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Schönburger Tageblatt der Standesamtsbezirke Altwaldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba» Rr. 149 Dienstag, den 30. Jnnl 1931 Riesenbrand auf der Kolonialausftellung in Paris ungen zwischen der erung außerordent- lich. Das gemeinsame Merkmal aller dieser Schuldverpflich- - des Kreditgebenden und der Regierung des kreditneh menden Staates besteht. Die kommerzielle Auslandsver- Huldung fällt also nicht unter den Begriff der interalliier- Reichspräsident von Hindenburg nahm in Lyck an einem RegtmeutSappell teil. ne zurück. Nonen Nord- >eutsch- großen tionale spielt ' Iaht Landet c oder , Wert n. Der findet rmfaßt lrozent in der n den !orwie- er Ge- > )ukte 1 Mil- Nonen ! >ch den machen 1 eflü> pa mit ! hr von > rgeben. ! entfällt r allein Belgien macht Vorbehalte. Das Brüsseler „Vingtiöme Siscle" will wissen, daß die Antwort Belgiens aus Hoovers Vorschlag, die am Montag vom Ministerrat beschlossen wird, zum Ausdruck bringen wird, daß Belgien dem edlen Gedanken, der Hoovers Ini tiative zugrunde lag, huldige. Sie wird aber auch Vor behalte hinsichtlich der Sonderstellung Belgiens in der Repa rationsfrage enthalten. politische Rundschau. Deutsches Reich. Auf ein Schreiben des Vorstandes der Reichstagssraktion der SPD. an den Reichskanzler, in dem um die alsbaldige Einleitung von Verhandlungen über die Abänderung der Notverordnung er» * Zo Millionen Franken Schaden. Paris, 29. Juni. Der Schaden, der durch den Riesen brand des holländischen Pavillons auf der Kolonialausstellung entstanden ist, wird vom Prüfungsausschuß auf mindestens 50 Millionen Franken beziffert. 2m letzten Augenblick haben sich noch etwa 50 Tänzer und Tänzerinnen aus dem brennen den Gebäude gerettet. Kaum hatte der letzte Mann das Haus verlassen, als dieses zusammenbrach. Washington erwartet baldige Einigung Washington, 29. Juni. Unterstaatssekretär Castle deutete in einer Pressekon ferenz an, daß man erwarte, Anfang der Woche zu einer Einigung mit Frankreich zu kommen. Als Grundlage der Einigung bezeichnete er den Vorschlag Hoovers „Deutsch land für den Zeitraum eines Jahres tatsächlich von allen raut' ! nkra".! Sch< er, eg ' ä d e lerrM, nd < ericht^ r steht Stell« nahi» er G? if Eng' Da de« id un» ist, ««' enüb«« «la« a mehl er an« ) < setrank festig e W>' ch, di« >a zA der gesetzt mts^ -es M -er 3*' 53. Jahrgang. —im—-mm—mim ^1 Am Falle höherer Gewalt, Krieg. Streik, Aussperrung, Moscht»«» »auch, Störungen im Betrieb der Druckerei oder unserer Lieser«, ha» der Bezieher keinen Anspruch aus Erhalt der Zeitung »d« Rückzahlung de« vezuagpreise«. Für Richtigkeit der durch Fern sprecher aufgegebeneu Anzeige» übernehmen wir kein« Vewühu Hauptgläubiger der interalliierten Schulden." Selbstver- »ändlich haben während des Krieges und nach dem Krieg Noch kleinere Mächte, die zum Teil reparationsberechtigt sind, zum Teil nicht, ähnliche Kreditoperationen durchge- lührt, so beispielsweise Canada, das den Belgiern, den uranzosen, den Rumänen und den Griechen Kredite gab, «benso haben die Australier den Rumänen einen Kredit eingeräumt, und von den nichtreparationsberechtigten Gläubigern sind vor allem die Niederländer, die skandina- Mchen Mächte und die Schweiz zu nennen. Sie müssen der Vollständigkeit halber erwähnt werden; die entsprechenden Aeträge sind jedoch in den Außenzahlungen, die für die Zerteilung der Summen des Poung - Planes maßgebend waren, nicht berücksichtigt. Üeber Kapital und Wirtschaft