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und Valöenburzer Anzeiger. Ns dreigespaltene Zeile im Amtsblatt für das AmtsgerLM und den Ziadtrat zu Waldenburg irsch Nr. 138 Donnerstag, dm 19. Jnni 1919 amtlicher Teil N Die Friedensbedingungen der Entente mittag G-ntzelneleverbanclo-Gleo- Xonic» Malilenburg ssr. rb. et »d igenS- mitzu« Au-- pottscbeekkonto beim polt- fcbe^ramt LeipLig t^r. 442b sowie de» itze«- i Ka- t von »re«. Exp. t sein- ld. ) an Pf- )Pf. Pf- LtkmtlnchW iibtl il'e NrichMtlzejM «alt ün LtllndriWg ksm tj. ZNüal lS!S. Der Reichsminister der Finanzen hat im Reichsanzeiger unter dem 27. Mai 1919 über die Ausstellung der Ver- mögensverzeichnisse noch folgendes ungeordnet: Steuerpflichtige mit einem Vermögen von weniger als 10,000 Mk. sollen zur Aufstellung und späteren Einreichung des Bermögensverzeichnisses nicht ungehalten werden. Bei den Wertpapieren (einschließlich der Schuldbuchsorde rungen) wird auf die Einsetzung der Kurs-' 1(Steuer°)Werte und Gesamtwerte, also auf die Ausfüllung der Spalten „Kurswert" und „Gesamtwert" unter l.t, 1 und 2 des Musters für die Bermägensverzeichnisse, verzichtet. Sind die Stücke der gleichen Wertpapiere verschieden groß, so genügt in der Spalte „Stückzahl" die Eintragung: „diverse Stücke". In der Spalte „Nennwert" ist unter allen Umständen nicht der Nennwert dec einzelnen Stücke, sondern der gesamte Nominalbetrag der betreffenden Wertpapiere anzugeben. Dresden am 14. Juni 1919. Finanzministerium, IV. Abteilung. erklärt, einen solchen Gewaltfrieden nicht zu unterzeichnen. Ob wir unterzeichnen oder nicht unterzeichnen, in beiden Fällen wird die Entscheidung als eine furchtbare Ec- schütterung wirken. Sowohl im Osten wie im Westen haben unsere Fcinde große Truppenmassen angesammelt. Im Falle der Nicht unterzeichnung wird besonders im Osten der offene Kampf entbrennen. Man sieht bei der verhängnisvollen Gewalt samkeit der Friedensbedingungen gerade bezüglich des Ostens eigentlich überhaupt keinen friedlichen Äusweg vor sich. Aber auch im Westen liegen die Dinge kritisch. Würde der Friede nicht unterzeichnet, so rückten die Fran zosen sofort weiter vor Sie bekommen damit wichtige Zentren, wie Frankfurt, Darmstadt, Karlsruhe in die Hand. Das werden sie sofort benutzen, um eine Rhein bundpolitik darauf zu stützen. Mit den Mitteln, die sie auch im bisher besetzten Gebiete schon anwandten, mit Zuckerbrot und Peitsche, beides in schärfster Form, werden sie alle Elemente zu gewinnen suchen, bei denen sie Nach giebigkeit erwarten und umgekehrt rücksichtslos alles aus weisen, verhaften und kujonieren, was ihren Plänen widerstrebt. , Ob die weichere süddeutsche Bevölkerung solcher plan mäßigen Bearbeitnng auf die Dauer wird Widerstand leisten können, ist nicht ohne weiteres zu sagen. Gegen über der von den Franzosen begünstigten rheinischen Re publik hat sich, die rheinische Bevölkerung tadellos gehalten. Aber es waren zu dieser Kraftprobe Leistungen nötkg, die nicht ost wiederholt werden können, und die einer jahrelangen Dauerwirkung gegenüber schließlich doch ein mal versagen könnten. Süddeutschland will sich gewiß nicht vom Reiche trennen, der Gegensatz zu Preußen ist nicht so stark, dgß man darüber die Reichseinheit opfern möchte, von der man doch weiß, was sie uns alles im vergangenen Menschenalter geleistet hat. Aber man ist durch die Leiden des Krieges trotzdem so weit mürbe geworden, daß man für den Augenblick mindestens sich Erleichterung schaffen würde, wenn es auf dem Wege zwar nicht eines Sonderfriedens mit Frankreich, aber doch eines sich geduldigen Fügens in das Friedensjoch geschehen könnte. Die Lage der süddeutschen Staaten, insbesondere Hessens, Haus- und Küchenpersonal, sowie Ar beiter und Arbeiterinnen für die Land wirtschaft können jederzeit entsprechende Be schäftigung nachgewiesen erhalten durch den Bezirksarbeitsuachweis der