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Donnerstag I. Februar l'.n7 Vom Seekriea Deutsche Hilfotrenzer im Indischen Ozean. Nach zitach- chle» ans Tokio stellten japanische Schifsatzrtslinien die > erössentlichiing ihrer Falupläne ein infolge von Gerüchten „der dos Austaiichen zweie» deutscher Hilsskreiizer iin In Zicken Ozean. Ten h v 11 ä n d i s ch r n Dainpsern „Zerlandia", 7>'trovin" und „Rynstrooin" ist ans Veranlassung dcr hol indischen Regierung die A » s s a l, r t verboten wor ?<», Das Perbot bezieht siä> aus nllr holländische Tainpsrr >nv Fischrrfahrzengr, die dir niederländischen Hoheits ncniiisser vcrlnssen wollen, und ist durch die verschärfte rutsche Tnnchbvvttnttik, die mit dem 1. Februar beginnt, -ranlnsit worden. Tie freindcii Fahrzeuge sollen beim Per nsicn dcr Häsen gewarnt werden. Man wartet dort ans die ^-'tleguiig der ungefährdeten Fahrstraße. Pei n. 3l. Januar. (W. T. B.) Dem „Temps" zu gige ivnrde der russische Tonipser „Egren", 3180 Tonnen ",'eiilt. London. :ll. Januar. (W. T. B.) Lloyds meldet -H der dänische Dampfer „Dajsy" versenkt und die Besatzung fandet wurde. Der spanische Dampfer „Punta Teno" anrde versenkt. Deutsches Reich Mit Zustimmung des vom Reichstage gewählten Znsichnsscs bat der BnndeSrat durch eine Verordnung vom N Januar 1917 neue Aussühriingsbeslimmungen zum Ge über den Vaterländischen Hilfsdienst erlassen. Tie wich- nnen von ihnen beziehen sich ans die Erteilung des Ab lmcheins. Nach der Verordnung ist j e d e r Arbeitgeber, einen Hilfsdienstpflichtigen beschästigt, verpflichtet, ihm n Abkehrschein ansznsteüen. wenn das Arbeits- .- baltnis von seiner des Arbeitgebers Seite oder mit ear Fnsti»ii»nng ansgelöst wird: es ist dabei gleichgültig, 'i Betrieb des Arbeitgebers selbst zu den Hilfsbetrieben I,It oder nicht. Weigerung hat für den Arbeitgeber zwar ' ine Bestrafung, wob! aber Schadenersatzpflicht zur Folge, su Ausdehnung der Verpflichtung zur Erteilung von Ab- ' Inschrinen, die in dieser Bestimmung liegt, ist im Interesse Arbeiter wie in dem der Kriegswirtschaft, deren Ans- >ben kein zeitweiliges Brachliegen von Arbeitskräften dnl- r notwendig geworden. Teuerungszulagen für die Geistliche^! Berlin. 31. Januar. (Nichtamtlich.) Am in ahn .nnn Weise wie den evangelischen Geistlichen auch den katho- hcli.'ii Geistlichen nach Maßgabe der Bedürftigkeit einmalige tlriegStenerniigSziilagen gewähren zu können, sind zur Er .aiigmg der kirchlichen Mittel auch staatliche Mittel flüssig mache». Sie werden nach den Grundsätzen, die für die 'dinleilnng der Ersparnisse bei den Znschußsonds gelten, e.ter die Diözesen verteilt und den Herren Bischöfen zur Än'ügnng gestellt werden. Aus Stadt und Land Dresden» den 1. ^eliruar 1917. —' Seine Majestät der König ist Dienstag 13 Uhr abends nach Salzburg und München gereist. —' Se. Majestät der König trifft morgen vor- ittag 8,38 Uhr von München kommend in Leipzig ein !id wird abends nach Dresden zurückkehren. —' Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde melnite Dienstag abend dem Konzert des Dresdner Männer- ichangvereins im Gcwerbehause bei. '— Da s s ä ch s i s ch e K ri e g s w n ch e ra m t schreibt: Mim eine Ware anfängt knapp zu werden, halten sich manche Kaufleute und Gewerbetreibende für berechtigt, den Preis für ihre noch vorhandenen Vorräte in die Höhe zu >ctzen. Das ist nach der Kriegsgesetzgebung, soweit es sich am Gegenstände des täglichen Bedarfes handelt — und dieser Begriff ist sehr weit auszndehnen — unstatthaft. Äon den Gestehungskosten mich auch in diesen Fällen ans- ÜMngen werden. Wer hiergegen verstößt und übermäßige Preise fordert, wird mit Geldstrafe oder Gefängnis bestraft. Ob derartige Verstöße vorliegen, wird durch Revisoren des lstiegswucheramtes. Polizeibehörden und Preisprüfungs- Rllen