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Montag den 7. März 1v«!t «r. 8«. «rite « «ören rechtlosen Zustande zun« Zustand« einer neuen Nrcht»srd» »»ttlUft laüglichst beschleunigt werden müsse. Ed sei erinnert« »t« in Folgezett unabläffig da« Zentrum die Schaffung rin«» neuen Staatsgrundgcsetzcs gc;ordcrt bar. Es sei daran erinnert, wie in Weimar das Zentruin allenthalben bestrebt gewesen ist, in dem neuen StaatSgrundgcsetze die Grundgedanken der Gerech tigkeit zu verankern und wie es. wiewvhl die neue Verfassung keineswegs- unseren Wünschen allcinhalben entspricht, in den Tagen des- Kapp-Pntsches sofort und uneingeschränkt für den ,Schutz der neuen Verfassung..eingetretcn ist. GcrcchNgtnr, die Gruudsesle aller Reiche. Der Leitsatz .unserer Partei bat »vN Pit HO fahren, seine Kraft .und Richtig«' keil cheunür.. Aus kteinsten..Änfängeu entirickefte sich di: Par« .Lei dank ihrer un.-zeg»">tz'i/ch nnc da» Wohi der Allgemeinheit verfolgenden Ziele cl inst ich zu der stärksten Partei gck Reichs«' Parlamente?. der auch die neuen Verhältnisse im Reiche nach der Revolution keim» mlevlichen Abbruch zu tun vermachten. Dc-. sieghafte Gedanke der christlichen Gerechtigkeit ha! unter der Leitung des Zentrums dem Reiche ungeheuren Segen auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiete gebracht; da'- Zentruin bat dank seines Gerechtigkeitsgefühles such als das stärkste Bollwerk gegen die zersetzenden Ideen der Sozialdemo kratie und des Liberalismus bewährt. Ketteler. Galen, Windt- hcrjt und Gröber sollen auch in Zukunft unsere leuchtenden Vor bilder sein und bleiben im politischen Kampfe für Wahrheit, Freiheit und Recht. Reicher Beifall lohnte die vorzüglichen Ausführungen des Redners, der gleich im Anschluf, daran den Jahresbericht erstattet: Der Kampf für Wahrheit. Freiheit und Recht war in diesem Jahre ei» harter Kampf. Zwei Kämpfe hatten wir hier in Sachsen durch,ziise.lliten, eine harte Probe für die Partei, die erst zwei Fahre bei uns organisiert ist, aber dennoch einen so glänzenden Erfolg gebracht hat. Aus kleinen Anfängen hat sich d'e Partei zu der stattlichen Zahl von 4l Ortsgruppen empor- gearbeitet. Der Landesvorsiand hat 8 Sitzungen abgehalten, die von 20—2ö Er-sgruppen beschickt waren. Der gcschästsführende Ansscln'st irai in 23 Sivunacn zusammen. Besonders haben wir au dieser Stelle der Tätigkeit unseres Abgeordneten, Herrn Hestlein. zu dank",. WaS er an anfklärender Arbeit ge wirkt bai, ,st unmenschlich. Niemand glaubte, das; das Zentrum bei den Wahlen einen Erfolg haben würde. Der Aufschwung unserer Partei ist gewaltig. Allein in diesem Fahre satten wir zwei Walüerfolge. Fm Reichstage waren e-L die ZentrumS- stimmen Sachsens, die ans ein Mandat cinbrachten. In allen Blättern wurde ein ZcnlrumSmandat in Sachsen für unmöglich gehalten und da-? Zentrum bat doch gesiegt: Herr Generalsekre tär Hestlein ist als erster Abgeordneter in den sächsischen Landtag ciuaezoaen. Wa-s Herr Hestlein getan hat, ist allen bekannt. Die Gedanken des Landes-vorstandes kamen in allen von Herrn ' estlein getragenen Fdcen zum Ausdruck. Der Parteitag soll in uuS