Amtshauptmannschaft Glauchau, Königstraße 3. Fernruf 33. abgeholt hat, verliert den Anspruch aus dasselbe. Waldenburg, den 18. Juni 1919. Der Ttadtrat. Donnerstag von 2—6 Uhr Nachmittags als zweite Sonderzuweisung Auslandsfchmalz MnW, 50 Gramm für 60 Pfg., bei der Firma Eugen Wilhelm uud im Konsumverein. Die Abgabe hat aus Landesfett» karte unter Abschneiden des Wortes „Landes" zu erfolgen. Waldenburg, den 18. Juni 1919. Der Stadtrat. Die Kirschcnnutzungen an den Staatsstratzen sollen «ns Grund schriftlicher Angebote verkauft werden. An gebotsvordrucke und Vcrkaufsbedlngungen sind beim Straßen- und Wasser-Bauamte und bei de» Amtsstraßenmeistereien IN« l n MI»» Graf Brockdorff Rantzau hat gegen die Zwischenfälle bei der Abfahrt der dentschen Delegierten den schärfsten Protest eingelegt. Lie Nationalversammlung tritt Donnerstag oder Freitag zusammen. Deutschland erhält seine Kolonien nicht zurück. Bei Erneuerung der Blockade soll Deutschland von allen Seiten eingeschloffen werden. Die Berliner Zeitungen erscheinen wieder. Lie Kommunisten planen in Berlin neue Putschver- suche. Im Elsatz treffe« zahlreiche französische Trnppenzügc ein. Au der polnischen Grenze werden graste Truppen» «affen der Hallcrschen Armee angesammelt.' Hm Baltenlande herrschen chaotische Zustände. Der böhmische Landesrat protestiert gegen den Aus nahmezustand und das Standrecht in Böhmen, Mähren und Schlesien. Die französischen Sozialisten haben gegen die Frie- denöbedinguugen der Entente nichts einzuwendm. Der Präfekt des Seine-Departements und der Poli- zeitommisiar sind wegen der Zwischenfälle bei der Ab reise der dentschen Delegierten abgesetzt worden. Orlando reist nicht mehr nach Paris zurück. Bor Kronstadt haben sieben bolschewistische Kriegs schiffe die meiste Flagge gchistt und übergaben sich dem britischen Geschwader. Bei «rasnoje Selo haben die bolschewistischen Trup pen gemeutert. Die türkische Ariedensabordnnng wurde von Clemen- eeau freundlich empfange«. ist so wie so schon prekär genug, nachdem die Franzosen die für das Steüererträgnis wichtigsten Provinzen ab geschnürt haben. Auf die Dauer ist das für diese kleineren Bundesstaaten garnicht auszuhalten. Würde die rheinische Republik dvch noch in irgend einer Form, wenn auch im Zusammenhang mit Deutschland, zustande kommen, so würde damit die Frage der inneren Organisation de« Deutschen Reiches aufgerollt. Denn jede Aenderung in der Gestaltung der westlichen und der südlichen Bundes staaten müßte natürlich weitgehende Folgen für die Ab grenzung der übrigen Bundesstaaten nach sich ziehen, beispielsweise müßte Hessen nach Abtrennung seiner links rheinischen Gebiete sich entweder vergrößern oder zur preußischen Provinz werden. Die Franzosen rechnen bei ihrem Plan einerseits auf den katholischen Teil der Bevölkerung, der auffallend ge schont, ja stellenweise direkt umschmeichelt wird. Bei der Zentrumspartei allerdings haben sie keinen Erfolg. Diese hat sich offiziell energisch ablehnend gegen die französischen Rheinbundpläne ausgesprochen. Aber nicht alle Katho liken sind hierin ebenso zuverlässig wie die genannt« Partei. Ferner rechnen die Franzosen auf den Bauer, der gewohnt ist, das Interesse feiner Heimat und seiner eigenen Scholle so stark in den Vordergrund zu stellen, sodaß ihm der Reichsgedanke dabei verloren geht, be sonders wenn ihm das Reich als Herd des Spartakismus und Kommunismus und Anarchismus in solchen SchreckenS- farben geschildert wird, wie eS die französische oder von den Franzosen beeinflußte Presse tun muß. Der festeste Rückhalt für den Zusammenhang mit dem Reich ist die Arbeiterschaft und die VolkSschullehrerschast. Diese beiden Kreise haben unter schwersten Opfern den Proteststreik durchgeführt. Es gehört wahrhafter Helden mut dazu. Diese Kreise sind auch ihrerseits zentral durch das ganze Reich organisiert, sie sind durch diese Organi sation zu weitgehender