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.'I !s- t -« ! ! j - i ./ « r l" HZ ' l -' !>>, : '> - Hl : !K To. ,>ri — Sächsische Valkszettu,«,, — M. 26. E«tt« 1 dxbranbmarkt .> t9. F:e!'!üN von Schl > PP >'» bn ch llochbliic! nxpl j,ci!oi'.o> ,60. Forrjctznng.) Die Bcztehungcn zwischen Hartwig und Roltrmil waren seit ihrer letzten Unterredung so gespannt, datz beide kaum mehr miteinander sprachen. Sie dachte gering von ihm, weil er keine Schritte zur Lösung seiner voreilig geschlossenen Verlobung tat. wovon Elsa sie sicherlich in Kenntnis gesetzt hülle. Auch seinem Vetter Stahlbach schien er nichts mit geteilt zu haben, denn dieser kam nach wie vor auf die Pseilburg und war so harmlos, das; Rottraut daraus ent nahm. er könne noch nichts wissen. Und wenn sie es tat. hätte sie die Schuld des Vaters eingestehen müssen. — und sie sürchtete. den Schalten der Vergangenheit herauszube schwören. So energisch und streng sie gegen sich selbst war. so zart und »achgebend konnte sie sei», wenn es sich uni ihre geliebte Willis handelte, wenn sie dieser Schinerz ersparen konnte. Nach einer Unterhaltung mit ihrem Schwesterchen sagte sich Rottraut, das; Willis doch noch zu sehr Kind sei. um schon jetzt wahrhast zu lieben mit dem voll erwachten Herzen des Weibes das dasselbe nur ein mal in, Leben verschenkt. Sie seufzte schmerzlich bei diesem Gedanken, und ein trübes Lächeln spielte um ihren Mund „Ich will nicht!" sagte sie laut, wobei der harte Zug der Pscilecks sich um ihre Lippen grub. Nachdem Prinz Ferdinand eine Woche aus dem Gra- ienhorst geweilt, .siedelte er sür weitere drei Tage aus die Pfeilburg über. Rotkraut schätzte sich glücklich, ihrem hohen Gast etwas von dem Behagen zu vergelten, das sie vor säst zwei Jahren im Schlos; zu K. empfanden hatte.. Die langen Unterhaltungen, die sie führten, erhöhten das Gefühl gegenseitiger Hochachtung, zu der sich bei dem Prinzen die Liebe und Bewunderung sür die Frau gesellte, die sein alterndes Herz schneller schlagen gelehrt. Er zögerte indes mit seiner Werbung und beschlos;, erst am letzten Abend damit hervorzutreten Willis erinnerte die Schwester daran, das; sie ihr einen Ball aus der Pseilburg versprochen, und schmeichelte ihr die Ilisicheiuug. ihn jetzt zu gebeil. So erstrahlte denn das Schlos; in feenhafter Beleuchtung, bunte Lampen schaukelten in den Bäumen, die es umgaben, Blumen und Fahnen in den Pfeileckschen Farben schmückten die Halle, und ein Musikkorps schmeUerte seine Weisen den Gästen entgegeu. Wie eine Fürstin stand Rottraut im Saal und begrüßte ihre Gäste, au ihrer Seite der Prinz in Gala uniform seines Regiments, blitzende Orden auf der Brust, eine vornehme Erscheinung, die so ganz zu dem schönen Mädchen Paßte, deren aristokratisches Aeußere in der reichen Toilette ans das vorteilhafteste heroortrat. Abweichend von ihrer sonstigen Gewohnheit, trug sie einen Stern aus kostbaren Brillanten und um den Hals die Perlenschnur, das Geschenk des russischen Kaisers. Da die ganze Nachbarschaft eingeladen war. mußte