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Montag den 7. Mürz 1V21 «r. «. «ette S in Belgien, wo doch sicherlich di« Lieb« zu Deutschland nicht besonders groß ist. Wilson war die ausschlaggebend« Person für den Versailler Friedensvertrag. Nachdem wir an» bereit erklärt hatten, auf Grund der 14 Punkte in Friedei.Sverhand. lungen einzutreten, wurde uns das Todesurteil gesprochen. In Amerika wird man >a den Wunsch hegen, mit uns wieder in Verkehr zu treten, aber ich warne vor zu diek Optimismus. '.Würden die Grundgesetze des Christen» t u »i s in der Welt anerkannt werden, wäre der Versailler Vertrag von kurzer Dauer. Wenn wir Frankreich noch so vorrechnen, das; wir solche Zahlungen nicht leisten können, so hohen wir trotzdem auf kein Verständ nis. Aber sie werden noch xinsehcn müssen, das; wir die ver langten Sumnicn nicht zahle» können. Ich-finde, das; draußen im Lande gar kein Verständnis herrscht für die uns aufer legten Forderungen. Erzählt inan, daß wir im Reichsetat MO Milliarden Schulden anfzuwessen haben, so wird das gar nicht empfunden. Dem bürgerlichen R e i ch S k a b > n e t t wird der Vorwurf gemacht. ek- hätte noch kenie großen Tate» gezeigt. Machen Sie, bitte, die Negierung nicht vcraniworllicb, für waö sie nicht verantwortlich gemacht Werden kann. Nicht die Leistung, sonder» tie LeislnngS- fähiakeit ist zu beachten. Professor Grube erklärt nach einer genauen Statistik, das; wir in Deutschland 2V Miktionen Mensche» zuviel Hütten. Bedenken wir, das; wir vor dem Kriege ein für die Industrie vorbildliches Land waren, das fertige Fabrikate ans den Weltmarkt gebracht und sich dadurch den Weltmarkt erobert hat So willen wir auch, das; wir nur dadurch die 00 Mil lionen Bcwobner crnabrcn konnten. Da wir aber "ae Roh stoffe bei unserer schlechten Valuta nicht zur Genüge einfüh ren können, herrscht bei uns Arbeit? in angel. worin der Grund unserer augenblicklichen lleberbevalkernng zu suchen ist. Werden n»S ans dem Wege eines Kreditabkommens Nobstofse geliefert, so wird nnS auch die Zahlung der Kriegs lasten erleichtert. Diese Probleme müssen nnbedingt gelöst werden. Wenn man sich die Summe vor Augen hält, »ins; man sagen, das; unsere Wirtschaft so ruckst weitergehen kann. Llovd George hat erklärt, das; in Fr a »krei ch .,! r i- E n ci l a ii d d i e Stenern höher seiet als in Deut sehland. Das findet aber seinen Grund in unseren schlech ten V l n r a v e r h ä l t n i s s c n. Ans den Fa h r - Snnte r- balt einer Bei-sinien kommen in Deutschland diirbschntttlich Zgan M Panier, in F-ranteeich dagegen 11 Mg M. Fm Fahre 1001 haben wir im Reiche ein Defizit von KN Mil liarde«:. Wir stehen in der Gesalir der »nN'-minie»?» Entnier- tli»-i des G-üdeS, die N-stenpreffe ist die besib-.''chäfti-7te Anstalt, die nur hgh.