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Schönburger Tngeblntt UN- Esche; in Wolkenburg bei Lerrn Linus Nr. 126 Sonntag, dm 1. Juni 1930 52. Jahrgang Katastrophale Finanzlage des Deutschen Reiches ben seien und wandte sich tz- und Berkehrssteuern zu. Kraf Zeppelin" fahrt direkt «ach Lakehnrst. »Waldenburg, 31. Mai 1930. gende aufsehenerregende ralanzeigers" aüslösen: en ne al Li^ <B-Ä 65, dä 112- ' 12,Ä !0 Sl?"^ Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altwaldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Niederham, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. „Im Jahre 1923, in der Zett d«S Stuhrtampfe», als die Franzose« das «isenhäbnpersonal vertriebe« hatten und die Eisenbahn beseht hielten, wurde be» merkt, daß von de» sranzSsische« Genietruppen monate« lange umfangreiche Arbeiten an verschiedene« Eise«» gramms verwendet werden. Der Anleihebedars des Reiches habe sich am Ende des Rechnungsjahres 1929 auf 818,7 Millionen belaufen. Pfingsten zugehen. Schon jetzt könne man sagen, daß man dabei an der Ausgabenseite des Haushalts nicht Vorbeigehen werde. scheint werktägl. Nachm. Bezugspreis monat- N im Vorau« 150 R ' use Vst' t Okla' üchthas ren ver- licht fts>> > niedere N im voraus 150 R -Pfg. freibl., ausschl. Träger!, rmzelne Nr. WReichspf., Sonntags-Nr.30 R.-Pf. igenpreise: 6gesp. Petitzeile 0,16 R.-Mark, Herhalb des Bezirke« 0,20 R.-Mark, 3gesp. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrats zu Waldenburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatliche, städtische u. Gemeinde-Behörden ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen. Mitglied de« Süchstschrn und de« Deutschen Zeitung«oerleger-BeretnS (E. V ) — BeriagSort Waldenburg Sachsen. chiveZ eb»^' * stielst ähll^l 'SS lild S'K u >olte si« besta^ Auslaß leih« Tende« 'mark imo Prozeß n kon^ erung^ i reiE . Has^ SichA .eicht aten pe Stat'A Roa L triefL .-LZ felfl^ ArbeitSbe schaffang die wirtschaftliche Lage im allgemeinen heben sollen. Bezüglich des noch verblei benden Ausfalles habe sich das Kabinett bisher ein all gemeines Bild über die Notwendigkeit einer Deckung und die hierfür gegebenen Möglichkeiten gemacht, ohntz sich auf einen bestimmten Weg festzulegen. Die Vor schläge hierüber würden dem Reichstag alsbald nach Pfingsten zugehen. Schon jetzt könne man sagen, daß man dabei an der Ausgabenseite des Haushalts nicht R>. . ssF - *U eßt. Kreide gen VortA r srtka«i' !eniÄ rAek Die Forderung der Besatzungstruppen aus restlose Zerstörung der Luftschiff- und Flugzeughallen im be setzten Gebiet hat in der ganzen deutschen Oeffentlich- keit und weit darüber hinaus große Entrüstung her vorgerufen. Noch weit größere Empörung dürste fol gende aufsehenerregende Meldung des „Koblenzer Gens- Stegerwalv zur Wirtschaftskrise. Weitere 500 000—600 000 Arbeitslose? Nus der gemeinsamen Tagung des Allgemeinen Deutschen GewerkschastSbundes und des Allgemeinen Freien Angestelltenbundes in Berlin bezeichnete ReichS- arbeitsminister Stegerwald die augenblrckliche Lage als ernst. Die Reichsregierung werde alles aufbieten, um die vorhandenen Schwierigkeiten, insbesondere in der Finanzwirtschaft und auf dem Kapitalmarkt, soweit sie überhaupt plötzlich lösbar seien, zu überwinden. Durch verschiedene Maßnahmen hoffe die Reichsregierung, wenn der Reichstag ihren Vorschlägen beitrete, in kur zer Frist 120 000—150 000 Arbeitern, insbesondere