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Das Verlehrsunglück bet Lille. s Bisher neun Toke. Lille, 25. April. Die Eisenbahnstrecke, an der sich das Unglück ereignete wird heute nur noch ganz selten befahren, da die Verbin dung, die der Zug aufrechterhalten sollte, seit einiger Zeii durch einen regelmäßigen Autobusdienst ersetzt worden ist Man hatte aber dennoch einen Zug auf die Strecke geschickt Der Autobus, der die Arbeiter und Arbeiterinnen von de, Arbeit nach Hause bringen sollte, kam zu gleicher Zeit arr Bahnübergang an, an dem weder eine Schranke, noch eir Signal die Ankunft des Zuges anzeigt. Der Zusammenprall war nach Angaben von Augen zeugen geradezu furchtbar. Der Autobus wurde von bei Lokomotive des Zuges in voller Breitseite erfaßt, einig, Meter weit mitgerissen und dann auf den Bahndamm ge schleudert. Gendarmerie und Sanitätsmannschaften wurden sofort benachrichtigt und richteten einen Rettungsdienst ein Aus dem Trümmerhaufen zog man eine Anzahl zun Teil bis zur Unkenntlichkeit verstümmelter Leichen uni etwa dreißig Verletzte, von denen eine große Anzahl in hoff- nungslosem Zustande in das Liller Krankenhaus übergeführi wurde. Die Liller Gerichtsbehörden haben bereits eine Unter suchung zur Feststellung der Schuldfrage eingeleitet. Da schwere Unglück hat nach den letzten Nachrichten glücklicher weise nicht so viel Todesopfer gefordert, wie zunächst an genommen wurde. verschiedene Frauen, die man bereits tot wähnte, waren nur lebensgefährlich verletzt worden. Die Zahl dei Toten beläuft sich auf insgesamt neun Frauen, allerdings steht zu befürchten, daß noch mehrere Schwerverletzte nich MHem Lchßn havoflkyMMn. Die Gerichtsbehörde, die dn Untersuchungen an der Anglucksstelle eingeleit«4 Hal, verfügt, ' die Verhaftung des Autobusführers, der bei dem Zusammen stoß wie durch ein Wunder völlig unverletzt blieb. Das Hochwässer in den Randstaaien, Die Zerstörungen in Estland. Reval, 25. April. Durch die schnelle Schneeschmelze ist besonders der nörd liche Teil Estlands überschwemmt. In der Nähe des Peipus- Sees wurde eine Eiseybahnbrücke vom Hochwasser zerstört, Zahlreiche Bauerngehöfte stehen unter Wasser. Auch in der Gegend von Dorpat hat das Hochwasser großen Schaden angerichtet. Der Stadt Dorpat droht Ueberschwemmungs- gefahr. Sehr gefährlich ist die Lage in Pernau, wo ein niedriggelegener-Stadtteil bereits unter Wasser steht. Dori wurden auch größere Vorräte und selbst mehrere kleiner« Schiffe durch das Eis in das Meer fortgeschwemmt. Ein Bauer fand mit seinem Pferd den Tod in den Fluten. Durch die Beseitigung der gewaltigen Eisstauungen der Düna ist es gelungen, den zunächst sehr gefahrdrohenden Eisgang der Düna in normale Bahnen zu lenken, so das Riga nicht mehr-vom Hochwasser bedroht erscheint. Auch Wilna sieht unter Wasser. Die Ueberschwemmung im Wilna-Gebiet hat in de, letzten zwei Tagen ein verheerendes Ausmaß erreicht. Einig, Carusos Tochter spricht im Rundfunk. Gloria Caruso, die 11 Jahre alte Tochter des berühmten verstorbenen Tenors Enrico Caruso, wird anläßlich des Amerikanischen Kinder-Gesundheits-Tages zu allen Rund funkhörern der Vereinigten Staaten sprechen. Die klein, Gloria hat aus den Tantiemen, die ihr für die Grammo phonplatten mit der Stimme ihres Vaters gezahlt werden müssen, ein jährliches Einkommen von annähernd 3 Mil lionen Mark. Unser Bild zeigt sie mit ihrer Mutter, Fran Dorotbu Caruso. Stadtviertel von Wilna stehen bereits so hoch unter Wasser daß der Fußgängerverkehr völlig unterbunden ist. Einig, ältere .»Hauser- »fmd-»zufamm»*Atstü,zt»^ü»«^>i»»«Mauern unterspült und infolgedessen abgerutscht sind. Auch da, Städtische Krankenhaus, das sich in der Ufergegend befindet mußte geräumt werden. Die Eisenbahnbrücken auf dei Strecke Wilna—Dünaburg drohen von den Fluten nieder- gerissen