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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 04.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192211049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19221104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19221104
- Sammlungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-04
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Monat
1922-11
-
Jahr
1922
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Vellage. Sonnabend, den 4. November. 1922. Bc wlSbil. Glauchau Waldenburg Die außerordentlich starke Entwertung der Mark in den letzten Wochen hat zur Folge gehabt, datz die Kosten für dungswcscn im Ministerium deS KultuS und öffentlichen Unter richts, Trcsden-N., ferner alle Buchhandlungen und der Verlag F. A. Perthes, A. G. Gotha. tM Oktober 100 M. betragen haben, muh für den No- dember mit einem Satz von über 200 M. für 1 Kilo meter gerechnet werden. Da die letzten Tariferhöhungen außerdem eine starke Abwanderung gezeitigt Halen, so sind die Zuschüße deS StaateS für den Betrieb der Kraftwagen, linien in noch höherem Matze gewachsen, als die Ausga ben zugenommen haben. Die Zuschüsse, die im Sommer Noch eine verhältnismäßig geringe Summe betragen haben, find im September auf etwa 4 Millionen Mark, im Ok tober ans etwa 9 Millionen Mark gestiegen und werden im November die außerordentliche Höhe von 15 Millio nen Mark erreichen. Da es nicht angängig ist, datz del Staat derartig Hobe Zuschüsse, die nur einem Verhältnis- mäßig geringen Teile der Bevölkerung zugute kommen wür den, auf Kosten der Gesamtheit der Bevölkerung zur Ver fügung stellt, hat sich das Finanzministerium leider ge nötigt gesehen, den Betrieb der staatlichen Kraftwa-^en- linien im allaemeinen einzustellen. Es wird nur möglich sein, einige wenige Linien weiter in Betrieb zu behalten, di«- sich vorzugsweise selber tragen. Die Kartoffelversorgung. Seit wir mit Ernöhrunasschwierigkeiten zu kämpfen haben, ist der Bevölkerung immer mehr zum Bewußtsein gekommen, welche große Bedeutung der Kartoffel al» Nahrungsmittel zukommt. Jeder trachtet, eine gewissen Menge dieses wertvollen Gutes sich rechtzeitig zu sichern. Es ist eine alljährliche Erscheinung, daß, so- bald di« Ernte anfängt, sofort eine stürmiscl-e Nachfrage nach Kar toffeln austritt, die auch beim besten Willen nicht unverzüglich er füllt werden kann. Sehr schnell tritt man dann in Verbraucher kreisen mit Vorwürfen auf, daß der Landwirt mit den Kartoffeln zurückhalte. Man beachtet dabei nicht, daß es Pflicht des Land wirtes ist, erst die gesamte Hcrbsternte zu berg-n, auch die Be stellung der Felder zu beenden, ehe er an den Transport von Kar toffeln in größerem Maßstab« denken kann. Es liegt im ureigen- sten Interesse der Verbraucher selbst, wenn in der Reihenfolge dieser Arbeiten kein« Aenderung eintritt, denn sonst könnte es leicht vor kommen, daß die nächstfolgende Ernte überhaupt nicht vorbercitei ist. Etwas mehr Geduld muß man also von den Verbrauchern er warten. Immerhin liegt es auch im Interesse des Landwirts, die zum Verkauf bestimmten Kartoffeln möglichst bald abzugeben. Auch ihm muß daran liegen, den Bedarf der Bevölkerung an Nahrungsmitteln so weit al, irgend möglich zu befriedigen. Ruhe und Ordnung sind fa eine der ersten Voraussetzungen für den Be trieb der Landwirtschaft. Mit der Aufbewahrung der Kartoffeln über Winter ist zudem ein erhebliches Risiko verbunden, das in diesem Jahr besonders groß ist, da di« Haltbarkeit der Kartoffeln vielfach zu wünschen übrig läßt. Auch ist cs eine vollständig ver kehrte Spekulation, aus höhere Preise Im Frühjahr zu warten Schreitet die Geldentwertung weiter fort, so wird das allgemeine Preisniveau entsprechend gehoben. Es steigen nicht nur die Kar toffelpresse, sondern sämtliche Preise der Bedarfsartikel des Land wirts. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre muß man sogar damit rechnen, daß die letzteren mehr in die Höhe gehen. Für den Erlös aus den Kartoffclverkänfen erhält demnach der Landwirt oller Wahrscheinlichkeit nach im Frühjahr weniger wirkliche Werte al» jetzt im Herbst. Neue Portosätze. Der Postminister Giesverts plant neue Porto-Erhöhun gen, nachdem die letzten Erhöhungen den Fehlbetrag nicht beseitigt haben. Auch die neuen Erhöhungen werden die sen Erfolg nicht haben. Die Geschäftswelt a er mutz dea Schaden tragen. Das Paketporto ist derart gestiegen, datz der früher durch Postpakete vermittelte Warenaustausch ge- ladezu unmöglich gemacht wird. Die Post erzielte z. B. unter dem Gcneralpostmeister Stephan trotz der fortgesetzten Portoverbilligung Millionenüberschüsse. Sollte das heute nicht mehr möglich sein? Als die Post Ueberschüsse er zielte, war sie die erste in der Welt, heute wird sie bald die letzte sein. Bei dieser Gelegenheit sei einem Wunsche Ausdruck gegeben, der in der hiesigen Geschäftswelt sich schon wiederholt geltend gemacht hat, das ist die Offen- Haltung des Postscha'tervorraums an Sonn- und Fest tagen. Bisber war dieser nur bis 9 Ubr vormittags ge öffnet. Den Inhabern von Postschließfächern war es deshalb nach dieser Zeit nicht mehr möglich, zu ihren «m- gegangenen Postsachen zu gelangen. Anderwärts sind die Postschließfächer den ganzen Sonntag über zugänglich. Einstellung der staatlichen Kraftwagenlinicn. Die Deutschnationale Bolkspartei hatt« cincn ihrer im hiesigen Bezirk wohl am meisten befehdete» und angeseindete« Vertreter in» Meld geschieh : LandtagSabgeord- neten Leithold a«S Lettau, mit dem Erfo. e, daß — di« B«r- fammlung gesprengt wurde. Wohl keine Minut« ver stummte der Widerspruch der linksparteilich«« VersammlnngS- besucher, di« in der gleichen Stärk« wie di« anwesenden Landwirte erschienen waren. Di« Versammlung war nachmittags 2 Uhr gleichzeitig mit von dem Bauernbund im »Lindenhof- veranstal tet worden. Herr Leithold gab nach Eröffnung der Versammlung durch Herrn Dr. Lossow eingangs einen Uetxrblick übe« die deutsche und die sächsisch« Verfassung, um dadurch aus daS Volks begehren, Volksentscheid und LandtagSauslös,ing überzuleiten. Kerner beleuchtet« «r di« Lag« Deutschlands seit der Revolution, di« schon 141«» vorbereitet worden sei. Di« Tüchtigsten sollten das Volk tn der neuen Zeit führen; in Sachsen sei aber daS Ge genteil der Fall, hier werde di« Auswahl aus Grund deü Partci- bu-l^s getroffen. SSeitcr schildert« der Redner di« Verhältnisse aus den staatlichen Nemontegütern, streifte die Frage der Tren nung von Kirch« «nd Staat, daS LandwirtschaftSgesetz, und kam jcrncr auf Steuersragen zu sprechen. Der letztere Gegenstand, den Ser Redner vom Standpunkt seiner Partei besonders tcmperamen« voll vertrat, war eS, der stürmischen Protest eines Teiles der VcrsammlungSbesucher hervorricf. Die Versammlung mußtegeschlossen werden, da Herr Leithold durch die dauern den Zwischenrufe an der Fortführung seines Referates verhindcr war. ES bildete sich ei« »provisorisches Komit««-, das ein« Rumpfversammlung der anwesenden Anhänger der Linksparteien inszenierte. ES kamen u. a. Herr TchliebS Glauchau und Herr Stadtrat Nollka - Meerane <B. S. P. D.) zu Worte. Dte Landwirte zogen sich ihrerseits in die Wcindiel« von »Eass Seidel- zurück, wo Her« Leithold «in wenig ungestörter re ferieren konnte... Neuigkeiten aus der Heimat Sonnabend, den 4. November 1922. eine