die llcberzeugung wack>rufeu, dast restlose Arbei! geleistet werden must. Wenn wir nicht vor- wärtsdrinaen, komme» wir znni Stillstand, »nd Stillstand be deute! Rückstand. Wir sind leider gczwuuoen, auf zwei Milglieder im Vor stand zu berstchlen, Herrn Pfarrer Bodenbürg und Herrn Lebrer H ä n e l, die infolge Arbeitsüberlastung die Geschäfte nstbt weiwr'übren können. Wir danken ihnen an dieser Stelle für ihre beedirnstvolle »nd ausonsernde Tätigtet! für die Partei, bauen wir w weiter auf die Erfolge werden dann nicht auS- bleiben. Herr Reaierunesra! Dr. Sirieder - Leipzig dankt im Namen rer Benreier der Ortsgruppen und der Versammlung den, gestriistsfübreaden Anesctmjic und seinen! verdienstvollen Leiter. der bi" nur vorgenonnncncn Wahl des neuen ge schahssituende» Au ' -nsses geben ans tstrund des Vorschlages des Unr", verstände? bervai: l. Vorsitzender Herr Rechtsanwalt Dr H > ! le, 2. Vorsitzender Herr Fabrikbesil'er Stolle, Schrift,F-ri. Teberese Geis-ler, Kassierer Herr Vabn- bafsoarstebee st'e i n i s ch und als geborenes Mitglied Herr Generalsekretär Aba. He st lein. In Fortsetzung der Tagesordnung erbätt nnnu>ehr Herr Aüfte^rdneter Hetzlem das Wort zu seinen Ausführungen über SAe solrlnche La e in SaMcn lieber die glänzerldcn, oft von lauten Beifaliskn' dgebungcn nnlerl rocheneu Darlegungen des weit über die Grenzen unsere- Vaterland.? geschätzten Redners wird an anderer Stelle dieser Rümmer berichtet. In der hierauf ciiisetzcnden Aussprache führt als erster Redner der evangelische ZentrumSkandidat bei den letzten Land tagswahlen, Herr Slndicnrat Dr. B n ch h c i m - Freibcrg, fol gendes an?-: I:, wüherc» Zeiten dachte kein Mensch daran, da!; sich protestantische .Kreise der Zentrumspartei anschliesten würde». Das bat seinen Grund mit darin, dast mau von der Zcutrnmsvanci sich ein falsches oder überhaupt kein B>>d machen k'mnte. Es must eine Nnfaabe der Zukunft sein, z» erforschen, wie cS ii'öglich ist, das Zentrnmsorgan, die . Sächsische Volks- zeiinng". noch veiler varteivolitisch ansznbilden. Durch Rus- hildnug der Zeitung oder auf eine andere Weise must eS »täg lich gemacht werden, ">as Volk ausznklären. ES must alles ge tan werden und darf nicht bei einem Versuch bewendZ bleiben. Ansaabe der Zukunft must eS sei», weite christliche Kreise, evan gelische und katbolische. über da? Wese» des Zentrums anfzn- klären. Da? ist das wesentliche Problem. Die evangelische Kirche ist die Staatskurbe gewesen und must jetzt unb in Zu kunft auf eigenen Füßen sieben. In Valkskreiscn ist es ge-- uüaend empfunden worden, welche Unterstützung der Kirche von rechtsstehender Sette zuteil wurde I» Zukunft wirb das an ders sei». Die Zeit wird auch dafür arbeiten, daß allmählich in evangelischen Kreisen die Einsicht wächst, dast eS jetzt die Ver teidigung der christliche» Kulturgüter gilt. Nasche Erfolge »'er den wir nicht erwarten' können. Aber wir werden vorwärts marschieren, wenn wir selbst das Nötiae dazu tun. Die Arbeit der Zeit „„ist uut wachsendem Verständnis gefördert werden. Die deuischnationale» Kreise werden die sein.'die als untere: Geaner in Frage komtnen und gerade auf ihre Kosten müllen wir nnS stärken. Die Deutsch,,ationale Partei erhebt den An- st rnch. die vroieskanttschcn Kulturgüter speziell zu schützen. Aber darüber kann kein Zweifel besteben, dast die christlichen Kulturinteres'en bei den Dentsekmatioiialen nur als Nnshänac- schild für stnieressen anderer Art dienen. Denn d's Deutsch- nationale Partei znm Sieae käme, würde sie die alt"» Einrich tungen wie?