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«st TlLmenceau ab. Während der Dauer der Londoner Konferenz wird Lloyd George nicht im Kabinett erscheinen. Belgien. Der sozialistische Justizminister Bandervelde erklärte einem Vertreter des „Malin", die belgischen Sozialisten seien eben so national wie die anderen Parteien. Sie hätten jede Einigung mit den deutschen Sozialisten abgelehnt, tzr mit Anseele sei der Ar stcht gewesen, daß unter gewissen Bedingungen mit der Internationale, also auch mit dem deutschen Sozialismus, hätten wieder angeknüpst, werden «tissen, aber die Arbeitermofsen hätten sich ihm widersetzt und die Führer hätten nochgeben müssen. Italien. Nachrichten aus Rom zufolge soll sich Giolitti mit den Sozialisten ins Einvernehmen setzen, um einen italienischen Untersuchungsausschuß über den Kriegsausbruch ins Leben zu rufen. Nach Pariser Meldungen haben d'AnnunzioS Freiwillige die Vorräte der französischen Orientarmee in Fiume ge plündert. Beim Kampf mit der französischen Gendarmerie habe eS Tote und Verwundete gegeben. England. Bonar Law sagte im Unterhause Londoner Zeitungen zu folge, daß England eine Auflösung des österreichischen Staates und den teilweisen Anschluß seiner Länder an Deutschland niemals z»gestehen könnte. Das Pariser Friedenswerk dürfte nicht im ersten Jahre schon sabotiert' werden. Auf eine Anfrage im Unterhaus erklärte der Unterstaots- sekretär der Handelsmarine, daß bis zum 7. Dezember 355 deutsche Handelsschiffe mit einem Rauminhalt von 1,788,913 Tonnen an die Alliierten ausgeliefert find. Hier von find 1,200,000 Tonnen im englischen Besitz. Der englische Heeresetat sieht 406 Millionen Pfund Sterling Ausgaben vor. Der von Deutschland aufzubringcnde Unterhalt der Besatzungsarv ee wird auf 153 Millionen Pfund Sterling veranschlagt. Asien. DaS japanische Parlament hat die Regierungsvorlage für Neubauten der Flotte in Höhe von nahezu einer Milliarde Dollars ohne Debaite angenommen. Es werden innerhalb sieben Jahren vier Dreadnoughts von 42,000 Tonnen, 8' Panzerkreuzer, 22 kleine Kreuzer, 34 Zerstörer, 74 Unter seeboote und 38 Spezialschige gebaut werden. Falls die japanischen Wersten nicht in der Lage find, die Schiffe zu den festgesetzten Terminen abzuliesern, werden die staatlichen Werften vergrößert und eveniuell neugebaut werden. Der Kaiser sandte nach Annahme der Vorlage dem Parlament ein Schreiben, in dem er seinen Dank zum Ausdruck bringt, daß die Vertreter des Volkes die Sicherheit der Nation garantiert hätten. Amerika. Auf ein Rundschreiben der amerikanischen Regierung an alle amerikanischen Großfirmen, ob sie die Wiederaufnahme de» Handels mit Deutschland wünschten, wurde eine einstimmig bejahende Antwort erteilt. Die „N. R. C." läßt sich aus Washington melden: Die Senatoren tragen sich mit dem Gedanken, binnen kurzem den Garantievertrag« mit Frankreich und England in Behandlung zu nehmen, da sie der Ansicht find, daß das Publikum die Behandlung dieses Vertrages oder des Friedens vertrages verlange. Die Senatoren stehen unter dem Truck der Kritik des amerikanischen Volkes und der übrigen Welt über die Tatsache, daß die Vereinigten Staaten Frankreich im Stiche lassen. Aus dem Mul-entale. -Waldenburg, 13. Dezember. Die seit Donnerstag ein- getretene strenge Kälte hielt auch in vergangener