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französischen Kirchenfürsten" weiß man an zuständiger kirch licher Stelle in Pari» nicht». 4. Wahr ist. daß in Paris eine Besprechung katholischer Geistlicher und Laien statt fand. In dieser kleinen Versammlung werde lediglich fest- gestellt. daß die Aufhebung de» Konkordat» die Einstellung de» Gottesdienste» in manchen Landgemeinden mit sich bringen könne. — Der Obmann der Kammerkommission für aus wärtige und koloniale Angelegenheiten Deschanel richtete an den Ministerpräsidenten ein Schreiben, in dem er die von dieser Konimission angenommenen Beschluhanträge auf zählt. Diese betreffen unter anderem die Verteidigung von Jndochina, Dakar. Diego Suarez und Madagaskar. Ferner wird ein Einvernehmen mit England bezüglich des Aus- baues des chinesischen Eisenbahnnetzes und die Solidari- sierung der englischen und französischen Interessen in China und Ostasien empfohlen, durch die beiden Mächte die Er- . Haltung ihres territorialen Besitzstandes am chinesischen Meere verbürgt werden soll. Dann soll eine direkte Handels- konveirtion zwischen Japan und Jndochina, sowie die Her stellung inniger wirtschaftlicher Beziehungen mit Japan angebahnt lverden. Mit England soll ein Einvernehmen getroffen werden, damit Siam der Nat erteilt werde, seine Rüstungen einzustellen und das Makongtal tatsächlich zu neutralisieren. Italien. — Die Zusammenkunft der katholischen Parteihäupter, welche in Florenz stattfinden sollte, ist noch in allerletzter Stunde wieder verschoben worden, wie es heißt, wegen vieler persönlicher Behinderungen. Ein Hauptgrund dieser Hinausschiebung dürfte in dem Mangel an nötiger Vor bereitung der einzelnen nach Florenz Eingeladencn auf die dort zur Beratung gelangenden Gegenstände sein. Nament lich in bezug auf eine Organisierung der italienischen katho lischen Stceitkräfte nach dem Vorbilde des „Volksvereins für das katholische Deutschland" herrschen hier die merk würdigsten Ansichten. Mit warm empfundenen Reden, Dankadressen und einem Wald von schönen Veceinsfahnen läßt sich noch kein Volksverein gründen. Daß dazu eine jahrelange, überaus mühsame und vor allem sehr kost- spielige Arbeit erforderlich ist, leuchtet den gleich allzu be geisterten Italienern nicht ein. Man möchte den Volks verein gleich morgen fertig haben. Die Leiter der Bewe gung begreifen freilich die Schwierigkeiten, welche gerade in Italien sich einer solchen Riesenarbeit eutgegeustellen. England. — Das Neutersche Bureau erfährt, die Nachricht, daß das englische Kanalgeschwader während des August und September in der Ostsee kreuzen soll, sei»richtig. Nach den jetzigen Bestimmungen solle das Geschwader ungefähr am 20. August die Reise nutrcten. Es sei keine Rede von zeremoniellen Besuchen; das Geschwader unternehme in der Ostsee, einem offenen Meere, lediglich eine Kreuzfahrt zu Manöverzwecken. — Unterhaus. In der Beratung des Budgets des Kolonialaiiites kritisieren die Redner der Opposition die neue Verfassung Transvaals und sprechen sich dafür aus. der Kolonie ansgedehntere Machtbefugnisse zu geben. Sekre tär Lyttleton erklärt, es sei die Absicht der Regierung, nach und nach die Gegensätze der Nassen auszugleichen. Wenn man der Kolonie zu einer Zeit, wo die durch den Krieg her- vorgernfene Stimmung noch vorherrschend ivar, größere Machtbefugnisse gegeben hätte, würde der Gegensatz der Nassen noch verMrst worden seilt. Zur Unterstützung seiner Ausführungen wies er auf das Vorgehen der Bürender- einignng „Hct Volk" in der letzten Zeit hin. Skandinavien. — In der zweiten schwedischen Kammer erfolgte bei Beratung der Aufnahme einer Anleihe von 100 