«"' bei'itellen. die protestantische Kirche würde wie der S'aatä'n'ch". Fck> tuwe keinen Var'eil kür diese alle Esi>- rieblnna. D'' ^enisomaiiviuste 'Rcirte: js, eine Partei des aus gesprochenen Klaneubasse--. sie gebt ans das germanisch" Heiden-' tnm hinaus. E? sit'd KreiK. die dem Ehristentuw. fernstebeu, bei ihnen weil luehe angesehen, als die, denen der christlich" G-dan'e »a? höchste Ziel darstell!. Sie führen das Ebristen- tnin m ihrem Panier nur zn AgitatianSzwecken. Anch die Dcntlche Vgkk.svgrtei leiat in ihrem Programm kein Interesse an de» christliche» Ileberliesernngen. Diele Gedanken finden wir aber in dem Pr >gramm der Christlichen Volksnartei nnd es wird dieser Partei anck, gelingen. Erfnlge zn erzielen. Durch gemeinschaftliche Arbest ans dem BoVen der Ebristlichen Volks- .Partei werden wir mehr erreichen als »ns die Rechtsparteien ftz gft schp" verfmacheu. Es gilt nun. joeiten Kreisen dafür die ^Ujigezi zn .öffnen und da? Verständnis zn wecken. D.e Christ» kjchs Volk-Partei ist di« einziae Partei, die nicht nur verspricht, .sondern auch durch die Tut ibre Worte bek. ästigt. I« Auftrag« d«, Ort »grupp« «rrdau übermittelt Her, «,s»td den Dank und di« Grüß« d«, Werdau«, Z««. tru«ranhSnger. Just1»c«t Gchrd»bg«n».L«'tt,ig: D«r heutige, dar un» hi«, versammelt, ist der Sonntag Lätare. de, Freudenrag. Wenn auch im Lände Trauer und Besmgni» herrscht ob der schweren Bestimmungen, die uns der" Versailler Vertrag " bringt, dem streng durchzuführen Lloyd Georg bei den London«? Verhand» lur.gen auf» entschiedenste erklärte, so haben wir doch eine Freud«, ein« berechtigte Freude aufzuweisen, wenn wir sehen, was au» unserer schwachen Partei geworden ist. Wa» sie rn dem letzten Jahre geleistet, wie sie sich entwickelt, hat. Lätare für unsere Parteiangchörigenk Wenn wir keine Bedenken hoben, neue Ortsgruppen zu bilden, wenn sie auch nur zwei Pis vier Mitglieder zählen, dann werden wir auch bald neue Kräfte für unsere Parteiinieressen gewinnen. DaS Anstreten des Herrn Studienrates Dr. Bnchheim hat mich sehr erfreut. Wenn ich sehe, daß ich init Protestanten zusammen arbeiten kann, da freue ich mich. Wenn wir aus anderen Gründen als aus reli giösen zusammengehen könnten, sagen wir, mit Bezug ans die Volksschule, so können wir von einem großen Erfolge spreche». Wir kommen zu gemeinsamer Arbeit zusammen in einer Par tei: der Christlichen Volkspartei. Wir stnd keine konfessionelle Partei. Warum hält es viele von der ZentrumL- portei ab? Viele evangelische Kreise hält e» ab. weil ihnen e,»geimpft ist, es herrsche in ihr Rom und das Jesuitentum. Auch bet den Evangelischen ist der Wunsch rege, mit den Katho liken zusammen für das Vaterland zu arbeiten. Wir