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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 25.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-193101251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19310125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19310125
- Sammlungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-01
- Tag 1931-01-25
-
Monat
1931-01
-
Jahr
1931
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HWche Frauen. (Nachdruck verboten.) Gibt cs denn auch häßliche grauen? Ja natürlich und sogar rech! viele! Es gibi sogar Männer, die behaupten, es gäbe mehr häßliche grauen als schöne. Es kann ja auch nich! jede Frau eine tadellose Figur, regcl- mStzige Züge und einen schönen Teint haben. Aber häßliche Krauen leben Vas Leben so gut wie die anderen auch: vielleichi Haben sie es im allgemeinen noch besser als die anderen, und ntchi wenige unter ihnen verheiraten sich sehr gut. Es ist eine Tatsache, daß häßliche Frauen oft eine wunderbare Anziehungs- Lrasi Männern gegenüber besitzen, sogar die Geschichte weiß Davon zu erzählen Wie viele häßliche Frauen haben Länder regiert und über dos Schicksal von Nationen beschloßen Katharina die Große und Madame Maintenon waren gewiß «ich« schön — und Maria Stuart? Es heißt immer, sie sei «ine schöne Frau gewesen — den Bildern nach zu urteilen war sie es aber nicht Doch wenn eine Frau auch nicht mit Schönheit dienen kann, so mag sie doch eine oder mehrere Eigenschaften besitzen, die sie liebenswert macht. Eine gut geformteStirn zum Beispiel ver- leih, dem Antlitz etwas Besonderes und ist ein Zeichen von gut entwickeltem Verstand Die glückliche Besitzerin soll daher Lie Stirn nicht mit ihrem Hmr zu verdecken suchen Und welch «ine Rolle spielen schöne Augen? Sie lassen uns rauhe und unregelmäßige Züge vergeßen. Ein häßliches Gesicht kann durch ausdrucksvolle Augen verschönt werden. Große, dunkle Augen mit ihrem lebhaften Feuer lassen einen häßlichen Teint oder eine kurze, gedrungene Figur verschwinden. Auch graue und tiefblaue Äugen üben einen Netz aus Ebenso können schönes Haar oder eine gute Figur, gut geformte Schultern und volle, aber nicht zu dicke Arme vieles gu» machen bei einer Frau, die sonst keine äußerliche Schönheit ausweist Und doch haben häßliche Frauen oft einen großen Einfluß aus die Männer Was ist Wohl das Geheimnis dieser Macht? Guter Verstand ist wohl ein Hauptsaktor: Grazie, angenehme vmgangsformen, Takt und auch die Art und Weise, wie die Frau sich kleidet, spielen eine große Rolle. Eine vernünftige, «bildete und bescheidene Frau ist eine Kraft, der nur wenig Männer Widerstand zu bieten vermögen. Und dir Stimme? Viele Männer fühlen sich abgestoßen von «in» hübschen Frau mit einer unangenehmen Stimme, die Lielletchi an eine piepsende Flöte oder an das Gekreische eines ^Papagei erinnert. und wie viele häßliche Frauen werden durch ihr Lächeln schön? Das freundliche Lächeln, das die Welt erobert und alle Menschen bezaubert? Welter kann eine häßliche Frau für schön gelten durch die -Grazie, mit der sie sich bewegt. Hat nicht ein Dichter einmal «sagt, eine Frau müße sein so geschmeidig wie eine Schlange. V gerade wie ein Pfeil und so stolz wie eme Lilie? Gute, mit Geschmack gewählte Kleider vermögen auch viel. Eine gu« gekleidete Frau »st niemals häßlich. Hauptsache ist. Laß die Frau Scharm besitzt. Die Erfahrung lehrt, daß