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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 15.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192211151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19221115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19221115
- Sammlungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-15
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Monat
1922-11
-
Jahr
1922
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Neuigkeiten aus der Heimat Mittwoch, den IS. November 1922. Neuartige Eisepdahnfahrkarteu. Die einander rasch folgenden Tarifänderungen im Bahnverkebr baden immer wieder Neudrucke von Fakuckar- len oder ihren Ueberdruck mit den neuen Preisen notwen dig gemacht. Die Dahrrverwaltung will nun die Kosten dieser Aenderunqen sparen, die sebr erheblich sind, da allein im Berliner Stadt-, Ning- und Vorortverkehr jährlich etwa 360 Millionen Fahrkarten gebraucht werden, Lier wer den vom 1. Dezember ab die Fahrkarten nur noch di: Preisstufe tragen, wie sie sich aus dem seit dem 1. Aul d. I. gültigen Zonentarif ergibt. Karten mit Preilauf druck gellen noch bis zum 31. Dezember d. I. Bei deu Monats- und Wochenkarten des Berliner Verkehrs sollen die Vorderseiten dieser Karten nur noch die Angabe der Gültigkeitsdauer, der Strecke und die Unterschrift des In habers tragen; nur die Monatskarten behalten den bisher üblichen Aufdruck. Bei den Fahrkarten des Fernverkehrs wird versucht, den Preisaufdruck durch die Anaab» der Kilometerzahl zu ersetzen; seit dem 1. November werden auf den Stationen Karlsruhe, Heidelberg und BadeEa- Len (demnächst auch in Mannheim) gedruckte Fahrkarten ohne Preisaufdruck ausgegeben. Nm den Reisenden die Möglichkeit zu geben, die Nichtigkeit der erhobenen Fahr preise nachzuvrüfen, hängen an den Schaltern Entfernungs- und Berechnungstabellen aus. Bei diesem Verfahren wird eS allerdings sehr schwierig sein, den Irrtum eines Be amten nachträglich zu beweisen. Durch Verfügung des NeichSverkebrsministeriumS ist die Erstattung von Fahrgel dern, die bisher in einem au'erordentlich schleppenden Ver fahren erfolgte, in weiterem Umfange den Fahrkartenaus- klaren nsw. übertragen worden, soiern der Antrag bei der Fahrkartenausgabe einer Station gestellt wird, wo die Reist begonnen, beende! oder unterbroohn worden ist und das zur Berechnung erforderliche Tarif material zur Verfügung steht. Wenn die Fahrkarte bei einem Nei'ebureau gelüst, oder wenn Gepäck auf sie abgefertigt ist, muh die Fahr gelderstattung in der seitherigen Weise beantragt werden Milchprelse. Dom Verband der Landwirte im Erzgebirge in Ehemnitz und oon der Vereinigung wcstsächsischer Landwirte ist der Kleinvcr- kaufspreis ab Hof für 1 Liter Vollmilch vom 1. November ab au; SS Mk., an Händler ab Stall auf 48 Mk., frei Station auf 48.60 M. und 48.90 Mk. bei mehr als 8 Minuten Anfahrt festgesetzt worden. Mager- und Buttermilch kostet die Hälfte des Vollmilch preises, 1 Pfund Quark so viel wie 1 Liter Vollmilch, Butter st Pfund da« 12fache de« Nollmilchpreises ab Hof. Das Ende der Radfahrkarte. Der Zwang zur Führung eines amtlichen Ausweises, verbunden mit den Umständlichkeiten der Beschaffung bei den Gemeindebehörden, wird von de» Radfahrern als überflüssige Belästigung empfunden und deshalb von vielen Radfahrer-Organisationen seit Jahren bekämpft. Aus eine Anfrage auS dem Reichstage, ob die Neichsregierung