-n. Wir haben cn-cckMstst, das NeithSnotm fer müsse verwendet inerden, mn die <^-bnld-istast zu bezahlen, iedach >oir haben sch-m »nieder 7 Milliarden Nei>a»-!aaben zur Hitter- s'i'i.nna der K-'-der von Beamten und Arbeitern. De. Wirth Hai erttärt. daß er keine neuen S ch n l d s ch e n e a„s- geben inerde ebne Deckung. Die Arbeiler sollie» es begrüßen, das; diel,- Mgünakme energisch dnrchgesiikrt wird. WaS die Frage der Piiikoniineiistencr betrissr, .so herrscht eine Mißstuiininug bei den Arbeitnehmern, wo verbreite! wird, daß die 15 Prozent Steuer» »oh nicht die Ei.dsnmme darstelle» wurden, sondern, das; noch mancher 1000 Marl nachzablen mühte. Fn Zukunft wird aber i ei einem steuerfreien Einkanimeii bis 81 000 M. nur ein Proz-ntsatz von lü Prozent als Steuer abgehoben. Von diesen Ul Prozent wird noch pro Kopf ein Abzing von 19» HP. ^einacbt. Dah wir bemüht sind die Erfassung der Steuer diirchzufübren. ersehen Sie am besten durch den Steuerabzug. Die Banken zahlen das Ka! ita! nur bei einem sofortigen Abzug von 1l> Prozent ans. Die Möalickilett der S t e n e r h i n i e r z i e h n n g st dadurch so gut wie ganz genommen. Wir müssen die Stenergesetze an der S.'wlle durchführen. Die Anspannung ler Si-wiern Hai l-I? Höchstgrenze erreicht, wir können die direiien Sienern nicht mehr erhöhen. Die heutige Regierung ist eine Minderheilsregierung, die Sozialdemokratie erklärt, sie hätte für die Regiernngsbeschlüh'e seine Veraniwoinnag, während sie doch infolge ihrer Macht im Reichstage, indirekt regiert. Die Sozialdemokratie ist Gegner von indirekten Stenern. Die Z c n i r n in S f r a k t > o n bat immer eine sehr energische .Haltung eingenommen. Beim RcichSnotopfer sind wir der Auffassung, dah die Zahlung auch im Fnkeresse der besitzenden Klassen liegen mühte. Die d eSbezügliche Vorlage des Finanzministers Dr. Wnih wäre unbedingt sabotiert worden, wenn nicht die ZentrniiiSpartei ihre ganze Macht eingesetzt hätte. Mit der Finanzpolitik zusammenhängend, ist auch die Berkel,rSpolitik. Finder batten wir bei der Eisenbahn einen liebe, kchns; p,,>, ttz-7 Millionen säbrlich. Es »ins; nnö darum ,'aS große Defizit in den letzten Fahren befremden. Doch das könnei- wir niit ruhigem Gewisse» behaupte», der lleherscknih wäre auch früher nicht möglich gewesen, wen» die? nicht auf Kosten dee Arbei'er ge'Reben wäre. Fn dem Milliardendefizit sind aber auch Sum men l'vii ErwerbSlaseniiiilerstntznnaen versteckt. Unter Berück sichtigung soiialcr Gesichtspunkte mü"en »>ir sagen, daß ans den Staatsbetrieben, die HöO Tausend überzählige Arbeiter beschäs- tiaeu, Entlassungen vorgeiionniieii werde» müssen. ES liegen neue Posttarise vor. Die VerkebrSinslitnte sind auch als kani- .inännische Fnsiiiute anzusehen. Der Tarif siebt ab-, nicht int Vergleich z>, de» heniigcn.Verhältnissen. F-'h bin inimer für die Bcainte» eingetreie», aber die Beamtenschaft m»ü auch be strebt sein. daS alte VerantwortttchkeitSaesühl wieder eichen z» lassen. Die Wirtschasilichkeii der Verkehrkanstalten mn^ wie- derkomnien. Betreffs der Konsnmcntcnplililik muß ich erklären, das; wir keine Aendcriiiig der Wirtschafts politik cinsiilweii kömie». Die alte» Bestimmungen sind oft nicht mehr durchführbar und trotzdem kommen immer neue Anliegen an da? WinschaftSministerttini. Die Z>naiigSwirischasl ist anf- 'gedoben, letzt verlangt niali; sic soll wieder eniaesührt werden. 