Volltext Seite (XML)
Gesunde Obfibaume, gesundes Obst. In Deutschland Wachsen mehr Obstbäume, als Deutschland Einwohner hat, und trotzdem werden große Mengen Obst vom Ausland eingeführt. Der Grund ist der, daß die Bäume wegen mangelnder und unrichtiger Pflege nicht tragen. Das ost unansehnliche Aussehen der Früchte wird durch Pilze her- vorgerufen. Diesen Pilzbefall müssen wir bekämpfen. Im Frühjahr und im Sommmer entwickelt sich der Pilz an den Dresdner dnef. e— Dresden, 29. Mai 1930. na, was ist denn das? nu, meine Herschaften, die neue „reform der rechtschreibung", die fom dresdner lererferein allen ernstes forgeschlagen wird, hei, wie wird da der selige „gustav nagel" lachen droben im Himmelszelt, wenn er dies liest, damals, als er noch auf erden wandelte, hat man mit leidig über seinen „spleen" gelacht und heute wird seine lehre fon der Hauptstadt des Hellen sachsenlandes aus ferbreitet. alle Wörter werden mit kleinen anfangsbuchstaben geschrieben, nur Personennamen dürfen mit großen buchstaben geschrieben werden. pH wird f (ist ganz annehmbar!) aber v wird f oder w, also soll man künftig nicht vor sondern for, nicht mehr vater sondern fater schreiben. neue mode, aber jede mode ferfliegt schnell, nur das lang sam organisch gereiste erhält doch seinen bestand, allen Neuerern zum trotz, wir Habens ja in der Malerei erlebt, was da fon einigen „Modeschöpfern" herausgebracht wurde, ferflog immer bald wieder, und die Menschheit hatte etwas zum lachen, so wirds wohl auch hier werden, denn prak tisch ist etwas ganz anders, die forschläge müssen ja auch erst fon den zuständigen stellen genehmigt werden, foraus- sichtlich wird das nie geschehen; aber eine probe wollen wir doch machen. heute ist- himmelfahrtstag. da bin ich mal auf die neue promenaden-terase am elbufer gegangen und habe dort nach dieser neuen f—amosen (bald hätte ich gesagt: ferückten) rechtschreibung meinen dresdner brief niedergeschrieben. brausen auf der fogelwiese hat zirkus Busch seine zelte aufgeschlagen, um uns ein gastspiel zu geben, Sarrasani hat uns ja geschnitten, in feinem bau der fünftausend will man jetzt ein folk-farttee einrichten bei ganz niedrigen Eintritts preisen. billige eintritts-preise will auch ein dresdner stadt verordneter für die ausstellung haben, monatlich einen tag bei 30 pfg. eintrittspreis. wegen der ausstellung haben wir in dresden jetzt auch jeden sonnabend ferlängerte polizei nennt sie deshalb „P a r a typ h usb a z i llen", d. h. typhusähnliche Bazillen. Die Wissenschaft hat bei ihnen mehrere Arten unterschieden, insbesondere ist ihr soge nannter „Typus B" oft bei Massenerkrankungen ge funden. Diese kleinen Lebewesen, die also normalerweise im Verdauungskanal erkrankter Geschöpfe, seien es Menschen oder Tiere, Hausen, aber durch die Abgänge ausgeschieden werden, können sich auch wo anders an siedeln. Ein sehr günstiger Nährboden ist für sie das Fleisch, insbesondere das Hackfleisch. Auch andere Nah rungsmittel bieten ihnen eine willkommene Siedlungs- Möglichkeit. Außer auf Fleischwaren aller Art und Fischen hat man sie auf Torten, Vanillespeisen, Ge frorenem usw. gefunden. Immer nur muß das Me dium eiweißhaltig sein. Der Weg, auf dem diese Erreger in die Nahrungs mittel Hineinkommen, kann ganz verschieden sein. Beim Fleisch ist es meist so, daß es sich um Tiere handelt, die an einer derartigen fieberhaften Magen-Darm-Er- krankung gelitten haben, schnell noch geschlachtet sind und deren Fleisch nun beim Schlachten, Zerlegen und Auswiegen mit den Erregern aus den Eingeweide» infiziert wird. Eine geordnete Fleischbeschau, di« streng nach den gesetzlichen Vorschriften handelt, würde die Möglichkeit von Erkrankungen aus diesem Wege ausschließen, wenn nicht immer wieder Geheimschlach tungen oder andere Gesetzwidrigkeiten vorkämen. Es kommt aber auch vor, daß die Uebertragung aus das Fleisch oder die anderen Nahrungsmittel von Menschen ausgeht. Es gibt Individuen, di« ständig