Millionen Kronen eine Debatte, bei der Sozialdemokrat Branting er klärte, daß die Anleihe mit dem friedlichen Inhalt des Be richts nicht harmoniere. Sie bedeute eine geballte Faust, wenn sie auch unerheblich sei. Branting schlug schließlich die Ablehnung der Anleihe vor. Vizepräsident Persson sagte, es handle sich nur um eine Vorsichtsmaßregel; für die Ver wendung der Anleihemittel sei die Zustimmung des Reichs tages erforderlich. Der Reichstag spreche sich nach seiner Ueberzeugniig mit der Annahme des Vorschlages für eine friedliche Politik aus, die alle Schweden wünschten. Nor wegen werde nach genauer sPrüfimg cinsehen, daß die ein fachste .Klugheit die Annahme der von Schweden gestellten maßvollen Bedingungen gebiete. Der Abgeordnete Hedin trat für Ablehnung ein und betonte, Schweden und Nor wegen seien von Natur verpflichtet, sich gegenseitig zu unter stützen. Schließlich wurde der Vorschlag des Ausschusses in einfacher Abstimmung angenommen. — Es verlautet, die norwegische Regierung beabsichtige, dem Storthing vorznschlagen, durch eine Volksabstimmung über die Trennung von Schweden beschließen zu lassen. Diese Abstimmung würde wahrscheinlich am 13. August statt finden. Ruhland. — Die Petersburger Polizei hat in der Nacht auf den 22. Juli 220 Haussuchungen vorgenommen und viele Per sonen verhaftet. Es wurden inehr als 20.00 Revolver, ferner Bomben und Proklamationen konfisziert. Ebenso fielen die Korrespondenzen vieler Revolutionäre init den Komitees in Berlin, London, Paris, Genf und Brüssel in die Hände der Polizei. Es steht fest, daß die Revolutionäre ihre Geld mittel größtenteils ans dem Anslande erhalten. Es sollen auch in der Provinz Haussuchungen in größerem Stile vor- gcnommen werden. — In Batum sind in der Nacht drei schwere politische Verbrecher, die vor einigen Tagen vom Kriegsgericht zum Tode durch den Strang verurteilt waren, wenige Stunden vor ihrer Hinrichtung spurlos aus dem Ge fängnis verschwunden. Wie sich hcrausstellte, hat einer der Wächter den Gefangenen zur Flucht verholfen; er ist ver haftet worden. — Als in Jaroslaw die nach Kronstadt be stimmten Reservisten-Matrosen sich auf dem Bahnhofe ein- sanden, nahm der Kommandant der Station. Jaroslaw, Oberst Popos, eine Besichtigung der Mannschaften vor und machte einem von ihnen Vorwürfe. Der Matrose antwortete dem Obersten in frecher Weise und verweigerte den Gehor sam. Darauf versetzte ihm der Oberst mit der Faust einen Schlag ins Gesicht. 21 Matrosen stürzten sich auf den Kommandanten und schlugen ihn, bis er blutüberströmt zu Boden stürzte. Die Meuterer wurden festgenommen und unter starker Militäreskorte nach Kronstadt gebracht und werden dort särntiich vor das Kriegsgericht gestellt werden. Türkei. — Die Untersuchung des Bombenanschlages auf den Sultan wird eifrigst fortgeführt. Außer dem früheren Direktor des bulgarischen Spitals Dr. Dinow und einigen Mazedoniern wurden keine Bulgaren verhaftet. Für Dinow verwandte sich die russische Botschaft. Seine Freilassung steht bevor. Ebenso dürften einige von den verhafteten Italienern, deren Zahl ziemlich groß ist, freigelassen werden. Anhaltspunkte für die Person des Urhebers des Anschlages fehlen bisher noch. — Vorgestern wollte ein schlecht bul garisch sprechender Mann bei dem Portier der bulgarischen Exarchatskanzlei in Pera einen kleinen Sack für den Schul- inspektor Naumow niederlegen. Der Portier verweigerte die Annahme und erklärte, er dürfe von Fremden nichts übernehmen. Als der Portier einen Blick in den Sack warf, bemerkte er zwei Bomben, worauf der Ueberbringer davon eilte. Der Portier erstattete Anzeige. Der Fall erregt großes Aufsehen und ist noch nicht aufgeklärt, doch nimmt man an, daß ein Racheakt vorliegt. -- Deutich-Stidwestafrika. — Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Am 20. Juli 1905 auf Patrouille an der Konkip-Mündung gefallen: Gesr. Knauer (Kgl. Bahr. 1. Chev.