sprachen aus der Banlier- tagung in Berlin Reichskanzler Brüning und RetchSbaok- Präsidevt Lnther. In einer Antwort Brünings an die sozialdemokratische Partei wird gesagt, daß die Reichsregiernng zweckmätzi- grn Aenderuvgen der Notverordnung keinerlei Hindernisse tu den Weg stellen werde. Der LohnschtedSsprnch für die sächsische Metallindustrie wurde für verbindlich erklärt. Nach ILstüudtger Debatte genehmigte die französische Kammer die Antwortnote Lavals an den amerikaatscheu Präsidenten. Das Franevwahlrecht wvrde im französische» Senat abs gelehnt. Infolge von Sparmaßnahme« hat das polnische Kabi nett die Auflösung von drei Ministerien angeordnet. In Spanten sind schwere Unruhen ansgebrochen. In der Ukraine werden 19 Kirche« und 4 Synagogen geschlossen. Das balgarische Kabinett ist zurückgetrete«. In den Bereinigten Staaten wurden 75 Personen durch Httzschlag getötet. Zwischen Bolivien juvd Paraguay ist wieder einmal die KrtegSmögltchkeit in bedrohliche Nähe gerückt. 'Waldenburg, 29. Juni 1931. Durch den Hooverschen Vorschlag eines Reparations feierjahres -erhält die Frage der Verknüpfung der Repa rationen mit den interalliierten Kriegsschulden und Wie- ! deraufbaudarlehen erneutes Interesse. Die interalliierten Kriegsschulden sind entstanden, als die alliierten und asso- ! ziierten Hauptmächte ihren kapitalschwächeren Bundesge nossen Kredite zur Beschaffung von Kriegsmaterial und Rohstoffen gewährten. In der Nachkriegszeit kamen noch Kredite für den Wiederaufbau in den zerstörten Gebieten, sowie gewisse Sonderkredite hinzu, zu denen etwa die bri tischen Reparationskredite an Rumänien, Polen, die Tsche choslowakei, Litauen und Lettland, sowie die Materialkre- ! dite Großbritanniens an Griechenland, Lettland und Est land gehören. Für den englischen Etat haben selbstver- ! stündlich die Kolonialkredite, vor allem an Australien, die- elbe Bedeutung, wie die zuerst genannten. Als Gläubiger der interalliierten Schulden treten zum Beginn des Welt krieges nur Großbritannien und Frankreich auf als die beiden kapitalkräftigen Alliierten. Die Mittel für diese Kre- ! dite wurden zum Teil aus inneren Anleihen, zum Teil aber auch aus Anleihen gewonnen, die bei einem dritten Staat, vor allem bei den Vereinigten Staaten von Amerika als Einzel- oder Kollektivkredite mit solidarischer Haftung beider Mächte ausgenommen wurden. ten Schulden, er ersaßt ausschließlich die sogenannte poli tische Verschuldung. Daß auch im Falle der politischen Ver schuldung der kreditgewührende Staat in den meisten Fällen den überwiegenden Teil der für den Kredit erfor derlichen Mittel durch die Auflegung von inneren Anleihen beschafft hat, beeinträchtigt den politischen Charakter dieser Schulden nicht. Wohl aber besteht infolgedessen bei den meisten interalliierten Schulden die Möglichkeit, die For derungen eines Staates oder Teilbeträge mit Hilfe der in den meisten derartigen Abkommen enthaltenen Kommerzia lisierungsklausel durch Auflegung marktgängiger Schulden titel in Forderungen von Einzelpersonen umzuwandeln. Mit anderen Worten: Die meisten Fundierungsabkommen der interallierten Schulden enthalten bereits die Möglich keit, diese Schulden in private Schulden umzuwandeln. Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hat in seiner Botschaft deutlich erkennen lassen, daß auch im gegenwärtigen Stadium der Entwicklung die Vereinigten Staaten von Amerika eine unmittelbare Beziehung zwischen dem Schuldendienst der alliierten Schulden an Amerika und den Reparationsforderungen an Deutschland nicht an erkennen. Die Vereinigten Staaten haben trotz aller Bemühun gen der Alliierten, Bemühungen, die unmittelbar nach Ende des Weltkrieges einsetzten, stets abgelehnt, eine solche völkerrechtliche Verknüpfung zuzulassen. Tatsächlich besteht natürlich diese Verknüpfung genau so wie beispielsweise das oben erwähnte Verhältnis des Kreditnehmers bei den in teralliierten Schulden zu den Zeichnern der für die Durch führung des interalliierten Kredits notwendigen inneren Anleihe des Gläubigers zwar nicht juristisch aber doch prak tisch vorhanden ist. Entsprechend ist auch bei der Neurege lung der Reparakionsverpflichtungen Deutschlands im Poungplan so verfahren worden, daß die Nettozahlungs verpflichtungen der einzelnen reparationsberechtigten Staa ten d. h. der Saldo von Ausgaben an interalliierte Gläu biger und Einnahmen von interalliierten Schuldnern in erfter Linie maßgebend wurde für die Höhe der deutschen Annuitäten, von denen ein bestimmter Teil, nämlich die als Außenzahlungen bezeichneten Teilbeträge, zur Deckung dieser Nettozahlungsverpflichtungen jener Länder dienen sollten. Diese Art der Verknüpfung hätte beispielsweise be wirkt, daß ein amerikanisches Moratorium an die Eng länder sich in gewissem Sinne automatisch auf unsere Ver pflichtungen auswirkt und zwar viel stärker auswirkt als ein entsprechendes Moratorium an Frankreich, weil das Verhältnis der Nettoauszahlungen bei den verschiedenen Mächten ganz verschieden ist. Der Hoooersche Plan fällt insofern aus dem Rahmen heraus, als er ganz generell für die Welt ein Moratorium vorschlägt, dessen Annahme für uns eine Einstellung nicht nur der Außenzahlungen, sondern auch der Wiederaufbau summen zur Folge hat. Braud auf der Pariser Kolonialausstellung Der holländische Pavillon zerstört Paris, 29. Juni. Aus der Internationalen kolonialausslellung ist im hol ländischen Pavillon Feuer ausgebrochen, durch das die hol ländische Ausstellung, wie es scheint, säst vollständig vernich tet wurde. Das Feuer soll durch Kurzschluß entstanden sein. Wan schätzt den Verlust aus mehr als eine halbe Million Gul den. Sollten die meisten der Ausstellungsobjekte mitverbrannt sein, dann würde der Schaden überhauvt unschätzbar sein, da es sich um Ausstellungsstücke handelt, die die hol ländische Regierung seil vielen Jahrzehnten angesammelt hatte. Anzeigen bis vorm. 9 Ahr am Ausgabetag erbet«. Ausgabe nachmittags 'j»Z Ahr in der Geschäfts stelle in Waldenburg Sa., Altenburgerstr. ZL- Erfüllungsort Waldenburg. Filiale« bei Lern» Otto Förster; in Callenberg bei Lern, Fried«. Lermann Richter; in LangenchurSdorf bei Lern» Lermann Esche; in Wolkenburg bei Lerrn Linus VAsderhair^ Langenleuba-Oberhat«, LangenchurSdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheia». Eine entscheidende Rolle spielen aber die Vereinigten ! Staaten in diesen Finanzbeziehungen erst seit ihrem Ein- m,,. tritt in den Weltkrieg, den 6. April 1917. Von da ab nahm , Regierung der Union die Finanzierung des Krieges in icke»«" Hand und führte eine großzügige Anleihepolitik durch, f dab«' , vornherein nicht aus den Krieg beschränkt war, / ändern die Nachkriegszeit mit in den Bereich der Kredit- Maßnahmen einbezog. So wurden die Vereinigten Staaten Paris, 29. Juni. Sonnabendnachmitlag um 3,15 Uhr haben die angekün digten französisch-amerikanischen Besprechungen im französi schen Innenministerium begonnen, an denen der amerika nische Schatzsekretär Mellon, der amerikanische Botschaf ter