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1. Beilage. Ssrurabenü, Len LZ. Dezember. 1922. Amerika will das Reparationsproblem lösens Vor der Veröffentlichung des amerikanischen Planes Martstabilisierung Ein Dollar „Parts Midi", daß der Gedanke militärischer Ope-, waren, reichen infolge der gesunkenen Kaufkraft des Geldes Ruhrgebiet keineswegs aufge^ zur Bereitung der notdürftigsten Lebenshaltung hin en H-rfi-llnna p,»-r KoNinw im Osten von Kfi«l nack ' ..... i .. u»" L>! Nü> d-d iS Lloyd George ln Marseille. Am Sonntag wird Aulaire von Bonar Law smpfan- Am 31. Dezember begeben sich beide gemeinsam nach sekretär im unterhalten, gen werden. Pari«. regiment finden und dulden, daß eine einzige Macht gegen jede wirtschaftliche Wiederaufbauarbeit Obstruktion treibt? Frank reich ist selbst ein großer Schuldner und bedarf täglich der Nach sicht wegen seiner ausgebliebenen Zahlungen. Tas verarmte und ausgesogene Deutschland ist weit mehr verwüstet, als Frankreich es nach Kriegsschluß war, und es wird kaum länger glücken, die Welt davon zu überzeugen, daß Deutschland aus moralischen Gründen für versäumte Bezahlungen so hart bestraft werden muß, während Frankreich sich weigert, seine eigenen Schulden auch nur ernsthaft zu erörtern. Frankreich muß in jedem Falle wissen und vom Auslande hören, daß PoinearSs Politik we- nigstens 50 Prozent von Frankreichs hauptsächlichstem inter nationalem Kredit, nämlich der Sympathie, die es durch die harten Kriegsprüfungen erwarb, verloren hat." In französischen politischen Kreisen wird aufs neue die Mög lichkeit der Ruhrbesetzung besprochen. Philippe Millet sagt m der Zeitung „Parts Midi" rationen im --- Zum Einkommensteuer- und ZwnNgs ar>leihe-Gesetz. und dürfen daher nur in viel geringerem Umfange, als es bis dahin vorgesehen war, steuerlich herangezogen werden, wenn anders der Maßstab der tatsächlichen Leistungsfähig- lett des Steuerpflichtigen noch einigermaßen Geltung haben soll. Die Lausanner Konferenz. Lausavne, 23. Dez. Der Abbruch der gestrigen Verhandlungen tn dzr Unterkommission für die Kapitulation wird in Lausanne als sehr ernst betrachtet. Dir Alliierten bestehen auf ihrem Standpunkt, c« müßten besondere Garantien für di Fremden geschaf- fen werden, was von türkischer Seite kategorisch abgelehnt wurde. Die Türken behaupten, daß da« neu organisierte Gsrichtssystem den Vergleich mit jedem anderen in Europa aushalten könne und daß es -den Fremden jede wünschenswerte Sicherheit biete. Eine Kontrollkommission für die Meerengen. Part«, 23. Dez. Aus Lausanne wird gemeldet: Die privaten Unterredungen zwischen Lurzon, Barrere, Garreni ued Ismed Pa scha wurden auch am Freitag fortgesetzt. Die Türken lehnen die Idee einer Kontrollkommission für die Meerengen grundsätzlich nicht mehr ab. Dis Diskussion bezieht sich nur noch auf die Zusammen- setzung und dir Rechte dieser Kommission. * Part«, 23. Dez. In türkischen Kreisen von Lausanne wird die richt verbreitst, daß der General Townshend rum eng- — Deutsche Entwürfe zur «75« Mk Pari«, 28. Dez. Lloyd George ist auf seiner Reise nach Al- gerien in Marseille angskommen. Er verhielt sich allen Bemühun gen der französischen Z-itungskorrespondenten gegenüber, etwas aus ihm herauszubekommen, ablehnend. W WWr MWAWWI! Viele werden in diesem Jahre nicht mehr in der Lage sein, so wie früher ihre An gehörigen zum Weihnachtsfeste durch Ge schenke zu erfreuen, dazu würden sie heute Taufende, ja vielleicht Zehntausende brauchen. Was bekommt man denn beute für