-Rgt.); Reiter Hamann (Kgl. Württ. 1. Feldart.-Ngt. Nr. 13). Am 19. Juli 1905 ans Verfolgung von Viehräubern, welche Farm Vaalgras ini Haktos-Gebirge überfallen batte, gefallen: Gesr. Mussog (Jäger-Bat. Nr. 3). Am 18. Juli 1905 beim Ueberfall der Farm Vaalgras verwundet: Reiter Obermeier (Kgl. Bayr. 4. Chev.-Rgt.). Am 20. Juli 1905 wurden beim Ueberfall einer Kolonne bei Sees-Kainelbanm verwundet: Reiter Jaiwszak (Feldartill.-Ngt. Nr. 9); Reiter Laubsch (Be zirkskommando Guben). Nordamerika. — Es ist sehr wahrscheinlich, daß der Ankanf der dänisch-westindischen Inseln wiederum in der nächsten Session des Kongresses in Washington erwogen werden wird, da man in St. Thomas jetzt beabsichtigt, eine Kom- Mission nach Dänemark zu senden, um in Dänemark dring liche Vorstellungen zu macheu, die Ueberuahme der Inseln St. Thomas, St. John und Santa Cruz durch die Ver einigten Staaten nicht länger zu verweigern. Dänemark wird wahrscheinlich diesmal günstiger gestimmt sein, da die Lebensbedingungen auf den östlich von Porto Rico ge legenen Inseln sehr traurige sind und sich wahrscheinlich noch verschlimmern werden. — Die britische Regierung hat dem Staatsdepartement die Angelegenheit des kanadischen Fischerbootes „Agnes Donovhoe" unterbreitet, dessen Kapitän Ryan und Be mannung im März dieses Jahres von den Behörden Uru guays wegen unerlaubten Seehundfangs in Haft genommen worden waren. Kapitän Ryan ist seinerzeit deswegen zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Staats departement hat ans Beschwerden der britischen Regierring, welche dieses Vorgehen Uruguays für ungesetzlich erklärt, den Gesandten der Vereinigten Staaten in Montevideo an gewiesen, auf eine gütliche Beilegung des zwischen England und Uruguay entstandenen Streitfalles hinzuwirken. Trotz der von dem Gesandten erhobenen Vorstellungen wurde jedoch Kapitän Ryan in Haft behalten. Die englische Negierung trägt sich mit der Absicht, ein Kriegs- schiff nach Uruguay zu entsenden, allerdings nur im äußersten Fall; sie ist einer schiedsgerichtlichen Entscheidung nicht abgeneigt, während sich Uruguay ablehnend verhält. Aus Stadt und Land. RiUc'ttuilae» ans unjerem Leserkreis,- mit Namen« serttoung für diese Rubrik fiat der Redaktion allezeit willkommen. Der Name de« Einsenders bleibt Geqei«mw der Redaktion, «iiondme sinschristeu müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 29. Juli 1905 LageSkalender für den 29. Juli. 1856. f Robert Schumann zu Endenich bei Bonn. — 1824. * Alexandre TumaS zu Paris. — 1605. * Simon Dach zu Memel, deutscher Lieder dichter (Aennchen von Tharou). — 1607. f Martin Behaim zu Lissabon, Kosmograph, Verfertiger des ersten Erdglobus —» Wetterprognose des König!. Sachs, meteoro logischen Instituts zu Dresden. Witterung: trocken, mehr oder weniger bewölkt, Gewitterregen nicht ausgeschlossen. Tem peratur: Nebernormal. Wrnduriprung: Nordost. Luftdruck: mittel. —* Der Sächsische Fischereiverein wird auch in diesem Jlhre wieder zwei Fischausstellungen mit Preis- bewerb abholten; die eine findet am 21. und 22. Oktober in Chemnitz, die andere am 4. und 5. November in Bautzen statt. Anmeldungen haben bis 11. September zu erfolgen bei der Geschäftsstelle des Vereins (DreSden-A., Wiener Platz 1). Erstmalig wird in Bautzen, anschließend an die Ausstellung, am 4. November eine Besatzfisch, börso stattfinden; es liegen hierzu bereits zahlreiche