auch nach Dedenweiß eine Aufforderung ergehen; zu Nott- raulS großem Erstaunen »ahm Freiherr Dietrich dieselbe a». Bisher hatte er geflissentlich vermieden, die Pseilburg zu betreten, sein finsteres, mürrisches Wesen inachte ihn auch wenig beliebt. Während des ganzen Abends beo bachtete er die junge Schloßherrin heimlich. Er hätte gar zu gern etwas entdeckt, was er tadeln louute, mußte sich aber ärgerlich eingestehen, das; er nichts fand und daß es kaum eine liebenswürdigere Wirtin gab. Rottraul kam ihm in ihrer freundlichen Weise entgegen, und der Frei- Herr zeigte sich minder verdrießlich, als es sonst seine Art war. Warum, so scagte sie sich, trug sie ihm seine feindliche Haltung weniger nach, als Hartwig, der doch jetzt alles daran setzte, sie vergessen zu machen womit er sie verletzt! — Wie alle solche Veranstaltungen, verlief auch der Ball: es wurde lustig getanzt und alle behaupteten, sich vortreff, sich amüsiert zu haben. In der elften Stunde verließ den Prinzen den Mut, sein Schicksal von Rottraut zu erfahren, und er betraute Hartwig mit der Werbung um sie in seinem Namen. Als der Graf schwieg, hielt der Prinz es für r,^ Zeichen der Bewunderung darüber, daher, derHochgeborem die Tochter Günther Erichs zur Gemahlin wünsche. „Ich verstehe Ihr Verstummen", sagte Prinz nand, „da mir bekannt ist. was über den Vater des Fm-1 fräuleins gesprochen wird, ich weiß auch, daß jener von dc- Familie verstoßen wurde. Wer aber wie dieses edle, jung» Mädchen gebandelt, der erobert sich zurück, was ihm de der Geburt mangelte. Ich würde es für eine Ehre hall?.: wenn sie einwilligte, mein Weib zu werden." „Ich werde Ihren Auftrag erfüllen, Hoheit", erwidm, Hartwig ehrerbietig, „ich danke Ihnen sür Ihr Vertraue»/ „Sehen Sie. Pfeileck. ich fürchte, ich würde nicht der rechte Wort finden; Sie sind ihr Verwandter — und ,5 weiß, sie hält viel von Ihnen." „Wie?" rief Hartwig. „Das muß ein Irrtum sei» ' „Oh nein, es ist wahr! Wir haben oft von Ihm,, gesprochen; Fräulein Nottrant macht mir gegenüber keu Hehl aus ihren Gefühlen. Sie könne» stolz sein, lied?, Freund." Die Gelegenheit, den Auftrag des Prinzen aus;,,, führen, bat sich schneller als Hartwig gedacht. Er siict» die junge Schioßherrin und fand sie allein in ihrem Ziiiiiiie: das, abgelegen von den übrigen, kühl und einsam zw: Ansrnhen einlud. Als er leise eintrat, stand sie am Fn. > und blickte regungslos hinaus. Ihre schöne Gestalt i» d?ü prächtigen Samtkleide mit der reich niederwallende» Schlem hob sich von den weißen Vorhängen ab. Ein leises Germ,si, ließ sie den Kopf wenden. „Ach. Sie sind es, sagte sie, wie jemand, der jei„ Schicksal vor sich sieht und Ihm nicht entrinnen kan». Er näherte sich und blieb einige Schritte vor ihr sieh?.. „Fürchten Sie nicht, daß ich aus eigenem Antriebe S noch einmal belästige", preßte er inühsam hervor. ,P- sind zwei Gründe, die mich herfnhren; ich verspreche Ihm,, wenn sie erwähnt sind, sollen Sie vor mir Ruhe habe»/ «Fortsetzung soll : tl> >lit^ti«(1vi ritm tii'mi/siiinckni!,, V. li, <i,m OrlxLiruppi; Di-amlon. Turban dibdvl ckcmUolckvMuckkür« Vüivrlanck: Ot fi viU i L^rrall ÜVHItrit li, Nurl. Ai«»;»« I. Kttlüät ^Iexi»n«Irr ItnkvLt, I-inj.