Nacht an, in der der Wärmemesser wiederum 10,» Grad unter Null angab. Da der Luftdruck weiter gestiegen ist und die öst liche Windrichtung anhält, ist mit weiterer Kälte zu rechnen. *— Wie verlautet, ist im Reichsjustizministerium ein Ge- setzentwurf gegen Glücksspiele ausgearbeitet worden. Es soll so schnell wie möglich der Nationalversammlung vorgelegt »erden. *— Lebenswichtige Gegenstände, deren Ausfuhr verboten ist, find u. a.: Lebens- und Futtermittel jeder Art, auch Sämereien, Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Geflügel, tierische und pflanzliche Oele, künstliche Düngemittel, Rohtabak, Leder jeder Art, Häute, Felle, Schuhwerk, Leim, Knochen, Erze, Eisenbahnschienen, Lokomotiven und Eisen bahnwagen, Steinkohle, Braunkohle, Preßkohle, Koks, Nutz- und Brennholz jeder Art, Druckpapier, Kalk, Gips, Zement, Soda und Arzneimittel. *— Noch nie zuvor hat das Handwerk mit größerem Glauben an die Erfüllung seiner Bitte den altez: Wunsch vorgetragen, al» jetzt: Geden'et bei den Weihnachtseinkäufen de» Handwerks! Das Handwerk will nicht davon sprechen, wie viele Meister durch den Krieg ihre ganze Kundschaft verloren haben, nicht davon, daß e» die Frauen waren, die schlecht und recht die alte Treue zwischen den Kunden und dem Meister aufrechterhalten haben: das alles wisset ihr, Freunde, selbst. Auf was wir euch aber jetzt, wenige Wochen vor dem Feste, erinnern wollen, ist, daß heute das alte gute Handwerk allein in der Lage ist, eine gute handwerksmäßige Arbeit zu leisten. Wir wissen alle, was heute an Ersatz stoffen, an Trsatzarbeit und auch an Ersatzkenntnissen um geht. Der Lerger de» Besitze» solcher Arbeit ist bald stärker al» die gewesene Freude de» Einkaufs, wenn e» überhaupt so etwa» gegeben hat. Wenn der Bürger heute das be denkt, so wird e» ihm ein Leichtes sein, die bescheidene Bitte de» gesamten Handwerktstandes zu erfüllen: Gedenkt des Handwerk» und verhelft ihm zum Wiederaufbau seiner Existenz, denn auf ihm ruht die Zukunft, ein wesentliches Stück unser aller wirischafllichen Gedeihen»! * — Der weitverzweigte Deutsche Sängerbund beschloß, in Hannover oder im Harz ein Denkmal zu Ehren der gefallenen Sängerkrieger zu errichten und dasselbe gelegent lich des Sängerbundsestes in Hannover einzweihen. Es ist geplant, daß jeder Bund einen Findling stiftet und daß diese mit Inschriften zu versehenen Steine zu einem Ausbau, der sich in waldiger Gegend erheben müßte, vereinigt würden. Außerdem wurde beschlösse"«, daß sowohl den Vereinen wie auch den Familien der Gefallenen ein zu schaffendes künst lerisch ausgeführtes Gedenkblatt als dauernde Erinnerung in die Hand gegeben werden soll. * — Wie in Preußen, so können auch in Sachsen diejeni gen Kriegsorden, die bisher nach dem Ableben des Besitzers zurückgeliefert werden mußten, von den Hinterbliebenen gegen Zahlung des Wertes zu Eigentum zurückgekauft werden. Für d'e Ueberlassung dieser Orden ist jetzt nach Auflösung der Ordenskanzlei die Staatskanzlei zuständig. * — Auf Grund der sich mehrenden Anträge auf Auf hebung der Verpflichtung zur Abgabe eines Schweineviertels bei Hausschlachtungen hat das Wirtschaftsministerium mit mehreren der Antragsteller sowie Vertretern der Kommunal verbände und der Landwirtschaft eingehend beraten, ob diese Wünsche berücksichtigt werden