kontrolliert werden. —* Die Versuche der Kvhlrübentroctnuug m Haushalt, die Geh. Hofrat Prof. Dr. Förster von der Technischen Hochschule in Dresden angestellt hat. sind letzt zum Abschluß gekommen und haben ein überaus er- lrciiliches Resultat gezeitigt. Geh. Rat Förster hat sowohl die gelben wie die weißen Rüben zu seinen Versuchen ver wendet. Er führte diese Präparate vorgestern im Kreise interessierter Persönlichkeiten vor. Das TrocknungSverfahren wird sobald als möglich öffentlich bekanntgcgeben werden. —* Bei den Sächsischen Sparkassen wurden nach einer Uebersicht des Königlich Sächsischen Statistischen Lavdesamtes im Monat Oktober 1916 in 237523 Fällen N 784119 Mark eingezahlt und in 231 187 Fällen <5 359893 Mark zurückgezahlt. Unter den Rückzahlungen befinden sich in 30806 Fällen 18177 527 Mark für die Kriegsanleihen. Läßt man diese Summe außer Betracht, so beträgt der Ueberschuß der Einzahlungen über die Rück zahlungen 8 601753 Mark. —' Ein Pfund Weizenmehl wird nunmehr aus jede Lebensmittelkarte gegeben und zwar ist der Nus« weis X abzugeben. Wer am 1. Februar mehr als sechs Pfund Kartoffeln hat (Schwerarbeiter 12 Pfund).. darf kein Weizenmehl entnehmen. * In l a n d w i r t s ch a f t l i ch e n K ie i s e » wird gegenwärtig über das Ueberhandnehmen von Saat - krähen und Wildtauben geklagt. Die Jagdberech- igten und Jagdpächter werden dringend aufgefordert, alles i» tun, was in ihren Kräften steht, um zu einer Verminde- LÜkststsche tvolkS^etrung rnng der in den gegenwärtigen Feiten für die Getreideernte besonders schädlichen beiden Vogelarten beizutragen. —* Eier gibt es in dieser Woche auf die grauen Karten und zwar von heute ab. —* Geheimer Rat Oberbürgermeister a. T. Dr. ing. Tr Beutler. Reichskommiffar für bürgerliche Kleidung wurde mit dem Eisernen Kreuz am weiß-schwarzen Bunde ausgezeichnet. —^ Auszeichnung. Nikolaus K m e tz s ch aus Dresden-Pieschen, gebürtig ans Marienstern, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. — 'Auszeichnung. Lehrer Pani Scheder hier, Feldwebel in einem Infanterie-Regiment, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. ' T ü d l i ch ü b c r s n h r e n wurde der 62 Jahre alte Reicker Bahnwärter Hermann Klunker. Er wollte sich nach seiner Wohnung begeben, wobei er den Bahnkörper über schritt. Infolge des Schneetreibens hatte er einen von Niedersedlitz kommenden Personenzug nicht bemerkt, von dem er im Rücken erfaßt und getötet wurde. Klunker batte die Absicht, demnächst in den Ruhestand zu treten Leipzig — Seine Königliche Hoheit der Kronprinz Georg traf gestern mittag 1 Uhr in Begleitung seines Adjutanten Grafen Vitzthum v. Eckstädl in Leipzig ein. Ans dem Hauptbahnhof wurde er von dem Kreishaupt mann von Burgsdorff empfangen, llm 3 Uhr begab sich Seine König!. Hoheit nach der Deutschen Bücherei. Am Portal von dem Vorsteher des Buchhändler-Börsenvereins Herrn Kommerzienrat Seemann und Herrn Dr. Frels empfangen, durchschritt der Kronprinz die großen Anlagen »nd nahm mit Interesse die Erklärungen entgegen, die die führenden Herren über die verschiedenen Einrichtungen abzngeben hatten. — Ein kostenloser, brieflicher Unterrichts- kursus zur Erlernung der verbesserten Esperanto-Welt sprache ittird wie man uns mitzuteilen bittet, demnächst begonnen werden. Leser unseres Blattes, die an den kostenlosen Unterrichtskursus teilnehmen wollen, wollen ihre Adresse an die Esperauto-AuSkunftsstelle in Leipzig-Gohlis. Eisenacher Straße 17, senden. Borna. 