einen Hundertmarkschein, den man zum Ankauf von Weihnachtsgeschenken zurück gelegt hat? Kaum ein Sechstel Pfund Wurst. Heute leidet das deutsche Volk an einer geistigen Verarmung, die noch furchtbarer ist als die wirtschaftliche. Viele haben ihr Heimatblatt aufgegeben und stehen deshalb ausserhalb der Ver bindung mit den Wcltereignissen, die die Zukunft aller Völker beeinflussen und infolgedessen in das Schicksal jedes ein zelnen Menschen eingreifen. Schenkt deshalb euren Lieben ei» MWM M IM MMlt das außer den neuesten Nachrichten aus der Ferne und der Heimat auch etwas für Herz und Gemüt bietet. So ost der Bote das Blatt ins Haus bringt,, grüßt er die Beschenkten mit eurer Liebe Eine solche Gabe ist aber auch ein Dienst am ganzen Volke. Damit wird zum Fort bestand unserer Presse wesentlich beige tragen. Die Not der Presse ist eine Not des ganzen Volkes, das mit dem Zusam menbruch der Presse eines seiner wichtigsten u. wertvollsten Kulturgüter verlieren würde. Die Löjunq des Reparationsproblems. Ein amerikanisches Projekt. Darts, 23. De,. Aus Neuyork wird gemeldet: „Neunork Tribune" und „Ncuyork Kerald" berichte« in Privatdepeschen aus Washington, dass «in Projekt ,ur Lösung d«S Reparation S- Problem» sich in der Arbeit befind«. Dem „Neuyork Herald" Lie deutschen Vorschläge für die Pariser Konferenz. Vor dem Abschluß der Berliner Beratungen. Berlin, 23. Dez. Die Besprechungen zwischen Reichskanz lc r, Aussenminister und Wirtschaftöministcr mit drn Vertretern der Industrie, der Finanz, des HandelS und der Landwirtschaft über die neuen deutschen Dorschlägt, die der Konferenz der alliierten Ministerpräsidenten in Paris An fang Jannar vorgelegt werden sollen, find so weit gediehen, dass am Freitag mittag daS ReichSsinanzministcrium znsammcntrrtcn konnte, «M auf Grund der gutachtlichen Aeutzcrung der Sachver ständigen die ungesährcn Richtlinien dieses neuenBorschlags M skizzieren. Der NeichSregierung liegen, wie man hört, ver- fchiedene Entwürfe vor. In politischen Kreisen wird angenommen, dass der erweitert« d««tsche Vorschlag für di« Pariser Konseren, zwisch«» den Feiertagen, also etwa Mitts nächster Woche, fein« «ndgüttig« Form erhalten w«rde. Berlin, 23. De». Freitag vormittag begannen die informato rischen Besprechungen de? Ncichsaußenministers, de? Reickswirt- schast?- und Fmanzminister? mit den Führern der Par teien. Die Parteiführer wurden einzeln nach Parteien empfan gen. Die Regierungsvertreter ließen sich von ihnen ihre Auffas sung von der allgemeinen Lage vortragen. Die Regierung dagegen hielt sich in ihren Mitteilungen noch zurück, da die Besprechungen über da» ReparationSproblem noch nicht zum Abschluß gelangt find. Von Dr. Maretzkh, M. d. R. Die dauernd zunehmende Geldentwertung hat die Gesetz gebung zu wiederholten Aenderungen der Steuergesetze ge zwungen, um insbesondere die Steuersätze dem veränder ten Wert der Einkommens, und Vermögensbeträge anzu« Vassen. Einkommen, die noch vor kurzem bedeutende Werte dar stellten, und daber nach sehr hohen Tarifsätzen besteuert Für eilige Leser. Nsuysrksr Zeitungen berichten, daß ein amerikanisches Projekt zur Lösung der Reparationsfrage ousgearbeitet wurde. Dis Reparationskommission beschäftigte sich mit den deutschen Lachlieferungen. Für die Pariser Ianuav-Konferenz hat die deutsche Regierung verschiedene Entwürfe zur Markstabilisierung ausgoabeitt. Der Paprergeldumlauf in Deutschland stieg auf S84 Milliarden Mark. In Köln wurde ein verbrecherischer Lebensmittrischmuggel nach