können. Das Ergebnis war edoch, daß dies wegen schwerer Bedenken nicht möglich ist. Bei einer Aufhebung der Abgabe kann es garnicht aus- bleibcn, daß in kurzem auch die Verpflichtung zur Abgabe eines ganzen Schweines bei solchen Selbstversorgern, die mehr als ein Schwein besitzen, aufgehoben werden muß. Es würde zu einer gerechten Erbitterung führen, wenn man dem einen ein ganzes Schwein abfordern, den anderen aber mit jeglicher Abgabe verschonen wollte. Jedenfalls würde ein großer Teil derjenigen Selbstversorger, die jetzt mehrere Schweine halten, künftig nur eins aufziehen, um der Ab- gabcpflicht zu entgehen. Die Lage der Fleischversorgung in Sachsen ist aber so, daß auf die Schweinefleischabgabe aus hausschlachtungen nicht verzichtet werden kann. Sachsen erhält von anderen Bundesstaaten überhaupt kein Schweine- leisch, weil es bei ihrem eigenen durchweg geringen Schweine- aufbringen nicht möglich ist. Diese Notlage zwingt die säch- ische Negierung zu besonderen Maßnahmen zur Erfassung von Schweinefleisch, selbst wenn sie anderswo nicht bestehen; denn Schweinefleisch ist sür die Wurstbereitung sowie für die Wurst- und Fleischzulagen an die Bergarbeiter unent behrlich. Es ist in genügender Menge auf anderem Wege als durch Abgabe bei Hauschlachtungen nicht zu erhalten; die Schweinebcftände Sachsens, die sich gegenüber dem Frie dcnSzustande um etwa 60 Proz. vermindert haben, werden zum weitaus größten Teile von Selbstversorgern zu Hausschlach tungszwecken gehalten. Ein Verzicht auf diese Mengen würde mit Sicherheit eine weitere Verschlechterung der Qualität der Wurst und außerdem die Gefahr mit sich bringen, daß die Fleisch- und Wurstzulagen gerade derjenigen Bevölkerung? reise, aus denen besonders häufig Anträge auf Aushebung der Abgabe der Schweineviertel kommen, nämlich der Berg arbeiter, gekürzt oder schlechter hergestcllt werden müßten. Ein Ersatz für die aus Hausschlachtungen angefallenen Schweinefleischmengen durch ausländisches Schweinefleisch ist nicht n öglich, da bisher meist nur amerikanisches Schweine fleisch (durchwachsener Speck) geliefert worden ist, das sich zur Wurstbereitung nach den ungestillten Versuchen wenig eignet und nicht immer regelmäßig eingeht. Eine Aufhebung der Abgabepflicht würde ohne Zweifel eine Erleichterung der Schweinehaltung und damit eine Vermehrung der Schweine bestände zur Folge haben. So wünschenswert das für die Fleisch- und Feitversorgung sein würde, so ist doch hierfür Voraussetzung, daß genügend Futtermittel vorhanden find, um einen erhöhten Schweiuebestand durchzuhalten. Bei der schwierigen Lage unserer Kartoffelversorgung, und nachdem es auch nicht gelungen ist, für die Schweinemast Gerste frei zu bekommen, ist der Zeitpunkt, die Schweinezucht mit allen Mitteln zu fördern, gegenwärtig noch nicht gekommen. Eine solche Maßnahme würde im gegenwärtigen Augenblicke viel mehr die außerordentliche Gefahr mit sich bringen, daß ein großer Teil der sür die menschliche Ernährung unbedingt notwendigen Nahrungsmittel zur Vichsütterung verwendet würde. AuS allen diesen Gründen muß es bei den bis herigen Bestimmungen vorläufig noch verbleiben. *— Der WeihnachiSverkehr soll tunlichst aufrecht erhalten bleiben, aber bei der jetzigen Temperatur und der boden losen Ueberfüllung, in der die Passagiere oft