den Forderungen der Radfahrer Rechnung tragen werde, bat der NelchSverkehrSminister geantwortet, die Sauder hätten sich sämtlich dafür ausgesprochen, daß von den Radfah rern ein persönlicher Ausweis künftig nicht mehr gefordert werden soll. Der ReichSverkebrZminister hat daher die Lan desbehörden gebeten, die Polizeiverordnnngen, die auf Grund der vom Bundesrat am 14. März 1907 angenom menen Grundzüge über den Nadfahrverkebr erlassen wor den sind, entsprechend zu ändern. * Ende der Hundesperre. Der 18. November wird von Hun den mit besonderem Freudengebell begrüßt werden. Es ist der letzt« Tag der vor einige» Monaten angeordneten Hundesperre im hiesigen Bezirk. Nun werden die Vierfüßler wieder schweifwedelnd allein durch« Städtchen traben und ihre Zusammenkünfte abhalten, bi« solange unterbleiben mußten. Levisenschwanmng. .. Devisenmarkt »leibt die Haltung unsicher. Di« Av setzt« sich in den DicnStagfrüßstund«« weiter fort, und ^""ar wurde mit 7500 gebandelt. Im weiteren verlaufe " v"* ollem mit Rücksicht auf die günstigere außenpolitische Situation der Rückgang der Devisen weiter« Fortschritt«. V«- d«, festen Kur» für di» Reich-mark in Neuyork hin, der über »er verNner Dollarparltät am DienStag lag, und in folge der Hoffnungen, di« sich an die neue« Vorschläge der deut schen Negierung über di« Währungsfrage knüpfen, schlugen di« Devise« weiterhin weichende Richtung «in. Die befürchtete Ab schwächung "sachte neue« Material zum Vorschein, so daß «och vor vegim» der Bors« «in «ur« von 7200 genannt wurde. In folge der starke» Nervosität am Markt«, die schon in den letzten rage« vorherrschte, zeigte sich bei der Industrie und dem Einfuhr handel starke Zurückhaltung. Auch an den andere« europäische« Marktplätzen blie» die Mark feste«, so vast der Dollar bi» auf KSOo zurückgtng, um sich dann am Dchlust wieder etwa» zu be festig«,. Der amtlich« Dollarkur« wurde mit 7375 M. festgesetzt, und auch di« übrig«, Devisen folgte« dieser abwärt» gerichtete« Bewegung. Di« Mark notierte in Neuhork um y Nhr vormittag» «01 drei «cht„ bi» 0,01 sieben Sechzehntel. Da» ist paritätisch umgerechn« «in Dollarstand von 7272 bis sseg. Im verliner Freievrkehr von vur«au zu Bureau waren di« Devisen gegen Abend leicht abgeschwächt. Um S Uhr notier«« der Dollar 8800, kondo« 30 500, Holland 2670, Pari» 451,50. Börsenberichte vom Dienstag. Berlin. Die neueste Note der Neichsrrgierung über die Fräste der Währnnasflabilisierung an die Reparation- kommission ttibrie cm, Devisenmarkt zu neuem Fortgang der während der Montaasbörse begonnenen Devisenrück- xänge. Unter sehr nervösem Geschäft fielen Dollarnoten biS auf etwa 7000. Infolgedessen zeigte der freie Effekten- Verkehr zwischen den Berliner Danken eine vorwiegend vachgebende Haltung. Es scheinen zwar von seiten des Publikums nachträglich noch zahlreiche KaufordcrS einge gangen zu sein, doch dürfte für die Miitwochbörse mit einer vorwiegend schwachen Haltung im Einklang mit den Devisen,kursen zu rechnen sein. Drückend auf den Markt, namentlich auf den der Montanwerte, wirkte die neueste Er Höhung deS Stabeisenpreises. Durch die Steigerung auf 203 000 M. pro Tonne beträgt der Preis das 22l>0fache des Friedenspreises: er liegt bei einem Dollarstande von etwa 7000 (das ist etwa das ISOOfache) ganz erheblich über Wellmarktparität. Man befürchtet daraus ein weite res Nachlassen des Exports unserer Montanindustrie. Wie am