Reihe neuer und fördernder Anregungen auSgehen wird. Die Blätter der Volkshochschule SachsenS sind nicht nur für Lehrer ge dacht, sondern sie sollen vor allem auch die Dolkshochschüler und andere interessierte Kreise immer enger mit den Zielen und Gedan- ken deS freien Volksbildungswesens in Berührung bringen. Auch die Pflege des volktstümlichen Büchereiwesens, daS, wenn wir nicht geistig zurücksinken wollen, in dieser Zeit der teuren Bücherpreise immer wichtiger wird, sollen die Blätter dienen. ES ist zu hoffen, daß sie von allen Dolksbildungsoraanisationen, von Gemeinden und Behörden, die auf das freie Dolksbildungswesen irgendwei- chen Einfluß haben, und von recht vielen kulturell Interessierten Persönlichkeiten gelesen werden. Der Abdruck von Aufsätzen der neuen Zeitschrift in der Tagespresse ist erwünscht. Der Bezugs preis der monatlich erscheinenden Blätter, deren Schriftleitung für Thüringen Dr. Buchwald, für Sachsen Dr. Mich übernommen haben, ist für das nächste Vierteljahr auf 48 M. festgesetzt, stellungen nimmt entgegen die Landesstelle für freies Do * Von der Aufbauschul« Waldenburg. DaS Kultusministe rium hat folgende bedeutungsvolle Verordnung erlassen: „Tas Ministerium ordnet hinsichtlich des weiteren Ausbaues der deut schen Oberschulen und der Aufbauschulen folgendes an: Die grund- ständige Form der Deutschen Oberschule hat zwei Fremdsprachen. Bei auftretendem Bedürfnis kann an den Oberschulen ein Zug mit nur einer, und zwar einer modernen Fremdsprache, und ein künstlerisch-technischer Zug angegliedert werden. Der Unterbau (Kl. 6—4) ist allen drei Formen gemeinsam. Von v III ab hat bis auf weiteres die grundständige Form den vom Sächsischen Phi lologenverein geschossenen Lehrplan deS TypuS B, weiter der Zug mit nur einer Fremdsprache den Lehrplan deS Typus A deS ehe maligen Sächsischen SeminarlehrervcreinS und der künstlerisch, technische Zug einen noch zu schaffenden Lehrplan zugrunde zu legen. Ob besonders mit Rücksicht auf die Abiturienten der mit einzelnen Oberschulen verbundenen Realschulzüge in der grund ständigen Form an die Stelle des Lateins eine zweite moderne Fremdsprache treten kann, bleibt späterer Entschließung Vorbehalten. — Hinsichtlich der den einzelnen Formen und Zügen der Deutschen Oberschule zu gewährenden Berechtigungen hat daS Ministerium sür die hierüber zu treffenden Vereinbarungen der Länder fol- <>evk* Stellung eingenommen: Tie grundständige Form mit zwei Fremdsprachen erhält die Berechtigungen des Realgymnasiums, nv,» di, eine Fremdsprache Latein ist; die der Oberrealschule, jass» «v d>e stelle des Latein eine zweite andere Fremdsprache «rit», der Zug mit nur einer Fremdsprache erhält alle Bc- i der neuustnfigcn höheren Lehranstalten außer der Zu- * HauSsrauenvtreln Glaucha«. Sparen und einrichten und immer wieder sparen, heißtS heute für die Hausfrau. Doch tut sie's gern, ist es doch ihre Pflicht, für liebe Menschen zu sorgen, sie satt zu machen, sie zu kleiden, wenn dies bei der immer noch wach enden Teuerung auch schwer ist. Wie die Schwierigkeiten wenig stens in etwas praktisch überwunden werden können, daS will der Haussrauenverein zeigen. Er vereint Hausfrauen aller Stände. Die gemeinsamen Interessen verbinden die Mitglieder. ES gibt darin nicht die Hausfrau besserer Kreise und andere, sondern es wird nur zwischen guten und schlechten Hausfrauen unterschieden. Nach einem einführenden Referat von Frau Anna Gerhard- Altenburg, der Vorsitzenden de? ReichSverbondcS der Hausfrauen- vereine, schlossen sich am 2l. Oktober 40 Hausfrauen zum Haus- frnuenverein Glauchau und Umgebung zusammen. Berkch, mit Milch. Nach der Verordnung über den Verkehr mit Mick vom Zg. 4. 