wie die Heringe eingepökelt stundenlang ausharren müssen, ist das Reisen weniger als je ein Vergnügen. Dabei ist es natürlich kein Wunder, wenn auch die Nervosität der Fahrgäste wächst und nicht nur mit Worten, sondern auch mit Stöcken und Schirmen um die Plätze gefochten und als Drohmittel sogar der Revolver gezogen wird, der mehr als gut zum Reiserequifit geworden zu sein scheint. Freilich entschuldigt die Unsicher- heit auch manches, und vom Weihnachtsfrieden wird ja fast nirgends viel verspürt. *— Wie verlautet, steht die Einbringung eine» Gesetz entwurfs über die Einführung der Staatsaufsicht über die Privatwaldungen in Sachsen bevor. Insbesondere nötigt der verstärkte Holzeinschlag zu dieser Maßnahme. Wolkenburg, 13. Dezember. Die Kreishauptmannschaft Leipzig hat sür ihren Bezirk die Polizeistunde auf 10 Uhr festgesetzt. Alle früher bewilligten Ausnahmen find hinfällig. Lediglich für Bahnhofswirtschaften kann im Bedarfsfälle die Schlußstunde auf spätestens */,12 Uhr mit besonderer Ge nehmigung festgesetzt werden. — Die Erzeuger dürfen vom 13. Dezember ab Landeskartoffelabschnitte nicht mehr belie fern. Die belieferten Abschnitte und 8 find bi» 20. De ¬ zember an die Ortsbehörden abzuliefern. Personen, die ihre Abschnitte und 8 noch nicht beliefert erhielten, haben die» diS 23. d. bei der Gemeindebehörde anzumelden. — Lunkenkranke erhalten auf Marke 6 ihrer Korke 1 Pfd. Zerealmehl für 84 Pfg. — Auf Abschnitt k der Fleisch karte kommen diese Woche 190 bezw. 95 Rindergefrier fleisch für 1.75 Mk bezw. 85 Pfg. zur Verteilung. — Die Interessengemeinschaft der Glauchauer Eisen- und Metallindustriellen gibt entgegen den Mitteilungen der Arbeiterschaft, daß die Arbeiter in den Streik getreten seien, weil sich die Metallindustriellen dem Chemnitzer Schieds spruch nicht unterworfen hätten, bekannt, daß ihren der Schiedsspruch roch nicht zugestcllt ist. Die Zustellung des Schiedsspruches und die gesetzliche EntscheidungSsrist hätte die Arbeiterschaft unter allen Umständen abwarten müssen, ehe sie irgendwelche Maßnahmen gegen die Arbeitgeber traf. — Mit dem schon seit Jahren von der StaatSregierung geplanten, einem dringenden Verkehrsbedürfnis entsprechen den Um- Erweiterungsbau der veralteten Bahnhofsanlagen in Zwickau scheint es nunmehr endlich Ernst werden zu sollen. Die Staatsbahnverwaltung hat dem Rat der Stadt in diesen Tagen die Planung für den Umbau der Zwickauer Personenbahnhofes zur Aeußerung etwaiger Wünsche zugehen lassen. Der Rat hat das Projekt dem Bauausjchuß zur Begutachtung überwiesen. — Diebe verschafften sich Nachts in den Laden de» Konsumvereins Penig Eintritt. Ihre Beute bestand haupt sächlich aus Bekleidungsstücken im Werte von mehreren tausend Mark. — Bei der städtischen Viehhaltung in Grimma ist ein Verlust von über 16,000 Mk. entstanden, der auf die hohen Ausgaben für Futter zurückzusühren ist. Aus -em Sachseulande. — Der bisherige Vorsitzende des Landeskulturrates, Ge heimer Rat l)r Hähne Kuppritz, bekanntlich auch das älteste und langjährigste Mitglied der früheren 2. Ständekammer, hat sich aus Rücksicht auf sein hohe» Alter gezwungen ge sehen, eine Wiederwahl zum Vorsitzenden des LandeSkullur- rateS, dem er seit 48 Jahren angehört, abzulehnen. In folgedessen mußte in der Mittwochfitzung eine Neuwahl vor genommen