Scharm bei einer Frau mehr bedeutet alS Schönheit. Immerfort alles beachten, heißt es für die häßliche Frau. Sie muß nicht nur ihre Kleidung und die Totlettengeheimnisse studieren, sondern auch ihre Stimme, ihre Manieren, ihre Bewegungen, die Art und Weise, wie sie spricht und lächelt. Eine Frau soll aber nicht nur gut sprechen, sondern — was -sehr wertvoll ist, meint ein holländisches Blatt — auch gut zu- hören können Stillschweigen ist eine große Kunst ln der Konversation. Ein fester Charakter und ein starker Wille, ge paart mit gutem Verstand, können eine häßliche Frau weit bringen. Hf. I>(. Sie SlenolWistin in gehobener Stellnng. (Nachdruck verboten.) Es sieht so einfach und praktisch aus: nur ein halbes Jahr Ausbildung, dann gleich AnstellungsmöglichkeitenI Aber gerade »um Beruf der Stenotypistin sind besondere Qualitäten nötig. Auf eine gutbezahlte Stellung kann heutzutage nur diejenige rechnen, die in Stenographie nicht das Gewöhnliche leistet, sondern mehr. ! Fremdsprachige Stenographie oder Debattenschrist ist Be- Dingung. Beim Maschinenschreiben werden Blindschreiben und «otze Gewandtheit verlangt. Dazu muß peinlichste Sauberkeit «ud Genauigkeit in der Arbeit beachtet werden. Geschmackvolle Kleidung, gutes Aussehen, tadellose Umgangsformen sind still- schweigende Bedingungen. Viel Geduld und Anpassungsfähig, teil den Vorgesetzten und Kolleginnen gegenüber, dabei die Gabe, sich durchzusetzen; Intelligenz und Interesse an der Arbeit Ard Selbstverständlichkeiten. Nicht zuletzt ist eine eiserne Ge sundheit erforderlich, denn wenige Berufe strengen die Nerven und den Organismus so sehr an wie dieser durch das ständige Klappern an der Maschine und das lange Sitzen in gleich- - bleibender Haltung bei unregelmäßigem Essen. Nur junge Mädchen, die allen diesen Bedingungen entsprechen, sollten sich anSbilden laßen; nur sie haben Aussicht, in die wenig zahl» reichen Privatsckretärinnenposten aufzurücken, die allein Dauer stellungen bedeuten. Denn als Stenotvpistin kann niemand länger als bis zum 30. oder höchstens 35. Jahre arbeiten; die Vorgesetzten wünschen junge Schreibkräfte, denen man auch Einmal ein unwilliges Wort sagen kann Außerdem hält es leine Sienowpistin länger aus Tie Sekretärin ist n«ch« aus schließlich an der Maschine beschäftigt und schont dadurch ihre Gesundheit Wer kausmännischc Begabung Hai, sollte sich wie ein junger Mann als Lehrling einschreiben lassen Auf diesem Wege kann auch e>ne Frau - allerdings nach zwei- bis drei jähriger Ausbildung bei kleinem Taschengeld — zu guten Sorrespondentinncnstellen mit selbständiger kaufmännischer Tätigkeit gelangen. Leider wird dies kurzsichtigerweise zu wenig beachtet. Or. Llkrieäe Iacobs. Jie De Stilve. Von Erich Will. (Nachdruck verboten.) Viele werden, wenn sie an ihre Kindheit zurückdenken, nicht ohne leises Erschauern sich der sogenannten «guten Stube" »rinnern. Diese durfte damals in keiner Bürgersamilie fehlen, ist auch heutzutage noch nicht gänzlich verschwunden Auf dieses Zlmmer konzentrierte sich die ganze liebevolle Sauberkeit und Sorge der Hausfrau Vor den Kindern wurde der Raum ängst, lieh verwahrt, os« war er sogar wochentags abgeschlossen Er erschien ihnen daher als eine Ari Heiligtum, das man nur mit -gereinigten schuhen uns in sestlichen Kleidern betreten durste. In Wirklichkeit war diese .gu>e Smbe" e»n kleines Famtlien- museum, vollgepfropft