Devisenmarkt, so war auch am Effektenmarkt angesichts ' FomM'nstgmmbLcher. oreuerdtngs macht sich in den Fumi- lirn, namentlich auf dem Lande, das Bestreben geltend, die Vor fahren zu erforschen und nach ihren Gebnrts-, Trauung«, un Todestagen, sowie Wohnorten fcstzustellen. Hierbei machen sich o Lücken bemerkbar, da die Kirchenbücher in früheren Jahrhunderte nicht immer genau geführt worden sind, mitunter auch fehlen. Bei der Landbevölkerung ist die Familienüberlieferung, da erstere mehr mit dem Boden verwachsen ist, mehr gepflegt als bei der städtischen Bevölkerung. Das zeigt sich besonders bei Hochzeiten, Taufen, Konfirmationen und Tausfeiern, bei Kirmesschmausen und Schwei» neschlachten. Hierdurch wird dar Derwündtschastsgeflihl und der FamMsnflnn mehr wach erhalten, a!«- dies in den Städten der Fall fft. Derartige Zusammenkünfte dienen vielfach der Bflege de' Familiengeschichte. Wirksam unterstützt können diese Bestrebungen -erden Lurch Anleaung von Familisnstammbücksr» oder Famil-^ Broniken. Ein solches Buch könnte alles enthalten, was die Fa milie Halbwegs angrht. In unseren Tagen würde besonders Lie Bezugnahme auf den Weltkrieg in Frage kommen, dann aber be sonder« Angaben über Geburt, Taufe, Schulbesuch, Konfirmation, Verlobung, Trauung. Tod usw. der einzelnen Familienalieder. Bemerkungen über Kulturzustände, wirtschaftliche Lage, Reiser usw. müßten eingetragen werden. Die Familienforschung ist au Grund der Kirchenbücher zu pflegen; die schwankende Schreibweise der Familiennamen darf nicht irre führen. Dem gleichen Zweck dient die Aufstellung von Stammtafeln, die neuerdings durch den hekmatgeschichtlichen Verein in Flemmingen besonders in Anregung gebracht worden ist. Auf diesen Stammtafeln werden die Do: fahren einzelner Familien bis in die Zeit der Reformation ver folgt. Durch derartige Bestrebungen wird der Familiensinn und die Heimat- und Vaterlandsliebe geweckt und gepflegt, weshalb sie möglichste Förderung verdienen. * Drucksacheupreise. In einer Versammlung von Provinzbuch druckern in Zeulenroda wurde die wenig erfreuliche Lags bekvrochen m der sich das gegenwärtig befindet, da es durch ständigen fluftraamanael bm e n»m lleberangebot von Drucksachen unter ae rückten Preisen krankt. Besonders ae'laat wurde, daß grobe und leistungsfähige Fabriken und Industrien, bei derma sonst Millionen m'ne Rolle spielen, gerade bei Drucksachen kleinsten Umfangs eine Hsrumfragerei wegen 1000 Postkarten oder 2000 Briefumschlägen bei einer Reihe von Druckereien veranstalten. Ein Industriewerk mnes Nackbarortes hat in einem Falle acht verschied-ne Druckereien konkurrieren lassen, bis sich in einer Mittelstadt Thüringens ein Drucker fand, der die Papierpreise seit ein bis zwei Wochen nicht verfolgt hatte. Beschlossen wurde, bei kleineren Aufträgen Ange- bote nicht mehr abzugsben, sondern den iemeiligen Tagespreis, wie dies auch bei anderen Handwerkern der Fall ist, in Anrechnung zu bringen. Die Bezahlung der Waren hat sofort nach der Abliefer ung zu erfolgen, andernfalls Verzugszinsen eingerechnet werden. * Die Niederschlagsmenge betrug im ersten Drittel des Monats November nach den auf hiesiger Wetterwarte vorgenommcncn Messungen 28,9 mm. * Wittcrungsbeobachtungen am 14. November mittags 12 Uhr: Thermometerstand plus 1 Grad E-, früh 8 Uhr minus 1 Grab T-, tiefste Nachttemperatur minus 1 Grad E-, Feuchtigkeitsgehalt der Luft SO Prozent. Barometerstand 772 