31. Janu«r. Verhaftet wurde in einem Betriebe in Vreitingen der Arbeiter Henryk Anderß, der im Verdacht steht, bei Warschau einen Raubmord verübt zu haben. Er war in Breitingen unter dem Namen Stanislaus Kosakowski, in Arbeit getreten. Chemnitz, 30. Januar. DerLandeserziehungs. nnst«lt für Blinde und für schwachsinnige Kinder zu Chemnitz sind für den Fonds für entlassene Blinde im Jahre 1916 folgende Schenkungen zugcflossen: -1000 M. von Frau Marie verw. Haupt geb. Tod in Dresden; 2000 M. von Herrn Fabrikbesitzer Arno Ferdinand Loose in Chemnitz; 2000 M. von Fräulein Anna Barbara Schäfer und 1500 M. von Frau Elise Barkanowih verw. gew. Maatz geb. Taube in Dresden. Chemnitz. 31. Januar. Zur Einschränkung des Heizstosfverbrauches hat das KriegSwirtschastsamt I bestimmt, daß in den Gebäuden mit Zentralheizung nur die Hälfie der Heizkörper bezw. die Hälfte der Heizkörper glieder der Wohnräume in Benutzung genommen werden dürfen. Die Warmwasserversorgungsanlagen dürfen nur an zwei Tagen in der Woche in Betrieb genommen wer den. Bei Zentralkcsselanlagen darf nur die Hälfte der Kessel beheizt werden. Die Treppenhäuser, Wohnräume und Vorsäle, welche nicht zum dauernden Aufenthalte von Menschen dienen, dürfen nicht mehr beheizt werden. Dippoldiswalde, 31. Januar. Kommerzienrat Bierling auf Naundorf hat dem Kommunalverbande seine neue Trocknungsanlage für die Trocknung von Kar- löffeln, Rüben u. dergl zur Verfügung gestellt. Döbel», 31. Januar. Wegen Kriegswuchcrs wurde der Pferdehändler Louis Robert Augustin von hier vom König!. Landgericht Freiberg zu 500 M. Geld strafe verurteilt. Glaucha», 31. Januar. Ein nicht genannt sein wollender Wohltäter hat Herrn Bürgermeister Brink für die städtische Hilfsstelle 10000 M. überwiesen mit der Bestimmung, daß von diesem Betrage für 8000 M. Kohlen anzuschaffen und an arme Einwohner unserer Stadt zu verteilen sind. Meißen, 30. Januar Erfroren aufgesunden wurde im Gelshaarscheu Steinbruche im Keilbusche ein 40 Jahre alter Mann. Er war nur dürftig bekleidet und seme Füße waren nur mit Lappen umwickelt. Ausweis- Papiere führte der Mann überhaupt nicht bei sich. Plauen, 30. Januar. Ein Schwindler in Feld grau ist hier ausgetreten und hat einer UhrmachcrSwitwe in der Bahnhofstraße goldene Uhren mit Ketten im Werte von über 930 Mark abgeschwindelt. Er nannte sich Feld webel Gahlert und hat die Koldsachcn zur Auswahl ab geholt. Plane», 31. Januar. Kronprinz Georg wird am Montag die Stadt Plauen besuchen. Der Kronprinz trifft mittags 12,04 Uhr auf dem unteren Bahnhofe ein und wird zunächst die Vogtläudische Maschinenfabrik und eine Kriegsvolksküche besichtigen. Nachmittags findet eine Versammlung im Ratssaale des Realgymnasiums statt. Der Kronprinz wird abends 7,27 Uhr nach Dresden zuriickkehren. Rothenkirchen i. B., 31. Januar. Eine Hundert jährige. Die Bürstenmacherswitwe Karoline Unger hier hat kürzlich in verhältnismäßiger körperlicher und geistiger Frische ihr 100. Lebensjahr angetreten. Nr. 26, Seite 3 WermSdorf, 31. Januar. K o h l e n k a r t e n. In folge dcö Mangels an Kohlen sind in hiesiger Gemeinde ^»ohlenkarten eingeführt worden. Zittau, 3l. Januar. Der Heimntdankvereiu Zittau-Stadt hat beschlossen, den Kriegsbeschädigten m Zittau das Gastrecht im Verein zuziicrkeimen. Ferner be schloß die Versammlung noch ein Abkommen mit dem Verein zur Förderung der Frauenbestrebimgeu bctr der Kriegspatenschaft zu treffen. Zwickau, 31. Januar Karl Rauschte. Rcalgym nasial-Professor Konrektor i R.. hier (eierte daS 50jährige Jubiläum seiner Doktor-Promotion Berlin, 3t. Januar. Die Groß-Beriiuer Brot kartengemeiuschaft beschloß die Einführung der Kun denliste, das Kuchen Backverbot für die Bäcker und die Zulassung bestimmter Kuchcnarteii für Konditoreien, für die Höchstpreise festgesetzt werden. Wettervoraussage für den 2 Februar !9i7. König!. Säcdü LandeSwetterwan« Keine wesentliche Aenderung. Kirche und Unterricht k Französische Priester Soldaten. Im Amsterdamer „Handelsblad" wird unter der Uebcrschrift „Eine trau rige A u s z e i ch n u n g " ein Bericht des Pariser Kor respondenten der „Tijd" wiedergegebeu. der