mi: Möbeln, Teppichen, Photographien und allen Geschmacklosigkeiten oer Großvalerjahre Da fehlte vor allen Dingen niemals die greuliche Plüsch garnitur, behängt mit den bekannten neckischen Schonern, deren Anfertigung die Mußestunden meiner weiblichen Verwandten scheinbar vollständig ausfülltcn. Diese Sessel wurden von uns Kindern nm Ehrfurcht betrachtet, denn nur zu Geburts- oder sonstigen Festtagen durften wir uns in sie setzen Dann war ein Rauchtischchen da, aus Bambusrohr künstlich gefügt, mit einer komplenen Rauchgarnitur Ich habe nie Zigarren darin gesehen, denn mein Vater rauchte nicht. Dennoch war das Tischchen sein besonderer Stolz; er hatte es beim Kegeln ge wonnen Vor dem großen Wandspiegel lag, gruppiert von zwei Vasen mit Papierblumen, das Phoiographiealbum der Familie, kostbar in Samt gebunden, mit phantastischen Metallblumen verziert und einem richtigen Schloß Fabelhaft. Ganze Gene rationen Familienbildnisse enthi-l« das Album Alle in jener starren und leblosen Haltung, die die Photographien der da maligen Zen auszeichncte Der unvermeidliche Regulator war von zwei Oelbildern flankiert: eine Sommer- und eine Winter- landschasi Es können auch Oeldrucke gewesen sem. sic konnten auch Wald- und Gebirgslandschaften darstellen Unter den Bildern befand sich ein Regal aus denen diverse Reiseandenken und Nippsachen standen. Eins geschmackloser als das andere; aus alle Fälle gab es eiße Katastrophe, wenn eins davon entzwei ging Vor dem Kamin lag das Fell eines Spitzes, der bei uns vor vielen Jahren an Altersschwäche gestorben war. Ich könnte noch viel erzählen: von dem Blumengestell aus kreuz und quer genagelten Birkenstämmchcn, von dem Goldfisch- glas, in dem immer und ewig ein griesgrämiger Goldfisch schwamm, von der verstaubten Zimmerpalme, bem Bücherbord mit der nie gelesenen Garnitur Schiller und Goethe, und noch vieles mehr Doch genug davon. Die gute Stube von damals zählt zu den Dingen, für die der moderne Mensch nur noch ein leises Lächeln übrig hat. Heutzutage wollen wir uns in unserem Heim behaglich fühlen, uns frei und ungehemmt bewegen; hell und lustig ist der moderne Raum. Sachlich und schön die Möbel, auf das Not wendigste beschränkt. Die -gute Stube" wird für die nächste Generation nur noch ein Bestandteil der sogenannten guten alten Zeit sein. Schularbeiten. Von Gertrud Reinsch (Nachdruck verboten.) Das Kapitel Schularbeiten ist für Eltern recht ost eine «leidige" Angelegenheit. In den ersten Jahren ist die elterliche Hilse ost unerläßlich, denn es gibt so manches, was das Kind beim Unterricht nicht verstand und nicht verarbeiten konnte. Fragen werden gestellt, die beantwortet werden müssen — oder es ist sogar positive Mitarbeit nötig. Später wird die Sache für manche Ellern schon schwieriger: sie können entweder nicht mehr mit oder sie haben weder Zeit noch Lust, die Schularbeiten ihres Kindes oder ihrer Kinder zu beaussichtigen. Infolge dieser Umstände kommt es dann häufig vor, daß irgendeine wichtige Sache die Eltern zwingt, das Kind in seiner Arbeit zu unterbrechen und die Weiterarveit aus später zu ver- schieben. An sich ist es deshalb gu», wenn eine bestimmte Zeit sür die Schularbeiten sestgelegt und diese nur ausnahms weise in besonderen Fällen verlegt wird, Wann ist die günstigste Zeit sür Schularbeiten? Das richte« sich erstens nach der Tageseinteilung der Eltern, und zweitens nach bestimmten