L d a e. Ministervräiident Laval. Außenminister Bri and, Finanzminister Flandin und Unterstaatssekretär für wirtschaftliche Fragen, Francois Poncet, teilnahmen. Die Besprechungen wurden um 18 Uhr abgebrochen und sol len am Montag sortgesetzt werden. Ministerpräsident Laval hatte vor Beginn der franzö sisch-amerikanischen Besprechungen eine Unterredung mit Senator Caillaux, der im Jahre 1925 die Verhandlun gen über die Regelung der französischen Schulden bei den Vereinigten Staaten in Washington geführt hatte. Die Unterredung mit Botschafter o. Hoesch Ministerpräsident Laval empfing Sonnabendabend im Beisein von Außenminister Briand und Unterstaatssekretär für Volkswirtschaft, Francois Poncet, den deutschen Bot» schaster von Hoesch. Die Unterredung galt dem Morato- riumsvorschlag des amerikanischen Präsidenten Hoover und den damit zusammenhängenden Fragen. Der französische Ministerpräsident hak dem deutschen Botschafter offiziell mitgeteilt, daß die fränzösische Regierung den Besuch der deutschen Minister in Paris aufrichtig begrü ßen würde. Der Zeitpunkt des Besuches bleibt späterer Ver einbarung Vorbehalten. Politisches FrühftM in Paris Finanzminister Flandin veranstaltete Sonntagmittag zu Ehren des amerikanischen Schatzsekretärs Mellon ein Frühstück, zu dem auch der Gouverneur der Bant von Frank reich, Moret, der Gouverneur der Banque de Paris, Moreau, und der Direktor der Societe Generale, Simon, geladen wa ren. Wie die Agentur Havas berichtet, ist dabei in allgemei ner Weise über den Moratoriumsoorschlag Hoovers gespro chen worden. Außerdem seien die Wirtschafts- und Finanz lage Frankreichs erörtert worden sowie die Rückwirkungen, Vie die Durchführung der amerikanischen Anregung haben könnten, falls eine Einigung aus Grund der vom Minister präsidenten Laval entwickelten These bis zum 1. Juli erzielt werde. _ unS Walöenburger Anzeiger Diese« Blatt e»1HLU die amtliche» Bekanntmachungen de« Amtsgerichts «nd des StadtratS -» Waldenburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatliche, städtische m Vemeinde-Behörde» ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich fllr Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen, mit,Nr» »«* SSchsUch«» Ml» »r« Drusch,n ZeiMng»v«rlegn.Dcriin« t«. v.) — Derlagtort Waldenburg Sachse». »md Offertenaebühr 20 R.-Psä, Rabatt nach Uaeis. Schwieriger Sa- (Tabellen) mit Aufschlag. GeMMdU MM. G-ensprech e« Nr » -»«MeklmM ÜMt Lrlpgl-«r.1E. 1 M «tt», Mal« Waldenburg. Stadt,! WMM» -»m» >">- bet pünktlicher Za» «dm»«»», der MrchlmoAwatrü,« «tri Zugleich wett verbrettet in de« Ortschaft«» ege' Gr< ZilNe , Das gemeinsame Merkmal aller dieser Schuldverpflich- >hl. Bsigen ist die Verschuldung von Staat zu Staat in dem te E",. ^Mne, daß ein Rechtsverhältnis nur zwischen der Regie- >n Lasten zu befreien". Der Unterstaatssekretär begrüßte den Verlauf der Abstimmung in der französischen Kammer, da dieser Veranlassung zu einer sehr optimistischen Beurteilung der Lage gäbe. Auf Grund der Abstimmung, erklärte der Unterstaatssekretär, wisse die Welt jetzt, daß die französische Regierung in ihren Bemühungen um eine Erleichterung der Lage Deutschlands von der überwältigenden Mehrheit des französischen Parlaments gestützt werde. Das Parlament habe der Regierung das Vertrauen ausgesprochen, diese also nicht in ihrer Absicht desavouiert, Deutschland entgegenzu kommen, wie man in verschiedenen Kre sen befürchtet habe. Diese Gewißheit erleichtere die Verhand amerikanischen und der französischen Reg