Frankreich aufgedeckt. Die Türken lehnen auf der Lausanner Konferenz den Gedanken einer Kontrollkommission für die Meerengen nicht mehr ab. (Ausführlicheres an »oberer Stells.) rung ausgcgangen. Keine .vorzeitige" Besetzung des Ruhrgebietes. Neuyork, 23. Dez. Das amerikanische Staatsdepartement er hielt die Nachricht aus Paris, daß Frankreich keinerlei Plan zur vorzeitigen Besetzung des Ruhrgebietes im Januar ausarbeitr. Staatssekretär Hughes hwürde aus Paris verständigt, Frankreich wolle keine praktischen Maßnahmen in der Reparationsfrage er- greifen, bevor die gegenwärtigen Verhandlungen unter den Alli ierten abgeschlossen seien. Reparationskommission und Sachlieferunqen. Paris, 23. Dez. Di« Ncparationskommiffion ist am Freitag M «iner Sitzung »usammcng«tr«ten, um sich mit der Frage der deutsch«» Sachli«s«rung«u ,u beschäftige«. Rach dem Abkomm«« »om 21. Mär, 1d22 hätte Deutschland im Laus« di«se» Jahr«» Sachli«s«rungen bl» zur Höh« von 454 Millionen an rankreich und bi» zu SVO Millionen an di« übrigen reparationö- berechtigten Länder ,u leisten. Frankreich hat von dieser Liefe- rung»menge nur zu «in«m sehr kleinen Teil Gebrauch gemacht, wahren» di« übrlaen Staaten in ihren Bestellungen beinahe bis an di, Gren,« der vorgesehenen LieserungSmcngcn gegangen find. Di« ReparationSkommisslon beschäftigte fich mit der Frage, ob von dem LieferungSbetrage von 500 Millionen noch ein Nest übrig bleib«, d«r bestimmungsgemäss unter den reparationsberechtigten Staat«« autz«r Frankreich zu ««rteilen wär«. -st Nach einer offiziösen Dlöttermeldung aus London hat sich der WO lischen Botschafter in der Türkei ernannt worden sei. Die Ernen nung dürfte jedoch erst nach der Unterzeichnung des Friedensver- irages erfolgen. Auftrage der Angora-Regierung. Frankfurt a. M., 23. Dez. Wie die „Franks gtg." hört, hat die Angora-Regierung über 80 Lokomotiven verschiedenen Formats fubmiffionsweife abgegeben. Auch deutsche Firmen stehen im Wettbewerb. Der Zuschlag ist noch nicht erteilt. Frankreich gegen den europäischen Wiederaufbau. französische Botschafter in London, Aulaire, mit dem llnterstaats- Auswärtigen Amt über die Wicderherstellungsfrage Devisenkurf« d«r Neuyorker Rachbörf« vom Fr«itag nachmittag. Berlin 1,50 (6666,67), London 4,K7^ l30 462,51), Par » (4SS8?"7), Nachdem der Reichstag erst im Juli d. I. die Tarife ' oer Ein'ommensteuer neu festgesetzt und unter anderem den - niedrigsten Steuersatz von 10 Prozent bis zur Einkommens- gren-e von 100 000 Mark auZgedebnt hatte, machte der ungeheure Marlsturz in den letzten Monaten eine nochmalige , Aenderung der Steuertarife zur Notwendigkeit. Dabei bat . sich der Reichstag nicht begnügen können, die Steuer für das kommende Steuerjabr 1923 der Geldentwertung an« i zupassen, er mußte, da der Marksturz schon im lausenden Ja^r d'e Papiermark-Einkommen in höchstem Matze ent« ' wertet hatte, auch für das Jahr 1922 einen neuen Steuer« mrif aufuellen. Demzufolge ist für 1922 Lie Geltung des Steuersatzes von 10 Prozent bis zur Höhe eines Einkom mens von 400 000 M. erstreckt worden, indem man dieser Bemessung den durchschnittlichen Geldwert des gesamten Jahres zugrunde legte. In derselben Weise wurden auch bei den mittleren Einkommen EnrMigungen der Tarifsätze beschlossen, während man für die höheren Einkommen die früheren Sätze, die das Einkommen bis zu 60 Prozent weg, steuer en, beließ. So stellte sich nach dem Gesetz vom Juli d. I. der Steuersatz bei einem Einkommen Von 1 Million auf etwas über 31 Prozent, bei einem