zu werden. * Eine große Erschwerung bei den Rettungsarbeiten btt den die ungeheuren Eismassen, die besonders die Dämm, und Brücken an und über die Dwina und Beresina gefähr den. Zahlreiche Dörfer müssen geräumt werden, und seh, viel Vieh ist in den Fluten umgekommen. Auch Menschen leben sind zu beklagen. Neues aüsallerWett. Mit 12Z0 000 Reichsmark Schulden an den Reichs- fisku« flüchtig. Der Kaufmann Eugen Wollermann, früher Geschäftsführer der Spandauer Kornbrennerei G. m. b. H in Spandau, ist am 12. Juni v. I. von der Großen Straf kammer beim Landgericht Hl in Berlin wegen Brannt weinmonopol-Hinterziehung zu sechs Monaten Gefängnis, 060 000 Reichsmark Geldstrafe oder weiteren sechs Monaten Gefängnis und zu 270 000 Reichsmark Wertersatz verurteil! worden. Gegen das Urteil wurde von dem zuständigen Hauptzollamt Revision eingelegt, weil für den verlangten Wertersatz keine Ersatzstrafe ausgeworsen sei. Wollermann ist flüchtig. Stelnkolosse als Lrabwächter. Blick in eine alte Königs-Grabstätte in Korea mit ihren seltsamen Steinfiauren, die dort einem alten religiösen Brauch zufolge aufgestellt sind, um vor den Gräbern Wach« zu halten. Alte Schuhe mit 1500 Mark verschenkt. Die Frau eines Handwerksmeisters in Berlin-Tempelhof hatte ! einem Bettler ein Paar abgelegte Schuhe ihres Mannes s geschenkt, ohne zu wissen, daß der Meister darin seine Er sparnisse von 1500 Mark versteckt hatte. Auch der Bettler s cchutd-nichS^vonvdeM'WouwatlenJnhorlb'dsv-Echrvhv.-sonükv» - verkaufte sie an die mechanische Großschuhmacherei A. Ker^ pel in der Winsstraße 41, die alte Schuhe ankauft. Beim Sortieren der Schuhe wurde das Geld gefunden und vom Inhaber zum Polizeirevier gebracht, so daß es dem Eigen- ! iümer zurückgegeben werden konnte. > Z vierfacher Verkehrsunfall. An der Ecke der Leibnitz' and Schillerstrahe in B e r l i n - C h a r l o t t e n b u r g er- eignete sich ein durchaus ungewöhnlicher Verkehrsunfall. Zwei Personenautos, ein Motorrad und «in Radfahrer stießen zusammen, wobei der Radfahrer eine schwere Ge- I -irnerschütterung davontrug, während der Motorradfahrer init leichteren Verletzungen davonkam. Von den Insassen »es einen Personenautos wurde ein Engländer schwer ver letzt, so daß er zusammen mit dem Radfahrer dem Westenv- ^rankenhaus zugesührt werden muhte. Ueberfall auf einen Journalisten. Aus dem Marien- iurger Damm in Elbing wurde der Berichterstatter des s »Elbinger Tageblattes" von einer 15 Mann starken Hord« j überfallen und mit Messerstichen schwer verletzt. Die Band« ! mtkam in der Dunkelheit. Ein hinzugezogener Arzt stellte rier Messerstiche fest, wovon einer die Lungenspitze getros- -en hat. Schweres Unwetter in Italien. Ein heftiger Erdstoß hat eine Kirche in Saone erheblich beschädigt. Im Mauerwerk hat sich ein breiter Riß gebildet, und Steine und Stuck sind Unser Dresden nimmt gegenüber allen anderen irgendwie Dresdner Vries ein. Dresden ist eben ein einzigartiger kultureller Mittelpunkt, der sich von jeher, und bei seiner günstigen Lage nicht ohne § Erfolg, um den Fremdenstrom zu bemühen hatte. Damit war auch die Verpflichtung zu besonderen Anstrengungen auf dem Gebiet des Theaters gegeben, die wieder das Ver hältnis von Einwohnerzahl und Theaterplatz beeinflußten. Schließlich war auch gerade auf dem Gebiete der Kunst ein großes Erbe der Vergangenheit zu hüten und auszubauen. Trotz alledem bleibt die Theaterkunst neben ihrer vielfältigen Bedeutung der Kulturaufgaben auch ein wirtschaftliches Problem. Heute sicherlich mehr denn je, wo zugleich noch die Filmtheater an die für die kulturelle Bedürfnisse verfügbaren ! Mittel des Publikums erhebliche Ansprüche stellen und nach ihrer Entwicklung in den letzten Jahren mit Recht weiterhin stellen dürfen. Dresden hat jetzt bei einer Einwohnerzahl von etwa 633 000 