'In Deilischland ist der Erzö-taervreiS des Fleisches viel billiger, als wenn wir Fleisch einfülireii würden. WirtschastSminister 'Herme? wirkt immer darauf hin, uns möglichst sreiznmachcn Van d-w Einfuhr. 8»r Ltellikng der ZentriimSvartei zur So;ialisier»ng?srage e miichle ich bemerken, das; dem Reichsiiartettage ein neues Pco- l strainm voraclegl wird. Die Socstcr Programm sä he chhoben- nach he ite in vollem Umfange Gültigkeit. De Sozial- ?dt'iiiokralen haben immer vom Parteistandvnntic ans gebandelt. Es wurde von ihnen immer gepredigt, daß-die Sozialisierung d"rchocfnhrl werde, ließen cS aber bei den Worten bewenden: Wir stehen ans denn Stzrndvunkic. wenn wir iozialisieren. wer den wir die Ucberzengnng haben, daß uns eilt Vorstcil daraus entsteht. Wir sozialisieren nicht, damit soziali siert wird, sondern nur. wenn ein wirtschaft liches Bedürfnis vor liegt. Die Bodenschätze gebären d?r Allgemeinheit, aber in welcher Weise führe ich die Boden schätze auch dein Volke zu. Die staatlichen Fabriken fit- Kriegsmaterial wurden zu den Deutschen Werken /'bereinigt und unter Leitung des Staates zur FricoenSarbeit k'nmttestellt. DaS brachte'nutz ein Defizit von MO Millionen ^'Mchlk. während' die jkuppwttke bet gleicher BorNnsfot-ting einen Nebersckmß von Ml Millionen Mark M nerzeickmest" hatten. Wenn ich daher nur foziaktsteren soll, ohne Vorteile heran», guzirhen. fo must ich darauf verzichten. Di« Zentrums, fraktton wird immer erst prüfen und sich dann ein- verstanden erklären. Auf dem neuen Programm der Zentrumspartei wird dies alles berücksichtigt. Die schlechte Finanzlage des Reiche« legt unö Reserve ans.- Wir haben kein Geld, wir würden gern den Kleinrentner geholfen haben, aber wenn wir jedem nur 100 M. lnönatlich garantieren, so geht das ui die Milliarden. Wir haben in der Zentrumsfraktion den Siandtpnnkt vertreten» daß der Arbeitnehmer das gleiche Recht zu veansprnchen habe, wie der Arbeitgeber. Machen Sie uns reine Vorwürfe, wenn nicht alles schnell vor sich geht; daö ist die Folge davon, dah wir ein gebrochener Staat sind. Wir werden für alles v«r- aniwortlich gemacht, weil wir die schwersten Posten besetzt haben. Wir haben stets nach dem Grundsatz gebandelt, das; wir für daS Vaterland arbeiten müssen. Die Entscheidungen werden vom Kabinett hcrbeigesnbrt, nicht von Dr. Wirsth, und auch die Demokraten und die Deutsche Volks-Partei haben Verantwortung, nicht nur das Zentrum. DaS Zentrum bat alles gela», wa-S für die. Besoldungsordnnn^ zu tun war. Fn iinserer Beamtenschaft sind viele politische Kinder, die das nicht versieben können. Wie sind wir für die öfeamtenkinder eingctreten. Daö Gefährlichste ist. wen» der Entente wcißgemacht wird, wir würden durch un nötige Ausgabe» „nk- unseren Verpflichtungen zu entziehen ver suchen. Wenn der Eisenbahnerstreik gekommen wäre hätte die Entente das Ruhrgebiet besetzt, also muhten wir auch diese For derung bewilttgen. W'r stehen auf dem Standpunkte, das; Beamienpolitik nichts anderes ist, als ei» Teil der Lozialvolitik. Auch für uns im Reichstag sind die Kultursragen von Wichtig keit. Das Reichsschtilzesrtz ist in dem nnS vorliegenden Entwurf für uns völlig nnannchm- bar. doch