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Sächsische Volkszeitung : 09.04.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192104096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-04
- Tag 1921-04-09
-
Monat
1921-04
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.04.1921
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Sarnulend den 8. Lpril 1621 «.Sächsische Volksbote" und die Deutschnationale Partei eS wün- scheu, kann nochmals das im Einzelnen nachgewiesen werden. Ich mochte es aber beule mit dieser Aufklärung sein Bewenden sein lassen und überlaste das Urteil des Vorgehen» der Dentschnationalen Partei bezw. des Organes des LandeSverban» des Sachse» der Dentschnationalen Partei der Oeffentlichkeit und der Wählerschaft. Vielleicht äußert sich aber an» diesem Anlast nun auch die Deutsch nationale Partei, weshalb am Mittwoch bei der Abstimmung über die Anträge zu Kapitel 63 (Bewilligung des Bet.rages von 17 Millionen Mark für die evangelische Landeskirche) zwei ibrer Mitglieder gefehlt haben. Wären di» beiden Mitglieder dagewesen. dann wäre der Antrag bei Stimmengleich heit angenommen worden. So wurde die Einstellung diese» Be trages von 17 Millionen sür die evangelische Landeskirche al» etatmäßige Leistung des Staate» mit 46 gegen 44 Stimmen und der zweite Antrag, dann wenigstens das Darlehn an die evangelische Landeskirche unverzinslich zu gewähren, mit der selben Ctimmenzahl abgelehnt. Jedenfalls ist die Art und Weise, wie die Dcutschnationale Partei die verschobene Abstimmung der Erwerbslosenanträge agitatorisch ausnuht — trotzdem ihr die Gründe bekannt waren — bezeichnend für den Geist, der heute in der Deutschuationalen Partei vorherrschend ist. Das Charakteristische liegt darin, daß selbst ein solcher Vorgang benrcht wird, in dieser Zeit andere bürgerliche Parteien zu verdächtigen, nur um damit deutsch nationale parteipolitische Geschäfte zu machen. Dresden, den 8. April 1821. Paul Heßlein, Mitglied des sächsischen Landtages. Aus der Vorgeschichte zum Thronfosgermord (Eigener Drahtbericht der «Sachs. Vol t Sz e i tg.") Neubork, 9. Avril. Der amerikanische Senator Philipp Francis veröffentlicht im „Neuyork Herold" eine Ac.stkelreihe über die Situation des Weltkrieges. Es heißt darin: Am 15. März 191*4 erhielt daS „Neue Politische Volksblatt" in Ofenpest ein Telegramm aus London, da? zwar damals kein großes Auf sehen erregte, aber von den Historikern der Weltgeschichte als eines der charakteristischsten Dokumente für das Entstehen deS Weltkrieges beirachiet werden muß. Das Telegramm tagt, daß der serbische Kronprinz in London, wo er nach seinem Aufent halt in Petersburg eingelroffen war, betrunken in der Gesell schaft anderer Trunkenbolde sich rühmte, daß er soeben mit Sasonvw einen Anschlag auf den österreichischen Thronfolger Erzherzog Ferdinand beschlossen habe, wenn dieser seine beab sichtigte Reise nach Bosnien und der Herzegowina ansführen wollte. Der Kronprinz saaie, beide waren davon überzeugt, daß dieser Mord den Krieg zwischen Serbien und Oesterreich-Nngarn entfesseln würde. Die Intervention Rußlands würde automa tisch folgen und die unvermeidliche