1921 ist eS n. a verboen. V'llmilb «nd Sa'ne i« Ko dito'e'cn, Bäckereien, Gast-, Schank- und Spei'ewtrtfchaftcn sowie in Erfrischungsräumen zu verab folgen. Im Znwiedcrbanvlnnasfalle machen sich die In- Haler derariiacr Betriebe strafbar: ebenso -machen sich Händ ler, dre solch« Betriebe beliefern, srafbar. Erhöhte Unterstützungen für Rentenempfänger. Die Netchsregierung hat eine Verordnung erlassen, wo durch die Unterstützung der Rentenempfänger der Jnva- l,den- und Anaestelltnwcrsicberung wesentlich "höbt wird. Mit Wirkung vom 1. Oktober ab smb die Höchstgrenzen, biS zu denen die Gemeinden bei der Festsetzung des Ge- saMtjalireScinkommenS. das den Rentenempfängern zukom- men soll, aehen dürskn, für die Empfänger von Invali- den- und Altersrente auf 18 000 M., für die Empfänger von Witwenrente auf 15.000 M. und für die Empfinaer von Waisenrente auf 7000 M. festgesetzt worden. Beider Berechnung des GesamtiabreSeinlommenS der Sozialrem- ncr bleiben das Arbeitseinkommen bis zu 12 000 M. und die Bezüge auf Grund der MilitärversorgunaSgcsctze der knappschofflichen Versicherung usw. bis zu 4800 M. an- rechnung^^^- Um keine Verzögerung in der Auszahlung zu verursachen, können die erhöhten Beträge, die bei der Hest-ehung ^Es GesamijabreSeinkommenS anrechmmasfrci zunächst unberücksichtigt bleiben. In diesem Falle ist Rcnicncmplängcrn der Mchrertrag dev Unterstützung ^°r nachZuraU-n. . Fiituugrxrcss«. . ' D«r schwere Datei nskambf der deutschen Presse, del ? /e»ucr Zeit manches Opfer unter alten angesehenen . i/iUrien fordert har, und in de n andere Keine r-nt . ' Proi»l!nzeitun?«n sicb teilweise nur Lurchs Zutam lU^Mchf^,. uM-r e'nand«, Haft»« l ^e » vr.'s,vj, v-, ''' erkennung der Hochschulreife; der künstlerisch-technische Zug be rechtigt zum Besuch der Kunsthochschulen; schließlich erhalten die Aufbauschulen die Berechtigungen derjenigen Formen der neun- stufigen höheren Lehranstatten, deren Verkürzung sie darstellen/ Die mit Reifezeugnis von der Aufbauschule Waldenburg i. Sa. abgehenden Schüler erhalten demnach die Berechtigungen deS Realgymnasiums. Anmeldungen für diese werden von jetzt ab bis 6. Dezember 1922 entgegengenommen. * Eisenbahnunfsll. Der gestern abend 1412 Uhr fällige Per- lonenzug von Glauchau fiel au». Auf der einen Fahrtsweiche tu Glauchau, wo sich die Dtuldentalstrecke mit der Dresdener Linie kreuzt, war ein Güterwagen umgestürzt und versperrte die Ant». Der 11L3 Uhr nach Glauchau verkehrende gemischte Zug ließ seine Güterwagen in Waldenburg und fuhr bi» zur Unfallstelle heran, um die Reisenden in Glauchau zu holen. Gegen 1 Uhr war der "Zug in Waldenburg und dann bis Penig weitergefahren. Die Aufgleisung des verunglückten Wagens nahm mehrere Stunden in Anspruch. - Wahlsonotag. Der morgende Sonntag wird tn Ssawenburg und den umliegenden Ortschaften im Zeichen der sächsischen Land- 'agswahl strh-n. Die Parteien arbeiten eifrig, um für ihre Zweck« die nötige Gefolgschaft zu haben und mancher wird sich im Zweifel 'ein, welche Liste er wäblen soll. Es sei darum nochmals darauf hingewicsen, daß im Wahlkreis Ehemniß-Zwickau insgesamt 7 Wahlvorschläge eingereicht wurden. Eie seien aufgezählt: Wahl vorschlag 1 Vereinigte Sozialdemokratische Partei; Wahlvorschlag 2 Kommunistische Partei, Sektion der 9. Internationale, Wahlvor- 'chlag 3 Deutschnationale Volkspartei; Wahlvorschlag 4 Deutsche Demokratische Partei; Wahlvorschlag 5 flentrumspartei; Wahlvor- schlag 6 Deutsche Dolkspartei; Wahlvorschlag 7 Deutschsoziale Par- 'ei. Es sei jeder an seine Pflicht erinnert, zu wählen, aber auch richtig zu wählen. In Versammlungen, Aufrufen, Flugblättern usw. ist genug