Grundsäicn. Gleich nach der Schule ist Schularbeit unangebracht Das Kind sollte erst ein wenig den Geist ausruhen, vielleichi Mittag essen und eine Viertelstunde oder eine halbe Stunde schlafen. Dann — also in deck frühen Nachmittagstunden — hinaus an die Lust, wenn das Wetter danach ist, und etwa gegen süns Uhr spätestens mit der Arbeit beginnen! In vielen Fällen würde es jedoch besser sein, wenn die Arbeiten sogleich nach der Ruhepause begonnen wer den: die Ichuleindrücke sind noch frisch im Gedächtnis, der Lehrstoff hastet noch Nach dem Spaziergang oder dem Spiel in» Freien sind Kinder gewöhnlich ermüdet. Keineswegs aber sollte man die Abendstunden für Schularbeiten frei geben, schlechter und unruhiger Schlaf sind die Folge und das Familienleben ist dann stets beengt Alles soll möglichst ruhig sein, um das Kind nich« zu stören. Gewiß werden die Ellern manchmal innerlich ärgerlich sein, aus die »leidigen" Schularbeiten Rücksicht nehmen zu müssen. Irgendein Einkauf, eine Verabredung. Besuch ist festgelegt: da kommt das Kind und fragt, wann es denn Schularbeiten machen müsse. Grundfalsch ist es in solchen Fällen, die Schul sachen mitnehmcn zu lassen und bei Bekannten, die man besucht, auf Erledigung dieser zu bestehen oder nach der Rückkehr am Abend darauf zu halten I Erst die Schularbeiten — dann das Vergnügen! Das sei der Grundsatz, dem die Eltern gehorchen sollten und nach dem sie ihre Kinder erziehen müssen. Genau dasselbe mutz ja auch für sie gelten: erst die Arbeit — dann das Vergnügen! ES läßt sich wohl bei einigermaßen gutem Willen immer «inrichten, daß man diesen Grundsatz er füllt. Darum ist eS stets gut, bet Verabredungen an die Zett für Erledigung der Schularbeiten zu denken! Oft sind Zweifel vorhanden, ob die Eltern bet der Schul- arbeit helfen sollen. Die psychologischen Untersuchungen haben ergeben, daß alle Kinder mehr Interesse an Schularbeiten haben und sie williger erledigen, wenn Erwachsen« dabei sind. DaS Kind fühl« sich ruhiger, und wenn der Erwachsene Inter- esse an den Schularbeiten zeigt, kommt eS sich wichtiger vor und hat selbst mehr Interesse und Lust dazu. ES ist außerdem noch der Vorteil damit verknüpft, daß ote Eltern rechtzeitig erkennen können, wo daS Kind versag» oder nich» recht mitkommt. Sogar besondere Neigungen zu dem oder jenem Lehrstoff können also ermittelt werden und es wird später unschwer sein, auch den richtigen Beruf — den Neigungen entsprechend — zu finden! Noch eines ist wichtig: Niemals über Fehler lachen oder gar spotten! Dadurch wird das Kind unsicher, nervös, schämt sich und bleib» gar noch zurück! Ruhe und dreifache Geduld, faßliche Belehrung, möglichst demonstrativ an alltäglichen Beispielen, sowie Güte und Ausdauer führen eher zum Ziel, alS Strafe oder harte Worte Es gil» stets, im Kinde das Selbstvertrauen zu Wecken und es in dem Glauben zu belassen, daß es selbst etwas gefunden hat, daß es selbst konnte, weil es wollte. Lernen muß es nun einmal, und deshalb sollten Eliern stets nach dem Grundsatz erziehen und bei den Schularbeiten verfahren: «Nicht für die Schule — sondern für das Leben lernen wir!" BekWM licht, Ml euren Kindern zum Augenarzt zn gehen! (Nachdruck verboten.' Eltern sollten es nicht versäumen, ab und zu mit ihren Kindern zum Augenarzt zu geben, damit die Augen nicht ZU Schaden kommen und damit das Allgemeinbefinden deS KlndeS nicht durch einen