weitere Folge würde sein, daß Deutschland seinen Bundesgenossen Oesterreich-Nngarn un terstützen würde, ebenso wie Frankreich seinen Bundesgenossen Rußland. Das ..Reue Politische Volksblatt" emvfing diese De pesche am 15. März 1914 und zwölf Wochen spater unternahm Erzherzog Ferdinand seine Reise, ans der er ermordet wurde, genau so, wie es der betrunkene Serbenkronprinz vorausgesagt hatte. In der kurzen Zeit der Vorbereitung zum Morde wurde, wie die seht veröffentlichten Dokumente beweisen, rus sische Truvven im geheimen aus Sibirien nach Europa über- eführt und die Regimenter des europäischen Rußland mobili- ert. während der deutsche politische Dienst nur sehr ungenau Nachrichten erbalten haben dürste. Es ist möalich, daß die eng lische Regierung von der Verschwörung in Petersburg in Nn- gewilcheit gelassen wurde, doch aibt eS viele Anzeichen, die keinen Zweifel darüber lasten, daß die französische Regierung genau unterrichtet war, daß die Falle, In bi» die Ze»<r,rlmö-sttc geführt wurde», im Anfang deS Sommers 1914 zuklavpen sollte. Tie Seeschäden Varia, 8. Avril. D'e Revarallonskommilslan bat die münd lichen Erklärungen der deutschen Rrgierung über die Festsetzung der Sce'ch"den e»t"eaenaenommen. Die deutschen Delegierten haben folgend,i Swn'vun't vertreten: ! 1 D-"«schland ist nicht verpachtet, Entschädigung für versenkte Handelssch ff''U leisten, wenn ste für militärische oder morst'me Zwecke den Dienststellen des Heere» oder der Marine einer alliierten oder assosiicrtcn Macht zur Verfügung oder unter ihren Befehl gestellt Karen 2. Der Wert der unter folgende vte» ffategorstn fallenden EchWladunpen darf Deutschland nicht in Rechnung gestellt werden: sh lür Ladungen, die nach ihrer Beschaffenheit ausschließlich für Kriegsrweckr best mwt waren: d) stir Ladungen, die der Arm« oder Kriegsmarine ongebörten; ol für Ladunaen, die mit der Verproviantierung der Armee oder Marine b-aufrogt waren; ä) deS Teiles der Ladunaen, die für eine der alliierten o^er «flottierten Mächte bestimm' und von einer Eskorte überwacht wurden, der für Re militärische Verprrovwnsieruna vv'aekeben war. 8. Drntschland kann ans Gründen der BlNIpkeit und des inter» national,« Rcchu» nicht verpachtet werden, Entichädigung für Schiffe »u leisten, die zu Anlano des Kriege? in t»n Hälen der Alliierten besch'aanahmt oder ans offener See occhrrten oder durch Priiemirterle «ingezogen wurden, wenn diese Schilfe, ncchder» sie in den Dienst der die Bcichlagna'^me aurspreche, d n Regierung «stellt worden waren, von Deutschland im Verlau e des Kriege« versenkt worden find- 4 ») Deutschland ist nicht ersotzvstichllg sür irgendein alliierte» Schiff, das während de» Kriege» durch normale Seegefahren verloren gegangen ist; b) e» ist für ein gechartertes Schiss nur dann ersahpfl chtig, Venn ihm bewiesen werden kann, daß e» sür seinen Verirrst verant wortlich ist. 5. Wegen der Schätzung der Schiffe und Ladungen, die Deutsch land in Rechnung gestellt werden, sind di« deutschen Vertreter der Austastung: s) daß die Ladungen nach dem Preise berechnet werde« müssen, den idr letzter Eigentümer dafür bezahlt hat, einschließlich aller Kosten