auch hier ist nnS der sozialdemokratische Staatssekretär Schulze in weitestem Maße entgegengekommen. Wir werden kein Reicksschulgcsetz bringen, was mit unseren Auffassungen in direktem Widerspruch steht. Es war auffallend, das; gestern der Abgeordnete Mü! le r-Franken cs abgelehnt hat, sich der StinncSpartei an..n schließen, er bat aber die Frage offen gelassen, ob sich die So zialdemokratische Partei bereit erklär!, mit der Deutschen VoKs portei znsammcnziiarbeiten. Auf die Dauer ist e§ niieriräglieb, das; wir eine andere Negierung in Preußen haben »sie im Reiche. Wenn eine ReaiernngSnmlnldiing sich im Reiche not- wenig machen würde, mühten wir ans daö ArbeiiSimnisterium verzichten. Bedauerlich wäre, daß wir auf die Mitarbeit de? altbewährten famosen FacknninisterS Dr^ Braun verzichten müssen, der ans diesem Gebiete seinesgleichen sucht. Die So zialdemokratie ist nicht in die Regiernna eingetreten im Fnli 1Ü90, um der Linken die AailationSmöalichkeit z» nehmen, nickst znanierletzt ihre Ersolae bei den jetziaen Prenßenwahlcii in diele-.n Ilmslande zu suchen. Die Dentschnationale Partei kommt nicht in Betracht bei Erweiterung der ReaiernngShas'S. Die P a r t ei z er s v l i t t e r ii n g ist heute zu groß, wir müsien eine Partei der Mitte schaffen. Wenn eS uns gelingt, den Mittelweg z» gebe» zwischen Kapitalismus und Sozialis mus dann werden wir rech! bebakten. Der Geist de§ sozialen Ausgleichs ist einer der wichtigsten Punkte unseres Programms. Wir haben alle BcrnfS'chichten znsammenaefaßt Wenn eS nnS geling!, die widerstrebende» Anschauungen von rechts und links ziisamiiieninsasscii, daun haben wir gesiegt: alles znsam- in e n z u f a s s e ii. was demokratisch, w a S ch r i st l i ch denkt nnd fühlt. Der stürmische, immer wieder einsetzende Beifall bewies, welche Begeisterung der Redner in den Herzen der Zuhörer zu entfachen verstanden hatte. Fn der darauf eiusetzenden Aussprache teilt Abgeordneter Heßlein mit, daß ans dem demnächst statt- sstidenden Ncichövnrteilage des Zentrums Sachsen durch vier Delegierte vertreten sein werde. ES sind das die Herren Dr. Hille, Abgeordneter Hehlein. Fustizrai S ch r ö >n l> g e n s und Lehrer Lorenz. Er gibt weiter seiner Freude darüber Ausdruck, dah der Redner besonders die sozialen und wirtschaft lichen Probleme fo erschöpfend behandelt habe unrer. Voran- siellung der vaterländischen Gesichtspunkte. Die kohale Durch führung des NeichSsckmlgcsetzeS, besonders in Sachsen, müsse verlangt werde». Man müsse dabei der Pollen Unterstützung der NeichStagSfraktion sicher sein, wie man sich bik-ber ans ihre tatkräftige Hilfe habe verlassen können. Er habe ein gutes Vertrauen darauf. Herr Fnstizrat S ch r ö in b g e n ß - Leipzig we-st daraus bin, daß man eine so geschlossene einige Front der Parteien, den Pariser Forderungen gegenüber, noch nicht gesehen. Wir hätten die Pflicht, ans unserem Nein zu beharren. ES sei etwas anderes zu Versailles gewesen. Er rechtfertigt im weiteren Ver laufe seiner Ausführungen die Gründe, die znm Unterschreiben de? FriedenSvertrageS führten Aber die. Entente führe den Krieg ancki jetzt