Bauarbeitern, Brot und Arbeit verschaffen zu kön nen. Für jene, die nicht plötzlich in den Produktions hergang eingegliedert werden könnten, müsse gesorgt werden. Innerhalb vier Wochen habe der Reichstag darüber zu entscheide«, wie neben den vorhandenen noch für weitere 500 OVO—SOO OVO Arbeitslose neue Mittel zu beschaffe» seien. Ser Gipfel der Zerstörungswut. Tunuelsprengungsanlagen der vesatzungstruppen fest» gestellt. § Ter Reichspräsident hat an den bekannten Kriegs- MWeller Hermann Stegemann z« dessen 60. Geburts- rin Glückwunschschreiben gesandt. Reichstnnenministerium ist ein Gesetzentwurf zur ?kamps«ng des bewaffneten politischen Rowdytums tu Übereilung. «v. « Erinnerung an den Tag der Skagerrakschlacht ? Mat stellt die Wache am ReichS-räsideutcupalais Marine. ^etchsauszenminister vr. Curtius uahm an der Jahres- .. kmnmluug -es deutschen Auslaudstustituts iu Stutt- "" teil. Reichsverkehrsminister hat drei durch das Aus- ?ndkn der Ausländer sretgewordenen Sitze im Ber- ^uugSrat der Reichsbahn neu besetzt. ,^.dcr Nähe von Fürstenwalde wurde ein Stahlhelm- Mriger von Kommunisten erstochen. den rheinischen Eisenbahnen wurden Tunnel- Aungsanlagen seitens der Franzosen fcstgestellt. Straßburg wird Krtegshaseu. Italien hat 600 Millionen Lire für Schiffsbauteu geworfen. tz^auglaischek ist bei den letzte« Kämpfe« verwnn-et iWndet 1878. F.rnspnch« Ur. ,"",»ftschll«tzsach «r. 8. "VchkSIonto Amt Leipzig Nr. «430. Bankkonto: Vereintbank r> »alditz, Filiale Waldenburg. Stadtgirakonto Waldenburg So. M°tte g«i„n nur bet pünktlicher Zahlung bei zwang«we,s«r »«reibung der Rechnungsbeträge wird jeder Nachlaß hinfällig. 31»- traö'A- W Anzeigen bis vorm. 9 Ahr am Ausgabetag erbeten. Ausgabe nachmittags '/,3 Ahr in der Geschäfts- Waldenburg Sa., Altenburgerstr. 38. jsort Waldenburg. Filialen bei Lerrn Erster; in Callenberg bei Lerrn Friedr. > Richter; in Langenchursdorf bei Lerrn ^kazeiu».,^^, - außerhalb vr» V,LU w.-rvtarr, t,gr,p. -iülamezeile 0,45 R.-Mark, Linweise auf Anzei- fn» und Eingesandte 0,10 R.-Mark, Nachwetse- «nd Offertengebühr 0,20 R.-Mark, Rabatt nach ^>rif. Schwieriger Satz (Tabellen) mit Aufschlag. Voraussichtliche« Gesamtfehlbetrag für den Haushalt 1930 festzustellen. Er glaube, daß das Haushaltsjahr 1930 einen Minderertrag von 36,6 Millionen bei den Besitz- und Verkehrssteuern ergeben werde, während er für die ersten 8 Monate der Ein nahmen aus den Zöllen und Verbrauchsabgaben einen Gesamtfehlbetrag von 60 Millionen erwarte. Der Minister meinte, daß spätere Mindereingänge notfalls durch eine neue Gesetzgebung im Winter be seitigt werden könnten. Bei der Tabaksteuer rechne er entsprechend für die ersten 8 Monate mit 40 Mil lionen Minderertrag. Für das gesamte Jahr 1930 errechnete der Mini ster eine Steuermindereinnahme von 136,6 Millionen Mark. Bei der Arbeitslosenversicherung erwarte man einen Mehrbedarf von 600 Millionen Mark. Insge samt betrage also der Fehlbetrag 736,6 Millionen. Zum Teil werde sich die Deckung dieser Mehraufwendungen durch Maßnahmen auf dem Gebiete der Arbeitslosenversicherung selbst ergeben. Der Entwurf hierüber werde in der nächsten Woche dem Reichsrat zugehen. In Zusammenhang hiermit sei auch eine Reihe von Maßnahmen in Vorbereitung, die durch dürften die kommenden Wochen noch mancherlei Aus einandersetzungen bringen. In diesem Zusammenhang wird es interessieren, zü erfahren, wie eine ausländische Finanzgrötze