sind keine katholische Partei. Wir sind eine Partei, die auf dem Boden dcS Christentum» steht. Wir können nicht die Partei der Mitte werden, bevor nicht die falschen Standpunkte aufgeklärt sind. Die Zentrninspartei hat nie einseitige Nompolttik getrie ben. Niemand kann uns Nachweisen, daß wir nicht auch für evangelische Ziele eingetrcten sind. Wir stnd eine str-ng christ liche Partei, eine Partei, die den gesamten Kultnrbesitz in sich auszunchmen sucht. In unseren Kreisen stehen all- auf dem Boden des Christentums. Eine Partei darf rächt denken, dast protestantische Abgeordnete von Protestanten gewählt werden müssen. Wir dürfen hierin keinen Unterschied machen. In den katholischen Gegenden ist es ein Ding der Unmöglichkeit, dast ein Kind an einem Lehrfache, außer Religion, nicht tcrlnehmen könnte. Das evangelische Kind wird aber gegen uns erzogen. ES wird ihm eingeimpst, dast der Katholik sündigen könne, wenn er nur Geld in die Ablastkasse zahle. Welche Aufsastung must eii> Protestant haben von der moralischen Inferiorität, und das ist der Fehler. Die hierauf folgende Mittagspause vereinigt die Delegier ten zu gemeinsamem Essen. Uni 2.80 Uhr eröffnete der Landes- vcrsitzende die weiteren Verhandlungen und Nelchßtagsabgeordneter Dr. Hoefle nimm! das Wort zu seinem Referate über: Die politische Lage im Reiche Zunächst habe ich die Aufgabe, Ihnen van der Zentrnms- sraltion des Reichstages die besten Grüste zn überm.ueln. Ich darf Ihne» wohl mitteilen, dast die ZentrumSfraltion »aö größte Interesse hat nnd fick gefreut hat, dast Herr Generalsekretär Hcstlein als erster Abgeordneter in den sächsischen Landtag ein- gezogcn ist. Gestern haben die einzelnen Fraktionen bis in die Abend stunden verhandelt nnd sich mit den Lonooncr Verhandlungen besaht. Wir haben die Verhandlungen auf der Brüsseler Grundlage für unmöglich erklärt. Es ist bekannt, dast eS alle Neichötagsmitgliedcr schmerzlich berührt hat, daß Deutschlanr allein Schuld am Kriege haben solle und dast nur wir die Laste r der Wiedergutmachung tragen sollen. Der Optimismus, den wir an die Londoner Verhandlungen knüpften, war nickst berechtigt. Die Gegner hatten erst starke Differenzen, haben sich aber doch noch verständigt. Man hatte nicht erwartet, dast in London die Pariser Beschlüsse durchgesührt würden, Eng lands Hauvtziel ist noch heute, uns vom Weltmärkte auszu schalten. Wir haben übersehen, dast französische Politik durch gesührt wird. Ueberäll hat die französische Presse dafür ge sorgt, unsere Feinde von unserer „Leistungsfähigkeit" za überzeugen und hinansznrnfcn, wir könnten alle» bezahle:« WaS die militärischen Mastnahmen anbelangt, sind wtt sämtlicher Kricgsmittel beraubt, die Bildung der Orgesch wurde uns nnlersagt und die Schaffung des Neichö- webrgesetzeS hat unö unserer letzten Kraft beraubt. W'r iw Reichstag sind einsttmmig der Auffassung, daß diese Bestim mungen durchgesührt werden müssen. Es hat keinen Zweck, den: Feinde Widerstand entgegcnznstellen. Wir sind vollkommen en! waffnet. Es ist vollkommen gleichgültig, ob wir 2t oder 100 Kanonen in Königsberg haben. Man soll dem Feinde nicht vw Möglichkeit geben, die Behauptung aufzustellen, dast in Deutsch- land der Militarismus noch dominiere. Die Bavcrn h.i'cn die ersten Zeiten uns mmer Schn ierigkeiten bereitet, indem sie unS mit der LoSlöfung vom Reichslande drohten So wurden wir gezwungen, den Versailler Friedensvertrag zu »vrerzetch- nen Es muh Sache dcö Reiches allein sein, über so wichtige Fragen selbst zu entscheiden. 