mm. Windrichtung: West Niederschlagsmenge 0,0 mm. Ktrchennachr lchten. Waldenburg. Mittwoch, den 13. November abend 8 Uhr Miffionsabcnd. Langenchursdorf mit Falken. Freitag, den 17. November, abends 8 Uhr 2. Herbstwochenkommunion. ^-8 Uhr Anmeldung zur Deichte in der Sakristei erbeten. * Ziegelheim. Ein prächtiges Kirmeskonzcrt veranstaltete das Städtische Orchester aus Altenburg am Montag Abend im Santo von Webers Gasthof. Die ausgezeichneten Darbietungen, aus Opern und Operetten entnommen, standen unter der straffen Leo 'ung des geschätzten Stadtmnükdirektors E. Herrmann aus Alten- bürg. Das vollbesetzte Haus spendete dankbar Beifall. Ein flotter Kirmesball beschloß dann den unterhaltenden Abend. "er au'en und innenpolitischen Unsicherheit eine allgrmci e Nervosität festzustellen. Zwickau. Tendenz: Stimmung geteilt. Am Industrie- Aktienmarkt war wenig Leben. Während Oberhohndorst Reinsdorfer Kobleneisenbahn, Zwickau-Glauchau- und Nie- derschlemaer Holzstoss- und Papierfabrik-Aktien ihre Kur'e erhöhten, lagen Färberei Glauchau- und Zwickauer Maschi nenfabrik-Aktien schwächer. Von Kohlenwerten waren die Deutschland-Kuxe abgeschwächt, zogen aber schließlich an. GerSdorfer Stämme hielten lbre Kurse nicht ganz aufrecht. Das vorhandene Material fand aber völlig Aufnahme. Ver geblich Löber gesucht waren Brückenberg-Zebntenscheine. Kleine WithelmschaM-Attien besseren sich erheblich, wäh rend große sich stark unter die Parität abschwächten. Die größten Steigerungen auf dem Papier erlebten die außer börslich gebandelten Gottes Segen- und Morgenstern-Kure. Silberstraße-Aktien ginaen lebhaft etwa? billioer um. » Leipziger Produktenbörse. Weizen hiesiger 14090—13000 Br., brauner (märkischer) 14000—13000 Br., ruhig, Roggen diesiger 13000 bi» 12000 bz. u. Br., preußischer (Landrogge») 13000—12000 bz. u. Br., ruh. Gerste, Sommergerste kiesige 13500—12000 bz. u. Br., Soalegerst« 13500—12000 bz. u.B>., Wintergerste 13000—12000 bz. u. Br., rußig. Hafer, inländisch« 14500—13500 bz. u. Br., ruhig Mais, amerikanischer 14000—13000 bz. u. Br , runder >4000—14000 bz. u. Br. Raps 20000-19000 bz. u. Br. (Alles für 50 Kilo.) Amtlich notierte Devisenkurse. Berlin 14 November 13 November 's-eld Brie, Ge»o Br,«, Holland 1 Fl 2763,07 2776,93 3192,- 320S,- Dänemark ... . 1 Kr 1406,47 1453.53 1645,87 1654,13 Schweden ... . 1 Kr. 1865,32 1874,68 2194,50 2205,5!) Norwegen ... . 1 Kr. 1306,72 1313,28 1526,17 1533,83 Helffngfor, . . 1 sinn. Mk 179,55 180,45 201,49 2->2,51 Schweiz 1 Fr. 1289,26 1295,74 1476,30 1483,7!) Deutschsten, abgest. Noten 9,57 9,63 10,22 1 ',28 Prag ... . 1 Kr. 222,44 223,56 254,36 255,64 Budapest ... . 1 Kr 2,84 2,86 3,24 3,26 Belgien 1 Fr. 426,93 429,07 478,80 481,20 Spanien .... 1Pet. 108576 1095,24 1226,92 1233, 8 Italien 1 Lus 339,15 340,85 364,08 36 >,92 Loudon . . 1 Psd St. 30922,50 31 >77,50 364 8,75 3659 l,23 Neuyork ... 1 Dollar 7032,37 7067,63 8 >04,68 8145,32 ' aris 1 Fr 458,85 461,18 516,2) 518,80 Buenos Aires. . 