die gegenwärtige Lage Deutschlands beurteilt. Der Kom missar bei der Reichsbank, Professor Dr. Bruins, der mit dem Inkrafttreten des Aoungplans sein Amt niedergelegt hat, legt jetzt seinen letzten Bericht, der die Zeit vom 1. September 1929 brs zum 17. Mai 1930 umfaßt, vor. Im Bericht wird darauf hinge wiesen, daß der Sachverständigenplan erheblich dazu beitrug, das Vertrauen zur Aufrechterhaltung der Wertbeständigkeit der deutschen Währung wie auch zum wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutschlands zu heben. Ausländisches Kapital sei allmählich in Deutschland eingedrungen, und die Zinssätze von 20 v. H. und mehr gehörten bald der Vergangenheit an. Damals setzte auch eine günstige Konjunktur ein. Trotzdem bleibe die Kapitalfrage vorläufig ernst. Ohne Zweifel sei in dieser Hinsicht neuerdings insoweit eine Besserung bemerkbar geworden, als die Unter bringung neuer Anleihen im Auslande wieder möglich geworden sei und auch der deutsche Kapitalmarkt lang sam an der allgemeinen Entspannung auf diesem Ge biete teilnehme. Entscheidend sei jedoch, daß die deutsche Kapitalbildung noch nicht ausreiche, um die eigenen Kapitalbedürfnisse zu befriedigen. Im übrigen sei die Arbeitslosenfrage für den Augenblick eine der ernstesten wirtschaftlichen Fragen, vor denen Deutschland stehe. Alles wird also darauf ankommen, daß die Sanie rung der Arbeitslosenversicherung möglichst rasch und endgültig durchgeführt wird. Durch die Millionenzu- schüsse des Reiches an die Reichsanstalt wird die Haus haltsordnung immer wieder umgestoßen. Gelingt es, die Reichsanstalt auf eigene Füße zu stellen, dann ist auch der Reichsetat außer Gefahr und gleichzeitig da mit auch der Weg frei für eine durchgreifende Reichs» finanzreform. 737 Millionen Defizit. Rückgang der Steuereinnahmen. — 600 Millionen Mehrbedarf der Arbeitslosenversicherung. - Berlin, 30. Mai. Während das Reichstagsplenum seine parlamen tarischen Arbeiten vor dem Pfingstfest bereits zum Ab schluß gebracht hat, ist der Haushaltsausschuß des Reichstags immer noch versammelt, um den Etat in zweiter Lesung durchzuberaten und zu verabschieden. Zur Beratung stand heute der Haushalt der allge meinen Finanzverwaltung. Reichsfinanzmtnister Dr. Moldenhauer leitete die Aussprache mit einer wichtigen Erklärung über die Finanzlage des Reiches ein. Er stellte zunächst fest, daß am Schluß des Rechnungsjahres 1929 ein Gesamtfehlbetrag von 465 Millionen Mark vorhanden war. Da man für 1930 einen Betrag von 515 Mil lionen Mark eingestellt habe, sei dies eine Verbesse rung der Schätzung um 50 Millionen. Von diesem Betrage würden 15 Millionen für die Osthilfe und 35 Millionen im Rakmen des allgemeinen Deckungspro- Es ist ein ziemlich reichhaltiges Programm, das der Reichsfinanzminister hier mit einigen knappen Sätzen entworfen hat. Es fragt sich nur, wie sich die Parteien mit ihm abfinden werden. Einzelne For derungen, wie z. B. die Erhöhung der Arbeitslostzn- beiträge, werden wohl oder übel angenommen werden müssen, denn auf anderem Wege dürfte eine Sanie rung der Arbeitslosenversicherung kaum zu erreichen sein. Anders dagegen verhält es sich mit dem Notopfer, das schon mehrfach in der Oeffentlichkeit aufgetaucht ist und jetzt von dem Finanzminister unter dem Namen „Bürgerabgabe" m Vorschlag gebracht wird. Gegen eine Beschränkung dieser Steuer auf die Gruppe der Festbesoldeten ist innerhalb der Beamtenschaft