246 Milliarden Kriegskosten sollen wir bezahlen, daS bedeutet pro Jahr und pro Kops I-»1 M. in Gold, da,;» kommi noch eine t2vrozentige Abgabe auf nn- sere gesamte Ausfuhr. Alt diese Abgaben will der F.-'nd .,l-"ch flüssig gemacht haben, ohne nnS aber durch e:n Kreditabkommen in die Möglichkeit zu versetzen. Ais im. Reichstag ne Frage behandelt wurde, haben wir eine starke Einstimmigkeit seststellrn können. Dir Pariser Beschlüsse kommen für uns für Verhandlungen überhaupt nicht in Fräse. Es wäre zweifellos am besten gewesen, wenn eine e i n !'c > t- l'che Erklärung abgeaebcn worden wäre. W'r haben lre K a t a st r o v h e n p o l t t i l der D e n t ^ch n a t i an a l « a abstlmen müssen Wenn wir abaelehnt hätten, nach ".v'dan zn geb-i'. wäre im Anslav.de der Glaube anfgeta tchk, dast lei uns noch der alte MisitarismnS herrsche. Der Wahlkampf, der i: reichen geführt, ist mit Rücksicht darauf einheitlich, geführt Watten Wenn auch die Flagge »frage eine noasikche F>aae ist. so durste sie doch im gegenwärtigen Augenblick, nickitz ze derarlig großen Verhandlungen führen. Erst gcstern abend haben wir daS a m t I i ch e Material erhalten von den L,«dotier Besprechungen. Wir sind nicht in dar Lage, die Be schlüsse anznncbmen, die deutsche Regierung hat. sich auf Gegenvorschläge, gestützt ans- dem Material, was von Arbeitgebern und Ar- biitnehmern znsanimengetrageii worden ist. Um dem franzö sischen Bedürfnis nach Geld gleich Nachkommen zu sonnen, hät ten wir unS bereit erklärt, eine N.nleihe von 8 Vsi'l'ur^ den aiifzunrhmen. die nach k Jahren amortisiert W«t2<i sollt". Darriber hinaus sind wir noch bereit zur Zahlung, von ? M>k- Harde Bold mark. d. 1. 10 Milliarden Papiermark. Wei ter haben wir uns bereit erklärt, am Wiederaufbau mitzuar beiten. Was noch übrig bleibt, soll zusammengezogen werten und bei einer späteren Besprechung geregelt werüen. Die ILprozentige Ausfuhrabgabe lehnen wic «nt« ichreden ab. weil dies die Vernichtung unseres HaiwclT zur Folge hat. Wir bieten 8 0 Milliarden Goldmark, ven langen jedoch den Abzug von 20 Milliarden sür bereit? ersickgre Leistungen. 8 Milliarden sind wir bereit, gleich flüssig zu machen durch eine internationale Anleihe. 1026 soll alles zu- sammengeschlagen werden und eine neue Verhandlung anve. räumt werden. DaS ist die finsterste Grenze, bis zu oer mi" gehen können. .. Frankreichs »md. England haben Derttschland lyipw''. so vor Augen wie vor dem Kriege bedenken aber nicht, daßs ganze deutsche AnSlandSkapital verloren gegangen ist. dal, eine durch und durch geschwächte Volkswirtschaft hab-.i. '-Pßtzn »lnsere Wirtschaft noch auf der Höhe von 1>ll4 stände, :ockc- unsere Leistungsfähigkeit selbstverständlich weitaus gre'zr. Vergleichen Sie, bitte, dieses weitgehende Angebot mit der tzVdr Llobd Georges-, Er erklärt, dieses Angebot sei ein« Hera i?