Köpfen rund 8150 verfügbare Theater plätze. Nicht inbegriffen sind dabei die Einrichtungen, die ohne Würdigung ihrer Bedeutung nicht so stark, jedenfalls nicht regelmäßig um den Theaterbesuch mit fortlaufenden ! Ankündigungen werben. Das Verhältnis zur Einwohnerzahl , und der verfügbaren Menge der Theaterplätze ist in Dresden ganz ungewöhnlich. Während in Berlin erst auf je 100 Einwohner ein Theaterplatz entsält, in München auf 109, in Stuttgart auf 124 und in Wien gar erst auf 133, muß man in Dresden schon für rund 78 Einwohner mit einem der Behörden! — zurück ins Residenztheater. Dieses hätte i -idis überroiegenoe Zahl seiner Freunde nicht in solcher Weise provozieren sollen. Denn das war vorauszusehen, daß es zu einem Theaterskandal kommen würde. Und er kam. Im Theater selbst und auch vor dem Theater auf der Zirkus- straße, wo die Polizei zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung mit dem Gummiknüppel eingreifen mußte. 2m! Theater Lärm, Pfeifen und Stinkbomben, draußen Johlen und Aufregung. Diesmal aber waren es nicht radaulustige halbwüchsige Burschen, sondern sehr ernst zu nehmende Männer, die gegen Thunis protestierten wegen seiner Beschimpfung der Deutschen. Nur ein Teil gewisser „auch deutscher" Frauen schwärmte für den himmlischen" Sänger wies ja Frauen, höhere Töchter, Penstonsfräuleins und Backfische immer gern tun. Deutsche Frauen — deutsche Würde? -muß man da zweifelnd fragen. Na das Residenztheater sah ja dann seinen Mißgriff ein und ließ Thunis nicht mehr austreten. War es aber überhaupt nötig gewesen! Dresdens Theater ge nießen, einen guten Ruf. Man sollte ihn nicht mit solchen Mitteln MterM . .. - . April macht«, wie er's will. Doch nein, lieber nicht vom Aprilwetter reden. Die Fußballenthusiasten scheeren sich ja auch den Teufel drum. Das erlebte man wieder am Sonn- § tag im Kampf Süddeutschland gegen Mitteldeutschland im Ostragehege. Obwohl am Vormittag der April alles grau in grau malte, waren doch schon um Mittag an die 6000 erwartungsvoller Zuschauer zur Stelle. Mit Wintermantel, Regenschirm und Stullenpaketen. Um 4 Uhr, zu Beginn des Kampfes, aber waren etwa 30,000 Menschen auf den Tribünen und Zuschauerrängen. Und da brach die Sonne aus den Wolken und — Mitteldeutschland verlor nach langen harten Kämpfen den Pokal. 2n Dresden besitzt der Fußball- spart einen breiten Boden. Seine großen Spiele find öfsent ! liches Ereignis. Alles ist da vertreten, höchste Behörden, Spitzen des DFB. von weit und breit, Reichswehr und Polizei, Schauspiel und Oper, Industrie und Handel, kurz alle Beoölkerungskreise. Da stört kein Wetter. Das Sport fieber erwärmt. Und da gibts auch mal einen kleinen Krach. Man johlt und pfeift aus der Zuschauermenge. Ae bissel Gaudi muß doch dabei sein ... i Da« ist nicht nur beim Sport so. Der „edle" Sänger i Thufils, der aus Sachsen wegen seiner abfälligen Aeußerun-' gen über die Deutschen, die er „deutsche Schweine" genannt haben soll, ausgewiesen worden war, kehrte mit Erlaubnis des Sächs. Ministeriums aber gegen den Willen der Polizei — übrigens auch ein Beweis für uneinheitliches Handeln, ein wichtiger Wendepunkt im Leben. In Dresden traten diesmal rund 7200 Kinder den denkwürdigen ersten Gang zur Schule an. Etwa 600 mehr als im vorigen Jahre waren es, denn die Zahl der schulpflichtig werdenden Kinder - ist wieder im Steigen begriffen. Ein solcher Sprung wie von 1925 zu 1926 — von 4000 auf 9000 Zugänge — i ist es allerdings nicht, dafür wird aber für die beiden nächsten Jahre mit einem weiteren leichten Steigen der Schulanfänger Theaterplatz rechnen. , Also Dresden ist Theaterstadt, aber mit solchen Mitteln, wie Refidenztheater — Thunis, hebt man sein Ansehen nicht. Weg mit solchen lästigen Ausländern, denen wohl deutsches Geld gut ist, aber das Deutschtum mit Füßen