ein hef tiger Widerspruch laut geworden. In diesen Kreiß betrachtet man ein „Notopfer" in dieser Form als eu ungerechtfertigte Mehrbelastung der Beamten und ver langt zum mindesten eine Heranziehung sämtlicher Ein kommen, wenn man nun schon einmal auf diese Steuer nicht verzichten zu können glaube. Ueber diese Frage Der Minister behandelte dann die Entwicklung der Finanzen im Rechnungsjahre 1930. Er bestätigte, daß die Reichseinuahmen im April um 47,5 Mil lionen zurückgebliel '' ' " " dann den einzelnen Besitz- und Berkehrssteuern zu. Er führte aus, daß man das im April entstandene Minus nicht einfach vervielfachen könne, um so den Im Falle höherer Gewalt, Krieg, Streik, Lutspcrruna, Maschinen bruch, Störungen im Betrieb der Druckerei oder unserer Lieferer, hat der Bezieher keinen Anspruch auf Erhalt der Zeitung »der Rückzahlung de« Bezugspreise«. Für Richtigkeit der durch Fern sprecher aufgegebenen Anzeigen übernehmen wir kein« Gewähr Der Reichstag ist in die Pfingstferien gegangen will erst Mitte Juni seine Arbeiten wieder auf- h^wen, um die Etatsberatung zu Ende zu führen die nicht minder wichtige Finanz- und Arbeits- Iq^eform zu verabschieden. Die entsprechenden Vor- Werden zur Zeit in den zuständigen Ministerien ^arbeitet, und das Reichskabinett wird sich in den kzÄwn Tagen über das Gesetzgebungswerk schlüssig Müssen. Eine weitere Verzögerung der Ent- °ung müßte schwerwiegende Folgen nach sich ziehen, «hf Der Reichsfinanzminister Dr. Moldenhauer, >n schwere Verantwortung lastet, gangbare für die Reform der Reichsfinanzen ausfindig zu dj? hat am Himmelfahrtstage in Wittenberg über , üanzielle Notlage gesprochen. Er führte aus, daß if^Mrekten Steuern für die deutsche Wirtschaft eher U°ar seien als direkte Steuern. Im gegenwärtigen «Eüblick drohten viele neue Gefahren. Bei der Sluf- des jetzigen Haushalts sei man von der An- ausgegangen, daß auch im Jahre 1930 mit ^fchnittlich 1,2 Millionen Arbeitslosen zu WA sei. Statt dessen habe man nach den neueren Übungen mit 700 000 Arbeitslosen mehr zu rech- Hh Infolgedessen sei ein Mehraufwand von 7sillionen Mark notwendig. In dieser Woche ^de es voraussichtlich zu einer Verständigung Mobilisierungsanleihe kommen. Da- feh? würden etwa 400 Millionen Mark zur Verfügung "ie für werbende Anlagen verwendet werden der Kreugeranleihe würden etwa ^„Auftonen Mark für innere Kredite Verwendung M/s können. Dadurch werde der gesamte innere ^rkt an Flüssigkeit gewinnen. ^nhauer lehnte ein Arbeitsbeschaffungspro- "as nur durch die Hereinnahme auslän« Alder durchgeführt werden könnte. Verstärkt? sil" ,rden dem Baugewerbe zugeführt werden. Nemden hätten im gegenwärtigen Augenblick s* Schuld von 1,8 Milliarden Reichsmark. - xr Ersucht werden, durch eine Anslandsan- schwebende Schuld zu konsolidieren. Der ün eine Bürgerabgabe müsse unbedingt gewinnen. Sie sei zur Gewerbesteuer in zu bringen und an deren Steigen und Fal- v - ^nn würden die Ausgaben mancher ^c. - n^unci leichtfertig erfolgen. Bis zur Durch- sewn Mittel und Wege zu eMiÄ Iö?"den I?. „ auf die Finanzgebarung der Ge- «^En. Eine Erhöhung der Beiträge ,Mn, °eitSIosenversicherung sei nicht zu um- Ü die WiAsAt?der in anderer Weis« ein Ausgleich >*7 ! Sefunden werden. Auch eine Reform ,6 I enversicherung solle erfolgen. Walöenburger Anreißer EZ Lermann . . Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler; in Ziegelheim bei Frl. Schmidt, Postagentur.