der Verfrachtung»- und Versicherungsprämien; d) daß der sür verloren gegangene Sch ffe «inzustellende Wert dem Werte am Tage ihre» Verluste» enttprechen muß, dessen Wert aber ,n feinem Falle der. Herblllunglprei» übersteigen darf. Die Rcpara ontkommisfion ist in die Prüfung dreier Fraeeu «ingetreten und wird darüber in Kürze endgültige Enstcheidung ttcffeu. Da» deutsche Eigentum tu Jndie« Berlin, 8. Apr l. Die deutsch« und die britische Regierung halten bekanntlich am 81. Dezember 1v->6 e n Abkcnnnen über die Durchführung de» Art. 267 deS FricdenSvcrtrogeS von Versailles geschlossen, in dem sich die britische Regierung u. a. bereit ertlärte, da» sogenannte klein« deutsche Eigentum in gewissem Um fange sreizugeben. Entsprechend einem Borbchalt im Schluß- proiololl zum genauten Abkommen hat die brräsche Regierung nun mehr mitgetrilt, daß auch Indien dem Abkommen bergetretcn sei. Svdesuobv msa Odorkörmar rwch Kilt»», 8«it ^»drrvdutao davLdrt, wiiä »btüdravä. Origioul-kaobuog;. Sosturavaark« »Obarkvritar Leitei*. prompter Vamaoä osob 757 Sokmui-kpottiak^ »mit» » umi 4. Söchfffch, «oII,,s«uAg Der englische Silwik (Eigener Drahtbericht der .Sächs. volkikzettg.*) London, S. April. Der gestern von den Tcansportarbeilem und Eisenbahnern gefaßte B schluß, t« den Sympathiestreik zu treten, gilt für dr» sehr walrscheinltchen Fall. daß e»,«keine« Verhandlungen »wischen den Grubenarbeitern und Len Grubenbesitzer« mehr kommt. England wird also, wenn die Regierung n cht «ährend der nächsten 4s Stunden noch einen Rückzug anlritt, den Riesen- stretk de» Dreiverbände» in den nächsten Taaen ausbreqm sehen. Lloyd Georg« tetlle im Unterhaus« mit. daß «,n Der» such, die Unterhandlungen wieder aufnebmen zu lassen, ge scheitert s«t. Er erklärt, die Politik d«» Grubenarbetterou»« schusse», dteGruben einfach »«ruinieren, werde für die Gruben arbeiter sehr verhängnisvoll und für di« Nation ein, Kata strophe sein. Deshalb soll den Freiwilligen au»reichend«r Schutz gewährt we'den. London, 8. April. Lloyd George teilt« im Unterhaus« mit. daß er an Freiwille appellier« zur Bedienung der wichtigsten Verkehrsmittel und zur Einreibung als Spezialkonstabler für die Schaffung einer besonderen Notstandspolizei. Auch sei es nötig, Reserven von Heer und Flotte zu den Fahnen eiu- zuberusen. Eine geinemsame Versammlung der Exelutivausschnsse der Eisenbahner und der Trnvsportcn beiter hat bekanntgegeben, daß der bolle Streik des Dreibünde» am Dienstag um Mitternacht beginnen soll, wenn, nicht die Verhandlungen zwischen den Berg arbeitern und den BergwerkSbcsitzern wieder ausgenommen werde». Die gesamte Sbendpresse steht unter dem Eindruck der ernsten, durch den Beschluß der Eisenbahner und Transportarbeiter geschaffenen Lage. Die Vertreter der Bergabeiter ent chieden sich dahin, daß Lloyd Georges Bedingungen, die Sicherung der Bergwerke müsse der erste Gegenstand einer Erörterung sein, einer Konferenz mit den Bergwerksbesitzern im Wege stünden. Die Vertreter setzten sich sofort mit anderen Mitgliedern des Arbeiter-Dreibundes wegen eine» gemeinsamen Vorgehens in Verbindung. Lloyd George erklärte im Unterhaus, die Nation sehe zum