geueral- adjutant General der Infanterie von Minckwitz mit Ein ladung beehrt worden. * Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Vikariatsrat und Hofkaplan Herr Klein, die ihm vom Herzoge Ernst von Sachsen Ältenbnrg verliehene, aus An laß des fünfzigjährigen RegiernngsjubilänmS gestiftete Er innerungsmedaille annehme und anlege. * Zur Feier des GcburtsfesteS Sr. K. u. K. Apostolischen Majestät Franz Joseph I. wird auf Veranlassung der K. u. K. Oesterreichisch-Ungarischen Ge sandtschaft am Dienstag, den 18. August, um 10 Uhr vor mittags am Hochaltar der katholischen Hoskirche zu Dresden eine hl. Messe gelesen werden. * Für das große Gartenfest zum Besten der Prinz - Ioh a nu - Georg - Stiftung, welches Dienstag, den 18. Angnst, im Etablissement „Kinckesches Bad" stattfindet, ist seit einigen Tagen der Vorverkauf für die Eintritts karten eröffnet worden, und zwar haben denselben über nommen für DreSden-Altstadt sämtliche Wolffsche Zigarren- geschäfte, ferner die Zigarrcnhnndlungen von Klähn. Wall- stratze, Arndt Fischer, „Kaiserpalast" nnd von Wehren. Seestrabe; für Dresden-Neustadt die Zigarrengeschäfte von Kelle, Nenstüdter Markt, Tauneberg, Bautzuer Straße. Zschille, Bautzuer Straße und Welschke, Bautzuer Straße. Weiter sind noch zahlreiche, durch Plakate gekennzeichnete Verkaufsstellen eröffnet worden. Der Preis der Eintritts karte beträgt im Vorverkauf 50 und au der Kasse 7.'» Pf. * Die diesjährigen Wahlsähigkeitsprüfuugen für solche Hilfslehrer und Hilfslehreriuuen, welche ihre Kan- didatenprüfnng schon Ostern 1001 bestanden haben, sollen zwischen Michaelis und Weihnachten stattfinden. Diejenigen, welche sich dieser Prüfung unterwerfen wollen, haben spä testens am 81. August ihre Znlassungsgesuche bei dem BezirkSschuliiispektor ihres Wohnortes unter Beifügung der vorgeschriebeneu Zeugnisse eiuzureichen, worauf sodann von den Bczirksschulinspektoren die Gesuche mit tunlichster Be schleunigung. spätestens bis 15. September, au den Prü-