An- Meldungen vor. —* In einer Versammlung der Hausbesitzer- vereine von Briesnitz, Kemnitz. Stetzsch und Cossebaude wurde bemängelt, daß in Sachen der vor sieben Jahren vom Landtage genehmigten Straßenbahn noch immer kein Schritt zum Baubeginn getan worden ist. Damals genehmigte die Regierung einPrivatbahnProjektnicht, sondern erklärte, die Bahn als Staatsbahn bauen zu wollen. Um die Regelung der dringenden Angelegenheit in Fluß zu bringen, soll mit er neuten Gesuchen an die zuständigen Behörden herangetreten, auch die Stadt Dresden al» Besitzerin der anschließenden Straßenbahn um Unterstützung dieseSBorgehens ersucht werden. —* Die Dresdner Vorortsbahn Laubegast— Lenbcn—-Niedersedlitz, die bisher der Gemeinde Leuben gehörte, ist von einem Verbände der Gemeinde Leuben und Kleinzschachwitz erworben worden und soll demnächst bis Kleinzschachwitz verlängert werden. Die VerbandS- leltung erfolgt durch die Gemeinde Leuben. X Ein entsetzlicher UngllickSsall ereignete sich gestern nachmittag um die vierte Stunde im Walde bei Krakau in der Nähe von KönigSbrück. Mehrere Dresdner Herren veranstalteten dort aus einem Schietzstande. aller dings un-esugterweise, nach einer aufgestellten Scheibe der Krakauer Schietzgesellschaft Schießübungen. Unter den Schützen befanden sich der bekannte Wirt de» Dresdner Bürgerkasinos, Clemens Fischer, der Direktor einer hier gastierenden Damenkapelle, der Waffen- und MunitionS- Händler Meyer und der Zigarettenfabrikant Cchuchardt aus DreSden-Neustadt. Der letztere war gerade damit beschäs. tigt, an der Scheibe, die einige hundert Meter von dem Standpunkte der Schützen entfernt war, einen Zeiger zu befestigen. Man hatte ihn jedoch nicht bemerkt, und als der Waffen- und MunitionShändler Meyer die Büchse an- legte und zum Schuß abdrückte, traf die Kugel den Fabrikanten Schuchardt. der sofort zusammen- brach und nach wenig/n Angenbltcken seinen Geist auf gab.' Der unglückselige Schütze war vor Schmerz außer sich. Noch in den späten Nachmittagsstunden traf eine GertchtSkommission in Königsbrück auf der Unfallstelle ein, die den Tatbestand aufnahm und die Ueberführung der Leiche nach Königsbrück anordnete. Von einer Verhaftung des unseligen Schützen wurde indessen Abstand genommen. —* Eine hiesige rechtschaffene Witwe ist dadurch in recht tiefe Betrübnis versetzt worden, daß ihr jüngster Sohn, der Schüler W. K. am 11. Juli heimlich sich entfernt und bis jetzt noch kein Lebenszeichen von sich gegeben hat. Gegen seine Freunde hat er vorher geäußert, daß er nach Amerika auSwandern »der sich dem Rad- oder Fußballsport widmen wolle, doch verfügt er weder über Geldmittel noch über die hierzu nötige Gesundhei — er hatte bereits Blut brechen — fest steht aber, daß er am 11. Juli abends eine Fahrkarte nach Leipzig gelöst hat. Er ist am 5. März 1889 geboren, 1,55 Meter groß, blaß, schwächlich, hat blondes Haar, dunkle Zähne und war bekleidet mit abgetragenem grauen Zacket, schwarzer Hose, weißem Strohhut, Wäsche gez. H. L. und L Er führte außerdem schwarzen Stahlstock, braune Handledertasche, fast neues Fahrrad Marke Hähnel, Suhl Nr. 40489, sowie Fußballsportanzug, weißem und blauweißem Sweater mit sich. Irgend welche Wahrnehmungen über den Vermißten wolle man umgehend an die Hauptpolizei melden. Pirua. Bei dem abends ^9 Uhr von Gottleuba hier eintreffenden Personenzuge ereignete sich Dienstag aus dem hiesigen Haltepunkte ein Unfall. Eine Frau aus Radebeul, die den Zug säsichlicherweise verlassen hatte, kam beim Wiedercinsteigen in den schon in Bewegung befind- lichen Zug zu Falle, wobei ihr der linke Oberarm über fahren wurde und sie Verletzungen an der linken