Fehler der Augen leidet Ein Kind klagt über häufige Kopfschmerzen, besonders beim Lesen; sein Aussehen ist schlich«, es lernt schlecht, ist ost in er regter Stimmung. Ein Besuch beim Augenarzt klärt uns darüber aus. datz dies alles an einem Augcnfehler liegt. Nach kurzer Behandlung sind alle Beschwerden verschwunden und das Kind ist wieder glücklich kerngesund. Bei aussallenden Mängeln des Auges werden ja die Eltern in den meisten Fällen sofort zum Arzt gehen Entstellung der Augen. Starbildung, Schielen nach außen oder innen, Hervor- ircten des Augapfels aus der Augenhöhle, besonders großes Aussehen des Augapsels das sind alles Dinge. Vie auch unS Laien sofort ausfallen; hier sollte man sich unbedingt zur Konsultation eines Spezialarztes entschließen. In unserer wirt schaftlich schweren Zeit hängt viel von einem guten Aussehen ab Häufig können Augensehler entweder durch Tragen einer Brille oder durch operativen Singrifs wettgemachi werden. Manche Fehler, wie Uebcrstchtigkeii, Kurzsichtigkeit, werden leicht übersehen. Hier sieht man den Augen äußerlich nichts an, für uns Laien ist der Fehler also unerkennbar. Wann soll man Kinder untersuchen lassen? Manchmal fällt uns bei Kindern noch tu» Kindergarlenalter auf, daß sie beim Spielen den betreffenden Gegenstand dem Auge nähern; das ist oft schon ein Zeichen für Kurzsichtigkeit. Prinzipiell sollte jedes Kind vor dem Schuleintritt auf sein Sehvermögen geprüft werden. Ost ist der Zustand der Augen maßgebend bei der Berufswahl. — Habt acht auf die Augen eurer Lieblinge, damit dieses kostbare Sinnesorgan keinen Schaden erleidet. Isabel!«. »Mit, litt« Kind.. Soll man alS Erwachsener Sinder bitten? Bon Hildegard G. Fritsch. (Nachdruck verboten^ Eine alte Streitfrage der Erwachsenen: Soll man Kinder bitten, ihnen danken, vor ihnen, wenn sie grüßen, den Hu« ab nehmen? Vergib« man sich als Erwachsener dadurch nicht» in seiner Autorität? Könnten die Kleinen nicht dadurch ein gebildet, hochmütig oder gar stolz werden, daß sie »wie Er wachsene" behandel» werden? Es ist gar nicht schwer, hier die richtige Einstellung zu finden, und wie ich zu beobachten Gelegenheit hatte, haben viele Eltern auch eine Lösung gesunden, die durchaus anerkennens wert ist. Selbstverständlich wird man ein ungezogenes, dick köpfiges oder gar ein noch in der Wiege liegendes Kind nich» bitten: es kann ja selbst noch nicht reden. Mit dem Augenblick aber, va die Erziehung »n Angelegenheiten der Höflichkeit ein- setzt, müßen wir Erwachsenen selbst mit gutem Beispiel voran gehen! Begegnet unS ein Fünfjähriger aus der Treppe und sag« freundlich »Guten Tag!" oder »Guten Abend!", so sollten Frauen getrost kopfnickend freundlich danken und Männer den Hut abnehmen, als hätten sie einem Erwachsenen zu danken. Sehr logisch die Ansicht eines Sechsjährigen, der wegen eines verweigerten Grußes zur Rede gestellt wurde: »Ich habe des- halb nicht die Mütze abgenommen, weil Herr K seinen Hu« auch nicht abnimmi, ja nich: einmal meinen Gruß erwidert oder wenigstens mit den Fingern an den Hut tippt!" Der Gruß eines Kindes wird noch einmal sc hell und freundlich in unsere Alllagsgcdanken hincinklingen, wenn wir seinen Gruß ord nungsgemäß erwidern Tas ist die beste Erziehung, die demon strativ das Verlangte veranschaulicht, es vorsührl, vormacht. Das Kind lernt dann noch einmal so leicht die richtigen ilm- gangssormen. Soll man bitten