erstenmal dem Versuch eine« ZwaugS durch Zerstörung ihrer Hilfsquellen entgegen. Große organisierte Körperschaften der Bergarbeiter verhinderten durch Drohung und Gewalt die Pumparbeiren in den Gruben. Die Re gierung sei entschlossen, die Freiwilligen zu ichützen. Sie werde von allen Hilssmitteln der Allgemeinheit Gebrauch machen. Die Statistik des Handelsamts für den Monat März weist gegenüber dem Vorjahr einen tiefen Niedergang im englischen Handel auf. Die Einiuhr im März 1621 betrug 93 741654 Plund Srerling und das bedeutet im Vergleich zum März 1620 eine Verminderung um 82 825425 Pfund Sterling. Die Aus nljr im Mürz 1621 belief sich auf 6680866t Psuud Sterling, verglich.» mit dem März 1620 eine Abnahme um 863304,0 Pfund Sterling. Besonders groß ist die Abnahme der Kohlencmsfuhr. Sre betrug im März 1621 4800000 Pfund, verglichen mit dem März 1620 eine Verminderung um K Millionen Pfund Slerling. Auch der übr ge Handel weist eine Verminderung auf. Mobilisierung (Eigener Draht der: cht der .Sachs. iSol!szett«,g*) London, S. April. Der Kön g bat ein Tel ei unterzeichnet, da» in Sln etracht de« cnt'chloffenen Wesend der Eiünbahner und Transportarbeiter die Reserven des Landheercs und der Marine mobilisiert. Gewalt London, 8. April. Der Pariser Berichterstatter der „West- ussnster Gazctb-" schnitzt in einem Vorzeichen einer Kata strophe in Europa übcrichricbcnen Artikel: Die größtmbrliche Aufmerksamkeit müßte den zahlreichen Anzeichen der kommenden Krise in Europa zugewendct werden, die weit ernster lein werde, als irgend eine andere, die man seit dem Kriege drirchocmacht habe. Furchtbare Entscheidungen würden in kurzer Zcit getroffen werden müssen. Lloyd George habe der Ar Wendung von Strafmaß« nahmen aepeir Deutschland ziigcstimmt und dadurch endgültig die Politik Frankreichs und zweifellos auch die England» orientiert auf einem Wege, auf dem eS jetzt kein Zurück mehr gäbe. Der Beschluß, Düsseldorf zu besetzen, sei der Beginn einer neuen Politik gewesen, die mcht leicht verlassen werden könnte, sondern weiter und weiter gehen müsse' In gewissen Kreiscn lei eS e>n offene» Geheimnis, daß die militärischen und finanziellen Operationen gegen Deutschland nur den ersten Schritt in einem groben, wenn auch vagem Pro blem bedeuten. Je weiter Frankreich und England auf diesem Wege fortichritten, um io writer würden sie verpflichtet sein, zu geben. Die nackle Wahrheit sei, daß eine neue und furchtbare Epoche begonnen habe, denn Briand» Methode sei die M.thode der Gewalt. Frankreich verlasse sich auf die volle Unterstützung England» bei lernen Forderungen an Deutschland. England habe sich zu einer bestimmten Politik verpflichtet und könne F ankrelch jetzt nicht verlassen. Die Aussicht auf Verhinderung eine» tieferen Sprunge» in unbckannte Gefahren aufeinander folgender unbeschränkter Etra Maßnahmen, erscheine hoffnungslos. Der Berichtest»«« bält die letzte Rede Briand» für äußerst wichtig, da sie io unzweideuttg sei und die fast einstimmige Unterstützung de» Parlament» gesunden bade. Als Briand sein Amt antra:, sei er in einer äußerst schwachen Lage gewesen, jetzt sei seine Stellung äußerst stark- In