Kopfseite erlitt. Sie wurde in das Johanniter-Krankenhaus in Heidenau übergeführt. ! Leipzig. Die hiesigen städtischen Speiseanstalten, die zur Zeit in der Stadt die Ausgabestellen für Speisen haben, wollen im Westen der Stadt und in Leipzig-Gohlis weitere Filialen errichten. — Die heutige hiereingetroffene Post aus Swakopmund brachte der Leipziger Ortsgruppe des Alldeutschen Verbandes 43 Postkarten mit Danksagungen für empfangene Liebesgaben. — Vermißt werden seit dem 18. Juli zwei hiesige Schüler, der 14 Jahre alte Willy Meise und der gleichaltrige Walter Dölling. Beide haben am 18. Juli ihre elterlichen Wohnungen verlassen und sind „in die Fremde" gegangen. Zuletzt wurden sie in MauSdorf bei Leipzig gesehen. Seitdem fehlt jede Spur von ihnen. Leipzig. Unter schweren Vergifiungserscheinungen ist am Montag das in einem Hotel der inneren Stadt in Stellung befindliche 23 Jahre alte Dienstmädchen Gertrud Menge, aus Dresden gebürtig, in das städtische Kranken haus eingeliefert worden. Das Mädchen wurde bereits seit Sonntag nachmittag unter dem Hotelpersonal vermißt und am Monwg erst in einer Kammer in hilf- losem und bennißilosem Zustande an'gesnnden. U-.ber den dunklen Verfall ist eine behördliche Untersuchung eiug.leitet worden. Leipzig. Nach einer Mitteilung des Vorstandes der Sächsisch-Thüringischen Färberkonvention beruht die Mel- düng verschiedener Blätter, daß der Webereiverband die Unterstützung der Färberkonvention in der Ausstandsbe wegung ablehnte, auf einem Irrtum. Durch die Verhand- lungen beider Verbände ist vielmehr ein volles Einver nehmen erzielt worden. Um die Schließung des Färberei betriebes zu vermeiden, solle den ausständigen Arbeitern in Glauchau und Meerane morgen ein Ausgleichsvorschlag vor- gelegt werden, über den beide Verbände sich einigten. Sollte der Vorschlag wider Erwarten nicht angenommen werden, würde die für Montag beschlossene Aussperrung in sämtlichen Betrieben der Konvention erfolgen. Auch sei nach dem Ver falls der Verhandlungen der beiden Verbände anzunehmen, daß die Schließung sämtlicher Webereibetriebe des Ver- bandes der Sächsisch-Thüringischen Webereien bald erfolgen müsse. Leipzig. Nach einer Meldung der Moeraner Zeitung beruht die Nachricht, daß die Färberkonvention den Aus sperrungstermin auf den 7. August verschoben habe, auf einem Irrtum. Die Aussperrung soll am 31. Juli vorge nommen werden. Dagegen haben die vogtländischen Streich garnfärber beschlossen, ihre Arbeiter am 7. August auszu- sperren. Hainichen. In der Nacht vom 22. zum 23. d. M. führte die Sanitätskolonne einen Uebungsmarsch aus, welcher sich in nördlicher Richtung von Hainichen bis Grünlichtenberg erstreckte. Die Nachtübung dauerte von 8 Uhr 45 Minuten abends bis 2 Uhr früh mit einstündiger Rast. Freiberg. Infolge Genusses giftiger Pilze erkrankte die Familie des Bergarbeiters Engelhardt in Salkbrücke und des Hüttenarbeiters Günsel aus Frciberg. In beiden Fällen dürfte es sich um eine Verwechselung des Hirsch- Pilzes mit dem Steinpilz gehandelt hoben. Da schnell ärztliche Hilfe zur Stelle war. konnte die Gefahr für da» Leben der Betroffenen bald beseitigt werden. Mittweida. Die umfangreichen Bauarbeiten am Neu- markt uird an den darangrenzcnden Parkanlagen für das diesjährige große Technikum-Anlagenfest, das am 12. und 13. August (Sonnabend und Sontag) stattfindet, sind nun mehr in Angriff genonnnen. Einen großen Raum wird die eigenartige Veranstaltung „Marokko" einnehmen. Jeden- falls wird das diesjährige Fest seinen Vorgängern in keiner Weise nachstehen. Meerane. DaS Ratskollegium hat beschlossen, in Ver bindung mit der nächsten Volkszählung eine WohnungS-