1 Peso 2553,60 2566,40 2932,65 2947 35 Sofia ... .1 Lewa 49,87 50,13 56,10 50.40 Japan I Jen 3431.32 3478,68 3888,23 L917.78 lrch «« Warteten erfahre«. Li« Kozialdtmokrat«« eryteu« 50 Mandat« wie km alte« Landtag. Damit stellt sich da» Ge» famtcrscSniS auf fünfzig sozialdemokratisch-kommunistisch« und 5b bürgerlich« Mandat«. Zwickau. Zu Lebenrmittelunruhen kam es am Freitag nachmittag in der inneren Stadt. Der 30jährige Berg arbeiter Msyl kam in das Duttergeschäft von Sindel, um nach dem Margarinepreis zu fragen. Als er diesen erfuhr, erging er sich in wüsten Beschimpfungen und Verdächtigungen gegen den Ladeninhaber, der den Eindringling schließlich auf die Straß« drangt«. Bleyl stieg jedoch durch ein offenes Fenster in den Laden ein und warf fünf Pakete Margarine auf die Straße, wo sich so- ort eins große Menge Menschen versammelte. Bleyl wurde fsst- - uommcn und abgefübrt. Darauf rotteten sich etwa 300 Men- schm vor der Polizeiwache auf dem Marktplätze zusammen und 'orderten durch einen Abgeordneten stürmisch di« Herausgab« Aeyls. Als diese verweigert wurde, warf die Menge die Fenster scheiben der Polizei ein. Die Polizei zerstreute schließlich di« Ruhe störer. Die Unruhen beschäftigten die Stadtverordneten in ihrer Sitzung am Montag. In einer Umfrage bezüglich der erfolgte« Plünderung de» Duttergsschäftes von Sindel in der Dresdener Straße 6 und der letzten Unruhen vor dem Schindlerschen Lebens mittelgeschäft, machte die Kommunistische Fraktion dem Wucher- amt schwere Vorwürfe, weil es in feiner Tätigkeit gegenüber Preistreibereien nicht genügend durchgreife. Im Verlaufe der sich hieran anschließenden volkswirtschaftlichen Teuerungsdebatte, die um Schlüsse in abschweifende Unsachlichkeiten ausartete und eben hoch nichts Positives zutage förderte, wurde den Anfragestellern von polizeilicher und bürgerlicher Seite mehr oder weniger direkt manche Lektion zuteil, baß solche Anfragen am Steigen der Dol lars und der Entwertung der Mark wirklich nichts ändern kön- neu, daß sie aber im umgekehrten Sinne dis schädlichsten Auswir- 'ungsn haben, wenn durch sie die gespannte Stimmung in allen Kreisen der Bevölkerung immer von neuem wieder geschürt und gärende Unzufriedenheit gezeugt werden. * Zwickau. Die Ablieferungen an Umlage getreide sind seitens der Landwirte bisher verhältnismäßig günstig gewesen, so daß Anlaß zur Beunruhigung nicht vorliegt. Auf das erste Drittel der Umlage, das bis zum 1. November d. Z. abzuliefern war, sind 8633 Zentner abgeliefert worden, da« sind über fünf Sechstel des Liesersolls. Gegen tue säumigen Landwirte wird mit den zulässigen Maßnahmen — Enteignung des Getreides üezw. Festsetzung von Gsldersatz — vorgegangen. * Dlauen. Megen »ersuchten Morde« ist die V4fah- mge WiAlckofierin Anna Schweiger, verw. ge«. Döring, geb. Hö- -en, zu üsben Jahren zwei Monaten Zuchthaus und zehn Jahren Shreurschtsverlust verurteilt worden. Die Schweiger hatte am Abend des 27. April auf dem Wege von Elsterberg nach Plauen In Bergarbeiter Eduard Winkler aus Hostermark bei Gelsenktr- cken, dem sie dort die Wirtschaft geführt hatte, zu ermorden ves sucht. * Erlbrch. Der Diehsckmuaael, besonder« mit Ria- Hern und Pferden, ist hier an der säcküsch-bößmischen Grenze in "ollem Gengs. Neck den letzten beiden Schneefällen waren auf der Gopplasgrünsr Höhe den Wäldern entlang sehr starke Spuren bemerkbar. Der Diehschmugoel trägt natürlich dazu bei, daß dt- Fleischpreiss immer höher getrieben werden. * Waldheim. Die Stadtverordnete»««!»