werden, bei der der bisherige stellvertretende Vor sitzende Wirklicher Geheimer Rat Or. Mchrert, Direktor de» landwirtschaftlichen Kreditvereins und Rittergutsbesitzer in Medingen, zum Vorsitzenden gewählt wurde. Zu seinem Stellvertreter wurde Geheimer Rat l)r. Andrä-BraunSdorf gewählt. In den Ständigen Ausschuß wurde Geh. Oekonomie- rat Steiger Leutewitz und Gutsbesitzer Friedrich Hirschfeld, als Sachkundige für das Landesgesundheitsamt Geheimer Oekonomierat Or. Andrä-Braunsdorf und Oekonomierat Rittergutsbesitzer Reichel Oberstiahwolde berufen. — In den sämtlichen Dresdner Zeichnungsstellen für die Sparprämienanleihe find insgesamt rund 100 Millionen Mk. gezeichnet worden, gegen 214 Mill Mk. bei der 9. Kriegs anleihe. Dieses Ergebnis in einer Zeit, wo das Geld lok- kerer sitzt als je, zeigt, wie Erzbergers Finanzkunst den Kredit Deutschlands nicht nur im Ausland, sondern auch innerhalb der eigenen Grenzpfähle in Grund und Boden gewirtschaftet hat und es zeigt im Vergleich zu dem Ergeb nis der 9. Kriegsanleihe, welches Vertrauen damals die ReichSregieruvg im Lande genoß und wie weit dieses Ver trauen der heutigen Reichsregierung gegenüber herabgesun ken ist. — Die Lehrerschaft der Städtischen Gewerbeschule in Dresden Plant die Errichtung eines Ehrendenkmals zum Gedächtnis für gefallene Lehrer und Schüler. Die Mittel sollen durch Vorträge aufgebracht werden. — Wie verlautet, werden die Weihnachtsferien in den Dresdner Schulen diesmal mit Rücksicht auf die Kvhlennot auf die Zeit vom 19. Dezember bi» 17. Januar ausge dehnt. — Nach Angabe der Reichsbank Hauptstelle in Leipzig find in der Siadt Leipzig auf die Spar-Prämien-Anleihe zusammen 66^/, Millionen Mark gezeichnet worden. Zum Vergleich möge bemerkt sein, daß auf die letzten Kriegs- Anleihen folgende Summen gezeichnet worden waren: zur 9ten 142 Millionen Mark, zur 8ten 241 Millionen Mark, zur 7ten 171 Millionen Mark, zur ktcn 181 Millionen Mark, zur 5ten 138 Millionen Mark. — Die Stadtverordneten in Leipzig haben einer Rats- Vorlage aus Verstadtlichung des Leipziger Zoologischen Gartens zugestimmmt. — In der Pcterskirche in Leipzig ist von dem auf dem Altar stehenden Holzkreuz die silberne Christusgestalt abge rissen und gestohlen worden. — Der demokratische Parteitag begann Freitag Vormittag mit einer Tagung der demokratischen Arbeitnehmer.vertreter im Hotel „Stadt Hannover" in Leipzig. Als Redner traten u. a. auf Abg. Erkelenz, Or Cohnstädt Frankreich a. M., Generalsekretär Fecht-Frankfurt a. M. Es handelte sich neben der Besprechung sachlicher Fragen und von Berufsintereffen vor allen Dingen um die große Frage der Organisation. Von allen Seiten wurde betont, daß der Augenblick für die Zusammen fassung der Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellten und Beamte) ganz besonder» günstig sei, wo der sozialistisch marxistische Gedanke im Verlaufe der Revolution gerade in Arbeit nehmerkreisen den völligen Zusammenbruch erlebt habe. Zu gleicher Zeit fand eine Zusammenkunft der Parieisekretäre im „Zoologischen Garten" statt. Reichsminister Koch Berlin, UnterstaatSsekrctär Meyer Berlin, ReichStagSvizepräfident Haußmann-Berlin und Senator Petersen find in Leipzig zur Teilnahme am demokratischen Parteitag eingetroffen. — Die Angestellten, Verkäuferinnen und Markthelfer der