- fordernng an die Entente. Für dies alles sei die VerimWört lichkeit Deutschlands am Kriege mastgebend. Er inistt als'« Deutschland allein .die Schuld am Kriege bei. Weiler teistt HS: „Wenn wir nicht bis Montag hören, das; Deutschland Ino reit ist, entweder die Pariser Beschlüsse anzunehmen oder n§pc Vorschläge zu unterbreiten, so werden 1. Duisburg, Ruhrort und Düsseldorf so- fort besetzt werden, 2. die Alliierten von ihren Parlamenten die Genehmigung einholcn, von jeder Zahlung für Waren aus deutschen Liese- rungen einen prozentualen Abzug für Reparationszwecke ein;.'- behalten, 3. die an der Mcstgrenze eingehenden Zolleinnabmen unt-r Aufrechterhaltung des deutschen TarifeS beschlagnahmen und eine neue Zollgrenze ain Rhein errichten, an der nach den Fest setzungen der interalliierten Rheinlandkommissionen Ervort- und Importzölle erhoben werden." Ich habe Ihnen nun berichtet, waö in London gescheht,«, ich habe den Eindruck, als ob die Formulierung unter dem Einflüsse Frankreichs entstanden wäre. Es liegt der Unterschied in folgenden Fragen: Wir verlangen, dast die 20 Milliarden se. gleich abgerechnet werden. Simons erklärte, er se« damit einverstanden, wenn Sachverständige zur Prüfung unserer Angaben bestimmt wurden, aber wir haben mit vollem Reckt verlangt, dast alle Leistungen voll und ganz eingerechnet werden. Die Feinde verlangen von uns 42 JahreSzahlungei«. Wenn die 246 Milliarden gleich flüssig gemacht werden sollten, müsste wenigstens einer da sein, der die Bonds anniwmt. Wenn Frankreich wirklich gleich Geld braucht zum Wiederaus. bau der zerstörten Gebiete, müsste Frankreich dich zufrieden sein, wenn eS 8 Milliarden von uns sofort erhält. Man will aber in Frankreich unS völlig zerstören nnd vernichten. Wenn »tan die Worte Llobd Georges richtig betrachtet, ist n»k für Montag noch die Möglichkeit gegeben, weitere Vor schläge zu machen. DaS Kabinett glaubt, dast doch noch euie Verständigung möglich sein wird. Tic Stellung des Reichstages war eii>e geschlossene, alle haben die Pariser Beschlüsse otr unannehmbar bezeichnet. Dast ein Parteigezänk entstan det, ist, bedanre ich sehr. Im Interesse des Wiederaufbaues innst am 1. Mai unbedingt fcststehen, was wir zu zahlen haben. Wie kann eine Wirtschaft neu anfgebaut werden, wenn >:nr nicht wissen, was nach fünf Jahren mit uns geschieht. Unsere deutschen Unterhändler dürfen sich nichl ans eine einstwei. lige Abfindung einlasse», sondern die Summe must ge nau festgestellt werden. Müller-Franken ist bcdaner- l'cherweisc gestern in« Reichstage ans der Nolle gefallen, tr ist wahr, nicht angebracht war eS. das; vom StinneSkon. zern in dieser schwere» Zeit ein Handelsdcnnpfcr ans den Namen „Tirpih" getauft werden musste und so kan« es zu einem Parteigeschrei zwischen Hergt nick M k. I l er - Franken. DaS Zentrum steht auf dem Standpunkrc, das, bas, wo» w«r cmgek>-,Lrf> haben, das Aeusterste ist, und wiv haben di« Negierung ersucht, kei, nen Schritt weiterzugehen. Wenn sämtliche Pame-en eine einheitliche Erklärung