! ergab wiederum eins sozialdemokratische Mehrheit, diesmal im Verhält nis von 15 zu 12. D'e Liste der Vereinigten Sozialdemokratie er- hielt 14, die Liste der Kommunisten einen Sitz. Die Bürgerlichen batten drei Listen aufgestellt. Die allgemeine Bürserliste erhielt 5 Sitze, die Hausbesitzsrlistr 2 und die demokratische Liste 5 Sitz- Die Wahlbeteiligung war im ganzen flauer. * Leipzig. Eine Diebesbande Ist in da» Geschäft der Sirma Luise Werner Nnckf. in der Goethest-aßs einqedrungen und bat un^r den Warenbeständen mächtig aufgeräumt. Die Band« 'st durch Eindrücken einer Schaufensterscheibe zunächst in ein be- 'acklartes Friseurocschäft gclonat, hat dort einen sckweren Wasch- flsch zur Seite gerückt, in die Wand ein großes Loch gebohrt und 'st so in Las bestobleue Geschäft gelangt. Dis Diebe haben für drei Millionen M Wäsche, Seide, Mäntel, Kleider usw. gestohlen. * Hamburg. Ein schwere« Brandung lück, dem mrh- rere Menschenleben zum Opfer fielen, brach am Montag morgen "uf dem im Hafen liegenden norwegischen Dampfer »Kong Eric' aus. Als ein Mann der Besatzung einen Kollegen wecken wollte, stellte er ein brennendrs Lickt auf eine Pavvschachtel. Da» Licht iel um und im Nu stand die Kabine in Flammen. Da« Feuer "riff rasend schnell um sich Bei dem Unglück kamen drei P»»- sonen ums Leben. Der Schaben ist beträchtlich. LruS: Birband «iftsüchftfchii ßeitungiverleztt.SelkMchrlt mit btlKrinktertzEdklicht, Zentra!« Mauchs». Direktion srnft « ! llnk« r. Verantwortlich für Politik, Handel und Feuilleton: Haudtl<bristlelt«r vr Hank Moser, für den übrigen Lell: Hellmut vöftnei, für amtliche Bekannt machungen. Reklame und Anzeigen: Paul Gtrner. sämtlich in Stauchen. Di« heutige Nummer umfaßt 4 Seite». Amtlicher Tei!. Die in der Bekanntmachung des Finanzamt» Glauchau vom 28.10. 1922 Mauchauer Zeitung Nr. 253) festgesetzten Sachbezüge in der Kranken-, Invaliden-, Hinterbliebenen-, Unfall- und Angestellten-Ber- sicherung gelten vom 1. 11. 1822 ab auch für den Bezirk de» unter zeichneten Versicherungsamtes. — G. B. Nr. 1320 VIII. — Glauchau, den 13 November 1922. Amtthauptmannschast — Vevsich-vungsanU. Beschränkung des TaubenflngS während der Saatzeit. Vom 14. bis 30 11. 1922, außer Montag, Mittwoch und Freitag von nachmittags 3 Uhr bis abends, sind die Tauben in den Lauben« wlägru zurückruhalte», oder sonst in geeigneter Weise am Aus liegen auf di« Felder zu verhindern, um di« HerbstauSsaat u schützen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zn SVV Mk. oder Hast bis zu 1 Woche bestraft. 'twn Grundstücksbesitzern, die im Besitze eine: Jagdkarte sind, dürfe» im Einverständnis mit den JagdpäLtem bezw. Eigenjagdberechtigten auf die Tauben Schreckschüsse abgegeben werden. — Nr. 24 l- 115 8. — Amtshauptmannschaft Glaucha», 13. November 1922. Kleie. Die Preise betragen für Kl«i« ausUmlageoetceidelieferunge« ür bas erste Drittel Mk. 1210 — je Zentner, für «leie an» Zn« chntzgetrelde für de« Monat November Mk. 2890.— je Zentner, büde ab Lager. Landwirte, dis Umlagegetreide abgeliefert haben, erhalten durch üs Mühlen oder Kommissionäre, an welche die Getreidelieferungen erfolgt md, gegen Entrichtung des Kaufpreises 10 °/, der abgelieferten Meng« als Kleie zurück Landwirte und sonstige Tierhalter, welche Anspruch auf Kleie au» dein Zusümßgetreide erheben, erhalten vom BezirkSverband > Getreide- abtcüung gegen Zahlung des Kaufpreises einen KleiebezugSschein, gegen den sie die Kleie bei einer Mäkle entnehmen können. Btttrtsoerdand Glauchau. 14. II. 1922. — Nr. 542 Grtr. — Sachsen und Reich. Da» amtlich« sächsisch« Wahlrrgebni». * DrcSdt«. Da» Wahlergevn'S in Sachse« hat bei der ami- licht» Nachprüfung «ine Nrndcrng zugunsten der »arger.- Kandel und Industrie.
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