-^'r. Nr»»I Nvni»«ii kin.j.-b'l'. >sin,»ux .Ivi'it. te. i. ,». ä»i t. kuMn.ir wir» kür 8,t- in sitz, Uoi^ircdt: Lin ikonbltimr i.'t,r oiuo bl ^olvmri. ÜS8 KlMbiimInjs, Vök. sbst. X. Ortsgruppe Dellen. ciinm vess katt) Haust,alt 2k wird na kinderliebes Fräu lein zum I März 1917 gesucht, d»S im Kochen u. Haushalt be wandert ist. Fam ltenamchluß. Strieder, Leipzig - Gohli s. üuisenstraße 26 II. Fuchs- ^ SßunLs ^ ssht noch billig! § iowobl b«I « StvrLen. wie bsi ß Snltaadietzen.rim- 1 arb«>I«n ü.ÄImsa»- P b«r>, va die Preis» . !>orbst unk>»»- I msidlich steigen 4 Hrauz Richter T P-Ix-Fabrik pel; - Fabr» Dresdaa-skt. X. Fl.mmingstL» Für lalhoi. Friebbof Lwes den ö. Bremerstraße 20, werden gesucht: L Arbeiter für Eldardcitcn und 2 Mädchen als Earlenarbeiterinucn, r>tc ent weder In Anlagen. Gärtneret oder Landwirtschaft läng ge wesen sind Für Wohnung ist gesorgt Auswärtige erhallen einen Reisebeitrag. Beweibende wollen sich meide» unter Löhn ung. oeim Friedhofsmeister. HiöüllMtlMiWV. imptistüt slls in ikr sssek «in »vkl»s«niis ärtürsl. livkort dill lWl! W !ll....i 6»ioo1»-ks«;körntik«rvl. vedertüdilnizM, Lserckixuoee», NuSsoLsriureev übernekmen in jecker ^cwünscliten ^»sliüniinz- »ucli»»« »Iten I'ttr »>, tLllntKe»» unck üie 0r«L«ß»»sr vssrÄigunZH-Ansesirsn ttsimllskr pistst 8s« 26 bernspr. 20R27. östutrner 8trrt88s 3? bernspr. Xusbünlte unck KotilenainicüIü^L uneni^e'illcii! Sprecltttunäen Her ilatd. srauenbunile; VUltwoch »- k Uhr. Uath. <S»se>-«ha«s. «L»fferftr 4. Aufruf mr Lkriegsorganisation Dresdner Vereine unter Allerhöchster Schirmherrschaft Seiae, Majestät des Kvajgs und unter Ehretlvorsitz Ihrer Köaigl. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg. Männer und Frauen Dresdens! Die Friedenshand, öle unser Kaiser li, hochherziger Absicht ausgestreckt hat, ist uon Deutschlands Feinden ausgeschlagen worden, ^och immer zwar hoffen sie unseres Reiches militärische und wirtschaftliche Ermattung. Fhre Hoffnung trügt. Unerschütterlich eine Mauer von Stahl steht die Front unserer Kämpfer in Ost und West; unaufhaltsam schreiten an der Donau unsere Heere von Sieg zu Sieg, denn nicht standhaltcn allein gilt es mehr, sondern siegen, mit Menschen, Eisen und Geist die Feinde schlagen, lüS der Uebermut ihnen sinkt. Mit Gaben der Liebe kann helfen, wer mit der Schärfe des Schwertes nicht Helsen kann! Montag den S. Februar und Dienstag den b. Februar d. I. veranstalten wir eine Haussanrinlung. Männer and Frauen Dresdens! Wir wenden uns an Euch mit der Bitte, unser LiebeSwerk durch freiwillige Geldspenden zu fordern! Helft die KriegSnvt in unserer Sradt lindern, helft aufs neue unsere Fürsorgeeinrichtungen stärken zum Besten unsrer Soldaten und ilirer Familien' Lasit nnS nicht vergebens bitten! Gebt an unsre Sammler auch im netten Jahre und gebt reichlich! Die Arregsorganisation Dresdner Vereine. Oberbürgermeister Blüher.