solche Paratyphusbazillen ausscheiden, sei es, daß sie eine derartige Erkrankung durchgemacht haben und sich in Rekonvaleszenz befinden, oder sei es, daß sie die Bazillen beherbergen, ohne selbst krank zu sein. Man nennt diese Menschen „Bazillenträger", und sie stellen für Schlächtereien, Nahrungsmittelfabriken, Le bensmittelgeschäfte, Restaurants, sowie in der Küchen arbeit eine große Gefahr dar. Die geringste Unsauber keit von ihnen kann genügen, um eine große Men schenmenge in Lebensgefahr zu bringen. Zusammenfassend kann man sagen, daß die Nah rungsmittelvergiftungen, insbesondere die sogenannt« Fleischvergiftung, aber auch solche Vergiftungen durch Speiseeis wie jetzt in Lippe, typhusähnliche Infek tionskrankheiten sind, die durch Bakterien, die sich in oder auf den genossenen Nahrungsmitteln oder Speisen angesiedelt haben, verursacht werden. Daß gerade die Herstellung von Speiseeis die Möglichkeit einer Infizierung, einer direkten Impfung des Gefrorenen mit Bakterien bietet, ist ja klar. Im Frühjahr entstehen an allen Orten Eiskonditoreien mit behelfsmäßigen Einrichtungen, in allerlei Werk stätten tun sich Eisfabriken auf, und zahllose Eiswagen durchstreifen die Orte. Wenn auch die Gesundheits behörden ihre Aufsicht ausüben, so gut es unter diesen Verhältnissen geht, so kann doch nicht jeder Betrieb und noch weniger jeder Vertrieb dauernd überwacht Werden. Andererseits bietet das verwendete Material Wie Milch, Sahne, Fruchtsäfts und Ertrakte den in Frage kommenden Erregern gute Entwicklungsbedin gungen. Aesten, Blättern und Früchten und überzieht letztere teilweise mit dem unansehnlichen Pilzbelag, der uns ja bekannt ist. Ein billiges und wirksames Spritzmittel ist die Kupfer- kalibrühe, der wir auf 100 Liter 80 bis 120 Gramm Urania grün beimischen. Die Kupferkalkbrühe bereitet man, indem man in 50 Liter kaltem Wasser 1 KZ trockenen gelöschten Kalk oder auch guten Weißkalk ansetzt, in den anderen 50 Litern 1 lcg Kupfervitriol auflöst und die Kupfervitriollösung in dünnem Strahl unter Umrühren in die Kalkmilch gießt. Will man sich die umständliche Arbeit der Herstellung der Brühe sparen, so verwendet man Nosprasit, ein Mittel, welches nach Borschrift nur in Wasser aufzulösen ist und auch Arsen ent hält. Hierdurch werden nicht nur die schädlichen Pilze zer stört, sondern auch Raupen und andere Schädlinge, die gern das Laub abfressen, vernichtet. Die Pflanzenschutzstellen haben geeignete Spritzgeräte zur Verfügung. Wenn mehrmals im Frühjahr und Sommer gespritzt wird, bleiben die Blätter grün und gesund. Die Früchte entwickeln sich zu ihrer vollen Größe und bleiben fleckenfrei. Die Ostbäume bedürfen aber auch zur guten Fruchtaus bildung einer Kaliphosphatdüngung. Als Kalisalze haben sich das 40er und 50er Kalidüngesalz und als Phosphorsäure das Superphosphat bewährt. Diese Düngemittel werden so um den Stamm herum gestreut, wie die Krone der Stammes reicht. Die Niederschläge oder Sprengwässer lösen den wasser löslichen Dünger und führen ihn den feinen Wurzeln zu. Die Düngung mit Superphosphat und Kali kann während des Frühjahrs und mit Superphosphat auch während des Sommers, besonders dann noch voll wirkend für alles Spät- obst, angewendet werden. Wenn die Spritzmittel und Kali- phosphatdüngung angewendet werden, so wird bald das deutsche Obst ebenso schön und glatt aussehen wie das Auslandobst; an Schmackhaftigkeit ist es ja bekanntlich schon immer besser ge wesen als dieses. Martin Behrend, Diplomlandwirt. Gemüse in -er SeilernShmng. Es ist noch nicht überall in das Bewußtsein der Küchenleiterinnen gedrungen, daß unsere Nahrung auch unter gesundheitlichen Gesichtspunkten und nicht nur nach dem Sättigungsersolg beurteilt und zusammen gesetzt werden mutz. Und wenn sie schon denn aus dem Höhenwege richtiger Ernährung wandeln möchten, so stehen noch Gewobnbeiten der Anaeböriaen und all« Die Entwicklung des Lokomotivbaues. Dieses Photo gibt ein anschauliches Bild von