treten. Wir haben genug deutsche Schauspieler. In andern Ländern läßt man sich so etwas auch nicht gefallen. Doch das ists eben: Wir habsn z. B. auch ein Planetarium. Aber es muß wohl bald schließen, weil fich die Menschheit so wenig sür Sterne am Himmelszelt interessiert, dafür aber mehr für ausländische „Sterne" aus der Film- und Theaterwelt. Doch laßt uns lieber schweigen davon. Im April war bekanntlich Schulanfang. Das ist immer maßgebenden Städten in der Gliederung von Einwohnerzahl —e. Dresden, 23. April 1931. und verfügbarer Menge der Theaterplätze den ersten Rang gerechnet. Nachwirkungen des Krieges sind es, die sich in diesen Zahlenunterschieden bemerkbar machen. Da die Zahl der Schulentlassenen weit hinter dem Zugang zurücksteht, ist somit nun die Gesamtzahl der Dresdner Volk- und Hilft- schüler wieder gestiegen, um rund 1800 gegen 1930. Sir dürste gegenwärtig etwa 52,200 betragen, eine Zahl, die aber noch ganz wesentlich niedriger ist al« die Schülerzahl - vor dem Kriege. 1910 belief sie fich auf 75,000; sie war schon 1920 infolge des Geburtenrückganges auf 60,000 zurück gegangen, um 1925 mit 48,000 ihren tiefsten Stand zu er- i reichen. Die Zahl der Knaben und Mädchen ist etwa gleich, wenn auch ein geringe« Ueberwiegen der Knaben besonders in den letzten Jahren sestzustellen ist. 1930 z. B. standen (rund gerechnet) 25,600 Knaben 24,500 Mädchen gegenüber 92 Volks- und Hilfsschulen find in Dresden nötig, um diese Mafien von Kindern aufzunehmen. Die größte ist die 34- > Volksschule in Cotta. 1400 Kinder in 41 Klassen zählt sie , Die kleinste der Volksschulen im Stadtgebiete Dresden ist die 61. in Rochwitz, 166 Kinder zählt sie. Ansonsten geht in Dresden das Leben seinen geruhigen - Gang. Man begeht im Zeichen der Polizeistunde feste und lustig „lange Nacht", hält noch immer Modenschauen ab (z» einer hatte man sogar Miß Germany aus Berlin herbeige' rufen, eine hübsche blonde Thüringerin), und man trinst gemächlich sein Dunkles oder Helles, wenn man das nötige Kleingeld dazu hat. Unsre Stadtverordneten lehnen nach wie vor die Verdoppelung der „gemeenen" Biersteuer ab, während der Rat noch immer darauf besteht. Einigungsvel' Handlungen blieben erfolglos. Nun wird man die Gemeinde- kammer anrufen. Und was da herauskommt, kann man sich nach früheren Fällen schon vorstellen: Bürger zahle, laß dichs nicht verdrießen, wenn dein Debbchen nächstens ä bifiel mehr i kostet! Aber sonst geht» in den Sitzungen unsrer Stadtväter j etwas ruhiger zu. Doch wir wollen den Teufel nicht a» die Wand malen. Die Bäcker fangen auch schon an, Brotpreis aufzuschlagen. Dagegen wollen die Stadtverord' neten gern eine Verbilligung des Ausstellungsbesuches, be- sonders für Arbeitslose und Fürsorgeunterstützte. Die Elm trittspreise find an und sür fich gegen das Vorjahr sch"" ermäßigt. . Es bleibt uns nun nichts andres übrig, al« vertrauens»"" in die Zukunft zu blicken. Wenn nur bloß der Fröhlig auch wirklich einkehren möchte. Als ich vor nunmehr Jahren, in den Apriltagen des Jahres 1906, nach beinah 14jährigen Wirkens in Kiel, in die Heimat zurückkehrte, u» hier begann „Dresdner Briefe" zu schreiben (also auch Jubiläum!), da stand das ganze Elbtal schon in schönst Boomblut. Und heute, noch keine Spur davon. herab um e res 6 in eil «eite weite ichobi nnen Wind !ora i ab. ü umhe knickt Ausb nunn in de leihet Par Nesey lum t Menst »enge zeugt! aus d Mit d übere unter schirn stürze Schab könnt Flieg dieH 1 Der e Tonn Pom wege> starte Minu Ttreö 175 5 1 das haml auf d verfch damp H. A gesun habe die !I .Call gesun don aus,! Das gefüll zusan das f sind > «ine wurd Dam; düng- L mend vom des i rennt «odr schlaf Tunt beson ball-! Berb slikt schen über Wied ternc Spor von land, Trie- 108 l M de land- daß brack letzt gegei eine Aiar- erhal zeitig anseh