noch fort. Schon in Spa seien wir bis zur äußersten Grenze unserer Leistungsfähigkeit belastet worden, die neuesten Fmdernngen aber seien unerfüllbar. Dann ging er anl die Politik der Deiitschi'at'oiialen ein und keiinzZchnete das Verbrecherische ihrer Katastrophenpolitik. Weiter geißelte er ihren versteckten KavitaliSmnS. Sie betone nur dann >l>re Ge wogenheit für die christliche Weltanschauung, wen» sie eine Slörkniig ihrer Interesse» davon erwarten könne. Auch welt anschauliche Ziele läge» ib? fern. Nur die ZeiiirnniSpartci ar beite an einer persönlichen Hebung der Moral. Die Stener- mcwal vor allem sei bedenklich gesunken. Fn der nächsten Zeit muffe eS daS Ziel aller Arveii sein, die konfessionelle Schule durchziisetzen. Darin Wien sich alle mit dem ZentrnmSabgeord- neten Sachsens einig. Auch der weitere Ausbau der Partei lasse Gnies erhoffen und die Grnndlage dazu sei vorhanden. ES folgte da»,, 'noch in kürzeren AnSMrnngen Lehrer Melzcr, der die Verdienste des Abgeordneten Hehlein um die Wenden zugunsten der Erhaltung ihrer Knltnrgüter hervor- hob Niemals halte» LostreniinngShestrebnngcii bestanden. Dann folgten kur;e Anfragen von den Delegierte» Lehrer Lorenz- Zittau, Zahnarzt M ct er - Plaue»,, Lehrer Gnn- t b e r - NenIenlerSdorf, Poitsekretär KI a n d e r - Leipzig, Lehrer Kretz schm ar-Chemnitz, Lehrer N i tz sch e - Dresden und Kaufmann Han, sch - Dresden. Herr Sind. K a r i s ch - Virna sprach namens dxg F,,ng- zentrninS. Er wies ans die Fngendhewegiing hin nnd gab das Gelöbnis, auch für die. Zukunft der Partei ihren starken Stamm zu erhalten. Fr» Schlußwort nahm nochmals der Hauptredner Dr. >H o c f l e da? Wort. Er beantwortete die peeschiedenen Anfra gen und faßte »och einmal alles zusammen über die Stellung des Zentrums zum R e t cb S s ch n I g e s c tz, E > n h c > l s f r o n t, P o I e n p o l i t i k, Svcrrgesetz. A ch t st u n d e n t , g, Ne u- regeluiig der Teuerungszulagen Entschieden lehnt er eine Fdeengemcinschafi mit den Sozialisten ab. DcS weiteren oina er ans dw Kamvfmetlwden der NcchtSp rrteien ein, die zu schärfstem Kampfe zwingen Auch der Siellung der Akademiker zum Zentrum ge dachte er luid seiner Beiiinhi'naen für die akademischen Beamten in P a ritüks fra g c ii. Ebenso streifte er die neuesten Par tei bi l d ii n g e n nind betonte, wie traurig eS sei. wenn nur wirtschaftliche Interessen das Programm einer Partei anS- ii-achtcn. Nicht äußere Farmen mühten für die StaatSwiit» schuft erstrebt werden, der Inhalt sei eS vor allem, der die Form verlebendige. Praktisches Christentum fei das oberste Gebot der Stunde. Sodann wurde folgende «ntfchkiehnn« einstimmig angenommen: „Der in Dresden am 6. Mürz 1921 in «roher Stärk« abgrhaltrne Parteitag der Sächsischen ZrntrumSpartei «Christ liche volkspartri) steht hinsichtlich der Londoner Berhandlungrn geschlossen hinter der deutschen Regierung und stellt sich ein mütig auf den Bode» der vom Vorsitzende» der Deutschen Zrn- trumöpartei, Herrn Geheimrat Trimborn, am ä d. M. im Reichstage abgegebenen ernsten, mit dem Woble des deutschen Vaterlandes und dem Wiederaufbau Europas allein