abgegeben hätten, hätten wir nach ansten hin einen gewaltigen Eindruck gemacht. Daß man bei der Entente kei.ne Verständigung will, laßt sich cmk allen« ersehen. Ich würde mich freuen, wenn doch noch eine Verständigung zusammen käme. Schlauerweise spricht nw>, nicht von der Besetzung des Ruhrgcbictes. Man brauchte da>.u nach eine halbe Million Soldaten, und dann müßten wir 8<i Milliarden BefatzungSkosten bezahlen. Di-se Summe würde unS die Bezahlungen der Kriegskosten unmöglich mache«', aber man besetzt den Nubrhafen und hat so die Kontrolle über unsere ganze KohlenauSknhr. Es ist festgestellt worden, dast von unS an Frankreich geliesecsi Kohle wieder an nnS für hohe Preise zurück' erkanl! wurde, da jetzt in Frankreich ein N c b e r fl u st a n Kohle vor- Händen ist. Im Saargebict müssen Feierschichten eingefiilm werden, aber uns nehmen sie auch die für die Industrie not wendigste Kohle. ES ist eine sebr ernste Stunde, wir müssen ja bezahlen, denn wir haben den Krieg verloren, aber ma» müsi auch einsehen, dast nicht wir allein de» Krieg verschuldet haben. Die zweite Frage ist die Revision des Vecsaillc Friede nSvcrtragcS. Wir haben noch mehr zn tun. An: 26 März erfolgt die Abstimmung für Oberschlcsicn. Wenn dis Abstimmung ohne französische Bawnefte Birchgettüst! werden kann, ergibt sich sicher eine große Mehrheit für Tcntstli- fand, aber der Kampf wird axSgcführt nicht zwischen Deut schen nnd Polen, sondern zwischen Deutschen und Fran zosen. Hoffentlich gebt die Abstimmung nicht unter Druck ,!'» sich und dann ist Oberschlcsie» deutsch. DaS wird ein graste-' Faktor sein in der Frage der Wiedergutmachung. Welche Msi'tt stehen »ns zur Verfügung zur - > - ... Revision des Bersailler Friedens. Die Deutschnationalen glauben mit Waffengewalt Heo Erfolg zu erreichen, aber in den näck'sten zehn Jahren isi'.fmt einem Erfolge auf diese Reise nickt zn rechnen nnd die Fenst,' werden nur zu der Einsicht getrieben, das; bei uns die wie Waffenpolitik noch herrsche. DaS kamt uns nur zum SckiHc» gereichen oder glauben sic, daß von Rußland Rettung kam men kann. Bor wenigen Wochen sah es noch aus. als- ob' st.« neuer Angrift RnstlandS auf. Polen bevorstebe. Wette K;F'c glaubten damals-, wir müßten ein Bündnis mit Rußland An gehen. Wer die Verhältnisse RnstlandS kennt, wer weist. »"> das Wirtschaftsleben Rußlands zulammenacbrachen ist. wird en sehen müssen: daß van dieser Seite nnS eine Rettung oM kommen wird. Wenn die französischen oder eng lischen Arbeiter nur drei Macken in einen Proteü streik gegen den Versailler Frieden emirtte" würden, wäre dieser sofort ans der Welt aelcbaftt. AVer zuerst ist der Franzose Tranrosc und der Engländer Engländer »nd dann Arbeiter. Man könnte verzweifeln, wenn man nachdctikt, ob überhaupt einmal 'eine Revision des Frtcdensvertraacs kom men wird, aber die Brüderschaft Frankreichs nnd Englands- ist mich nicht von ewiger Dauer. Betrachten Sie die Verhältnisse in Italien, hier hat fick schon längst, die.Erkenntniö .dip,ch> aernngen, daß ohne den.Wiederaufbau Deutschlands a»chc/tcr Aushau Italiens nicht möglich'ist. Genau diese Ansicht herrscht