Franlr ich sei man der Ansicht, durch Gewaltanwendung gegen die deulschen Küpt- talisten würde man sie zwingen, einen Teil ihre? Reichtums abzrttrelen. Paris, 8. April. Wieder Temps mitteilt, hat die Vereinigung d-r franzöfi'chen Kanslcute und Jndustri Herr im Rheinland in zwei Versammlungen Wünsche geäußert, die sie dem sranzösischen Parla ment übermitteln will. Vor allen Dingen errrnnert die Bereinigung an die ungünstige Lage, die durch die bOprozrntigr Abgabe vom Kunst und Wissenschaft --- Philharmonische« Orchester. Die Kapelle de» Verdienst- vollen Max Feie reit ist seit 1. Avril mit dem Philharmonischen Orchester verschmolzen worden und diese» verfügt nun über eine statt liche Siinstlerichar, di« imstande sein wird, selbst die größten Auf gaben ohne Verstärkung zu Lbernehm-n. Feieret» selbst wurde al» zweiter Dirigent dem Oichrsh r vervstchtet- In dieser neuen Eigen schaft stellte er sich am Mittwoch im Bo lkssiufonie konzert vor. Es war kein Debüt, denn der Künstler, ein Schüler Kurt Str legier», ist nicht nur a'S t-mp ramentvoller Militär-Musikmeister bestens bekannt, sein bedeutende» Können trieb ihn vielmehr iebon trüber zu Konzertveraustaltungen von Höhen m Kr nstwert. Die Phil- harmoniker haben mit Feiereis keine üble Akquisition gemacht. Die Liißcrst schwungvolle, von feinstem Muflkergeist b stelle Aufführung der volkstümlichen .Ländlichen S ttonie* GoldmarckS, die blitzsauber, gewandte Wiedergabe de« italteniichen Cap, ccioS von Ticha kowSkt und P. Cornelius' mit Humor erfaßte Barbier»Ouvertüre bewiesen da» schlagend, wenn e» solchen Biweries überhaupt bedurft hätte. Dazu sang Plaickrke die berühmte Herling. Arie und bei etwas zu lautem Orchester PfitzrrerS »Klage*. Natürlich sang er Vollendet ichön. — Lustiger Pbend von Willi Brann. Bei Senff-Georgi ein voll,» Hau» trotz de» von Kunst weit entierntcu Brooramm»; große Lücken dagegen bei dem wirklichen Künstttr W'lli Braun. Bei Georai lamme ich mir immer wie verrasin vor. Bei Braun geht mir die Stimmung nie aus. Mag er nun Goethe, Heine oder Tschechow lesen, mag er ErtlingerS Schnurren «achrrlebe», mag er leine Dialeliwitzc und seine eiomn hübschen Lieder und Späße brin» gen: stet» -st er Siiminung»künstler und vor allem ein gebildeter Sprecher, tue auch Salzer nicht nachfteht. Dabei ist dieser prachtvolle Sünftler ein Schwerbeschädigter! Umi» höher muß er bewertet werden. Wir wünschen ihm für seinen nächsten Abeub «in ««»verlauste» Han». Verdient hätte er'» redlichl Lolc. , . . «r, 5t. SMA Berkaii'Swert der deutschen Waren und durch die Erhöhung de» Zolltaril» dem französischen Handel und,der sranzusiichen Inddsir> im Nbeinlande bereitet werde. Diese Zwangsmaßnahmen zwän en die französischen Kausleute, den Kampf aufzugeben. Die einzige Folge sei die Verringerung der Zolleinnaljmen, die Einstellung d-r Geschäfte und die Verteuerung des Leben» in der Nheinprovinz. Schließlich werde auch der Widerstand der deutschen Gro.'»iditzttie verstärkt und vor allen Dingen die Arbeitslosigkeit der deutsche«. Arbeiterklassen, die Unruhen nach sich ziehen könnte. In der Peti iou verlangen die französischen kauileute andere Zwangsmaßnahmen, so «. a. d e Verwaltung der Rheinlande durch die interalliierte Obrrkommission, die Errichtung e ner Zollgrenze östlich der Ruhr, die Besetzung von Städten und Häsen wie Frankfurt a. M.. Manu, heim, Darmstadt. Hamburg und Bremen, die Erttiernung der preußilchen Beamten aus dem Nbelnkand, Beschlagnahme der Zölle und Eisenbahneinnabmen, sowie die Verwaltung der Bergwerke, der Wälder usw., schließlich die Ersetzung der preußischen Beamte» durch Rheinländer und die Erhebung besonderer Steuern und Kontri butionen. Die Zollgrenze Mainz, 8. April, Di« Zollgrenze am Rhein wird am 20, April in Kraft treten. Krieg gegen Deutschland — in Konstantin»pel Der Wirtschaftskrieg gegen Deutschland wird von der Entente auch in der Türkei munter fortgesetzt. Großkaufleute in Koustan!!. nopel machen ihre Geschäftsfreunde in Emooa darauf aufmerksam, in Briefen und Telegrammen nichts von deutschen Waren zu erwähnen oder Verbindungen m't Deutschland anzugeben, da derartige Polr. scndungcn unter französischer und englischer Zensur übcrbaupt nicht weiter befördert, sondern kurzer Hand vernichtet werden. E ncn z> m- ltch sicheren Weg tür Briefe bietet die italienische Post. Die Se„. düngen müssen ausdrücklich den Vermerk tragen „via Italien" Der Feindbmrd lucht nach wie vor jeden Handel der Türkei mit Deutsch land zu unterdrücken und läßt auch keine deutschen Angebote durch. Die Skevifio« de» Reichswehr Berlin, 8. April. Dom Auswärtigen Amte ist gestern on die interalliierte Militärkontrollkommisston folgende Note gerichtet worden: Durch die Not« vom 81. März 1921 wird ein Beschluß der Botschafterkonferenz zur Kenntnis der deutschen Regierung gebracht, wonach der Gebrauch von Ga° schutzgerät für da» deutsche Heer untersagt sein soll. Die deut che Regierung muß an ihrem mied-« holt zum Ausdruck gebrachten Standpunkte festhalten. daß der Ver trag von Versailler keine Handhab« bietet, da» deutsche Heer in der Verwendung anderen als des tn der Anlage zu Teil ü Abschnitt l angeführten Materials zu belch änken. Abgesehen davon kann d'e deutsche Regierung nicht erkenn-n aus welchem Grunde eS Dkullch- land unmöglich gemacht werden soll, seine Trupoen mit Vorrich tungen zu versehen, die lediglich dazu bestimmt 'ein können, ihnen gegen Angriffe mit einem besonders gefährlichen Kampfmittel Schutz zu gewähren. Erst wenn die Absicht des Frtedensvcrkraged den Gebrauch giftiger Gase zu verhindern, nicht nur w e jetzt im deutschen Herre, sondern allgemein verwirklicht ist, wird für Deutschland dis NotwendPkcit entfallen, seine Truppen mit derartigen Schurzoor« r chrungen zu verlchcn. Ich b'tte Sie, diese Stel'nnpnahme der deutschen Regierung zur Kenntnis der alliierten Mächte zu bringen. Demission des ungarischen Außenm n sters Wien, 8. Avril. Wie die .Neue Freie Presse* au» Budap ?) meld t, hat Dr. Graz seine Demission geeedcn und in nur Unter reduna mit dem Vertreter des Blattes erklärt, daß sein El,!, schtuß unabänderlich sei. Die Anschkutzirag« in Steiermark Graz, 8. April. Der Landtag nahm einstimmig unter lebhaftem Bei lall den Antrag der Groi deutschen cm auf Durch- führring einer Volksabstimmung in Steiermark am 20. Mai über