zu verein barende» Erklärung." Nach einem kurzen Schluß- und TanteSwort des Laud.eS- vcrsihendei, Rechtsanwalt Dr. Hille fand die in so großarti ger Einigkeit und Harmonie verkaufe,re Tagung des -» Partei tages ihr Ende. Folgende im Verlaufe der Tagung gestellten Anträge fanden einstimmige Annahme. I- Dringlichkeitsnntrag des geschüstssiihienbeu Ausschüsse?. Der ordentliche Parteitag der Sächsischen ZeittinuiSpiirtci vom E März 1921 wolle beschließen: Dem tz b der Satzungen der Sächsischen Zentrninöpgi'ici wird folgender Zusatz angesügt: Anträge zum ordcntl'chen Par teitage können nur von Ortsgruppen, dem geschäftsstihrendcn Ausschuß oder dem LandeSporstand gestellt werden. Ortsgrup pen müssen ihre Anträge spätestens eine Woche vorher einge^ reicht haben. Außerdem wird in den Satzungen die Frist für die Ein berufung des Parteitages auf sechs Wochen festgelegt. 2. Dringlichkeitsantrag des geschäftsführenbrn Ausschusses. Der Parteitag wolle beschließen: Die Beiträge der Orts- gruppen zur Landeskasse werden ab 1021 ans L Mark pro Mit glied erhöht. 0. Der Parteitag wolle beschließen: Es sind nach Möglichkeit innerhalb der ZeittrlüiiSLrtsgrnppen Untergruppen der Äuge st tuen-, Arbeiter-, Beamten- und Mittelstandözcniri.mc-wäo'cr zu bilden, denen die parteipolitische nnd staatsbürgerliche Schu lung sowie die persönliche Agitation unter ihren SrundeSkolle- gen obliegt. Rott, GewerkschaftSsekrctär. Ernst Kaisers GewerkschaftSbeamter, Artur Timm roth, Kauf mann, Hermann Trän kn er, Apotheker. A. Fr i e d m a n n. In Erwartung Eine Zvsammenkiunft Dr. S'n'ons mit Lloyd Georg« urd Brlau» Vn«cks. « Mn>z. Peit'nax. der Berichterstatter de« ..Echo de Va iS", erklärt, Ltohd G or-e habe seinen polttilchen S-Fetär Philippe Kerr zu der deutschen Dek-nalion entsendet, und StanlS- le'retär Bergmann habe mit Lord d'Abernon verbandest. Diese Pckilimiiiarb-'sprechlinge,i batten gestern zu der Beratung bei Lord Eur ion genttun. Dr. Sinw-s habe den all iwten M nisten, in großen Züwn einen Pl-nr entwickelt. Pertinap ist wenig eibnut davon, denn nach seiner Ansickit wii den die mit so großem Lärm nnl Don-wrsiag verkündeten Sanktionen sich etwas lockern, währeiw derartige Verhandln» ien stattwnde». Im Laufe des Freitages Hai Dr S monS beiLlovd George und Briand angesraat, ob er eine per>ö"liche Begegnung haben lönne; daraus ist die Antwort eriölgt, daß tue beiden Preinier- iii ni'wr nur gemeinsam eine derartige 11,tterhnlt--ng sichren walsten. Dis Begegnung hat Sonnabend vormittag stattgesiinden. Es ist darüber nur bekannt, daß Dr. SiniovS im Lause der Unter haltung daraus Angewiesen hat, daß er bevollmächtigt iei, weiter zu ve> handeln. Beratungen der Alliierten London, 6. März, "orb d'lbervon Loncheur und Oberst TheuyiS besuchten h nte Lloyd Georae in C eqirwS S'uk Grund der von ihnen über eichten Jnformat onen dert f Lloyd George für 7 Uhr abends nach keiner Lond ner Wohnung eine Versammlung der alliierten Delegationen, an der Lloyd Ge-,<,e Bovar Low. d' Ibervcw, Briand, LouÄeur, JaSpar, TheuniS, Sforza und der japanische Ver retrr tciinahmen Loichon, k. März. D e Mocgciipicsse ergeht sich in Vermu tungen über die Haltung der deutsche» Regierung gegen über dem Ultimatum der Alliierten. Bemerkenswert ist da» Bestreben. Nachrichten, d'e die Möglichkeit neuer d-uts.her Geaenvor- schläae betreffen, sowie zuversichtliche deutsche Pr ss äiißeruinen der« vorzurufen- Der Berl-ner Bericht-rstatttr der „Tim?