und danken? Kein Erwachsener vergib« sich etwas in seiner Würde, wenn er sein eigenes oder das fremde Kind bittet, etwas zu tun. für daS Getane aber dann auch dankt Auch hier macht es unbewußt den Kleinen mehr Freude, diensteifrig und zuvorkommend zu sein, wenn sie ge beten und bedankt werden Alle Kinder haben einen starken Nachahmungstrieb und wollen gern erwachsen sein Deshalb gewöhnen sie sich das Bitte und Danke viel leichter an, wenn sie ein gutes Vorbild in den Erwachsenen finden Wo sich Auswüchse bemerkbar machen, läßt sich leicht erzieherisch korri- aierenl Für die Hanriran. k Pikante Hrringstunke. (Kalt und warm zu gebrauchen.) Einige Lössel feinstes Salat- oder noch besser Olivenöl läßt man gut Heitz werden, gibt ebensoviel Lössel feines Mehl und eine kkdinc feingeschnittene Zwiebel hinein, schwitz« beides hell gelb und gieß« so viel Wasser hinzu, daß man eine dickliche Tunte hat. Dieser gib» man die durch ein seines Sieb gestrichene Milch von zwei Heringen, ein vertlepper»es Eigelb, zwei Eßlöffel Weinessig und eme Prise Zucker bei. läßc alle» zusammen ein mal auskochen und stäub» zuletzt eme Prise Pfeffer hinein. Feingehackte Petersilie sollte nicht darin schien An Sielle det Heringsmilch kann man feingewiegte Sardellen verwenden. k. Weitzer Mandelgutz zu Torten. 250 Gramm Staubzucker, 6 Eiweiß und der Safi einer Zitrone werden dick gerührt, 125 Gramm abgezogene, stiftäbnllch geschnittene Mandeln dar- unter gemischt, auf eine fertig gebackene Heidelbeer-, Mira- bellen-, Kirschen- oder Traubentorte entleert und im abgekühl- ten Ofen getrocknet. t. Zimt-Sterne. Ein Psund Mandeln erster Qualität reibt man sauber zwischen zwei Tüchern ab und läßt sie ungeschält durch die Mandelmühle gehen. Dann rühr, man La» zu sehr festem Schnee geschlagene Weiße von fünf Eiern mit einem Psund seinem Zucker zwanzig Minuten lang nach derselben Richtung, gibt dann daS Abgeriebene einer halben Zitrone, zehn Gramm Zimt und die Mandeln hinein und verarbeitet alles zusammen zu einem Teigklumpen. Man rollt ihn mit einer Sternsorm aus, bestreich« die Sterne mit einer au» einem halben Eiweiß und einem Viertelpfund Zucker bereiteten Glas«? und bäckt sie auf gut gewachstem Blech m mäßiger Hitze. Sie praktische HansM. k. Linoleum für den Küchenlisch. Es ist äußerst praktisch, den Küchenlisch mit einer Linoleumauflage zu versehen. Lino leum ist bedeutend besser als Wachstuch, besonder- deshalb, »veil Linoleum für heiße Schüsseln und Töpse ganz unempfind lich ist Man kann auch daraus schneidem ohne datz Risse ent stehe»». Das Reinigen verursach» wenig Mühe. Für gewöhnlich wischt man niil einem feuchten Lappen ab aus den man nach Belieben over Bedarf auch Seife nehmen kann. k. Reinigung von Alabaster. Alabaster reinig» man in war men« Sodatvasser und poliert nach dein Trocknen mit Weichen« Lederlavven so lange nach, bis der Glanz wieder da ist. k. Fleckigen Samt auf „neu" zu plätten. Eine halbe Tasse sehr heißes Wasser und ebensoviel Salmiak mische man mm einander und benässe damit den Samt mittels einer scharfen Bürste gleichmäßig und gründlich. Dann ziehe man den nasse» Samt über ein heißes Plätieisen und klopfe mit den Borsten einer sehr feinen Bürste solange, wie der Dampf durch va» Gewebe aussteigt. Betin Nachttocknen muß man allerdings »er" hüten, daß der Samt neue Druckstellen erhält.
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