dem Fortschritt des Lokomotivbaues in den letzten 70 fah ren. Es zeigt die erste und die neueste amerikanische Lokomotive. -- stunde, aber die meisten gastwirte machen schon um 1 Uhr schluß, weil den leuten das geld fehlt, das ist sehr rare und das ist für die Menschen nicht schön, bloß die heutigen for- nehmen, das sind die emporkömmlinge, die über leichen gehen, können sich noch was leisten, also geld knapp wie überall. nur unsre liebe, alte, gute elbe, die da zu meinen süßen ruhig hinfließt, hat ihren reichtum an wasser erhalten, im for- jahre da hatte sie meist kein wasser, die schiffahrt litt sehr darunter und doch ist unsere elbe von großer bedeutung. der for kurzen gegründete elbebund ferlangt die anerkennung der elbe als eine Wasserstraße ersten langes und infolgedessen einen ausbau des flußlaufs zur sollen schiffbarkeit, zur sollen wirt schaftlichen ausnutzbarkeit. unsre elbe ist anderen deutschen ffüssen gegenüber noch immer fernachlässigt worden, da hat nun die natur dem deutschen faterlande einen zentralen ström, einen wasserlauf geschenkt, der ferkehrsgeografisch be deutender sür die deutsche Wirtschaft ist als irgend ein anderes stromgebiet, und dieses geschenl der natur, das ganz Mittel deutschland der deutschen nordseeküste nahebringen könnte, bleibt ungenügend ausgenutzt und führt fast ein aschenbrödel dasein in einer zeit, in der so ost und folltönend fon der not- wendigkeit der ausnutzung aller kräste und aller gaben des Heimatlandes und seiner bewohner gepredigt wird, das elbe gebiet ist doch nicht ärmer an industrie als andere stromge biete. da ist der tschechische und weiter der Magdeburger zucker, da ist die sächsisch-thüringische braunkohle, da ist das mitteldeutsche kali, um nur die Massengüter zu nennen, da ist weiter der kunstdünger der jungen chemischen großindustrie, da ist der gewaltige stückgüter ferkehr berlins. die folkreichsten städte, berlin und Hamburg, dresden, leipzig und Magdeburg, ganz sachsen, freistaat und profinp gehören zum Hinterland der elbe. und alle diese gebiete könnten die elbe als lebensader, ansprechen, wenn nicht diese lebensader sm laufe der jahre mit ihrer riesigen ferkehrsentwicklung zu Üng Mwor'den, zu serkalkt wäre, um eine große ferkehrssteigerung bewältigen zu können, der elbe fehlt die eignung zum massentransport-träger, sie ist für die rentablen flußschifse, die großen, geräumigen N >t Es ^z«hi ^ens! I-baNe s«°treib 3ugh Ried» K n liches heidequellwasser liefern. überall regt man sich in und um Dresden, um den i den den aufenthalt so angenehm wie möglich zu macheu- ist aber auch jetzt schön hier. was sagen sie nun zu der neuen „reform der L schreibung", die von unserm schönen Dresden sicherlich nicht gerade zum rühme von elbflorenz. was! sie dazu oder haben sie von forstehender probe schon g* Sk U l' -d d «K Zu Hittw -'m ! Storni krsch« üch in Einzel Aekla« S<n u Ad L Tarif. schiffe, nicht mehr tief genug, eine fahrtrinne von zwei tiefe ist nötig, damit die elbschiffahrt mit modernen sahrz^ zu jeder zeit bis tief ins land hinein fahren kann, so ferliert die anliegerschaft ihre billige ferbindung mit dem die elbe ist nicht nur im sinne der Politik von fersailles. internationaler ström; sie ist es im guten sinne weltwirÜ^ licher tatsachen, also soll man auch der elbe in hinsi^^ ausbau gerecht werden, die elbe ist ein notwendiges scr!