Opferbereitschaft und zum vollen Verständnis für den Wert des Zusammenhanges erzogen. Da werden die Franzosen unter allen Umständen auf Granit beißen. In der Oberlehrerschaft der höheren Schulen ist die Stimmung gleichfalls stark für die Reichs einheit. Leider kam dieser Wille weniger deutlich zum Ausdruck, weil die unter französischer Kontrolle stehende 'Waldenburg, 18. Juni 1919 Das deutsche Volk steht vor der schicksalsschwersten Entfcheidung feiner 2000jährigen Geschichte. Die Antwort der Alliierten auf die deutschen Gegenvorschläge zu den Friedensbedingungen ändert nichts an dem Gewaltfrieden. Die geringen Zugeständnisse, die von den Alliierten gs, ! macht werden, entsprechen in keiner Weise den 14 Punkten Wilson» und damit der Grundlage, auf der wir uns zu Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen bereit erklärt hatten. Unsere gegenwärtige Regierung hat wiederholt erhältlich. Angebote mit genauer Bezeichnung der einzelnen zu pachtenden Strecken sind biS zum 24. Juni, Mittags 1 Uhr pvstgebührenfrei hier (Körnerstraße 17) einzureichen. Die Auswahl unter den Bietern und die Ablehnung aller Angebote bleiben Vorbehalten. Ablehnungsbescheid wird nicht erteilt. Die Ersteher zusammenhängender Nutzungen von 1 km und darüber sind verpflichtet, auf Verlangen -der Landesstelle für Gemüse und Obst die gesamte erstandene Ernte an einen nahen Kommunalverband zum jeweiligen Richtpreis abzuliefer»^ Auf die Verordnung des Wirtschafts- Ministeriums — LandeslcbenSmitielamt — vom 30. Mai 1919 über Richtpreise wird besonders hingewiesen. Staatl. Strotzen» und Waffer-Bauamt Zwickau. kä v»n ir. l» und nieten n die Gelegentlich der dieswöchigen Brotmarkenausgabe kommen Mehlmarkcn mit zur Verteilung. Auf diese Marken, und zwar auf die Abschnitte 1 und Ä, kann ein drittes und viertes ?/» Pfund MlikWsches Ktijkiimhl in den Geschäften Boßecker Nächst, Konsumverein, Lehmann, Opitz Nächst, Schaarschmidt und Zimmermann entnommen werden. Minderbemittelte können anstelle des Auslands mehles */-2 Pfund Weizenmehl für 18 Pfg. vom Bäcker oder Mehlkleinhändler beziehen. Selbstversorger erhalten kein Auslandsmchl. Wer das Mehl nicht bis spätestens Sonnabend, de« 28. dieses Monats »eitrS- r. eratal laden. Quark heute- Mittwoch Nachmittag bei Schreck-auf Juni-Marke ZK der Landessperrkarte an die Karteninhaber Nr. t— je 75 Gramm, Pfund 1,04 Mk. Wer cs versäumt, de» Quart bis Donnerstag früh abzuholen, verliert den Anspruch aus denselben. Waldenburg, den 17. Juni 1919. Der Ttadtrat. Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn» und Festtagen. Annahme von Inseraten bis Vormittag 10 Uhr des Au-pabeiages. Bezugspreis vierteljährlich 3.15 Mk., monatlich 1.05 Mk. Einzelne Nummer 10 Pfg. Inseratenpreis 1 Zeile 25 Pfg., von auswärts 30 Pfg-, Inseratenpreis 1 Zeile 25 Pfg., Reklamezetlenpreir 50 Pfg., di amtlichen Teile 50 Pfg. Nachlaß nach festem Taris. Filialen: in Altstadt Waldenburg bet Herrn Otto För ster; in Callenberg bei Herrn Strumpfwirker Friedr. Hermann Richter; in Langenchursdorf bei Frau Emma verw. Stiegler; in Penig bei Herrn Wilhelm Dahler; in Wolkenburg bei Herrn Linus Friedemann und in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der StandeZamtSbrzirrr Altstadt Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Niederham, LauMtruL^Obrrhain, LMgmchurSdorf, Niederwiera, Oberwrrra, Obenoinkl, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwäbelt, Wolkenburg und Ziegelheim. Witterungsbericht ausgenommen am 18. Juni, Mittag 12 Nhr: Barometerstand 764 mm reduziert aus den Meeresspiegel. Thermometerstaud -s- 29° L. (Morgens 8 Uhr -s» 24 L. Tiefste Nachttemperatnr -s- 11° 0.» Feuchtigkeitsgehalt der Lust nach Lamprechts Pothmeter 23°/». Taupunkt -f- 9 . Windrichtung West. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 0,v mm. Taher Witterungsaussichten für den 19. Juni: Zunehmende Bewölkung.