Einkommen von 2 Millionen auf über 40 Prozent. Nach den jetzt beschlosse nen Aenderungen des Einkommensteuer-Gese es aber be- lrägt der Tarif von 1922 bei einem Einkommen von 1 Million etwa 16 Pro ent und etwa 25 Prozent bei e nein Einkommen von 2 Millionen. Im Jahre 1923, , für dessen Gcsamtdaner mit der letzten ^eldeutweriung gerechnet wor den ist, erstreckt sich der Tarifsatz von 10 Prozent sogar bis , znr Ein'ommenSgrenze von 1 Million, und ein Einkommen ' von 2 Millionen wird im kommenden Jahre mit 12^ Prozent, ein Einkommen von 3 Millionen mit 15 Prozent, ein Einkommen mit 4 Millionen mit 17jH Prozent be- - l enert. Gleichzeitig sind für das Jahr 1923 die Ermätzi- gntt en entsprechend höher bemessen worden, die für den Sie erpfttchtigen, für dessen Ebefrau und für jedes minder jährige Kind vom Steuerbetrage gekürzt werden, ebenso auch die Abstriche, um die sich der 10prozentige, vom Ar- beitgeber einzubehaltende Steuerabzug vom Arbeitslohn für Werbnnaskosten und ähnliche Aufwendungen verringert. .Zusammen mit der Novelle zur Einkommensteuer hat der Reichstag Adänderungsvorschviften für das Zwangs« anleibe-Gesey verabschiedet. Vor allem ist die Be schränkung der ZwangSanleihe auf ein Gemmtanfkommen von 70 Milliarden mit Rücksicht aus die Geldentwertung beseitigt worden. Im Zusammenhänge da mit hat man die Bewertungsvorschrisren für die der Zwangsanleihe unterliegenden Vermögen geändert. Die Bewertungssätze für das Grund- und Betriebsvermögen sind verdoppelt worden. Für das in Wertpapieren ange legte Vermögen hat man die ursprünglich im Gesetz vor gesehene Wertbemessung nach dem Durchschnitt der Kurse vom 30. Juni 1920, 21 und 22 dahin abgeändert, daß niesen Dnrchschnittskursen der Kurs vom 3. Oktober 1922, rem eo sn Börsenta e des letzten Kalendervierteljahres, hin- zugezähtt und die Summe durch zwei geteilt werden soll. Diese Berechnung bleibt allerdings im allgemeinen noch minier erheblich unter dem derzeitigen Kursstand zurück. Man hat jedoch geglaubt, daß die derzeitigen Börsenkurs« imr vorübergehende seien und für die Beurteilung des dauernden Wertes keinen Anbalt böten. Zweifellos kann diele Absicht u. a. auch in der Entwicklung der Knrsver- WiAnisse der letzten Tage eine gewisse Stütze finden, wie sie iin übrigen auch den Grundgedanken des Paragraph 15 des VermögenLneuergesetzes entspricht, der gleichfalls die gegenwärtigen Werte als vorübergehende Erscheinungen ansieht und sie daber zur Vermögensbewertung nicht als maßgebend anerkennt. Die Aenderung der Vewertungsgrundsätze und die da durch bewirkte Höherbemessung der Vermögen hatte zur Folge, daß auch eine Aenderung der Tarife vorgenommen werden mußte, nach denen die einzelnen Vermögen zur Zwangsanleihe berangezogen wurden. Entsprechend dem Bestreben, die Vermögen annähernd auf das Doppelte zu bemessc:, sind auch die Vermögensstufen, auf die die ein zelnen Tarifsätze Anwendung finden, im allgemeinen ver doppelt worden. Während bisher z. B. ein Vermögen von 500 000 Mark mit 2,6 Prozent zu einem Zwangsanleihe« betragevon 14 000 Mark berangezogen werden sollte, gilt die'er Satz jetzt ft"r ein Vermögen von 1 Million, das eine Zwangsanleihe von 20 000 Mark gewn früher 49 0,10 Mark aufzubringen hat. Für ein Vermögen von 2 Millio nen war nach dem bisher geltenden Ge'etz eine Zwangs- anlei 'e von 149 000 Mark, d. h. 7,4 Prozent, nach den neuen Vorschriften aber nur 4,9 Prozent mit 98 000 Mark zu zeichnen. Erst bei der hohen Vermögensstufe von 50 Millionen erreicht der neue