«', de» Blatte», dem die antlagende-i Teil« der offensichtlich an c>a- deut'che Volk gerichteten Rede Lloyd George» ans dm Herz n »e pochen waren ichieibl: Die Schuld daia», daß iniotae der Hervoihebung diese» Teile« der Rede Llottd GcorgeS in Devtkch'and die allgemeine Tendenz der dent chen Piesss anSzesproche» peisim stiich und feindlich ist, schreibt man der »»vollstänoigcn Bekanntgabe der Rede Lloyd George» I» Dcut'chland zu. London, 8. Mürz. Reuter erfährt, daß eS leicht möglich ist, baß dir WieoergutmachungLkonferenz, die am Monttrg ihre nächste Zusammenkunft Hit. abgebroch?» wird, me»» die Deu schen keine bedeutend vernünftigeren Vor ckttäge vorlegen. Wenn indessen teilweise befriedigende Vorschläge unterbreitet würden, die seiten» Deutschlands das B stieben zeigten, de- wahren L 'ge gerecht zu weiden, dann würden sie von a len Lochoer tän- digon georüft nwrdcn, wenn a ich in Lenttch'a >dS früherer n»ü er- le ter Hat ung eins recht bedeut nd? Bcnderung etntccren müsse. Einige t-unkie in den deutschen Vo schlügen sollen nach R u er z emstch vernünftig seln. doch die darausgezogenen Tch.ußfolgerungen nicht weniger al» vernünftig. Iustrukttonen für Dr. Simou» Verlin, 6. März. Die. and London vorliegenden Meldmnen wurden beute in zwei Kahinettsiitzungen, die unter dem Vorsitz de« ReichSpräsidcni.nl staltsardcn, beraten. Zw Ichcii beiden Sitzungen fand eine. P esprechiyig mit den erreichbar gewesenen Sachverständigen statt. Ans Gnmd der Beiatiiiigen sind an die Delegation Instruktionen für die morgen in London stnttnndend» Verhandlung der Konferenz ergangen. Union gegen Völkerbund Park», 5. März. Nach einer amtl chen Mitteilung hat der VölkerbundSrat Ken stniS davon erhalten, das; die Regierung de. Vereinigten Sicnncn ihren Dienst zur frenndschattlickieii Regelung des Streitfalles zwischen Panama «nd Costarica an- geboten hat. Die Ne ierin g von Panama teilt mit, daß sie daß PermittlungSangei'at der Vereinigten Staaten e>-oi»ine>! habe. Einer HaVaSmeldung ans N-m»o>k zufolge, in- ia,t dis Republik Costar-iea die Beilegung ihre« Streites init Panania dinch den Völkerbund. Ein VerinittcluiigSaiigebor vo» anderer Seite sei ihr nicht genehm. Die Schweiz «nd der Durch «g von Pc '-cind-truppen Paris, k. März. In der gestrigen S i: iZmng der zweiten Gesston des V ö lkervun dSrates erllä ,r ichweizerischr Gesandte, der BundeSrat «kenne an, daß der Völkerbund niemals der schweizerischen Nemral'tät habe Abbruch tun wollen »nü er be- streite ntcht. daß intcrnat onile Truppen, die siir da» Gebiet von Wilna bestimmt seien, den EdaraNer clucr «lnsq-cheR-P s-s truppe bähten. Im Namen de» VölkerbuiideS erkIM'e..I^on Bouraeoi», der Zwischenfall sei damit erlediat. Der lvvrfitzeiide de» VSIkerbnndlrat«» da Tnnha schloß al»dann di« Tagung. --