Aufklärung verbreitet worden, wohin jeder sein« Stimme zur Vertretung seiner Interessen zu geben hat. Stimm- zettel sind meist in den Wahllokalen zu haben. Es genügt ab« auch ein Zettel mit einem Namen, der einem der bekannt gegebenen Wahlvorschläge entstammt. Gewählt wird mit Umschlag. In Waldenburg beginnt die Wahlhandlung vormittags S Uhr und iidet nachmittags 6 Uhr. Das Wahllokal ist der große Sitzungs saal im Rathaus. In Altstadt Waldenburg wird im Gasthof zur Weintraube in der genannten Zeit gewählt. Zn Mtwaldenburg ft die „Deutsche Eiche" da» Wahllokal. Die Wahlhandlung be- ännt in Altwaldenburg um 10 Uhr vormittags und wird um 1 Uhr nachmittags geschlossen. Hingewiesen sei noch darauf, daß nan nicht erst in d-n letzten Stunden zur Wahlhandlung geht, andern am Vormittag oder frühen Nachmittag. Zeder aber tue 'eine PflichtI - Wahlverfammlnng. Im Schüßenhause fand gestern Freitag ine gut besuchte Wahlversammlung der D. S. P. D. statt. AI» Referentin war das Mitglied des preußischen Landtages, Frau Simon. Berlin, erschienen, die die bisherige Politik der Rs- Gerung vertrat und zur Landtagswahl Ausführungen machte. Ihre Worte wurden mehrfach durch kommunistisch« Zwisch nruf« unterbrochen. Sonst verlief bi« Versammlung ruhig und fand be- eit« 1410 Ubr, ohne daß sich irgend jemand zur Debatte gemeldet batik, ihr Ende. - Ueber di« kirchlichen Forderungen zur Laudtagswahl, ui« äe vom Dolksklrchlichen Laienbund und den politischen Parteien ur Aeußerung übersandt wurden, erhalten wir folgende Zuschrift: Erhaltung der kirchlichen Feiertage al» staatlich anerkannte Feie» age, Aufhebung des Schulzwanges auch an staatlich nicht anerkann ten Feiertagen, volle Entfaltungsfreiheit für die evangelische Volk»- "chule, christliche Grundlage für unser gesamte» Erziehungswesen, 'eine besondere Anmeldung zum Religionsunterricht der Schule, Ablösung der Staatsleistnngen an die Kirch« nach den Grundsätzen ''er Gerechtigkeit und Billigkeit, unter Berücksichtigung der ver änderten Geldverhältnisse. Ferner wird gefordert, daß die der Landeskirche zugestandenen Steuerrechte ohne Beschränkung belassen werden, sowie Aufhebung der kirchenfelndlichcn Bestimmungen des '"chsischcn Kirchaustrittsgesetzes, Aufrechterhaltung von Gottes dienst und Seelsorge in den Gefängnissen, Krankenhäusern und nderen Anstalten durch Staat und Gemeind«, und endlich, daß ei der Verwaltung der kirchlichen Friedhöfe und Veranstaltungen on Bestattungsfeiern den Religionsgcsellschaftcn volle Freiheit ge- 'ährleistet wird, dem Rundschreiben heißt es ferner, daß die rchlich gesinnten Kreise des sächsischen Volkes bei der Landtags- mhl nur solche Vertreter stutzen würden, die bereit sind, zuverlässig md tatkräftig für die Rechte der Kirche und der christlichen Eltern- 'Haft einzutreten. * Wahlflugblatt. Die „Deutschnationale Dolkspartei" spricht n einem der heutigen Auflage beigelegten Flugblatt zü ihren WSH- «n. Das Flugblatt ist überschrieben: „Es war einmal." - Kirmesfest. Eine Reihe von Kirmesfesten sind am morgige« Sonntag wieder auf den Landorten unserer Umgebung. Aller dings steht der Sonntag im Zeichen der Landtagswahl, aber da» wird viele nicht davon abhatten, zumal wenn schöne« Wett« locken ollte, hinauszuwandern um die Kirmcsfreuden zu genießen. Doch eindringlich sei e, gesagt, erst kommt die Pflicht und dann da« Vergnügen. Erst muß gewählt werden, dann kann man dem Der- gnügen nachgehen. »Einbrecher im Auto auf dem Lande. Die Einbrecherzunft wird großzügig. Wie mitgeteilt wird, sollen in den letzten Tagen 'n weiter liegenden Landorten bei Gutsbesitzern Einbrüche unter Benutzung von Automobilen erfolgt sein. Die Verhältnisse haben