Tarif ebenso wie der alte un gefähr den Satz von 10 Prozent. In Anwendung derselben Grundsätze ist auch die Grenze, bis zu der das Vermögen von der Zwangsanleibe e reit bleibt, von 100 000 Mark auf 200 000 Mark erhöht od ewmo die Freigrenze für ein hauptsächlich aus fcst- rssnslichen Kapitalien bestehendes Vermögen über 60 ' re aller oder erwerbsunfähiger Personen von 1 Mil- n a if 2 Millionen Mark ausgedehnt worden. Um den r nzeitigen Eingang der Zwanqsanleihe zu sichern, be- zusolg« hält« dieser Pla«, der auf «ine Unterstützung Europas hin- ziele, bereit» eine sehr konkrete Form angenommen, so dass man bald seine Veröffentlichung erwarten könne. Die Verhandln»- DU ü -MAA/« g«n »wis««» London, Washington und B«rlin sollen aus offiziel ss- lem Weg« vor fich g«gang«n s«tn. Die Bildung eines Bankier-Ausschusses. produktiver Pfänder" würden streng geheim gehalten. Frankreichs Gewaltpolitik gegen Deutschland wird von dem bekannten schwedischen Finanzsachverständigen Prof. Cassel, der zu dem neutralen Sachverständigen-Kollegium gehörte, Has kürz lich die Zahlungsfähigkeit Deutschlands Prüfte, im „SvenSka Dagbladet" wie folgt gekennzeichnet: „Frankreich will sich dafür bezahlen lassen, daß eS sich dem wirtschaftlichen Wiederaufbau der Welt nicht in den Weg stellt. Pari«, 23. Dez. Einem Telegramm des „Temps" aus Neu- york zufoge hat der Präsident der Neuyorker Handelskammer, Bar- nes, erklärt, daß di« Initiative zu den Vorschlägen zur Bildung HN eines Bankier-Ausschusses für die Reparationsfrage und zur An- stellung gründlicher Untersuchungen über die wirtschaftliche Lags W2 Deutschlands von Amerika ausgegangen sei. Es ist ein Irrtum, so WKj erklärte Barnes, dem deutschen Kanzler Cuno die Anregung zu die- sem Vorschlags zuzuschreiben. Er ist von der amerikanischen Regio- der eventuellen Herstellung einer Zollinie im Osten von Essen nach Besetzung des Ruhrgebietes durch „drei bis vier Bataillone". Dem Pariser Vertreter der „Vossiscken Zeitung" wurde an französischer amtlicher Stelle erklärt, die Pläne PoincaräS für die „Schaffung Letzte Telegramme. Kei« Einmarsch Frankreich» i«da» Ruhrgebiet. Pari», 23. De». (Eigener Drahtbertcht.) „Daily Mail" be- richtetr In der Note an den franzöfische« Botschafter in Washing ton hat Poincarä den Auftrag gegeben, die Regierung der Ber einigten Staaten zu unterrichten, dass Frankreich nicht im entfern testen die Absicht habe, einen übereilten und gewaltsamen Ein marsch in da» Ruhrgebiet »u unternehmen. Frankreich mit den Washingtoner Berträge» einverstanden. Pari», 23. Dez. (Eig. Drahtbrricht.) Di« Kammcrkom- mission für auswärtig« Angelegenheiten ist gestern zusammen- getreten. Zunächst gab Poincarä eine Mitteilung über die Wa shingtoner Be-träge. Er betonte, dass cs unbedingt notwendig sei, dass die Kammerberatnngen über die NeparationSvrrträge möglichst schnell abgeschlossen werden, damit das Parlament in nächster Zeit dazu Stellung nehmen kann. Da PoincarH wie auch Briand er klärten, dass das Verhalten über die Verträge von Washington wir dies« selbst den französischen Interesse« keinen Abbruch tun i-i ' auch den Erwägungen allgemeiner politisch«r Art durchaus gn werden, erhob sich kein Widerspruch gegen die Ausführungen. Die Voruntersuchung gegen den Major Müller-Brandenburg ringe st ellt. Weimar, 23. Dez. (Eigener Drahtbericht.) Amtlich wir- mitgeteilt: Der Oberreichsanwalt hat die gegen den früheren Bc-j schlshaber der thüringischen LandcSpoleizci Major MüLer-Bran-ß »enburg schwebende Voruntcrsuchuna