u. a. schreibt! Wiederholt habe ich auf die Tragik hingcwiesen welche besonders für Katholiken in dem regelmäßig fortdauernden Schauspiel der Priester darin liegt, daß sie laut eines in böser Stunde angenommenen Gesetzes gezwungen werden, das Ranzel auf den Rücken zu schnallen, und obwohl sie als Apostel des Friedens und der Liebe sich vor Meusche»- blut grause» — auf den Schlachtfeldern Menschenblut ver gießen müssen. Ich schrieb Ihnen bereits über einen Priester-Flieger — jetzt befindet er sich in einem deut schen Gefangenenlager, — dem befohlen war, Bomben auf Karlsruhe zu werfen und der sich mit Tränen in den Augen dieser höchst Peinlichen Pflicht hingab Kunst, Wissenschaft und Vorträge — Dresden, 31. Januar Robert Ko Ihr. dcr bekannte und beliebte Lauteusänger. hakte am Sonntag wieder einmal ein sehr zahlreiches Publikum um sich ver sammelt und zwar diesmal im Künstlerhaus. Er sang alte und neue Lieder und er erwarb sich durch seinen trefflichen Vortrag und seine ansprechende Lautenbegleitung zu den vielen alten Freunden manche neue Kothe weiß das Publikum richtig zu packen. Er hat stets sofort Verbindung mit seinen Zuhörern und erntet regelmäßig einen großen, wohlverdienten Beifall. So auch diesmal. Kothe ist un streitig der beste und beliebteste deutsche Lautensänger Ausnahmsweise wirkte er am Sonntag nicht immer allein, Bei drei neuen Liedern war der Gesang von Frauen stimmen trefflich eingeschobcn. so daß eine willkommene Abwechselung sich bemerkbar machte. X — Ein bedeutsamer Köruer-Fand. Dem Direttoi d^. Dresdner Städtischen Sammlungen, Professor Dr. Mina^ Pouet, ist während seiner Tätigkeit in Warschau, wo er in, Aufträge des Reiches und der sächsischen Regierung in den polnischen Archiven arbeitet, ein bedeutungsvoller Körner- Fund geglückt. Er entdeckte in verschiedenen kleinen jüdischen Antiquariaten, die er nach Erinnerungen an die Zeit der sächstichen Polenkönige durchstöbcrte, unter Maku latur, die als Schutz für alte Kupferstiche diente, zunächst nur eine große Anzahl von Teilen von Briefen, die er als Briefe Christian Gottfried Körners erkannte. Nach Zu sammenstellung der einzelnen Teile ergaben sich zwanzig vollständige Briefe, von denen acht an Körners Sohn Theodor, sieben an Schiller, drei an den Berliner Verlags buchhändler Parthey und zwei an Körners Vetter Weber gerichtet waren. Es ist gelungen, diesen wichtigen Fund für Theodor Körners Geburtsort Dresden zu erwerben. Gerichtssaal x Dresden, 31. 'Jcmuar. Wegen übermäßiger Preissteigerung hatte sich der Fleischermeister Oskar Trinks vor dem hiesigen Landgericht zu verantworten, ki war beschuldigt, für das von ihm verkaufte Kalbfleisch Preise gefordert zu haben, indessen ein übermäßiger Ge winn enthalten war. Er hatte an den hiesigen Ratswein keller und an die Gastwirtschaft zum Löwenbräu Fleisch und Leber geliefert und hierbei für das Pfund 3 Mark verlangt, während die Höchstpreise 2,60 resp. 2.80 Mark betrugen. Da Trinks schon wegen llÜberschreitung der Höchstpreise für Blutwurst vorbestraft ist, wurde er zu 500 M. Geldstrafe oder 60 Tagen Gefängnis verurteilt Der Tenor des Urteils soll in den hiesigen Zeitungen veröffent licht werden. »»»»»—, W-^-——- , . . Literatur Manresa. Gedanken über die höchsten Wahrheiten von Dr. F. Jinle. Verlagsbuchhandlung Karl Ohlinger Mergentheim. Kl. 8°. 94 Seiten Leinenband l,60 M Das Büchlein wird gleich seinem Vorgänger — Religiöse Aufstiege und Ausblicke für moderne Gottsucher — in der ernsten Zeit sich selber bei den gebildeten Katholiken Bah» brechen. verantwortlich für den redaktionellen Teil Haiiptrcdakteur Richard L a »en : für Reklame und Anzeigen I. I. Keller. — Druck und Verlag d, »Saxonta-Bmbdruckeret ». m. b. Illmtltch In Dresden. Bemalte H«lz-Grabkre«,e I. Rüther, Werderstratze 4, Part. Fernmf 27 188,