es also mit sich gebracht, daß das Raubgesindel nicht mehr mit Sacken oder Handwagen, sondern gleich mit Automobilen ihr« Raubzüge unternimmt. Sie fahren mit Autos mit geblendeten Lichtern vor und verschwinden mit ihrer Deute so schnell ünd un- bekannt wie sie gekommen, wobei selbst der gewiegteste Polizei hund kaum imstande sein dürfte, ihren msilenweiten Spuren zu fol gen. Man wird zweifellos von diesem Raubgesindel auf Gummi reifen noch manches zu hören bekommen. * Wasferzin». Der städtische Wasserzins ist für den Kubikmeter auf 1b Mark «höht worden. Grundstücke ohne Wassermesser wer den entsprechend abgsschätzt. » Wohltätigkeitsausführung. Die hiesige Ortsgruppe der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen veranstaltet nächsten Sonntag abend im Schützenhaus eine Wohltätigkeitsaufführung. Der Reinertrag soll dem Fonds zugeführt werden, den Se. Durch laucht der Fürst Günther durch die kürzlich mitgcteitte Wohltätig- keitsaufftihrung im Schützenhaus gebildet hat. Die Geld« sollen zur Weihnachsbescherung für Kriegerwaiscnkind« verwandt wer den. Näheres ist aus der Anzeige ersichtlich. * Sonntagsbeilage. Die Erzählerbeilage wurde gestern und heute dem „Schönburger Tageblatt" wieder beigefügt. - Wichtig« Bekanntmachungen des Ctadtrats Waldenburg unden die Leser des „Schönburger Tageblattes" in der heutigen Nummer. Sie werden besonders zu beachten sein. * WittcrnngSdeobachtungcn am 3. November, mittags 12 Uhr: Thermometerstand plus 5 Gr. C., früh 8 Uhr Plus 1,5 Gr. C.; tiefste Nachttemperatur plus 0,0 Gr. Barometerstand 753 mm. 'Feuchtigkeitsgehalt der Luft 54 Proz. Windrichtung: West. Nie- derschlagsmenge bis früh 8 Uhr: 0,7 mm. Vor einigen Wochen begann der I. Jahrgang der „Blätter der Volkshochschulen Sachsens". Damit ist einem lang gehegten Bedürfnis der sächsischen DolksbildungSarbeit Rechnung getragen worden. Die neue Zeitschrift erscheint gleichzeitig auch für Thü ringen unter dem Namen „Blätter der Volkshochschule Thüringen", und zwar dort bereits im 4. Jahrgange. Diese Arbeitsverbindung der zwei mitteldeutschen Länder geht hervor autz einer inneren Uebereinstimmung, die sich trotz mancher Abweichungen im einzel nen bei den führenden Persönlichkeiten der thüringischen und säch sischen Volkshochschulbewegung durch den schon seit Jahren statt findenden Erfahrungsaustausch ergeben hat. Thüringen gehört zu denjenigen Ländern, dessen freiem Dolksbildungswesen von feher eine besondere Beachtung geschenkt worden ist. Haben sich doch dort einerseits die bedeutendsten Persönlichkeiten des geistigen Lebens und anderseits die breitesten Schichten der Bevölkerung und die Jugend oller Kreise in besonderem Matze für den Volks- s— o—Hochschulgedanken eingesetzt. Es ist zu hoffen, datz durch die ge- den Betrieb der staatlichen Krastwagcnlinlen sprunghaft zu-j meinsame Arbeit Thüringens und Sachsens für beide Länder genommen haben. Während sie im September 75 M. und - -- zngsp eiserhöhung für November, die sie selbst auf das lebhafteste bedauern. So stellt sich, um nur einige Bei spiele zu nennen, der Novemberpreis für „Hamburger Kor respondent" auf 730 Mk-, „Hamburger Nachrichten" 650 Mark, „Hamburger Fremdenblatt" 600 Mk., „Berl. Tage- vlatt" 530 Mk., „Kölnische Zeitung" 450 Mk., „Berliner Lokalanzeigcr" 410 Mk., „Vorwärts" Berlin 400 Mark. „Vossische Zeitung" 400 Mk., „Kölnische Volksztg." 4vv Mark. Mit dem verglichen, wa» heute für die notwen digsten Bedarfsartikel des täglichen Lebens gefordert wird, können di« Bezugspreise der Tageszeitungen als verhält nismäßig sehr gering bezeichnet werden. Für daS VolkühochschuUvrsen.
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