^ mittel, das die eisenbahn nie ersetzen kann, also ist bessere fahrwassertiefe der elbe dringend notwendig. hat an all dieses schon jemand mal gedacht, wenn er erholung und erfrischung eine fahrt mit den schmucken sonendampfern auf der elbe macht? der wird wohl an die wirtschaftliche bedeutung unsres Heimatstromes ge°" haben. Eer Ästest r,s >r hier auf der neuen promenaden-terase kam mir beim auf den majestätischen ström dies jetzt in den sinn, und ° ging mein blick hinüber nach dem weißen Hirsch, dort ist ständig bedacht für Hebung und förderung des ferkehrs. ^erj garage im felsen geht ihrer follendung entgegen, dir sohle der terase unterhalb des Louisen-Hofes hat man- felsen herausgesprengt, auf der terase wird ein zweigescho^ Haus errichtet, in dem die autos untergebracht werden s^ eine große fahrbühne bringt die autos in die tiefgeleS^ räume, in denen gegen sechzig wagen untergebracht we> können, auch das neue waldbad auf dem weißen bald follendet. es wird eins der modernsten und auch größten schwimmbäder Dresdens werden, zur w Versorgung stehen fünf brunnen zur ferfügung, die vo umgeben. Wenn das Gemüse hübsch angerichtet m-H lebt es ohne weiteres den Appetit, ohne ausdring', kundzutun, daß es die besten Absichten hat, uns gesA zu erhalten, oder wenn es nötig-ist, uns gesund machen. . .. Der Sängerkömg -er Mel. Auch die Nachtigall mutz singen lernen. . Der kleine braungraue Vogel, der da auf Boden umherhüpft und sich ein wenig ungeschickt ! -, x. "" Futter sucht, sieht, wenn er auch recht selbstbeM ^>eige um sich blickt, ziemlich unscheinbar aus. UebriL,. hat die Forschung' festgestellt, daß unsere SängH königin der allerdümmste unter den Vögeln ist, die U als Erdsänger bezeichnet, und daß das RotkehlA weitaus klüger ist als die Nachtigall. Wenn die AA tigall sich über etwas ärgert oder aufregt, gibt abscheulich rätschende Töne von sich, daß man dm,, Vogelkehle kaum die wundervollen Lieder zutr-A möchte. Sobald aber mit dem Mai die Zeit der Pflanzung angebrochen ist, wird aus dem unscheinva^ Vogel der Erste unter allen. Denn im Singen s die Nachtigall keinen Konkurrenten unter allen VM > der Erde. Während dieser Zeit singt sie auch keE; Wegs nur während der Nacht, sondern läßt ihr Ä sogar auch mitunter am Hellen Mittag ertönen, MA di« meisten Vögel verstummt sind, und Schweigt der Natur herrscht. Z Wie die junge Nachtigall zu singen beginnt A, singen lernt, haben die Forscher Heinroth an eiE^, Zimmer aufgezogenen Nachtigall eingehend beoba^, Als der Vogel vier Wochen alt war, also nwi» im Sommer, hörte er eines Tages in seiner den Gesang einer Mönchsgrasmücke. Die junge MA gall gab damals noch keine Singtöne von sich uNd^A gann erst im November zu singen; im Januar sang sie bereits, und zwar täuschend ähnlich Gesang der Grasmücke, den sie im Sommer gehört-^! Auch von anderen Singvögeln, so vom rotrüaAj Würger, von der Feldlerche und besonders von^i Goldammer hatte sie Gesangsteile übernommen, sd,.K ihr Gesang vorläufig noch keine charakteristischen^ tigallentöne erkennen ließ. Als sie jedoch einmal^ gut schlagende Nachtigall hörte, begann auch die gemeine Geschmacksrichtung auf dein Wegweiser ÜA Kochkünste. Erst wenn im Körperhaushalte mE. nicht richtig in Ordnung ist, wendet man sich der N' Nahrung zu, die vor allem in Obst und Gemüse M prominenten Vertreter hat. Bei schonsamer Dauerbehandlung des eigenen E - Pers hat man nur dafür zu sorgen, daß täglich GE « namentlich Blattgemüse, die von Sonnenenergie -E leuchtet sind, aber auch frische Wurzelgemüse , Radieschen, Kohlrabi und Mohrrüben sich abwechs^! heilkräftig betätigen. Es wird sonst sehr bald Arztes wegen der Küchenzettel einer Revision un« zogen. Bei Herz- und Nierenerkrankungen ist die W' sung sofort: Salzfreie und eiweißarme Kost! Also!", fortige Schwenkung, weg vom Fleisch, selbst von M und Fischen und hin zu den Gemüsen, von den« I alle erlaubt sind. Rohkost ist die strenge Form dieser Diät. SA' gel wirkt belebend auf die Nieren und erhöht den AP! tit. Es ist vorgeschlagen, dieses prächtige deutsche u Zeugnis täglich mit der Luftpost nach England zu fördern, da in kaum einem anderen Lande eine! intensive Spargelwirtschaft betrieben wird wie bei In England kann die Küchenwissenschaft sich überlM noch manches von deutscher Ernährungs- und Koch'A zufliegen lassen. Sicherlich regt es den Appetit s wenn man eine Schüssel mit zartgelben WachsbE oder mit dem Feuerrot der Tomaten umkränzt NA oder gebackene braune Schwarzwurzeln wie ein SA ein grünes Spinat-, Mangold- oder BohnengeE,