die Frage: Wird der Anschluß an Deutschland gewünschtk Konferenz der Finanzminisler Stuttgart, 8. April. Neber dt« - Kenteren» der F!a»,iz- minister wird amtlich mitgeteilt: Durch die Annahme der Steuernovelle wird der Ertrag der Einkommensteuer unnünltiz beeinflußt, einmal dadurch, daß der Prozentsatz de» Tarif» weserii- lich herabgesetzt worden ist, dann aber auch dadurch, daß den Gewerbetreibenden auf «ine Reihe von Jahren eine starke A». schrciduna gestattet wurde. Endlich ist auch di« Besteuerung der Mindesteinkommen fortgefallen. Die Konferenz versuchte au« dieien Gründen, für die Länder und Gemeinden einen höheren Prozentsatz der Einkommensteuer al« die bisherigen Zweidrittel vom Reiche zu erlangen. Außerdem sollten den Gemeinden statt 5 o. H. Ilmlcih. fteuer 1v v. H. zugewiesen werden. Eine Einigung kam jedoch in beiden Punkten nicht zustande. Da-> Reich wollte nur ein» Erhöhung der Umsatzsteuer um ö v. H. gewähren. In den nächsten Tagen wird der Reichsfinanzminister weitere Verhandlungen hierüber mit dem Städtrtag rühren Eine Einigung wurde in der Frag« erzielt, zu welchem Zeitpunkt den Ländern und Gemeinden der zwei Drittel betragende Anteil der ReichSeinkonrmensteuer zuzüglich 25 v. H. auszuzahlen ist. «eine Zurückziehung de« Reichmsetrngesetze« (Eigener Drahtbericht der .Sächs. Vollszeinrng*.) Berlin, 6. April- Wie das Reichsardeitsminister um milteilt beruht die Mr.dung. daß die Reichs egieruna bcabficht gt, de» Entwurf de» Rrich» mieten gesetzt» »urückzuzichen, aus ,rein Erfind«»,. —* Katholische Hosklrch«. Sonntag, den 10. »pril 1981 vormittag» 11 Uhr: M ff« ^-vnr von R.nnnarrn; Graduelle: Lignit»«« Vvo von Scarlatti; Offertorium; luruckrto Dominum von Mozart. rvocheuspielpla« der Theater tn Dresden «o« 11. bi, «st 1«. April. Opernhaus. Montag: M'qno» (7' .). Dienstag: Der Frei schütz (7). Mittwoch: Tiefland (7). Donnerstag: Die Meiste,slnzer von Nürnberg Freitag: Zar nnd Zimmermann (7). Sonn abend: Violett« (V,8). Sonntag: Rienzi Montag: Dl« Fledermaus <7). Schau'p'elhau«. Montag: DerW dersPenffige>'Zäs'm«ngff/,8>. Dien»tag: Rausch (V,81. Mittwoch: Struensee (>/,7). DonnerSing! Die versunken« Glocke Freitag: Rausch ('/,8>. Sonnabend! Die Nibelungen C/,7). Sountaq: Neun!« Volk-Vorstellung: De, Biberv-Iz C/,11). Pygmalion (V»b>. Montag: M-dea (7>. Zeutraltheater. Montag bi» Montag (18): Hot' mich der Teukel. Sonntag nachm.: Die blau« Mazur, abend»: Hot' mich der Teufel. BrstSenzlheater. Montag: Sva, da» Fabrikmädchen. Dien»« tag und Mittwoch »ach«.: Da» Wunderet t« Osterwa'd, abends: Eva, da» Fabrikmädchen. Donnerstag «nd Freitag: Eva. da» Fa» b> kmidchen. Sonnabend «nd Sonntag nachm.: Da» Wunderet i« Osteewatd. Sonnabend abend»: Eva, da» Fabrikmädchen, Sonntag abent»: Da» Dorf ohne Glocke. Montaa: Eva, da» Fabrikmädchen. Juterimabühue. vom 12 bi» 18. Avril: Mittwoch: Deutsch» Kleinstädter (Bolkwohl). Freitag: Lartuff« «nd Der eingebildet« kranke (Vereins hau»). Sonnabend: Tartuff» und Der «wgebildew krank« (DereinSdau»). Sonntag: Dentich« Kleinstädter (BoUSwohi)» Montag: Lartnff« nnd Der ringedttdrte krank» (vsremßha»»).
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